3. VIII. 14

Der Wirt verwirft immer wieder unsere Vorschläge betreffs der Abreise, auch den von seiner Frau gemachten, der dahin gieng, daß ein Wagen mit einem Pferd bespannt uns selbst, hinter uns aber der Lastwagen mit dem 2. Pferd bespannt unser Gepäck führe. Und nur gerade darauf bestand er, was uns am unbestimmtesten schien, daß wir mit einem Teil des Gepäcks in seinem Wagen reisen, den anderen Teil des Gepäcks aber der Stellwagen übernehme. Abgesehen davon, daß sich diese aus kaufmännischer Unfähigkeit entstandene Idee als bedeutend kostspieliger erwies, bestand ja die Gefahr, daß der Stellwagen vielleicht überhaupt nicht mehr auf den Pass komme. Daher sondirte ich vormittags Lie-Liechen bezüglich eines dem schönen Tage übrigens voll angemessenen Spazierganges nach Bozen. 1 Immerhin lastet auf mir die Verpflichtung, Lie-Liechens in letzter Zeit stark reduzierte Kräfte zu schonen. Indessen halte ich es für das Sicherste, den Weg zu Fuß zu machen; ich erkläre ihr, daß so lange wir oben verbleiben, der Wirt die Mittel uns zu drangsalieren desto leichter handhaben wird, jemehr wir lediglich auf ihn angewiesen sind, wogegen er ohneweiter ses das Gepäck nach Bozen befördern wird, von dem er ja einen täglichen Beitrag von Kr. 17 nicht zu erwarten hat. Wir, die essen u. trinken, müßten eben fort, das Gepäck aber, daß weder ißt noch trinkt, hat für den Wirt keine Bedeutung. Lie-Liechen hat mich anfangs mißverstanden u. zw. destomehr, je zarter ich die Idee vortrug. Endlich, knapp vor Tisch, als gewissermaßen die letzte Stunde der Entscheidung herangenaht, die die Ausführung der Idee am selben Tage noch möglich machte, sprach ich die Idee entschiedener aus, wie es eben die Situation erforderte. Ohneweiter ses gieng Lie-Liechen darauf ein, wir gehen früher zu Tisch u. um 2h verlassen wir die Passhöhe!

{634} Schon in den ersten 2 Stunden fiel es uns auf, daß Arbeitskräfte u. Tiere überall fehlten, was uns die Bestätigung gab, daß es wirklich höchste Zeit war, unseren Aufenthaltsort zu verlassen. Wir passieren Welschnofen, wo kein Pferd aufzutreiben war u. gelangen etwas nach 5h nach Birchabruck. Auch hier können wir keine Fahrgelegenheit auftreiben u. mir bleibt nichts übrig als Lie-Liechen die Fortsetzung des Weges zuzumuten. Um 6h verlassen wir Birchabruck; die Sonne stand bereits hinter den Bergen, was mindestens zur Besserung der Marschdisposition beitrug. Auch waren mehr Menschen auf dem Wege sichtbar, was mit der verhältnismäßig größeren Dichtigkeit der Häuser u. Dörfer im Mittelgebirge zusammenhängt. Nicht wenig erstaunt waren wir aber, mit Gewehren bewaffnete Landsturmmänner zu treffen, die, wie sie uns erklärten, die Wasserleitung u. das Elektrizitätswerk zu bewachen hatten. Und in der Tat stießen wir etwa eine Stunde hinter Birchabruck auf einen Posten, der von einem Mädchen begleitet uns plötzlich stellte u. Dokumente forderte. Wir erschraken anfangs nicht wenig, da ich keine Papiere hatte. Aber der betrunkene Zustand des Postens war diesmal unsere Rettung. Vielleicht war am wirksamsten der Einfall Lie-Liechens, dem Soldaten zu sagen, daß wir ja unbeanstandet mehrere Posten bereits passiert haben. Dies scheint der Posten am besten begriffen zu haben u. er meinte, sich nun entschuldigend, er müsse seine Pflicht tun, auch wenn ich Kaiser wäre! Nach dieser unerwarteten Wendung gratulierte ich dem Soldaten zu seiner Pflichttreue, u. drückte ihm die Hand, was ihm sichtlich schmeichelte, zumal das Mädchen daneben stand, dem zuliebe er vielleicht die ganze Farçe, freilich im besten Glauben, insceniert hat.

Nun treten wir in die Schlucht ein, nachdem wir kurz zuvor den Latemar in märchenhaftester, wie zum Abschied angenommener Stimmung zurückließen. Hinter uns tauchten zwei Mädchen auf, die wir vormittags schon auf dem Karerpass sahen u. später auch in Birchabruck. In der Schlucht wurde es gegen 8h ordentlich dunkel, so daß Lie-Liechen fast Angst über den düsteren Zusammenhang von Schlucht, Dunkelheit, Gefahren des Weges oder der Menschen u. s. w. empfand. Je müder wir wurden, umso länger schien uns der Weg. In der Schlucht schlossen sich dann {635} die beiden Mädchen an, die sich als Engländerinnen entpuppten u. wie sie sagten aus Angst hinter uns herzugehen schon lange sich bemühten. Um ¾9h winkt uns endlich das Schloss Karneid u. wir treten aus der Schlucht. Nun aber kam wohl das Anstrengendste: der lange Weg bis nach Bozen, der umso quälender war, je mehr die physischen Kräfte bereits versagten. Zehn Minuten nach 9h treffen wir endlich im Hotel Greif ein u. unser erstes ist es, uns mit Tee zu laben, um mindestens so viel Zeit herauszuschlagen als nötig war, um uns für das Abendessen physisch wie psychisch vorzubereiten.

Schon auf dem Wege zum Hotel sahen wir in allen Gassen u. Restaurantgärten Soldaten mit ihren Offizieren in großen Mengen, bald in geschlossenen Trupps, bald einzeln. So wirr uns das Gesamtbild erscheinen mochte, so mußte zweifellos dennoch eine Gesetzmäßigkeit in all dem Chaos stecken, das zu einem geschlossenen Truppenkörper geformt werden sollte. – Ermüdung u. Durst machten uns das schlafen [sic] fast ganz unmöglich u. so konnte ich die ganze Nacht hindurch die Bewegung des Militärs in allen möglichen Formen hören. Das „Heil“-Geschrei ist verstummt u. nur die Aktion des Militärs blieb übrig. Deutlich konnte man an einem solchen Beispiel den Unterschied zwischen Wort u. Tat feststellen: die da tagsüber „Heil“ geschrien u. sich schon deshalb allein „patriotisch“ vorkamen, giengen um 10h gemächlich zu Bette u. verstummten; gerade um diese Zeit aber erwachte dasjenige, was ich als Tat bezeichnen möchte u. nachtsüber betätigte sich auch das handelnde Militär.

*

© Transcription Marko Deisinger.

August 3, 1914.

Our innkeeper yet again rejects our suggestions concerning our departure, and also the one made by his wife, according to which a wagon with one horse harnessed would convey us but a goods wagon with the second horse harnessed to it would convey our luggage. And he verily insisted that we travel with some of our luggage in his wagon, but that the post coach should take the rest of our luggage, something that seemed the least propitious to us. Apart from the fact that this idea, which arose from commercial incompetence, proved significantly more expensive, there was indeed the danger that the post coach would perhaps no longer come up to the pass. Thus in the morning I broached to Lie-Liechen the idea of a walk to Bozen, especially appropriate in view of the beautiful weather that day. 1 All the same, I was burdened by the obligation of sparing Lie-Liechen's strength, which had recently been significantly reduced. And yet I regard it as the safest thing to make our way on foot; I explain to her that, so long as we remain up here, the innkeeper will have at his disposal the means to bully us all the more easily, the more we are simply dependent upon him; on the contrary, he will convey our luggage to Bozen without further ado, as he could not expect a daily payment of 17 Kronen for it. We, who eat and drink, would have to leave now; the luggage, however, which neither eats nor drinks, is of no significance to the innkeeper. At first Lie-Liechen misunderstood me, and in fact I explained my idea all the more the more tenderly. Finally, just before lunch as the final hour of decision drew near that would make the realization of my idea possible on the same day, I expressed it more decisively, as the situation demanded. Without further ado Lie-Liechen agreed that we should have lunch earlier, and at 2 o'clock we leave the pass!

{634} Already during the first two hours we noticed that manpower and animals were missing everywhere, something that confirmed for us that it was high time to leave our place of residence. We pass Welschnofen, where no horse could be got hold of, and reach Birchabruck a little after 5 o'clock. Here too there was no available means of conveyance, and there was nothing more for me to do than to ask Lie-Liechen that we continue our walk. At 6 o'clock we leave Birchabruck; the sun was already behind the mountains, which at least made for an improvement in the marching conditions. Also more people were visible along the road, which is connected with the relatively greater denseness of the houses and settlements in the uplands. But we were not a little astonished to encounter armed German reservists who, as they explained to us, were assigned to protect the water supply line and the electricity power station. And in fact, about an hour after we left Birchabruck we came upon a guard accompanied by a young lady, who suddenly came up to us and demanded documents. At first we were not a little frightened, as I did not have any papers. But the drunken condition of the guard was our salvation this time. Perhaps what was most effective was Lie-Liechen's idea to tell the soldier that we had already passed several guards without encountering any opposition. The guard seems to have understood this best; and he said, now begging his pardon, that he had to do his duty, even if I were the Emperor! After this unexpected turn I congratulated the soldier for his faithfulness to duty and shook his hand; this visibly flattered him, all the more so as the lady was standing beside him, for whose benefit he may have staged the entire farce, admittedly in the best faith.

Now we are moving into the ravine, having shortly before taken our leave of the Latemar in the most magical way, as if we were saying farewell. Behind us two young ladies appeared, whom we had seen at the Karerpass that morning and later also in Birchabruck. It was thoroughly dark in the ravine towards 8 o'clock, so that Lie-Liechen almost felt afraid of the somber blend of ravine, darkness, and the dangers of the path or of people, etc. The more tired we were, the longer the way seemed to us. In the ravine we were then joined {635} by the two ladies, who turned out to be English and explained that, out of fear, they had for a long time made the effort to follow behind us. At 8:45 Karneid Castle greets us and we leave the ravine. Now, however, came perhaps the most arduous part: the long road to Bozen, which was all the more torturous the more our physical powers failed us. At ten minutes past 9 o'clock we finally reach the Hotel Greif, and the first thing we do is to revive ourselves with tea, in order at least to gain as much time as was necessary to prepare ourselves physically and psychologically for dinner.

Even on the way to the hotel we saw in every street and restaurant garden soldiers with their officers in large numbers, some in unified troop formations, some on their own. As confusing as the overall picture may have seemed, there must nonetheless have been an order lying behind all the chaos, which could be formed to a unified body of troops. – Tiredness and thirst made sleep practically impossible; and so I could hear the movement of the military in every imaginable form throughout the night. The cry of "Hail" was silenced and only the action of the military remained. From such an example one could clearly make the distinction between word and deed: the "Hail" cried by day, which for this reason alone was perceived as "patriotic," went to bed comfortably at 10 o'clock and became silent; at this very moment, that which I should like to indicate as "deed" awoke and the military operation was active by night.

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© Translation William Drabkin.

3. VIII. 14

Der Wirt verwirft immer wieder unsere Vorschläge betreffs der Abreise, auch den von seiner Frau gemachten, der dahin gieng, daß ein Wagen mit einem Pferd bespannt uns selbst, hinter uns aber der Lastwagen mit dem 2. Pferd bespannt unser Gepäck führe. Und nur gerade darauf bestand er, was uns am unbestimmtesten schien, daß wir mit einem Teil des Gepäcks in seinem Wagen reisen, den anderen Teil des Gepäcks aber der Stellwagen übernehme. Abgesehen davon, daß sich diese aus kaufmännischer Unfähigkeit entstandene Idee als bedeutend kostspieliger erwies, bestand ja die Gefahr, daß der Stellwagen vielleicht überhaupt nicht mehr auf den Pass komme. Daher sondirte ich vormittags Lie-Liechen bezüglich eines dem schönen Tage übrigens voll angemessenen Spazierganges nach Bozen. 1 Immerhin lastet auf mir die Verpflichtung, Lie-Liechens in letzter Zeit stark reduzierte Kräfte zu schonen. Indessen halte ich es für das Sicherste, den Weg zu Fuß zu machen; ich erkläre ihr, daß so lange wir oben verbleiben, der Wirt die Mittel uns zu drangsalieren desto leichter handhaben wird, jemehr wir lediglich auf ihn angewiesen sind, wogegen er ohneweiter ses das Gepäck nach Bozen befördern wird, von dem er ja einen täglichen Beitrag von Kr. 17 nicht zu erwarten hat. Wir, die essen u. trinken, müßten eben fort, das Gepäck aber, daß weder ißt noch trinkt, hat für den Wirt keine Bedeutung. Lie-Liechen hat mich anfangs mißverstanden u. zw. destomehr, je zarter ich die Idee vortrug. Endlich, knapp vor Tisch, als gewissermaßen die letzte Stunde der Entscheidung herangenaht, die die Ausführung der Idee am selben Tage noch möglich machte, sprach ich die Idee entschiedener aus, wie es eben die Situation erforderte. Ohneweiter ses gieng Lie-Liechen darauf ein, wir gehen früher zu Tisch u. um 2h verlassen wir die Passhöhe!

{634} Schon in den ersten 2 Stunden fiel es uns auf, daß Arbeitskräfte u. Tiere überall fehlten, was uns die Bestätigung gab, daß es wirklich höchste Zeit war, unseren Aufenthaltsort zu verlassen. Wir passieren Welschnofen, wo kein Pferd aufzutreiben war u. gelangen etwas nach 5h nach Birchabruck. Auch hier können wir keine Fahrgelegenheit auftreiben u. mir bleibt nichts übrig als Lie-Liechen die Fortsetzung des Weges zuzumuten. Um 6h verlassen wir Birchabruck; die Sonne stand bereits hinter den Bergen, was mindestens zur Besserung der Marschdisposition beitrug. Auch waren mehr Menschen auf dem Wege sichtbar, was mit der verhältnismäßig größeren Dichtigkeit der Häuser u. Dörfer im Mittelgebirge zusammenhängt. Nicht wenig erstaunt waren wir aber, mit Gewehren bewaffnete Landsturmmänner zu treffen, die, wie sie uns erklärten, die Wasserleitung u. das Elektrizitätswerk zu bewachen hatten. Und in der Tat stießen wir etwa eine Stunde hinter Birchabruck auf einen Posten, der von einem Mädchen begleitet uns plötzlich stellte u. Dokumente forderte. Wir erschraken anfangs nicht wenig, da ich keine Papiere hatte. Aber der betrunkene Zustand des Postens war diesmal unsere Rettung. Vielleicht war am wirksamsten der Einfall Lie-Liechens, dem Soldaten zu sagen, daß wir ja unbeanstandet mehrere Posten bereits passiert haben. Dies scheint der Posten am besten begriffen zu haben u. er meinte, sich nun entschuldigend, er müsse seine Pflicht tun, auch wenn ich Kaiser wäre! Nach dieser unerwarteten Wendung gratulierte ich dem Soldaten zu seiner Pflichttreue, u. drückte ihm die Hand, was ihm sichtlich schmeichelte, zumal das Mädchen daneben stand, dem zuliebe er vielleicht die ganze Farçe, freilich im besten Glauben, insceniert hat.

Nun treten wir in die Schlucht ein, nachdem wir kurz zuvor den Latemar in märchenhaftester, wie zum Abschied angenommener Stimmung zurückließen. Hinter uns tauchten zwei Mädchen auf, die wir vormittags schon auf dem Karerpass sahen u. später auch in Birchabruck. In der Schlucht wurde es gegen 8h ordentlich dunkel, so daß Lie-Liechen fast Angst über den düsteren Zusammenhang von Schlucht, Dunkelheit, Gefahren des Weges oder der Menschen u. s. w. empfand. Je müder wir wurden, umso länger schien uns der Weg. In der Schlucht schlossen sich dann {635} die beiden Mädchen an, die sich als Engländerinnen entpuppten u. wie sie sagten aus Angst hinter uns herzugehen schon lange sich bemühten. Um ¾9h winkt uns endlich das Schloss Karneid u. wir treten aus der Schlucht. Nun aber kam wohl das Anstrengendste: der lange Weg bis nach Bozen, der umso quälender war, je mehr die physischen Kräfte bereits versagten. Zehn Minuten nach 9h treffen wir endlich im Hotel Greif ein u. unser erstes ist es, uns mit Tee zu laben, um mindestens so viel Zeit herauszuschlagen als nötig war, um uns für das Abendessen physisch wie psychisch vorzubereiten.

Schon auf dem Wege zum Hotel sahen wir in allen Gassen u. Restaurantgärten Soldaten mit ihren Offizieren in großen Mengen, bald in geschlossenen Trupps, bald einzeln. So wirr uns das Gesamtbild erscheinen mochte, so mußte zweifellos dennoch eine Gesetzmäßigkeit in all dem Chaos stecken, das zu einem geschlossenen Truppenkörper geformt werden sollte. – Ermüdung u. Durst machten uns das schlafen [sic] fast ganz unmöglich u. so konnte ich die ganze Nacht hindurch die Bewegung des Militärs in allen möglichen Formen hören. Das „Heil“-Geschrei ist verstummt u. nur die Aktion des Militärs blieb übrig. Deutlich konnte man an einem solchen Beispiel den Unterschied zwischen Wort u. Tat feststellen: die da tagsüber „Heil“ geschrien u. sich schon deshalb allein „patriotisch“ vorkamen, giengen um 10h gemächlich zu Bette u. verstummten; gerade um diese Zeit aber erwachte dasjenige, was ich als Tat bezeichnen möchte u. nachtsüber betätigte sich auch das handelnde Militär.

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© Transcription Marko Deisinger.

August 3, 1914.

Our innkeeper yet again rejects our suggestions concerning our departure, and also the one made by his wife, according to which a wagon with one horse harnessed would convey us but a goods wagon with the second horse harnessed to it would convey our luggage. And he verily insisted that we travel with some of our luggage in his wagon, but that the post coach should take the rest of our luggage, something that seemed the least propitious to us. Apart from the fact that this idea, which arose from commercial incompetence, proved significantly more expensive, there was indeed the danger that the post coach would perhaps no longer come up to the pass. Thus in the morning I broached to Lie-Liechen the idea of a walk to Bozen, especially appropriate in view of the beautiful weather that day. 1 All the same, I was burdened by the obligation of sparing Lie-Liechen's strength, which had recently been significantly reduced. And yet I regard it as the safest thing to make our way on foot; I explain to her that, so long as we remain up here, the innkeeper will have at his disposal the means to bully us all the more easily, the more we are simply dependent upon him; on the contrary, he will convey our luggage to Bozen without further ado, as he could not expect a daily payment of 17 Kronen for it. We, who eat and drink, would have to leave now; the luggage, however, which neither eats nor drinks, is of no significance to the innkeeper. At first Lie-Liechen misunderstood me, and in fact I explained my idea all the more the more tenderly. Finally, just before lunch as the final hour of decision drew near that would make the realization of my idea possible on the same day, I expressed it more decisively, as the situation demanded. Without further ado Lie-Liechen agreed that we should have lunch earlier, and at 2 o'clock we leave the pass!

{634} Already during the first two hours we noticed that manpower and animals were missing everywhere, something that confirmed for us that it was high time to leave our place of residence. We pass Welschnofen, where no horse could be got hold of, and reach Birchabruck a little after 5 o'clock. Here too there was no available means of conveyance, and there was nothing more for me to do than to ask Lie-Liechen that we continue our walk. At 6 o'clock we leave Birchabruck; the sun was already behind the mountains, which at least made for an improvement in the marching conditions. Also more people were visible along the road, which is connected with the relatively greater denseness of the houses and settlements in the uplands. But we were not a little astonished to encounter armed German reservists who, as they explained to us, were assigned to protect the water supply line and the electricity power station. And in fact, about an hour after we left Birchabruck we came upon a guard accompanied by a young lady, who suddenly came up to us and demanded documents. At first we were not a little frightened, as I did not have any papers. But the drunken condition of the guard was our salvation this time. Perhaps what was most effective was Lie-Liechen's idea to tell the soldier that we had already passed several guards without encountering any opposition. The guard seems to have understood this best; and he said, now begging his pardon, that he had to do his duty, even if I were the Emperor! After this unexpected turn I congratulated the soldier for his faithfulness to duty and shook his hand; this visibly flattered him, all the more so as the lady was standing beside him, for whose benefit he may have staged the entire farce, admittedly in the best faith.

Now we are moving into the ravine, having shortly before taken our leave of the Latemar in the most magical way, as if we were saying farewell. Behind us two young ladies appeared, whom we had seen at the Karerpass that morning and later also in Birchabruck. It was thoroughly dark in the ravine towards 8 o'clock, so that Lie-Liechen almost felt afraid of the somber blend of ravine, darkness, and the dangers of the path or of people, etc. The more tired we were, the longer the way seemed to us. In the ravine we were then joined {635} by the two ladies, who turned out to be English and explained that, out of fear, they had for a long time made the effort to follow behind us. At 8:45 Karneid Castle greets us and we leave the ravine. Now, however, came perhaps the most arduous part: the long road to Bozen, which was all the more torturous the more our physical powers failed us. At ten minutes past 9 o'clock we finally reach the Hotel Greif, and the first thing we do is to revive ourselves with tea, in order at least to gain as much time as was necessary to prepare ourselves physically and psychologically for dinner.

Even on the way to the hotel we saw in every street and restaurant garden soldiers with their officers in large numbers, some in unified troop formations, some on their own. As confusing as the overall picture may have seemed, there must nonetheless have been an order lying behind all the chaos, which could be formed to a unified body of troops. – Tiredness and thirst made sleep practically impossible; and so I could hear the movement of the military in every imaginable form throughout the night. The cry of "Hail" was silenced and only the action of the military remained. From such an example one could clearly make the distinction between word and deed: the "Hail" cried by day, which for this reason alone was perceived as "patriotic," went to bed comfortably at 10 o'clock and became silent; at this very moment, that which I should like to indicate as "deed" awoke and the military operation was active by night.

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© Translation William Drabkin.

Footnotes

1 This was a walk of 27½ kilometers, or 17 miles.