5. X. 16 Regen!

— Frl. Elias erscheint wieder mit der Mutter, woraus ich schließe, daß sie ihre Beziehung zur Italienerin vielleicht ganz aufgegeben hat; des weitern mag dann auch der Schluss geboten sein, daß sie mit ihrem verworrenen Briefe eben nur dieses ha tbe andeuten wollen.

*

Die Fülle der Formen, in denen sich der Wucher gegenwärtig austobt, reizt die Presse in den letzten Tagen immer energischer zur Kritik auf u. immer kehrt darin die Wendung wieder vom Anreiz, den Aangeblich der Produzent nötig habe, um Waren zu erzeugen! Das Wort ist gar treffend, u. läßt sich, ohne daß man sich einer Ironie schuldig machen würde, selbst auf die Eheschließungen der Kaufleute anwenden, d. h.: selbst um Kinder zu zeugen bedürfen die Kaufleute erst eines des „Anreizes“ des Geldes, einer Mitgift.

*

Den Engländern wird nüchternste Sachlichkeit zum Lobe angerechnet. Meiner Ansicht nach ist aber Sachlichkeit ein inspirierter Zustand, u. so muß man denn also unterscheiden zwischen einer Sachlichkeit, die sich nur in der Liebe zur Sache äußert u. einer andern Sachlichkeit, die eine die Sache zum Zwecke eines Nutzens pflegt. Erst so unterschieden {456} kann man sagen, die Deutschen neigten der ersteren, die Engländer der zweiten Art zu! —

*

© Transcription Marko Deisinger.

October 5, 1916, rain!

— Miss Elias appears again with her mother, from which I conclude that she has entirely given up her connection to the Italian woman; further, the conclusion may be drawn that she had merely wanted to indicate this in her confused letters.

*

The abundance of ways in which the profiteer can currently go on the rampage rouses the press in the last few days to be ever more energetic in its criticism; and one constantly finds the term "incentive," which a manufacturer evidently needs to produce goods! The word is entirely appropriate, and can be applied to the marriages of business people without making one guilty of irony. That is, even to produce children, business people first need an "incentive": of money, a dowry.

*

To the English, the most tedious objectivity is deemed praiseworthy. In my view, however, objectivity is an inspired state; and so one must then distinguish between an objectivity that is expressed only in the love for a cause, and another objectivity, which cultivates the cause for the purpose of being useful. Having once made that decision, {456} one can then say that the Germans incline towards the first type, the English towards the second! —

*

© Translation William Drabkin.

5. X. 16 Regen!

— Frl. Elias erscheint wieder mit der Mutter, woraus ich schließe, daß sie ihre Beziehung zur Italienerin vielleicht ganz aufgegeben hat; des weitern mag dann auch der Schluss geboten sein, daß sie mit ihrem verworrenen Briefe eben nur dieses ha tbe andeuten wollen.

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Die Fülle der Formen, in denen sich der Wucher gegenwärtig austobt, reizt die Presse in den letzten Tagen immer energischer zur Kritik auf u. immer kehrt darin die Wendung wieder vom Anreiz, den Aangeblich der Produzent nötig habe, um Waren zu erzeugen! Das Wort ist gar treffend, u. läßt sich, ohne daß man sich einer Ironie schuldig machen würde, selbst auf die Eheschließungen der Kaufleute anwenden, d. h.: selbst um Kinder zu zeugen bedürfen die Kaufleute erst eines des „Anreizes“ des Geldes, einer Mitgift.

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Den Engländern wird nüchternste Sachlichkeit zum Lobe angerechnet. Meiner Ansicht nach ist aber Sachlichkeit ein inspirierter Zustand, u. so muß man denn also unterscheiden zwischen einer Sachlichkeit, die sich nur in der Liebe zur Sache äußert u. einer andern Sachlichkeit, die eine die Sache zum Zwecke eines Nutzens pflegt. Erst so unterschieden {456} kann man sagen, die Deutschen neigten der ersteren, die Engländer der zweiten Art zu! —

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© Transcription Marko Deisinger.

October 5, 1916, rain!

— Miss Elias appears again with her mother, from which I conclude that she has entirely given up her connection to the Italian woman; further, the conclusion may be drawn that she had merely wanted to indicate this in her confused letters.

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The abundance of ways in which the profiteer can currently go on the rampage rouses the press in the last few days to be ever more energetic in its criticism; and one constantly finds the term "incentive," which a manufacturer evidently needs to produce goods! The word is entirely appropriate, and can be applied to the marriages of business people without making one guilty of irony. That is, even to produce children, business people first need an "incentive": of money, a dowry.

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To the English, the most tedious objectivity is deemed praiseworthy. In my view, however, objectivity is an inspired state; and so one must then distinguish between an objectivity that is expressed only in the love for a cause, and another objectivity, which cultivates the cause for the purpose of being useful. Having once made that decision, {456} one can then say that the Germans incline towards the first type, the English towards the second! —

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© Translation William Drabkin.