Mittw. 31. 10.

Noch immer unwohl.

[final version only:] Duse spielt „Hedda Gabler 1 u. giebt mir Veranlassung das Drama noch einmal zu lesen. Die „Heldin“ („Offizierstochter“) ist ein leeres Mädchen gewesen, leer an Bildung u Herz, u. daher haltlos geblieben; Gleichwohl aber auf der steten Suche nach Glück u. Zerstreuung. Ohne Mut, ihre eigene Person zu opfern, dennoch voll Gier nach einem Glück, wie es sonst immer durch eigene Opfer durch Teilnahme, durch Hingabe, errungen werden kann. Hedda ohne Theilnahme gewesen auch in der frühesten Beziehung zu Lövborg (II. 8 Auftr.); Ohne Liebe u. Teilnahme auch in die Ehe eingetreten. Feigheit im Kampf ums Glück, daher Neid gegenüber jenen Personen, die den Mut persönlicher Hingabe besaßen u. eben dadurch ihr Glück erreichten. Selbst zu einem Ehebruch zu feig, ‒ Angst vor dem Scandal, ‒ kurz ohne Jede Initiative des Opfers; was ihr immerhin ein Stück [?Seide] kosten sollte, wird gemieden! So beschaffen, wünscht sie Alles, was die Anderen besitzen, blos aus purem Neid, aus purer Laune herbei: sie wünscht die Villa der Frau Staatswirtin, (in die sie endlich auch einzieht,) 2 wünscht Macht über Lövborg zu erringen, ohne aber für ihn ähnliches zu leisten, wie Frau Elvsted. Der Neid treibt sie endlich zur Zerstörung des Verhältnisses zwischen Lövborg u. Elvsted, zur Zerstörung des Manuscriptes u. des Lebens des Ersteren. Indessen geht die Rechnung fehl: ihr Naturell (durch Schwangerschaft überdies psychopatisch gesteigert) scheitert an den anderen doch ebenso konstrui[e]rten Naturellen: In der Absicht, das Manuscript Lövborg’s zu rekonstruieren, finden sich Tesman u. Frau Elvsted zusammen, wodurch aber Frau Hedda isoliert wird. Es bleibt ihr so nur Brack übrig, der indessen im Besitz eines Geheimnisses ist, das ihr, der ewig feigen, Unannehmlichkeiten bereiten könnte. Und so stehen ihr Egoismus, ihre Feigheit endlich doch vor einem wirklichen Ehebruch, eventuell einem wirklichen Scandal, u. dem zeitweiligen Verlust Jörgen’s an Frau Elvsted. In dieser Situation greift sie zur Waffe: Wie war es denn anders möglich? Auf Lövgord fällt aber das Schaffen der Beziehung zu einer solchen Frau, von der er sich offenbar nicht ganz freimachen konnte.

Feig, wie sie eben ist, mischt blos H. G. an all dem, was wirklich zu erleben ihr unmöglich wird. Durch Lövborg’s Erzählungen nimmt sie am Großstadleben ‒ u. Schmutz indirekt Anteil, mit Brack spricht sie vom „Dreieck“ (ohne zum Ehebruch in Wirklichkeit aufgelegt zu sein) ‒ kurz, wo sie nicht selbst handeln u. eingreifen kann u. will, so will sie darüber mindestens sprechen, das war die Consequenz ihrer Feigheit.

{24} [final version only:] Rosmersholm. 3 Rosmer der Letzte eines uralten Geschlechtes. Talent bis zum Mindestmaß verdünnt; Initiative des Geistes u. des Willens fehlen. Übrig blieben nur Schwäche des Willens, u. Mangel an Richtung, die der außenstehenden Welt als Gewissen, Vornehmheit u. adelige Zurückhaltung erscheinen. Verheiratet, aber kinderlos, also in jeder Hinsich zeugungsunfähig.

Frau Rosmer (nicht im Stück) geistig ganz tief stehend, u. selbst R. ungenügend. Trotz gegenseitiger Liebe unglücklich langweilende Ehe, ohne Anregung u. Frische.

Rebekka erscheint im Hause. Ein im Grunde ungebildetes Mädchen, der Anregung erst selbst bedürftig, der Kontrast zu Frau Rosmer aber, der Umstand, daß Rb. mindestens Drang nach Bildung besitzt, bewirken eine unbewußte Annäherung Rosmer’s u. Rb.’s, ‒ eine Naturnotwendigkeit. Rb. entwickelt dabei zunächst nicht mehr, u. nicht weniger Absicht, als es an ihrer Stelle jedes andere weibliche Wesen täte! Befriedigte Eitelkeit, Schein gegenseitiger Anregung, Förderung u. Fortentwicklung; „Neue Bahnen“; (selbst der verkrachten [blank] dient noch als Ferment;) auf so schwachen Beinen steht der Doppelgeisterbund R’s u. Rb! Aus so unscheinbarer Ursache entspringt aber in diesem Milieu eine Lebenstragik aller beteiligten Personen: Frau Rosmer sieht den Bund, fühlt die eigene Zurücksetzung wegen ihrer nun mehr doppelt erwiesenen Unzulänglichkeit, u. geht in den Tod, um dem geliebten Mann das Opfer zu bringen.

Rosmer kommt über diesen Tod nicht mehr Hinweg; weder die Leidenschaft Rb’s, die ja nunmehr offene Bahn findet, noch ihr Plan, R. in die Politik zu drängen, worin er jenen vergessen könnte, nichts will auf die Dauer nützen. So findet Rb. denn doch keinen Zugang zum R., wird aber inzwischen durch die Reibung u. Erfolglosigkeit ihrer kontinuierlichen Versuche auf die Dauer selbst abgenützt, lahmgelegt!

Äußere Umstände, die aus den politischen Versuchen R’s sich ergeben, bringen diese heimlich u. tief verschlungene Welt endlich zum Bewußtsein R’s u. Rb’s, u. beide, keiner Entwicklung, keiner Tätigkeit mehr fähig, beschließen zur Sühne endlich gemeinsam zu sterben, zumal auch das frühere Ferment ins Nichts zurücksinkt).

Alles in Allem, „Adelsmenschen“ nur aus Unfähigkeit, nicht aber aus Kraft. Moralisch nur aus Schwäche, nicht aus Kraft. Pioniere der Menschheit nur in der Einbildung, Kinder, die sich ihre Rollen nur einbilden. Das Ibsen’sche liegt indessen darin, daß an den angeblich hervorragenden Eigenschaften R’s dessen Umgebung durchaus nicht zweifelt (das ist ja das Urteil der Welt!), folglich auch er, der Dichter selbst, sich stellt, als würde er ebensowenig an ihnen zweifeln[.]

{26} a Ob es auch mit der Kultur nicht eine ähnliche Bewandtnis hat, wie mit der Welt der Obertöne? Am Anfang die breiteren Verhältnisse der Oktav, Quint, Quart, u. hernach die engeren, immer engeren; wie aber zwischen die Zahlen 1 u. 2 eine unendliche Folge von Brüchen eingeschoben werden kann, die alle zu 1 addiert gleichwohl die Zahl 2 doch nie u. niemals erreichen u. wie ähnlich auch alle späteren Obertöne in ihrer Unendlichkeit addiert doch niemals die zuerst sich ergebende Oktav überschreiten können (die Oktav bedeutet ewig die Grenze aller musikalischen Geschehnisse) genau so mochte auch der erste Schritt der Menschheit in die Kultur hinein, wohl als der stärkst mögliche Schritt etwa der Oktav unter den Obertönen gleichen, welchem Schritt denn nur mehr kleinere immer engere folgen müßen ‒ gleichsam die 5, 4, 3, u.s.w. Was einer künftigen Menschheit noch beschiert [recte beschert] wird, muß danach nur gleichsam als die Welt der ferneren u. fernsten Obertöne bewertet werden.

Über die stärksten Schritte, Gründung der Religion, der Künste u. Sitten, des Staates, der Ehe u.s.w. ist die Menschheit ein für allemal hinausgekommen. So freue ich mich denn darüber, daß ich mein Leben ge- {26} b rade noch immerhin nach so grandiösen Schritten, wie sie in Goethe, Schiller, Haydn, Mozart, Beethoven, Brahms verkörpert erscheinen, verbringen durfte u. daß mir solcherart die kommenden weniger interessanten, weil engeren Schritte der nächsten Geisteshelden erspart bleiben.

*

Die billige Selbstkostenpreis des Menschen in rein physischem Sinne genommen erklärt es zur Genüge, weshalb mit der Menschen Leben so leichtsinning (u. zw. gleichviel ob im Dienste wirklicher oder nur eingebildeter Ideen des Fort- bezw. Rückschrittes) umgegangen wird. Die Natur bleibt sich eben wie überall, so auch in diesem Punkte konsequent: auch ihr ist das Menschenmaterial genau so billig, wie das all' ihrer anderen übrigen Geschöpfe.

*

Wer wollte von den Sternen behaupten, sie wären alle von Natur aus gleich? Ist ja doch gerade deren Ungleichheit Voraussetzung des Weltbestandes: Nur weil z.B. die Sonne so u. soviel mal größer als die Erde, zwingt sie die letztere in ihre Bahn um die Sonne, ‒ wäre es umgekehrt, müßte die Sonne sich um den Erdball schwingen. Größere Masse u. Gravitation hängen zusammen.

Eben so unsinning ist es aber den Menschen zu predigen, sie wären alle von Natur gleich. Die meisten Menschen sind blos dazu da, in seltsamen Bahnen um die wenigen Fixsterne unter den Menschen zu rotieren, u. Licht u. Wärme von ihnen zu beziehen. Geht man nun darauf los, wie es eben jetzt geschieht, durch systematische Untergrabung solche Fixsterne auszurotten, so wird die Menschheit wieder in den Urnebel, in das Chaos, zurückverfallen, aus dem es mit Mühe herausgekommen. Ein solches Untergraben vollzieht sich heute bei völliger Vernachlässigung {26} c der „geistigen“ Arbeiter, in Form einer auschließlichen unvernünftigen, von falscher Humanität getragenen u. daher nur sentimentalen Fürsorge für „Arbeiter“ „Frauen“, sämtliche Rassen sämtliche Natiönchen; Es ist soweit gekommen, daß die geistigen Arbeiter fast nicht mehr zu den Arbeitern gezahlt werden, unter welchen man ausschließlich nur Handwerker u. dgl. zu verstehen beliebt. Man bekümmert sich um eine öffentliche Hygiene, aber z.B. nur für den Schlosserlehrling, nicht für den geistig Arbeitenden. Dieser mag dem Kampf ums Dasein schonungslos preisgegeben sein, wenn nur die anderen „Arbeiter“, die angeblich wahren Arbeiter, von Staat u. Gesellschaft Zeichen der Liebe u. Fürsorge empfangen. Als ob der geistige Arbeiter ein Müßiggänger wäre! Als ob nicht auch er mindestens einen eben so großen Geldwert vorstellen würde, wie z.B. der Kattunfabrikant!! Als ob nicht er allein es gewesen wäre, der den Menschen vom Thier emanzipiert, das Leben erst lebenswert gemacht, indem er in das Leben, darin sonst das Toben der Triebe um's nackte Leben allein geherrscht hätte, einen neuen u. eigenen schönen Inhalt hineingeschüttet, und daher mit Recht die Blüte der Nation u. der Menschheit vorstellt.

© Transcription Ian Bent, 2017

Wednesday October 31

Unwell yet again.

[final version only:] Duse plays Hedda Gabler 1 and inspires me to read the play once again. The "heroine" (the daughter of an officer) has been an empty vessel of a girl, devoid of education and feeling, and therefore [is now] left unstable, nevertheless constantly in search of happiness and amusement, lacking the courage to sacrifice herself, nonetheless full of craving for the sort of happiness that can in other circumstances always be achieved through sacrifice of oneself by means of cooperation and self-dedication. Hedda was devoid of cooperation even in her earliest relationship with Lövborg (Act II, Scene 8), and although without love and cooperation, she has nevertheless embarked upon marriage. [She has suffered from] cowardice in the struggle for happiness, hence [feels] envy toward the very persons who possessed the courage to dedicate themselves and have achieved happiness precisely by those means. Too cowardly herself to commit adultery, dread of scandal ‒ in short, lacking any capacity for self-sacrifice; what should at least have cost her a piece of [?silk] is avoided! Made thus, she longs for all the things that other people possess, merely out of sheer envy, sheer caprice. She covets the villa of the wife of the government minister (into which she eventually actually moves in), 2 and she longs to exert power over Lövborg, but without achieving something similar for him, as Mrs. Elvsted. Her envy in the end drives her to destroy the relationship between Lövborg and Elvsted, and to destroy Lövborg's manuscript and his life. Meanwhile, her calculation goes wrong: her natural disposition (psychopathically heightened, moreover, by pregnancy) founders on the other ‒ likewise contrived ‒ natural dispositions. In their intention to reconstruct Lövborg's manuscript, Tesman and Mrs. Elvsted find each other, but that leaves Hedda isolated. The only person left for her to turn to is Brack, who has meanwhile come into possession of a secret that could bring about unpleasantnesses for her, the eternal cowardly one. And so her egoism and cowardice finally take her to the brink of real adultery, possibly real scandal, and of Jörgen's temporary loss of Mrs. Elvsted. In this predicament, she reaches for the weapon: What other way was possible? To Lövborg, however, falls the creation of a relationship to such a woman from whom he clearly could not entirely free himself.

Cowardly as she indeed is, Hedda Gabler merely mixes with all that it is in reality impossible for her to experience. Through Lövborg's tales she indirectly participates in metropolitan life ‒ and iniquity. With Brack she speaks of a "triangle" (without being in reality disposed to adultery) ‒ in short, wherever she cannot and will not herself engage and take action, she prefers to say as little as possible about it: that was the consequence of her cowardice.

{24} [final version only:] Rosmersholm. 3 Rosmer [is] the last of an age-old lineage. Talent diluted to the least degree; initiative of spirit and will are lacking. All that are left are weakness of will and lack of direction, which appear to the exterior world as conscience, refinement, and noble reticence. Married but childless, thus in every respect impotent.

Mrs. Rosmer (not in the play) intellectually wholly inferior, and Rosmer himself inadequate. Despite mutual love, an unhappily tedious marriage, without excitement and freshness.

Rebecca appears in the house. An essentially uneducated girl, herself needy of excitement, but the contrast with Mrs. Rosmer and the fact that Rebecca at least possesses the desire for education effect an unconscious mutual attraction between Rosmer and Rebecca ‒ a natural imperative. From this Rebecca develops at first no more and no less intention than any other female in her position would! Unconstrained vanity, apparent mutual stimulation, encouragement and incitement: "new paths" (even the failed [blank] still serves as leaven): on such weak legs does the double inner bond between Rosmer and Rebecca stand! However, from so inconspicuous a cause arises in these surroundings a living tragedy among all the persons concerned: Mrs. Rosmer sees the bond, feels the slight toward herself on account of her now doubly manifested inadequacy, and goes to her death in order to make the sacrifice for her beloved husband.

Rosmer cannot get over this death. Neither Rebecca's passion, which is now expressed openly, nor her plan to press Rosmer into politics, through which he might forget the death ‒ nothing will do any good in the long run. So Rebecca finds no way of getting through to Rosmer, and is herself over the course of time worn down and incapacitated by the friction and ineffectiveness of her continuous attempts!

External circumstances arising out of Rebecca's attempts on the political front bring this secret and closely entwined world finally to Rebecca's and Rosmer's consciousness, and both, no longer capable of development or activity, finally opt for atonement through mutual death (especially so that the earlier ferment may sink into oblivion).

All in all, "men of the nobility" only out of incapacity, but not out of strength; morally only out of weakness, not out of strength; pioneers of humanity only in their deluded imagination, children who only fantasize their roles. What is Ibsenesque, however, is that just as Rosmer's entourage does not for a moment doubt his allegedly outstanding qualities (and that's what the world thinks, too!), so does the playwright himself, in consequence, adopt the stance of doubting them just as little as they do.

{26} a Are things in culture not unlike those in the world of overtones? At the beginning, the broader relationships of the octave, fifth, fourth, and after that the smaller and becoming ever smaller intervals; but just as between the numbers 1 and 2 an infinite series of subdivisions can be interpolated, all of which when added to 1 do not reach, and cannot ever reach 2. And just as similarly also all later overtones in their infinite succession when added together can never exceed that initial octave (the octave stands eternally as the limit of all musical events), in exactly the same way the first step by mankind into culture might be likened to the mightiest possible step ‒ not unlike the octave among the overtones ‒ after which only ever smaller, shorter steps could follow, as it were, the 5, 4, 3, etc. What will still be granted to a future mankind must accordingly by evaluated, so to speak, only as the world of more and more distant overtones.

Mankind has, once and for all, got beyond the mightiest steps ‒ the founding of religion, of the arts and customs, of the state, of marriage, etc. I therefore rejoice at the fact that I have been permitted to spend my life precisely {{26} b after such grandiose steps as are embodied in the works of Goethe, Schiller, Haydn, Mozart, Beethoven, and Brahms, and that in the same way I remain spared the forthcoming, less interesting because smaller, steps of the next intellectual heroes.

*

The low cost-price of man in the purely physical sense explains satisfactorily why human life is regarded so lightly (what's more, equally well whether in the service of real or merely imagined ideas of progress or regress). Nature remains consistent not only overall but also specifically on this point; for her, too, the material of the human body is just as cheap as that of all her other creations.

*

Who was it who claimed that the stars were all, by their very nature, equal? On the contrary, it is precisely their inequality that is a prerequisite for the existence of the world: only because, for example, the sun is so-and-so many times larger than the earth does it constrain the latter in its orbit around the sun. If it were the converse, the sun would have to orbit the earth. Greater mass and gravitation are related.

It is equally irrational, however, to preach to men that they are all by their nature equal. Most people are here merely in order to revolve in particular orbits around the few fixed stars among men, and draw light and warmth from them. But if people set out, as happens today, to eradicate the fixed stars by systematically undermining them, then mankind will fall back again into primal mist and chaos, from which it will escape only with difficulty. Such undermining comes about today through total neglect {26} c of workers "of the mind," in the form of an exclusively irrational solicitude, a solicitude based on a false humanity and thus merely sentimental, for "workers," "women," all races, and all small nations. Things have reached the point at which workers of the mind are virtually no longer counted at all as workers, by which term people prefer to understand exclusively manual workers and the like. People concern themselves with a public hygiene, but, e.g., only for the locksmith's apprentice, not for him who works with the mind. The latter may be left unsparingly at the mercy of the struggle for existence just so long as the other "workers," the allegedly "true" workers, receive tokens of solicitude from the state and society. As if the worker of the mind were a shirker! As if he, too, would not constitute at least as great a monetary value as, for example, the cotton millworker!! As if it were not he alone who emancipated man from animal, made life for the first time worth living, he alone who mastered the rampaging of our inner urges for elemental life in the process of imbuing life with new and distinctive content, and in so doing rightly presented the flowering of nation and humanity.

© Translation Ian Bent, 2017

Mittw. 31. 10.

Noch immer unwohl.

[final version only:] Duse spielt „Hedda Gabler 1 u. giebt mir Veranlassung das Drama noch einmal zu lesen. Die „Heldin“ („Offizierstochter“) ist ein leeres Mädchen gewesen, leer an Bildung u Herz, u. daher haltlos geblieben; Gleichwohl aber auf der steten Suche nach Glück u. Zerstreuung. Ohne Mut, ihre eigene Person zu opfern, dennoch voll Gier nach einem Glück, wie es sonst immer durch eigene Opfer durch Teilnahme, durch Hingabe, errungen werden kann. Hedda ohne Theilnahme gewesen auch in der frühesten Beziehung zu Lövborg (II. 8 Auftr.); Ohne Liebe u. Teilnahme auch in die Ehe eingetreten. Feigheit im Kampf ums Glück, daher Neid gegenüber jenen Personen, die den Mut persönlicher Hingabe besaßen u. eben dadurch ihr Glück erreichten. Selbst zu einem Ehebruch zu feig, ‒ Angst vor dem Scandal, ‒ kurz ohne Jede Initiative des Opfers; was ihr immerhin ein Stück [?Seide] kosten sollte, wird gemieden! So beschaffen, wünscht sie Alles, was die Anderen besitzen, blos aus purem Neid, aus purer Laune herbei: sie wünscht die Villa der Frau Staatswirtin, (in die sie endlich auch einzieht,) 2 wünscht Macht über Lövborg zu erringen, ohne aber für ihn ähnliches zu leisten, wie Frau Elvsted. Der Neid treibt sie endlich zur Zerstörung des Verhältnisses zwischen Lövborg u. Elvsted, zur Zerstörung des Manuscriptes u. des Lebens des Ersteren. Indessen geht die Rechnung fehl: ihr Naturell (durch Schwangerschaft überdies psychopatisch gesteigert) scheitert an den anderen doch ebenso konstrui[e]rten Naturellen: In der Absicht, das Manuscript Lövborg’s zu rekonstruieren, finden sich Tesman u. Frau Elvsted zusammen, wodurch aber Frau Hedda isoliert wird. Es bleibt ihr so nur Brack übrig, der indessen im Besitz eines Geheimnisses ist, das ihr, der ewig feigen, Unannehmlichkeiten bereiten könnte. Und so stehen ihr Egoismus, ihre Feigheit endlich doch vor einem wirklichen Ehebruch, eventuell einem wirklichen Scandal, u. dem zeitweiligen Verlust Jörgen’s an Frau Elvsted. In dieser Situation greift sie zur Waffe: Wie war es denn anders möglich? Auf Lövgord fällt aber das Schaffen der Beziehung zu einer solchen Frau, von der er sich offenbar nicht ganz freimachen konnte.

Feig, wie sie eben ist, mischt blos H. G. an all dem, was wirklich zu erleben ihr unmöglich wird. Durch Lövborg’s Erzählungen nimmt sie am Großstadleben ‒ u. Schmutz indirekt Anteil, mit Brack spricht sie vom „Dreieck“ (ohne zum Ehebruch in Wirklichkeit aufgelegt zu sein) ‒ kurz, wo sie nicht selbst handeln u. eingreifen kann u. will, so will sie darüber mindestens sprechen, das war die Consequenz ihrer Feigheit.

{24} [final version only:] Rosmersholm. 3 Rosmer der Letzte eines uralten Geschlechtes. Talent bis zum Mindestmaß verdünnt; Initiative des Geistes u. des Willens fehlen. Übrig blieben nur Schwäche des Willens, u. Mangel an Richtung, die der außenstehenden Welt als Gewissen, Vornehmheit u. adelige Zurückhaltung erscheinen. Verheiratet, aber kinderlos, also in jeder Hinsich zeugungsunfähig.

Frau Rosmer (nicht im Stück) geistig ganz tief stehend, u. selbst R. ungenügend. Trotz gegenseitiger Liebe unglücklich langweilende Ehe, ohne Anregung u. Frische.

Rebekka erscheint im Hause. Ein im Grunde ungebildetes Mädchen, der Anregung erst selbst bedürftig, der Kontrast zu Frau Rosmer aber, der Umstand, daß Rb. mindestens Drang nach Bildung besitzt, bewirken eine unbewußte Annäherung Rosmer’s u. Rb.’s, ‒ eine Naturnotwendigkeit. Rb. entwickelt dabei zunächst nicht mehr, u. nicht weniger Absicht, als es an ihrer Stelle jedes andere weibliche Wesen täte! Befriedigte Eitelkeit, Schein gegenseitiger Anregung, Förderung u. Fortentwicklung; „Neue Bahnen“; (selbst der verkrachten [blank] dient noch als Ferment;) auf so schwachen Beinen steht der Doppelgeisterbund R’s u. Rb! Aus so unscheinbarer Ursache entspringt aber in diesem Milieu eine Lebenstragik aller beteiligten Personen: Frau Rosmer sieht den Bund, fühlt die eigene Zurücksetzung wegen ihrer nun mehr doppelt erwiesenen Unzulänglichkeit, u. geht in den Tod, um dem geliebten Mann das Opfer zu bringen.

Rosmer kommt über diesen Tod nicht mehr Hinweg; weder die Leidenschaft Rb’s, die ja nunmehr offene Bahn findet, noch ihr Plan, R. in die Politik zu drängen, worin er jenen vergessen könnte, nichts will auf die Dauer nützen. So findet Rb. denn doch keinen Zugang zum R., wird aber inzwischen durch die Reibung u. Erfolglosigkeit ihrer kontinuierlichen Versuche auf die Dauer selbst abgenützt, lahmgelegt!

Äußere Umstände, die aus den politischen Versuchen R’s sich ergeben, bringen diese heimlich u. tief verschlungene Welt endlich zum Bewußtsein R’s u. Rb’s, u. beide, keiner Entwicklung, keiner Tätigkeit mehr fähig, beschließen zur Sühne endlich gemeinsam zu sterben, zumal auch das frühere Ferment ins Nichts zurücksinkt).

Alles in Allem, „Adelsmenschen“ nur aus Unfähigkeit, nicht aber aus Kraft. Moralisch nur aus Schwäche, nicht aus Kraft. Pioniere der Menschheit nur in der Einbildung, Kinder, die sich ihre Rollen nur einbilden. Das Ibsen’sche liegt indessen darin, daß an den angeblich hervorragenden Eigenschaften R’s dessen Umgebung durchaus nicht zweifelt (das ist ja das Urteil der Welt!), folglich auch er, der Dichter selbst, sich stellt, als würde er ebensowenig an ihnen zweifeln[.]

{26} a Ob es auch mit der Kultur nicht eine ähnliche Bewandtnis hat, wie mit der Welt der Obertöne? Am Anfang die breiteren Verhältnisse der Oktav, Quint, Quart, u. hernach die engeren, immer engeren; wie aber zwischen die Zahlen 1 u. 2 eine unendliche Folge von Brüchen eingeschoben werden kann, die alle zu 1 addiert gleichwohl die Zahl 2 doch nie u. niemals erreichen u. wie ähnlich auch alle späteren Obertöne in ihrer Unendlichkeit addiert doch niemals die zuerst sich ergebende Oktav überschreiten können (die Oktav bedeutet ewig die Grenze aller musikalischen Geschehnisse) genau so mochte auch der erste Schritt der Menschheit in die Kultur hinein, wohl als der stärkst mögliche Schritt etwa der Oktav unter den Obertönen gleichen, welchem Schritt denn nur mehr kleinere immer engere folgen müßen ‒ gleichsam die 5, 4, 3, u.s.w. Was einer künftigen Menschheit noch beschiert [recte beschert] wird, muß danach nur gleichsam als die Welt der ferneren u. fernsten Obertöne bewertet werden.

Über die stärksten Schritte, Gründung der Religion, der Künste u. Sitten, des Staates, der Ehe u.s.w. ist die Menschheit ein für allemal hinausgekommen. So freue ich mich denn darüber, daß ich mein Leben ge- {26} b rade noch immerhin nach so grandiösen Schritten, wie sie in Goethe, Schiller, Haydn, Mozart, Beethoven, Brahms verkörpert erscheinen, verbringen durfte u. daß mir solcherart die kommenden weniger interessanten, weil engeren Schritte der nächsten Geisteshelden erspart bleiben.

*

Die billige Selbstkostenpreis des Menschen in rein physischem Sinne genommen erklärt es zur Genüge, weshalb mit der Menschen Leben so leichtsinning (u. zw. gleichviel ob im Dienste wirklicher oder nur eingebildeter Ideen des Fort- bezw. Rückschrittes) umgegangen wird. Die Natur bleibt sich eben wie überall, so auch in diesem Punkte konsequent: auch ihr ist das Menschenmaterial genau so billig, wie das all' ihrer anderen übrigen Geschöpfe.

*

Wer wollte von den Sternen behaupten, sie wären alle von Natur aus gleich? Ist ja doch gerade deren Ungleichheit Voraussetzung des Weltbestandes: Nur weil z.B. die Sonne so u. soviel mal größer als die Erde, zwingt sie die letztere in ihre Bahn um die Sonne, ‒ wäre es umgekehrt, müßte die Sonne sich um den Erdball schwingen. Größere Masse u. Gravitation hängen zusammen.

Eben so unsinning ist es aber den Menschen zu predigen, sie wären alle von Natur gleich. Die meisten Menschen sind blos dazu da, in seltsamen Bahnen um die wenigen Fixsterne unter den Menschen zu rotieren, u. Licht u. Wärme von ihnen zu beziehen. Geht man nun darauf los, wie es eben jetzt geschieht, durch systematische Untergrabung solche Fixsterne auszurotten, so wird die Menschheit wieder in den Urnebel, in das Chaos, zurückverfallen, aus dem es mit Mühe herausgekommen. Ein solches Untergraben vollzieht sich heute bei völliger Vernachlässigung {26} c der „geistigen“ Arbeiter, in Form einer auschließlichen unvernünftigen, von falscher Humanität getragenen u. daher nur sentimentalen Fürsorge für „Arbeiter“ „Frauen“, sämtliche Rassen sämtliche Natiönchen; Es ist soweit gekommen, daß die geistigen Arbeiter fast nicht mehr zu den Arbeitern gezahlt werden, unter welchen man ausschließlich nur Handwerker u. dgl. zu verstehen beliebt. Man bekümmert sich um eine öffentliche Hygiene, aber z.B. nur für den Schlosserlehrling, nicht für den geistig Arbeitenden. Dieser mag dem Kampf ums Dasein schonungslos preisgegeben sein, wenn nur die anderen „Arbeiter“, die angeblich wahren Arbeiter, von Staat u. Gesellschaft Zeichen der Liebe u. Fürsorge empfangen. Als ob der geistige Arbeiter ein Müßiggänger wäre! Als ob nicht auch er mindestens einen eben so großen Geldwert vorstellen würde, wie z.B. der Kattunfabrikant!! Als ob nicht er allein es gewesen wäre, der den Menschen vom Thier emanzipiert, das Leben erst lebenswert gemacht, indem er in das Leben, darin sonst das Toben der Triebe um's nackte Leben allein geherrscht hätte, einen neuen u. eigenen schönen Inhalt hineingeschüttet, und daher mit Recht die Blüte der Nation u. der Menschheit vorstellt.

© Transcription Ian Bent, 2017

Wednesday October 31

Unwell yet again.

[final version only:] Duse plays Hedda Gabler 1 and inspires me to read the play once again. The "heroine" (the daughter of an officer) has been an empty vessel of a girl, devoid of education and feeling, and therefore [is now] left unstable, nevertheless constantly in search of happiness and amusement, lacking the courage to sacrifice herself, nonetheless full of craving for the sort of happiness that can in other circumstances always be achieved through sacrifice of oneself by means of cooperation and self-dedication. Hedda was devoid of cooperation even in her earliest relationship with Lövborg (Act II, Scene 8), and although without love and cooperation, she has nevertheless embarked upon marriage. [She has suffered from] cowardice in the struggle for happiness, hence [feels] envy toward the very persons who possessed the courage to dedicate themselves and have achieved happiness precisely by those means. Too cowardly herself to commit adultery, dread of scandal ‒ in short, lacking any capacity for self-sacrifice; what should at least have cost her a piece of [?silk] is avoided! Made thus, she longs for all the things that other people possess, merely out of sheer envy, sheer caprice. She covets the villa of the wife of the government minister (into which she eventually actually moves in), 2 and she longs to exert power over Lövborg, but without achieving something similar for him, as Mrs. Elvsted. Her envy in the end drives her to destroy the relationship between Lövborg and Elvsted, and to destroy Lövborg's manuscript and his life. Meanwhile, her calculation goes wrong: her natural disposition (psychopathically heightened, moreover, by pregnancy) founders on the other ‒ likewise contrived ‒ natural dispositions. In their intention to reconstruct Lövborg's manuscript, Tesman and Mrs. Elvsted find each other, but that leaves Hedda isolated. The only person left for her to turn to is Brack, who has meanwhile come into possession of a secret that could bring about unpleasantnesses for her, the eternal cowardly one. And so her egoism and cowardice finally take her to the brink of real adultery, possibly real scandal, and of Jörgen's temporary loss of Mrs. Elvsted. In this predicament, she reaches for the weapon: What other way was possible? To Lövborg, however, falls the creation of a relationship to such a woman from whom he clearly could not entirely free himself.

Cowardly as she indeed is, Hedda Gabler merely mixes with all that it is in reality impossible for her to experience. Through Lövborg's tales she indirectly participates in metropolitan life ‒ and iniquity. With Brack she speaks of a "triangle" (without being in reality disposed to adultery) ‒ in short, wherever she cannot and will not herself engage and take action, she prefers to say as little as possible about it: that was the consequence of her cowardice.

{24} [final version only:] Rosmersholm. 3 Rosmer [is] the last of an age-old lineage. Talent diluted to the least degree; initiative of spirit and will are lacking. All that are left are weakness of will and lack of direction, which appear to the exterior world as conscience, refinement, and noble reticence. Married but childless, thus in every respect impotent.

Mrs. Rosmer (not in the play) intellectually wholly inferior, and Rosmer himself inadequate. Despite mutual love, an unhappily tedious marriage, without excitement and freshness.

Rebecca appears in the house. An essentially uneducated girl, herself needy of excitement, but the contrast with Mrs. Rosmer and the fact that Rebecca at least possesses the desire for education effect an unconscious mutual attraction between Rosmer and Rebecca ‒ a natural imperative. From this Rebecca develops at first no more and no less intention than any other female in her position would! Unconstrained vanity, apparent mutual stimulation, encouragement and incitement: "new paths" (even the failed [blank] still serves as leaven): on such weak legs does the double inner bond between Rosmer and Rebecca stand! However, from so inconspicuous a cause arises in these surroundings a living tragedy among all the persons concerned: Mrs. Rosmer sees the bond, feels the slight toward herself on account of her now doubly manifested inadequacy, and goes to her death in order to make the sacrifice for her beloved husband.

Rosmer cannot get over this death. Neither Rebecca's passion, which is now expressed openly, nor her plan to press Rosmer into politics, through which he might forget the death ‒ nothing will do any good in the long run. So Rebecca finds no way of getting through to Rosmer, and is herself over the course of time worn down and incapacitated by the friction and ineffectiveness of her continuous attempts!

External circumstances arising out of Rebecca's attempts on the political front bring this secret and closely entwined world finally to Rebecca's and Rosmer's consciousness, and both, no longer capable of development or activity, finally opt for atonement through mutual death (especially so that the earlier ferment may sink into oblivion).

All in all, "men of the nobility" only out of incapacity, but not out of strength; morally only out of weakness, not out of strength; pioneers of humanity only in their deluded imagination, children who only fantasize their roles. What is Ibsenesque, however, is that just as Rosmer's entourage does not for a moment doubt his allegedly outstanding qualities (and that's what the world thinks, too!), so does the playwright himself, in consequence, adopt the stance of doubting them just as little as they do.

{26} a Are things in culture not unlike those in the world of overtones? At the beginning, the broader relationships of the octave, fifth, fourth, and after that the smaller and becoming ever smaller intervals; but just as between the numbers 1 and 2 an infinite series of subdivisions can be interpolated, all of which when added to 1 do not reach, and cannot ever reach 2. And just as similarly also all later overtones in their infinite succession when added together can never exceed that initial octave (the octave stands eternally as the limit of all musical events), in exactly the same way the first step by mankind into culture might be likened to the mightiest possible step ‒ not unlike the octave among the overtones ‒ after which only ever smaller, shorter steps could follow, as it were, the 5, 4, 3, etc. What will still be granted to a future mankind must accordingly by evaluated, so to speak, only as the world of more and more distant overtones.

Mankind has, once and for all, got beyond the mightiest steps ‒ the founding of religion, of the arts and customs, of the state, of marriage, etc. I therefore rejoice at the fact that I have been permitted to spend my life precisely {{26} b after such grandiose steps as are embodied in the works of Goethe, Schiller, Haydn, Mozart, Beethoven, and Brahms, and that in the same way I remain spared the forthcoming, less interesting because smaller, steps of the next intellectual heroes.

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The low cost-price of man in the purely physical sense explains satisfactorily why human life is regarded so lightly (what's more, equally well whether in the service of real or merely imagined ideas of progress or regress). Nature remains consistent not only overall but also specifically on this point; for her, too, the material of the human body is just as cheap as that of all her other creations.

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Who was it who claimed that the stars were all, by their very nature, equal? On the contrary, it is precisely their inequality that is a prerequisite for the existence of the world: only because, for example, the sun is so-and-so many times larger than the earth does it constrain the latter in its orbit around the sun. If it were the converse, the sun would have to orbit the earth. Greater mass and gravitation are related.

It is equally irrational, however, to preach to men that they are all by their nature equal. Most people are here merely in order to revolve in particular orbits around the few fixed stars among men, and draw light and warmth from them. But if people set out, as happens today, to eradicate the fixed stars by systematically undermining them, then mankind will fall back again into primal mist and chaos, from which it will escape only with difficulty. Such undermining comes about today through total neglect {26} c of workers "of the mind," in the form of an exclusively irrational solicitude, a solicitude based on a false humanity and thus merely sentimental, for "workers," "women," all races, and all small nations. Things have reached the point at which workers of the mind are virtually no longer counted at all as workers, by which term people prefer to understand exclusively manual workers and the like. People concern themselves with a public hygiene, but, e.g., only for the locksmith's apprentice, not for him who works with the mind. The latter may be left unsparingly at the mercy of the struggle for existence just so long as the other "workers," the allegedly "true" workers, receive tokens of solicitude from the state and society. As if the worker of the mind were a shirker! As if he, too, would not constitute at least as great a monetary value as, for example, the cotton millworker!! As if it were not he alone who emancipated man from animal, made life for the first time worth living, he alone who mastered the rampaging of our inner urges for elemental life in the process of imbuing life with new and distinctive content, and in so doing rightly presented the flowering of nation and humanity.

© Translation Ian Bent, 2017

Footnotes

1 Henrik Ibsen, Hedda Gabler (1891), play, characters: Hedda Tesman (née Gabler), Jörgen Tesman, Juliane Tesman, Frau Thea Elvsted, Judge Brack, Eilert Lövborg, Berte. Eleonora Duse (1858‒1924), celebrated Italian actress, particularly associated with the plays of Gabriele d'Annunzio and Ibsen, whose portrayal of Hedda Gabler was notably "demonic." Duse made four guest appearances at the Theater an der Wien in October 1906: Friday 25 in Maeterlinck's Monna Vanna; Saturday 26 as Rebecca West in Rosmersholm; Monday 29 in the title role of Hedda Gabler; and Tuesday 30 in Renan, L'Abbaddesse di Jouarre and Goldoni's La Locandiera.

2 [?Staatswirtin]: In Act II Scene 1, Hedda remarks to Brack: "it was through this passion for the villa of the late Mrs. Falk that Jörgen Tesman and I found our way to an understanding. That led to our engagement and marriage and wedding trip and everything.", in response to which a few moments later Brack says: "I should think it more likely that the late Mrs. Falk bequeathed it to you." (Eng. transl. Una Ellis-Fermor (Harmondsworth: Penguin, 1950), pp. 304‒05. Ibsen apparently described the home as having been owned by a government minister, Secretary Falk.

3 Henrik Ibsen, Rosmerholm (1866), play, characters: Johannes Rosmer, Rebecca West, Professor Kroll, Ulrik Brendel, Peder Mortensgaard, Frau Helseth; performed at the Theater an der Wien on Saturday October 26, with Eleanora Duse in the role of Rebecca West.