22. Juli.
Gratulation an Baron Alphons aus Anlaß seiner Verlobung; die IX. Symph. ihm zugeschickt. *
Bei einem Spaziergang entlang der Rollestraße lief
uns eine Spinne über den Weg, die graubraun wie der Boden gefärbt
( )
1
einen hellblauen, kugelförmigen Hinterleib hatte. So
schien es wenigstens auf den ersten flüchtigen Blick; bei näherer Betrachtung aber
erkannten wir, daß das hellblaue Kügelchen nicht der Hinterleib der Spinne war,
sondern, fest in ein Gespinnst [sic] gehüllt, kleine weiße Eier barg,
deren Zahl wir auf 20–30 schätzten. Mit einem Tannenzapfen, den ich vom Wegrand nahm,
löste ich sorgfältig u. ohne das Tierchen zu verletzen das blaue Kügelchen ab – u. in
ganz veränderter Gestalt floh die Spinne. Doch siehe da! In einer Entfernung von kaum
10 cm machte sie kehrt u. kam, erst langsam wie tastend, dann aber rascher zu dem
Nestchen zurück u. nun war es rührend anzusehen, wie sie mit ihren Beinchen die blaue
Kugel fest umfasste. Sah es nicht aus, als drückte sie ihre verloren geglaubten u.
wiedergefundenen Kinder ans Herz? Und mir schien es, als spräche aus dieser Umarmung
etwas wie Freude u. Liebe!!
Auf dem Rückweg von Bellamonte kam
uns schlendernd u. sein Pfeifchen rauchend ein Kutscher entgegen u. verschwand in der
entgegengesetzten Richtung. Plötzlich hörten wir das Wiehern eines Pferdes; es klang
furchtbar gequält u. immer lauter u. näher. Bei einer Biegung des Weges erblickten
wir nun auch {208} das Tier; es war mittels eines sehr kurzen Riemens an
einen hoch mit Holz beladenen Wagen gefesselt u. zw. so ungeschickt, daß es bei jeder
Bewegung an das Holz anstoßen mußte. Als wir vorbei giengen[,] scharrte es mit den Hufen u. stieß wieder diese
schmerzlichen Töne aus. Wir nahmen an, daß das Tier furchtbar litt u. daß Hunger oder
Durst, Schmerz oder gar das Gefühl der Einsamkeit Ursache seiner Leiden
waren. Unkluge Menschen, denen die Fähigkeit mangelt, aus bestimmten Ursachen ihre Wirkungen zu deduzieren, halten sich misverständlicher [sic] Weise diese Unfähigkeit zugute, sobald sie jemand gegenüber stehen, der diese Fähigkeit besitzt. Flugs verwandelt der Unfähige seinen Mangel in eine angebliche Lebensrobustheit, die er selbst zu preisen, nicht müde wird u. der er in herabsetzender Weise die vorausschauende Kraft des Anderen nur als etwas Krankhaftes, als eine Empfindlichkeit , gegenüberstellt. Darin spiegelt sich übrigens wie in einem Mikrokosmos das Bild jener Praktiken, mit denen die allzeit Robusten die angeblich empfindlichen Genies bedenken. Alle Voraussicht der Genies u. all die Aufregung[,] die sich ihrer bemächtigt, da wenn sie aus Liebe zu Menschen böse Folgen von ihnen abwenden wollen, wird von den Einsichtslosen im Namen ihrer [illeg]angeblichen seelischen Gesundheit zurückgewiesen u. da sie an zu kurzen Augen laborieren, begreifen sie nicht einmal noch dann, nachdem die von den Genies vorausgeahnten Folgen eingetroffen sind. Und so wird es wohl immer bleiben, daß gerade diejenigen, die in die Zukunft mit gleichsam verlängerten verlängertem Augen sehen, krank gescholten , u. dagegen diejenigen, die nicht einmal soviel [sic] Nervenausdauer u. Gesundheit aufbringen, um das Nächste zu sehen, „gesund“ gepriesen werden. *{209} Eine Unvorsichtigkeit, die wir bei der Gepäckaufgabe begangen, hat im Laufe des Monats Juli zu den mannigfaltigsten u. schmerzlichsten Folgen geführt. Wir vergaßen nämlich das Gepäck „bahnlagernd“ aufzugeben u. dirigierten es an unsere Adresse nach Bozen. Als wir nun in Paneveggio Platz nahmen, bemühte ich mich zu meinem Gepäck zu kommen, das wir schon längst in Bozen wussten u. unser Wirt erbat sich zu dem g Gefälligkeitsdienst auf Grund eines Schreibens von mir an den Stationsvorstand u. auf Grund seiner eigenen Beziehungen das Gepäck auszulösen. Wie überrascht waren wir nun, als die vermittelnde Person aus Bozen die Nachricht überbrachte, das Gepäck sei dort überhaupt nicht auffindbar. Diese Mitteilung brachte uns die größte Bestürzung, da der Korb auch die wichtigsten Behelfe für die Arbeit in sich barg. Nun galt es das Recepisse vom Speditionsbureau zu erlangen. Nach mehreren Telegrammen, die, wie wir jetzt rückblickend wohl begreifen, mißverstanden werden mußten, sind wir endlich in den Besitz der Recepisse gelangt. Wie groß war aber unser Schrecken, als das bei der Bahn vorgelegte Recepisse damit beantwortet wurde, daß das Gepäck bereits geholt worden sei. Nun mußte ich selbst nach Bozen reisen. Der Vorstand des Frachtenbureaus wieß [sic] mir deutlich die Ankunft am 4. Juli in Bozen nach u. teilte mir mit, daß ich selbst durch die Post davon avisiert wurde. Und da er überdies versicherte, daß das Gepäck abgeholt wurde, so mußte geschlossen werden, daß an meiner Stelle ein Unberechtigter das Aviso unterschrieben u. das Gepäck an sich genommen hatte. Nun galt es auf der Post den unbekannten Empfänger zu eruieren. Dort wurde uns die Unterschrift desjenigen vorgezeigt, der das Aviso entgegen genommen; sie wurde zunächst Bf gelesen, woraus der Vorstand {210} des Postamtes schließen wollte, daß das Aviso an den Bahnhof zurückgeschickt worden wäre. Endlich aber gab der Briefträger die Auskunft, daß Bf – als „Tf“ zu lesen sei u. erklärte den Portier des Hotel Greif Namens [sic] Tauferer als Empfänger. Wir begaben uns eiligst ins letzgenannte [sic] Hotel, wo ich zu meiner größten Freude mein Gepäck vorfand. Der Umstand, daß wir auf der Reise nach Paneveggio im Hotel Greif Quartier genommen hatten, veranlaßte die Post das Aviso dem Hotel anzutragen u. ebenso dienstfertig glaubte der Portier zu sein, als er statt meiner die Unterschrift gegeben u. das Gepäck abgeholt; er rechnete nämlich damit, daß wir entweder zurückkehren oder ihn von unserem Aufenthaltsort verständigen. Das Sonderbare an diesem Vorfall ist, daß uns eine gutgemeinte Liebenswürdigkeit der Post u. des Hotels zum Schaden gereichte. *© Transcription Marko Deisinger. |
July 22.
Congratulations to Baron Alphons on the occasion of his engagement; the Ninth Symphony presented to him. *
On a walk along the Rollestraße, a
spider crossed our path, gray-brown in color like the ground
( ),
1
with a bright blue, ball-shaped abdomen. So it seemed at least
at first glance; on closer inspection, however, we recognized that the little bright
blue ball was not the spider’s abdomen but something that held small white eggs –
about 20 to 30 in number, we guessed – wrapped in a tight web. With a fir cone, which
I took from the side of the path, I carefully removed the little blue ball without
injuring the little creature – and the spider fled, in a completely different shape.
But lo! At a distance of barely 10 centimeters it turned around and returned to its
little nest, at first slowly as if testing the ground, but then more quickly. And now
it was touching to see how it embraced the blue ball with its tiny legs. Did it not
appear that it was pressing its newly found children, which it had believed lost, to
its heart? And it seemed to me that something like joy and love were expressed by
this embrace!!
On returning from Bellamonte, a
coachman, smoking his pipe, ambled past us, and disappeared in the opposite
direction. Suddenly we heard the neighing of a horse; it sounded frightfully
distressed, and ever louder and closer. At a bend in the path we now were also able
to see {208} the animal; it was tied with a very short strap to a wagon
piled high with wood – and, indeed, in such an inept way that it bumped into the wood
with every movement it made. As we went past, it pawed with its hooves and again
emitted these painful sounds. We assumed that the animal was suffering terribly, and
that hunger or thirst, pain or even the feeling of loneliness were the cause of its
sorrows. Foolish people, who lack the ability to deduce the effects that result from specific causes, mistakenly pride themselves on this shortcoming whenever they encounter someone who possesses this ability. The incapable person quickly transforms his shortcoming into an apparent robustness of life, which he never tires of extolling and to which he disparagingly compares the power of the other merely as something diseased, as a vulnerability. In this way, incidentally, the image of those good practices is mirrored, as if in a microcosm, in which the immutably robust ones are mindful of the apparently vulnerable geniuses. All providence of geniuses – and all the excitement that takes hold of them if, out of love for mankind, they seek to avert them from dire consequences – are rebuffed by those who are lacking in insight, in the name of their supposedly spiritual health; and since they are afflicted by shortsightedness, they do not even comprehend it then, after the consequences anticipated by the geniuses have come to light. And so it shall probably always remain the case that precisely those who are able to see into the future with, so to speak, a lengthened eye, are rebuked as being sick; on the contrary, those who cannot even muster enough mental fortitude and health to see what is in front of them are lauded as "healthy." *{209} An act of carelessness, which we committed when we dropped off our baggage, led to the most complicated and painful consequences in the course of the month of July. To wit, we forgot to mark the baggage "to be left at the train station," and directed it to our address in Bozen. As we settled in our lodging in Paneveggio, I attempted to get my baggage, which we had known for a long time to be in Bozen; and our host offered to retrieve the baggage, on the basis of his own connections, if I would be so kind as to write a letter to the stationmaster. How surprised were we, then, when the correspondent from Bozen brought the news that the baggage was nowhere to be found there. This communication caused us the greatest consternation, as the basket also contained the most important aids for my work. Now we had to ask for the receipt from the baggage transport company. After several telegrams which, as we now can well understand with hindsight, could only have been misunderstood, we were finally in possession of the receipt. How great, however, was our shock when the receipt, when presented at the train station, was met with the response that the baggage had already been collected. Now I had to travel to Bozen myself. The director of the freight company verified to me that its arrival in Bozen was clearly on July 4, and said that I had already been advised of this by mail. And since he also assured me that the baggage had been collected, then it had to be concluded that some unauthorized person had signed the notice, and took the baggage himself. Now we had to go to the post office to find out who the unknown recipient was. There we were shown the signature of the person who had taken the advice note: it was initially read as "Bf," from which the director {210} of the post office wished to conclude that the note would have been returned to the train station. Finally, however, the mailman informed us that "Bf" was to be read as "Tf," and explained that the porter at the Hotel Greif by the name of Tauferer was the recipient. We made our way hurriedly to this hotel where, to my greatest joy, the baggage was found. The fact that, en route to Paneveggio, we had booked lodgings at the Hotel Greif, prompted the post office to bring the advice note to the hotel; and the porter likewise felt that he was doing us a service by giving his signature, instead of mine, and collecting the baggage. That is, he reckoned that we either were returning or would tell him our whereabouts. The strange thing about this incident is that the well-meant kindness at the post office and the hotel did a disservice. *© Translation William Drabkin. |
22. Juli.
Gratulation an Baron Alphons aus Anlaß seiner Verlobung; die IX. Symph. ihm zugeschickt. *
Bei einem Spaziergang entlang der Rollestraße lief
uns eine Spinne über den Weg, die graubraun wie der Boden gefärbt
( )
1
einen hellblauen, kugelförmigen Hinterleib hatte. So
schien es wenigstens auf den ersten flüchtigen Blick; bei näherer Betrachtung aber
erkannten wir, daß das hellblaue Kügelchen nicht der Hinterleib der Spinne war,
sondern, fest in ein Gespinnst [sic] gehüllt, kleine weiße Eier barg,
deren Zahl wir auf 20–30 schätzten. Mit einem Tannenzapfen, den ich vom Wegrand nahm,
löste ich sorgfältig u. ohne das Tierchen zu verletzen das blaue Kügelchen ab – u. in
ganz veränderter Gestalt floh die Spinne. Doch siehe da! In einer Entfernung von kaum
10 cm machte sie kehrt u. kam, erst langsam wie tastend, dann aber rascher zu dem
Nestchen zurück u. nun war es rührend anzusehen, wie sie mit ihren Beinchen die blaue
Kugel fest umfasste. Sah es nicht aus, als drückte sie ihre verloren geglaubten u.
wiedergefundenen Kinder ans Herz? Und mir schien es, als spräche aus dieser Umarmung
etwas wie Freude u. Liebe!!
Auf dem Rückweg von Bellamonte kam
uns schlendernd u. sein Pfeifchen rauchend ein Kutscher entgegen u. verschwand in der
entgegengesetzten Richtung. Plötzlich hörten wir das Wiehern eines Pferdes; es klang
furchtbar gequält u. immer lauter u. näher. Bei einer Biegung des Weges erblickten
wir nun auch {208} das Tier; es war mittels eines sehr kurzen Riemens an
einen hoch mit Holz beladenen Wagen gefesselt u. zw. so ungeschickt, daß es bei jeder
Bewegung an das Holz anstoßen mußte. Als wir vorbei giengen[,] scharrte es mit den Hufen u. stieß wieder diese
schmerzlichen Töne aus. Wir nahmen an, daß das Tier furchtbar litt u. daß Hunger oder
Durst, Schmerz oder gar das Gefühl der Einsamkeit Ursache seiner Leiden
waren. Unkluge Menschen, denen die Fähigkeit mangelt, aus bestimmten Ursachen ihre Wirkungen zu deduzieren, halten sich misverständlicher [sic] Weise diese Unfähigkeit zugute, sobald sie jemand gegenüber stehen, der diese Fähigkeit besitzt. Flugs verwandelt der Unfähige seinen Mangel in eine angebliche Lebensrobustheit, die er selbst zu preisen, nicht müde wird u. der er in herabsetzender Weise die vorausschauende Kraft des Anderen nur als etwas Krankhaftes, als eine Empfindlichkeit , gegenüberstellt. Darin spiegelt sich übrigens wie in einem Mikrokosmos das Bild jener Praktiken, mit denen die allzeit Robusten die angeblich empfindlichen Genies bedenken. Alle Voraussicht der Genies u. all die Aufregung[,] die sich ihrer bemächtigt, da wenn sie aus Liebe zu Menschen böse Folgen von ihnen abwenden wollen, wird von den Einsichtslosen im Namen ihrer [illeg]angeblichen seelischen Gesundheit zurückgewiesen u. da sie an zu kurzen Augen laborieren, begreifen sie nicht einmal noch dann, nachdem die von den Genies vorausgeahnten Folgen eingetroffen sind. Und so wird es wohl immer bleiben, daß gerade diejenigen, die in die Zukunft mit gleichsam verlängerten verlängertem Augen sehen, krank gescholten , u. dagegen diejenigen, die nicht einmal soviel [sic] Nervenausdauer u. Gesundheit aufbringen, um das Nächste zu sehen, „gesund“ gepriesen werden. *{209} Eine Unvorsichtigkeit, die wir bei der Gepäckaufgabe begangen, hat im Laufe des Monats Juli zu den mannigfaltigsten u. schmerzlichsten Folgen geführt. Wir vergaßen nämlich das Gepäck „bahnlagernd“ aufzugeben u. dirigierten es an unsere Adresse nach Bozen. Als wir nun in Paneveggio Platz nahmen, bemühte ich mich zu meinem Gepäck zu kommen, das wir schon längst in Bozen wussten u. unser Wirt erbat sich zu dem g Gefälligkeitsdienst auf Grund eines Schreibens von mir an den Stationsvorstand u. auf Grund seiner eigenen Beziehungen das Gepäck auszulösen. Wie überrascht waren wir nun, als die vermittelnde Person aus Bozen die Nachricht überbrachte, das Gepäck sei dort überhaupt nicht auffindbar. Diese Mitteilung brachte uns die größte Bestürzung, da der Korb auch die wichtigsten Behelfe für die Arbeit in sich barg. Nun galt es das Recepisse vom Speditionsbureau zu erlangen. Nach mehreren Telegrammen, die, wie wir jetzt rückblickend wohl begreifen, mißverstanden werden mußten, sind wir endlich in den Besitz der Recepisse gelangt. Wie groß war aber unser Schrecken, als das bei der Bahn vorgelegte Recepisse damit beantwortet wurde, daß das Gepäck bereits geholt worden sei. Nun mußte ich selbst nach Bozen reisen. Der Vorstand des Frachtenbureaus wieß [sic] mir deutlich die Ankunft am 4. Juli in Bozen nach u. teilte mir mit, daß ich selbst durch die Post davon avisiert wurde. Und da er überdies versicherte, daß das Gepäck abgeholt wurde, so mußte geschlossen werden, daß an meiner Stelle ein Unberechtigter das Aviso unterschrieben u. das Gepäck an sich genommen hatte. Nun galt es auf der Post den unbekannten Empfänger zu eruieren. Dort wurde uns die Unterschrift desjenigen vorgezeigt, der das Aviso entgegen genommen; sie wurde zunächst Bf gelesen, woraus der Vorstand {210} des Postamtes schließen wollte, daß das Aviso an den Bahnhof zurückgeschickt worden wäre. Endlich aber gab der Briefträger die Auskunft, daß Bf – als „Tf“ zu lesen sei u. erklärte den Portier des Hotel Greif Namens [sic] Tauferer als Empfänger. Wir begaben uns eiligst ins letzgenannte [sic] Hotel, wo ich zu meiner größten Freude mein Gepäck vorfand. Der Umstand, daß wir auf der Reise nach Paneveggio im Hotel Greif Quartier genommen hatten, veranlaßte die Post das Aviso dem Hotel anzutragen u. ebenso dienstfertig glaubte der Portier zu sein, als er statt meiner die Unterschrift gegeben u. das Gepäck abgeholt; er rechnete nämlich damit, daß wir entweder zurückkehren oder ihn von unserem Aufenthaltsort verständigen. Das Sonderbare an diesem Vorfall ist, daß uns eine gutgemeinte Liebenswürdigkeit der Post u. des Hotels zum Schaden gereichte. *© Transcription Marko Deisinger. |
July 22.
Congratulations to Baron Alphons on the occasion of his engagement; the Ninth Symphony presented to him. *
On a walk along the Rollestraße, a
spider crossed our path, gray-brown in color like the ground
( ),
1
with a bright blue, ball-shaped abdomen. So it seemed at least
at first glance; on closer inspection, however, we recognized that the little bright
blue ball was not the spider’s abdomen but something that held small white eggs –
about 20 to 30 in number, we guessed – wrapped in a tight web. With a fir cone, which
I took from the side of the path, I carefully removed the little blue ball without
injuring the little creature – and the spider fled, in a completely different shape.
But lo! At a distance of barely 10 centimeters it turned around and returned to its
little nest, at first slowly as if testing the ground, but then more quickly. And now
it was touching to see how it embraced the blue ball with its tiny legs. Did it not
appear that it was pressing its newly found children, which it had believed lost, to
its heart? And it seemed to me that something like joy and love were expressed by
this embrace!!
On returning from Bellamonte, a
coachman, smoking his pipe, ambled past us, and disappeared in the opposite
direction. Suddenly we heard the neighing of a horse; it sounded frightfully
distressed, and ever louder and closer. At a bend in the path we now were also able
to see {208} the animal; it was tied with a very short strap to a wagon
piled high with wood – and, indeed, in such an inept way that it bumped into the wood
with every movement it made. As we went past, it pawed with its hooves and again
emitted these painful sounds. We assumed that the animal was suffering terribly, and
that hunger or thirst, pain or even the feeling of loneliness were the cause of its
sorrows. Foolish people, who lack the ability to deduce the effects that result from specific causes, mistakenly pride themselves on this shortcoming whenever they encounter someone who possesses this ability. The incapable person quickly transforms his shortcoming into an apparent robustness of life, which he never tires of extolling and to which he disparagingly compares the power of the other merely as something diseased, as a vulnerability. In this way, incidentally, the image of those good practices is mirrored, as if in a microcosm, in which the immutably robust ones are mindful of the apparently vulnerable geniuses. All providence of geniuses – and all the excitement that takes hold of them if, out of love for mankind, they seek to avert them from dire consequences – are rebuffed by those who are lacking in insight, in the name of their supposedly spiritual health; and since they are afflicted by shortsightedness, they do not even comprehend it then, after the consequences anticipated by the geniuses have come to light. And so it shall probably always remain the case that precisely those who are able to see into the future with, so to speak, a lengthened eye, are rebuked as being sick; on the contrary, those who cannot even muster enough mental fortitude and health to see what is in front of them are lauded as "healthy." *{209} An act of carelessness, which we committed when we dropped off our baggage, led to the most complicated and painful consequences in the course of the month of July. To wit, we forgot to mark the baggage "to be left at the train station," and directed it to our address in Bozen. As we settled in our lodging in Paneveggio, I attempted to get my baggage, which we had known for a long time to be in Bozen; and our host offered to retrieve the baggage, on the basis of his own connections, if I would be so kind as to write a letter to the stationmaster. How surprised were we, then, when the correspondent from Bozen brought the news that the baggage was nowhere to be found there. This communication caused us the greatest consternation, as the basket also contained the most important aids for my work. Now we had to ask for the receipt from the baggage transport company. After several telegrams which, as we now can well understand with hindsight, could only have been misunderstood, we were finally in possession of the receipt. How great, however, was our shock when the receipt, when presented at the train station, was met with the response that the baggage had already been collected. Now I had to travel to Bozen myself. The director of the freight company verified to me that its arrival in Bozen was clearly on July 4, and said that I had already been advised of this by mail. And since he also assured me that the baggage had been collected, then it had to be concluded that some unauthorized person had signed the notice, and took the baggage himself. Now we had to go to the post office to find out who the unknown recipient was. There we were shown the signature of the person who had taken the advice note: it was initially read as "Bf," from which the director {210} of the post office wished to conclude that the note would have been returned to the train station. Finally, however, the mailman informed us that "Bf" was to be read as "Tf," and explained that the porter at the Hotel Greif by the name of Tauferer was the recipient. We made our way hurriedly to this hotel where, to my greatest joy, the baggage was found. The fact that, en route to Paneveggio, we had booked lodgings at the Hotel Greif, prompted the post office to bring the advice note to the hotel; and the porter likewise felt that he was doing us a service by giving his signature, instead of mine, and collecting the baggage. That is, he reckoned that we either were returning or would tell him our whereabouts. The strange thing about this incident is that the well-meant kindness at the post office and the hotel did a disservice. *© Translation William Drabkin. |
Footnotes1 Within the parentheses is an empty space, evidently intended for an additional note. |