11.
Strahlendes Wetter bringt uns wieder auf die Beine u. wir legen eine Schlinge auf den Rosengarten Abhang an: Wir gehen bis zum elektrischen Werk u. treten dann durch den Graben in die unmittelbar nächsten Abhänge der Rotwand. Zu unserer größten Ueberraschung erleben wir in der Schlucht des Michaelerbaches die stärksten Sensationen, die beim Eintritt auf die Moserwiese noch verstärkt wer- {613} den. Von dort ziehen wir zum Kaiserstein u. vollenden so den Weg. Nun bestätigt uns zum so und sovielten male die Erfahrung, daß man eine Landschaft nur dann wirklich kennen gelernt hat, wenn man sie kreuz u. quer durchstreift hat! — Ein ergötzliches Abenteuer stößt uns gleich morgens beim Fotografen am Wege zu: kaum hatte er wahrgenommen, daß wir mit unserem Glas nach der Ortlergegend ausspehen [sic], fand er sich sofort gleich mit seinem Fernrohr ein u. gab uns Aufklärungen, die ich jedoch sofort in Zweifel zog. So mag der alte Herr mit seiner Unkenntnis so manchen Wanderer betrogen haben , u. wer weiß, ob er je aufhören wird, den Cevedale für den Ortler auszugeben. Desto überzeugter klang aber seine Rede: er sprach von Perspektive u. s. w. *
© Transcription Marko Deisinger. |
11.
Brilliant weather gets us once again on our feet, and we undertake a circuit of the slopes of the Rosengarten. We go as far as the electric power station and then make our way through the rift to the very nearest slopes of the Rotwand. To our greatest surprise, we experience the most powerful sensations in the gorge of the Michaelerbach, which are further intensified when we enter the Moserwiese. {613} From there we turn towards the Kaiserstein and in this way complete the tour. The experience now confirms to us, yet one more time, that one has truly become acquainted with a landscape only after one has criss-crossed it on foot! — We experience an amusing adventure that very morning with a photographer along the way. Hardly had he perceived that we were scouting the Ortler region with our binoculars than he turned up with his telescope and gave us explanations, of which I was, however, immediately doubtful. The old gentleman may, in all his ignorance, have deceived many a walker; and who knows whether he will ever cease to mistake the Cevedale for the Ortler. His speech, however, sounded all the more convincing: he spoke about perspectives, etc. *
© Translation William Drabkin. |
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Strahlendes Wetter bringt uns wieder auf die Beine u. wir legen eine Schlinge auf den Rosengarten Abhang an: Wir gehen bis zum elektrischen Werk u. treten dann durch den Graben in die unmittelbar nächsten Abhänge der Rotwand. Zu unserer größten Ueberraschung erleben wir in der Schlucht des Michaelerbaches die stärksten Sensationen, die beim Eintritt auf die Moserwiese noch verstärkt wer- {613} den. Von dort ziehen wir zum Kaiserstein u. vollenden so den Weg. Nun bestätigt uns zum so und sovielten male die Erfahrung, daß man eine Landschaft nur dann wirklich kennen gelernt hat, wenn man sie kreuz u. quer durchstreift hat! — Ein ergötzliches Abenteuer stößt uns gleich morgens beim Fotografen am Wege zu: kaum hatte er wahrgenommen, daß wir mit unserem Glas nach der Ortlergegend ausspehen [sic], fand er sich sofort gleich mit seinem Fernrohr ein u. gab uns Aufklärungen, die ich jedoch sofort in Zweifel zog. So mag der alte Herr mit seiner Unkenntnis so manchen Wanderer betrogen haben , u. wer weiß, ob er je aufhören wird, den Cevedale für den Ortler auszugeben. Desto überzeugter klang aber seine Rede: er sprach von Perspektive u. s. w. *
© Transcription Marko Deisinger. |
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Brilliant weather gets us once again on our feet, and we undertake a circuit of the slopes of the Rosengarten. We go as far as the electric power station and then make our way through the rift to the very nearest slopes of the Rotwand. To our greatest surprise, we experience the most powerful sensations in the gorge of the Michaelerbach, which are further intensified when we enter the Moserwiese. {613} From there we turn towards the Kaiserstein and in this way complete the tour. The experience now confirms to us, yet one more time, that one has truly become acquainted with a landscape only after one has criss-crossed it on foot! — We experience an amusing adventure that very morning with a photographer along the way. Hardly had he perceived that we were scouting the Ortler region with our binoculars than he turned up with his telescope and gave us explanations, of which I was, however, immediately doubtful. The old gentleman may, in all his ignorance, have deceived many a walker; and who knows whether he will ever cease to mistake the Cevedale for the Ortler. His speech, however, sounded all the more convincing: he spoke about perspectives, etc. *
© Translation William Drabkin. |