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12. V.

Per Schiff nach Dürrenstein zur Ruine. All die Reste zeigen eine ungeheuere Anlage der Festung. Leider wurde uns der Genuss der Stelle (und wie herrlich correspondirte sie mit anderen erhabenen Punkten der Umgebung, z. B. mit dem Stift Göttweig) durch d enie großen Pöbelhaufen verkümmert, die den Zauber mit Füßen traten, ohne daß dabei Weh oder Genugtuung zu empfinden. Geborene Untertanen- u. Sklavenseelen dürfen hier ungestraft den Fuß auf Dinge setzen, die sie ehedem nie zu sehen gekriegt hätten. Sie haben die Geschlechter nicht überwunden, sie haben die Reichtümer nicht gesehen u. so wandeln sie mit leerem Mutwillen über die Stätten hin, ohne recht zu wissen, ob sie sich einer errungenen Freiheit zu freuen oder den Verlust der Schönheit zu beklagen haben. Nichts ist einer Sache so abträglich , als eine Menschenseele, die gar keine Beziehungen zu ihr hat. Nun denke man sich Hunderte von Menschen über das Steinmeer ausgebreitet! Mußte es nicht wirken wie der Anblick zahlloser von Fliegen auf einem Gemälde?

Zu Tisch in Dürrenstein; Lie-Liechen macht zum 1. male eine große Eßschlacht mit.

Nun mit der Wachauer-Bahn zur Haltestelle Rollfähre–Melk, von dort über die Fähre nach Melk u. schließlich nach Wien.

*

© Transcription Marko Deisinger.

12. V.

By ship to Dürnstein, to the ruin. All of the remains indicate an immense setting of the fortification. Unfortunately, our enjoyment of the place (and how splendidly it corresponded with the other noble points of the region such as Göttweig Abbey) was compromised by the large mob who trampled the magic without feeling either sorrow or gratification. Born serf- and slave-souls may place their feet here upon things without punishment, things that they would previously have never been able to see. They have not prevailed over the generations, they have not seen the riches; and so they wander with empty wantonness over sites without properly knowing whether they should rejoice in a freedom obtained or lament a loss of beauty. Nothing is so harmful to something as a human soul which has no relationships to it whatsoever. Now consider hundreds of people spread out over the sea of stones! Is its effect not like the sight of countless flies on a painting?

Lunch in Dürnstein; Lie-Liechen joins me for the first time in a great battle of eating.

Now with the Wachau train to the chain ferry station at Melk, from there with the ferry to Melk and finally to Vienna.

*

© Translation William Drabkin.

12. V.

Per Schiff nach Dürrenstein zur Ruine. All die Reste zeigen eine ungeheuere Anlage der Festung. Leider wurde uns der Genuss der Stelle (und wie herrlich correspondirte sie mit anderen erhabenen Punkten der Umgebung, z. B. mit dem Stift Göttweig) durch d enie großen Pöbelhaufen verkümmert, die den Zauber mit Füßen traten, ohne daß dabei Weh oder Genugtuung zu empfinden. Geborene Untertanen- u. Sklavenseelen dürfen hier ungestraft den Fuß auf Dinge setzen, die sie ehedem nie zu sehen gekriegt hätten. Sie haben die Geschlechter nicht überwunden, sie haben die Reichtümer nicht gesehen u. so wandeln sie mit leerem Mutwillen über die Stätten hin, ohne recht zu wissen, ob sie sich einer errungenen Freiheit zu freuen oder den Verlust der Schönheit zu beklagen haben. Nichts ist einer Sache so abträglich , als eine Menschenseele, die gar keine Beziehungen zu ihr hat. Nun denke man sich Hunderte von Menschen über das Steinmeer ausgebreitet! Mußte es nicht wirken wie der Anblick zahlloser von Fliegen auf einem Gemälde?

Zu Tisch in Dürrenstein; Lie-Liechen macht zum 1. male eine große Eßschlacht mit.

Nun mit der Wachauer-Bahn zur Haltestelle Rollfähre–Melk, von dort über die Fähre nach Melk u. schließlich nach Wien.

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© Transcription Marko Deisinger.

12. V.

By ship to Dürnstein, to the ruin. All of the remains indicate an immense setting of the fortification. Unfortunately, our enjoyment of the place (and how splendidly it corresponded with the other noble points of the region such as Göttweig Abbey) was compromised by the large mob who trampled the magic without feeling either sorrow or gratification. Born serf- and slave-souls may place their feet here upon things without punishment, things that they would previously have never been able to see. They have not prevailed over the generations, they have not seen the riches; and so they wander with empty wantonness over sites without properly knowing whether they should rejoice in a freedom obtained or lament a loss of beauty. Nothing is so harmful to something as a human soul which has no relationships to it whatsoever. Now consider hundreds of people spread out over the sea of stones! Is its effect not like the sight of countless flies on a painting?

Lunch in Dürnstein; Lie-Liechen joins me for the first time in a great battle of eating.

Now with the Wachau train to the chain ferry station at Melk, from there with the ferry to Melk and finally to Vienna.

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© Translation William Drabkin.