31. Schnee auf den Dächern liegengeblieben.

— Brief an Gläßner aufgegeben. — Frau Honisch stellt aus eigenem 10 Kronen zurück, die sie für Wein irrtümlicherweise zuviel gefordert hatte. — Zum Kohlenhändler, wo wir uns 14 kg ! Kohle sichern. — Zum Ofensetzer Hajiček, um ein Oefchen für Lie-Liechen zu kaufen; er zeigt uns ein neues Modell, das Lie-Liechen sehr enthusiasmirt; auf ihren Wunsch pn. Karte an Wilhelm wegen einer Investition von 150.000 Kronen, für die der Erfinder eine halbe Million in ein paar Monate in Aussicht stellt. — Brünauer ersuche ich um eine Rückschiebung der Stunde am Dienstag, was mir möglich machen würde, Furtwängler zu hören „Können Sie mich mitnehmen?“ fragt er! Eine andere Frage von ihm: „Muß ich zu Hupka gehen?“ Durch Zufall kommt das Gespräch auf das vor wenigen Stunden gesehene Oefchen, was ihn in eine gerade- {2167} zu namenlose Aufregung versetzt; Körper, Augen, Hände geraten in Vibration, Worte, Sätze überstürzen sich: „Wo wohnt er, kann ich ihn gleich sprechen, 150.000 Kronen sind ja gar nichts, kann ich in seine Wohnung gehen? ist der Bruder schon dort gewesen, usw. – immer die selben Fragen, wie von Gier gepeitscht! Erst das Geldgeschäft hat den Kern dieses schmierigen Individuums bloßgelegt; man kann sich denken, welchen Raum ein solcher Kern der Kunst übrig läßt! Ich übergebe Br. 5 4 Kronen für das Mädchen, das nachmittags 5 kg Zuckerln gebracht hat.

© Transcription Marko Deisinger.

31 Snow sticks to the roofs.

— Letter to Gläßner posted. — Honisch voluntarily returns 10 Kronen that she erroneously overcharged for wine. — To the coal dealer, where we secure 14 kilograms ! of coal. — To the stove setter Hajiček, to buy a small stove for Lie-Liechen; he shows us a new model, about which Lie-Liechen is very enthusiastic; at her request, pneumatic postcard to Wilhelm regarding an investment of 150,000 Kronen, which the inventor says will be worth half a million in a few months. — I ask Brünauer if we may push back his lesson on Tuesday, which would make it possible for me to hear Furtwängler; "Can you take me along?," he asks! Another question from him: "Must I go to Hupka?" The conversation coincidentally turns to the stove seen a few hours earlier, which sets him into a downright {2167} unidentifiable tizzy; body, eyes, hands start vibrating, words, sentences tumble over one another: "Where does he live, can I speak to him right away, 150,000 Kronen is nothing, can I go into his apartment? Has my brother already been there, etc. – the same questions over and over, as if whipped by greed! The currency business was the first thing to reveal the core of this slimy individual; one can only but think how much room a core like that leaves for art! I give Brünauer 5 4 Kronen for the maid who brought five kilograms of candies in the afternoon.

© Translation Scott Witmer.

31. Schnee auf den Dächern liegengeblieben.

— Brief an Gläßner aufgegeben. — Frau Honisch stellt aus eigenem 10 Kronen zurück, die sie für Wein irrtümlicherweise zuviel gefordert hatte. — Zum Kohlenhändler, wo wir uns 14 kg ! Kohle sichern. — Zum Ofensetzer Hajiček, um ein Oefchen für Lie-Liechen zu kaufen; er zeigt uns ein neues Modell, das Lie-Liechen sehr enthusiasmirt; auf ihren Wunsch pn. Karte an Wilhelm wegen einer Investition von 150.000 Kronen, für die der Erfinder eine halbe Million in ein paar Monate in Aussicht stellt. — Brünauer ersuche ich um eine Rückschiebung der Stunde am Dienstag, was mir möglich machen würde, Furtwängler zu hören „Können Sie mich mitnehmen?“ fragt er! Eine andere Frage von ihm: „Muß ich zu Hupka gehen?“ Durch Zufall kommt das Gespräch auf das vor wenigen Stunden gesehene Oefchen, was ihn in eine gerade- {2167} zu namenlose Aufregung versetzt; Körper, Augen, Hände geraten in Vibration, Worte, Sätze überstürzen sich: „Wo wohnt er, kann ich ihn gleich sprechen, 150.000 Kronen sind ja gar nichts, kann ich in seine Wohnung gehen? ist der Bruder schon dort gewesen, usw. – immer die selben Fragen, wie von Gier gepeitscht! Erst das Geldgeschäft hat den Kern dieses schmierigen Individuums bloßgelegt; man kann sich denken, welchen Raum ein solcher Kern der Kunst übrig läßt! Ich übergebe Br. 5 4 Kronen für das Mädchen, das nachmittags 5 kg Zuckerln gebracht hat.

© Transcription Marko Deisinger.

31 Snow sticks to the roofs.

— Letter to Gläßner posted. — Honisch voluntarily returns 10 Kronen that she erroneously overcharged for wine. — To the coal dealer, where we secure 14 kilograms ! of coal. — To the stove setter Hajiček, to buy a small stove for Lie-Liechen; he shows us a new model, about which Lie-Liechen is very enthusiastic; at her request, pneumatic postcard to Wilhelm regarding an investment of 150,000 Kronen, which the inventor says will be worth half a million in a few months. — I ask Brünauer if we may push back his lesson on Tuesday, which would make it possible for me to hear Furtwängler; "Can you take me along?," he asks! Another question from him: "Must I go to Hupka?" The conversation coincidentally turns to the stove seen a few hours earlier, which sets him into a downright {2167} unidentifiable tizzy; body, eyes, hands start vibrating, words, sentences tumble over one another: "Where does he live, can I speak to him right away, 150,000 Kronen is nothing, can I go into his apartment? Has my brother already been there, etc. – the same questions over and over, as if whipped by greed! The currency business was the first thing to reveal the core of this slimy individual; one can only but think how much room a core like that leaves for art! I give Brünauer 5 4 Kronen for the maid who brought five kilograms of candies in the afternoon.

© Translation Scott Witmer.