11. XI. 13
Sendung von Dr. Steinitz mit Eingabe. An sich recht gut verfasst, macht sie leider noch keinen Gebrauch von der schärferen Tonart. Auch scheint der Verfasser meine Briefe nicht gelesen zu haben, was ihn natürlich nicht hindert so zu tun, als hätte er sie gelesen u. nur aus advokatorischen Gründen zu verarbeiten vorläufig noch unterlassen. So sind wir genötigt, die Ausrede der Trägheit als wahr gelten zu lassen u. den Schein der Dummheit auf uns selbst zu nehmen, da es doch nicht gut angeht, daß wir ihm die Lüge vorhalten, nur um den Beweis zu erbringen, daß wir nicht so dumm sind, als er uns brauchte. *Zu Tisch Floriz, mit uns speisend. „Drei Kleinigkeiten“ führen ihn zu mir: Fragen aus dem Kontrapunkt sind es nämlich, die ihn beim Unterricht drücken! Eine jämmerliche Art sich Auskunft zu holen! *Correktur der Eingabe; Rücksendung an den Anwalt mit Brief. *Abends Trostbrief an Floriz mit Rat, sich einige Behelfe anzuschaffen. *Erstes Diktat zu op. 110!! *
© Transcription Marko Deisinger. |
November 11, 1913.
Package from Dr. Steinitz, with petition. Very well written per se, but it still does not, unfortunately, make use of the sharper tonality. In addition, the writer seems not to have read my letters, something which would have naturally not prevented him from pretending that he had read them and, purely on legalistic grounds, had decided for the time being not to make revisions. Thus it is necessary for us to accept the excuse of indolence as a fact, and to make out that the stupidity lies with us; for it is not a good idea that we accuse him of a lie, only to produce the evidence that we are not as stupid as he needed us to be. *At lunch, Floriz eats with us. "Three trivial matters" lead him to me: namely, questions about my Counterpoint , which give him trouble in his teaching! A pathetic way of gaining information! *Corrections to the petition, which is returned to the lawyer with letter. *In the evening, letter of comfort to Floriz with instructions for some remedies. *First dictation for Op. 110 !! *
© Translation William Drabkin. |
11. XI. 13
Sendung von Dr. Steinitz mit Eingabe. An sich recht gut verfasst, macht sie leider noch keinen Gebrauch von der schärferen Tonart. Auch scheint der Verfasser meine Briefe nicht gelesen zu haben, was ihn natürlich nicht hindert so zu tun, als hätte er sie gelesen u. nur aus advokatorischen Gründen zu verarbeiten vorläufig noch unterlassen. So sind wir genötigt, die Ausrede der Trägheit als wahr gelten zu lassen u. den Schein der Dummheit auf uns selbst zu nehmen, da es doch nicht gut angeht, daß wir ihm die Lüge vorhalten, nur um den Beweis zu erbringen, daß wir nicht so dumm sind, als er uns brauchte. *Zu Tisch Floriz, mit uns speisend. „Drei Kleinigkeiten“ führen ihn zu mir: Fragen aus dem Kontrapunkt sind es nämlich, die ihn beim Unterricht drücken! Eine jämmerliche Art sich Auskunft zu holen! *Correktur der Eingabe; Rücksendung an den Anwalt mit Brief. *Abends Trostbrief an Floriz mit Rat, sich einige Behelfe anzuschaffen. *Erstes Diktat zu op. 110!! *
© Transcription Marko Deisinger. |
November 11, 1913.
Package from Dr. Steinitz, with petition. Very well written per se, but it still does not, unfortunately, make use of the sharper tonality. In addition, the writer seems not to have read my letters, something which would have naturally not prevented him from pretending that he had read them and, purely on legalistic grounds, had decided for the time being not to make revisions. Thus it is necessary for us to accept the excuse of indolence as a fact, and to make out that the stupidity lies with us; for it is not a good idea that we accuse him of a lie, only to produce the evidence that we are not as stupid as he needed us to be. *At lunch, Floriz eats with us. "Three trivial matters" lead him to me: namely, questions about my Counterpoint , which give him trouble in his teaching! A pathetic way of gaining information! *Corrections to the petition, which is returned to the lawyer with letter. *In the evening, letter of comfort to Floriz with instructions for some remedies. *First dictation for Op. 110 !! *
© Translation William Drabkin. |