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17. XII. 18 Regen u. doch warm.

— Vom Bankverein (Br.): Mitteilung von einem 20 Kronen-Treffer. — Hupka erzählt, daß er Schwierigkeiten habe, „op. 109“ zu erreichen; bei Haßlinger sagt ihm der Verkäufer, meine Ausgabe wäre zu gut durchgearbeitet – für den Wiener wohl Grund genug, geistige Abstinenz zu treiben; dagegen bekennt sich der zweite Konzertmeister seines Orchesters zum Besitz meiner theoretischen Arbeiten. — Brünauer sucht zunächst einen Ersatz für einen drohenden Ausfall der dritten Stunde dieser Woche; ich lehne die Zumutung ab; nach einer Weile rückt er mit der Bitte heraus, mir für dieses Jahr eine Draufzahlung von 1000 Kronen leisten zu dürfen! „Ich kann mir das erlauben“ meinte er „wenigstens für dieses Jahr weiß ich es.“ Was im nächsten Jahre sein wird, könne er nicht voraussagen. Schade, daß ich im ersten Augenblick nicht ermitteln konnte, daß es sich hierbei etwa um das runde Honorar von 40 Kronen handelt, obwohl er eine dahin zielende Andeutung selbst hat fallen lassen; meine Unwissenheit in diesem Punkte verriet ich deutlich damit, daß ich erklärte, erst nachrechnen zu müssen, um wieviel der Betrag den höchsten des Frl. Elias übersteige; er beharrte aber – nun weiß ich auch warum, hartnäkig [sic] darauf, daß er gar nicht nachzuprüfen wünscht u. auch von mir die Sache nicht weiter nachzuprüfen wissen will. Ich ließ es aber mir nicht nehmen, ihm ausdrücklich zu sagen, daß ich den Betrag nur annehme, weil er endlich aus sich herausgetreten u. freimütig erklärt hat, er könne sichs [sic] erlauben! — Ich nahm die Gelegenheit wahr, sein früheres Verhalten zu tadeln, das er gemein habe mit allen schmutzigen Reichen, die vor mir ihre Reichtümer wie vor einer Steuerbehörde verleugnen!

© Transcription Marko Deisinger.

December 17, 1918 Rain but warm.

— From Bankverein (letter): informing me about a 20 Kronen win. — Hupka tells me that he is having trouble getting hold of "Op. 109"; the salesman at Haßlinger told him that my edition was too well developed – seemingly reason enough for the Viennese to exercise intellectual abstinence; on the other hand, the second concert master in his orchestra admits to owning my theoretical works. — Brünauer has started looking for a replacement for a threatening cancellation of a third lesson this week; I reject the imposition; after a while he finally asks for permission to pay me an additional 1,000 Kronen for this year! "It is within my means," he explains, "at least I know that for this year." He says he can't say what next year holds in store. It is a pity that I couldn't calculate on the spot that this amounts approximately to a round payment of 40 Kronen, even though he himself dropped a hint in this direction; I betray my ignorance on the matter by telling him that I first need to calculate how much higher his offer is than Miss Elias's highest offer; but he insisted – and now I know why – persistently that he is not the least interested in checking and does not want me to check on the matter any further either. But I do not refrain from telling him in no uncertain terms that I only accept the amount because he finally came out and admitted freely that it is within his means! — I seized the opportunity to criticize his earlier behavior that he shares with all the sordid wealthy people who deny their wealth to me like they would to the tax authorities!

© Translation Scott Witmer.

17. XII. 18 Regen u. doch warm.

— Vom Bankverein (Br.): Mitteilung von einem 20 Kronen-Treffer. — Hupka erzählt, daß er Schwierigkeiten habe, „op. 109“ zu erreichen; bei Haßlinger sagt ihm der Verkäufer, meine Ausgabe wäre zu gut durchgearbeitet – für den Wiener wohl Grund genug, geistige Abstinenz zu treiben; dagegen bekennt sich der zweite Konzertmeister seines Orchesters zum Besitz meiner theoretischen Arbeiten. — Brünauer sucht zunächst einen Ersatz für einen drohenden Ausfall der dritten Stunde dieser Woche; ich lehne die Zumutung ab; nach einer Weile rückt er mit der Bitte heraus, mir für dieses Jahr eine Draufzahlung von 1000 Kronen leisten zu dürfen! „Ich kann mir das erlauben“ meinte er „wenigstens für dieses Jahr weiß ich es.“ Was im nächsten Jahre sein wird, könne er nicht voraussagen. Schade, daß ich im ersten Augenblick nicht ermitteln konnte, daß es sich hierbei etwa um das runde Honorar von 40 Kronen handelt, obwohl er eine dahin zielende Andeutung selbst hat fallen lassen; meine Unwissenheit in diesem Punkte verriet ich deutlich damit, daß ich erklärte, erst nachrechnen zu müssen, um wieviel der Betrag den höchsten des Frl. Elias übersteige; er beharrte aber – nun weiß ich auch warum, hartnäkig [sic] darauf, daß er gar nicht nachzuprüfen wünscht u. auch von mir die Sache nicht weiter nachzuprüfen wissen will. Ich ließ es aber mir nicht nehmen, ihm ausdrücklich zu sagen, daß ich den Betrag nur annehme, weil er endlich aus sich herausgetreten u. freimütig erklärt hat, er könne sichs [sic] erlauben! — Ich nahm die Gelegenheit wahr, sein früheres Verhalten zu tadeln, das er gemein habe mit allen schmutzigen Reichen, die vor mir ihre Reichtümer wie vor einer Steuerbehörde verleugnen!

© Transcription Marko Deisinger.

December 17, 1918 Rain but warm.

— From Bankverein (letter): informing me about a 20 Kronen win. — Hupka tells me that he is having trouble getting hold of "Op. 109"; the salesman at Haßlinger told him that my edition was too well developed – seemingly reason enough for the Viennese to exercise intellectual abstinence; on the other hand, the second concert master in his orchestra admits to owning my theoretical works. — Brünauer has started looking for a replacement for a threatening cancellation of a third lesson this week; I reject the imposition; after a while he finally asks for permission to pay me an additional 1,000 Kronen for this year! "It is within my means," he explains, "at least I know that for this year." He says he can't say what next year holds in store. It is a pity that I couldn't calculate on the spot that this amounts approximately to a round payment of 40 Kronen, even though he himself dropped a hint in this direction; I betray my ignorance on the matter by telling him that I first need to calculate how much higher his offer is than Miss Elias's highest offer; but he insisted – and now I know why – persistently that he is not the least interested in checking and does not want me to check on the matter any further either. But I do not refrain from telling him in no uncertain terms that I only accept the amount because he finally came out and admitted freely that it is within his means! — I seized the opportunity to criticize his earlier behavior that he shares with all the sordid wealthy people who deny their wealth to me like they would to the tax authorities!

© Translation Scott Witmer.