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2. VIII. 14

Auch unser Aufenthalt auf dem Paß beginnt mit bedenklichen Nachteilen verbunden zu werden: In erster Linie ist es die Unsicherheit der postalischen Verhältnisse, die uns hier zu keinem ordentlichen Ueberblick über die Situation gelangen lassen; wir sind dann naturgemäß verhindert rechtzeitig Maßnahmen zu treffen, die uns vor weiterem Schaden bewahren. Die ringsum schwirrenden Gerüchte, auch die an hier weilende Deutsche einlaufenden Telegramme abberufenden Inhalts lassen es uns als durchaus dringend erscheinen, die Zelte hier abzubrechen. Fast Stunde um Stunde sehen wir Menschen verschwinden, so daß die ganze Umgebung deutlich des lebendigsten Lebens beraubt erscheint; kein Wunder da alles Männliche im Alter von 19–42 Jahren seine Heimat verläßt! Die allgemeine Mobilisierungspumpe hat das am meisten in Betracht kommende Menschenmaterial ausgepumpt u. so fehlt der Natur jene menschliche Staffage, die der Form unseres Denkens gemäß nun doch einmal zu ihr wesentlich, also mehr denn blos als Staffage gehört. Mag es ja objektiv richtig sein, daß der Mensch für die Natur als Schöpfung entbehrlich ist, mag es also denkbar sein, daß die Natur sich gleich bleibt auch ohne daß der Mensch sich zu ihrem Spiegel macht – dennoch streben die Menschen, wenn sie der Natur gegenüber stehen, zu einer Geschlossenheit, so daß wenn es an einer sol- {631} chen fehlt, die Menschen sich unbehaglich fühlen. Wie die Natur gleichsam zur Natur rückt, sich also in ihrer Sphäre solidarisch fühlt u. erklärt, ebenso mögen erwidern die Menschen diese Solidarität mit ihrer eigenen, zumal ihnen die Flucht vor der unbesiegbaren Allmacht der Natur u. besonders ihren Gefahren allezeit nahelegt, sich ihr gegenüber zu verbinden.

*

Vom Buchhändler, der im Karerseehotel seinen Laden offen hält, erfahren wir höchst allarmierende Nachrichten von Kämpfen an der elsaß-lothringen’schen sowie russischen Grenze, mit Einbeziehung sogar italienischer Truppen. Und so fassen wir den Plan morgen abzureisen. Lie-Liechen packt mit unvergleichlicher Ausdauer bei nahezu 5 Stunden, so daß, wenn kein Zwischenfall eintritt, morgen die Reise nach Bozen vorsichgehen kann. Gerade die entscheidende Nachricht fehlt uns, da wegen des Sonntags u. mangelnder Post- u. Telephonverbindung keine Nachricht zu uns dringen kann. Ich nehme an, daß die befristete Frage Deutschlands vonan Rußland als Kriegserklärung betrachtet wurde, weshalb sie R. nicht erst eine Antwort zu geben sich bemüßigt fühlten. 1 Von allergrößtem historischem [sic] Interesse ist es indessen, daß der englische Minister im Unterhaus den Verlauf der kriegerischen Entwicklungen wahrheitsgemäß so darstellt, daß die alleinige Schuld Rußlands ersichtlich wird. 2 Der „junge Kolloß [sic]“, wie Deutschlands Phrasenhelden Rußland benannt haben, sündigt auf seine ihm eben auch von fremder Seite angedichtete Mission hin wie nur je ein Verbrecher. Ich will hoffen, daß die moralische Kraft, die jeder gerechten Sache innewohnt, den Deutschen helfen wird, den „Kolloß“ niederzuringen, so daß mindestens die Deutschen einsehen – was ja leider nimmer der Kolloß selbst einsehen kann – daß er nichts als blos ein Trampeltier ist!

*

Der Hotelwirt erzählt eine bezeichnende Anekdote, die zur Charakterisierung der italienischen List u. Falschheit sich vorzüglich eignet: Einmal, so erzählte er, hat er einem Gottesdienst in einer italienischen Kirche beigewohnt u. dort den Eindruck einer sehr andächtigen Gemeinde gewonnen. Bei Gelegenheit eines Besuches des Dechan-ts {632} ten in seinem Hotel machte eben der Wirt eine diesbezügliche schmeichelhafte Bemerkung dem Dechanten gegenüber, worauf dieser antwortete: Alles, Alles Falschheit!

*

Deutsch: nur so viel Wort als Kern gegeben; slavisch u. romanisch: Ueberschuß der Worthülle über den Kern – Phrase!

*

Da unser Hotelier alle Ursache hat, uns Beide als die letzten Gäste so lange als wie möglich noch zu behalten, so begeht er wider uns die Unfreundlichkeit, den Wagen statt uns einem ganz uneinträglichen Fräulein aus Brünn zur Verfügung zu stellen. Dieser Zug verriet mir die Tendenz des Wirtes im Allgemeinen, u. so bestand die Gefahr, daß alle Einwände, die er gegen unsere Abreise vorbrachte nur Ausreden waren u. im Grunde eine Pression bedeuteten. So z. B. hat er seinen Landauer, 3 der uns im vorigen Jahre samt Gepäck nach Bozen geführt[,] diesmal hartnäckig verweigert, u. zw. mit der Ausrede, als würde er wegen des allzu schweren Gepäcks für den Wagen Besorgnis haben; alle Beteuerungen aber, daß das Gepäck genau so schwer sei, als wie das vorjährige, scheiterten an seinem Eigensinn u. der dahinter lauernden kaufmännischen Gier, die gerade dort am törichtesten u. am unkaufmännischsten handelt, wo es scheinbar brutalste Konsequenz treibt. Derart auf des Wirtes Praktiken aufmerksam gemacht suchen wir nach verschiedenen anderen Auswegen, um von der gefährlichen Paßhöhe fortzukommen. Trotzdem wir schon am Vorabend mit dem Postdiener über eine eventuelle Aufladung des Gepäcks auf den Stellwagen sprachen, giengen wir am Abend ein zweitesmal zur Post, um uns bei dem Stellwagenkutscher selbst über die Ausführbarkeit unserer Idee zu informieren. (Der Zufall wollte es, daß gerade an diesem Abend die Post die bei Gelegenheit des Transportes auf den Pass beschädigten Kleider Lie-Liechens nach langer Zeit endlich mitbringt.) Wir kamen auf dem Pass nachts u. sehr ermüdet an, besonders mußte ich die Ermüdung bei Lie-Liechen stark voraussetzen, da sie abgesehen von der schweren Arbeit des Einpackens unter sehr ungünstigen Umständen den Weg zur Post desselben Tages zweimal zurücklegen mußte. So schien es mir denn ganz un- {633} rätlich ihr zuzumuten, daß sie schon um ½6h abreise, was zur Voraussetzung ein Frühaufstehen mindestens um 4h hätte haben müssen. Daher sah ich vom Stellwagen ab u. befreundete mich schließlich mit der Idee, am Dienstag früh von des Wirtes Pferden nach Bozen geführt zu werden.

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© Transcription Marko Deisinger.

August 2, 1914.

Even our own sojourn on the pass begins to be entangled with worrying disadvantages. In the first place, it is the uncertainty about the postal services, which prevent us from gaining a clear overview of the situation; we are then, naturally, prevented from taking measures that would protect us from further harm. The rumors that swirl around – together with the telegrams received by Germans who are staying here, which summon them home – make it seem all too clear to us that we should break camp. Almost from one hour to the next we see people disappear, so that the entire surroundings seem clearly bereft of the most animated life; no surprise, since everything masculine between the age of 19 and 42 years is leaving his home! The general mobilization pump has pumped out most of the human material under consideration, and thus that human staffage, which we had once thought so essential to nature, and thus more than mere staffage, is missing from nature. Even if it may be objectively true that man, as a creature, is dispensable for nature, and even if it is conceivable that nature will remain the same without man making himself the mirror of nature, nonetheless people, when confronted by nature, strive to form a unified group, so that if such unity is missing {631} they will feel ill at ease. Just as nature, as it were, turns towards nature and thus feels and declares itself solidly united in its sphere, so people respond to this solidarity with their own, because flight in the face of an unconquerable, omnipotent nature, and especially its dangers, always inclines them to join together to oppose it.

*

From the book dealer, who keeps his shop in the Karerseehotel open, we hear the most alarming news of battles on the border of Alsace-Lorraine, and also on the Russian border, with the involvement even of Italian troops. And so we determine to leave tomorrow. Lie-Liechen packs with incomparable fortitude for nearly five hours, so that if no circumstances intervene, the trip to Bozen can proceed tomorrow. We are without precisely the most important news; since it is Sunday and there are no postal or telephone connections, no news can get through to us. I assume that Germany's ultimatum to Russia was regarded as a declaration of war, which is why Russia did not feel compelled yet to give a reply. 1 It is, however, of the greatest historical interest that the English minister is portraying to the House of Commons the developments of war in such a way that Russia's sole responsibility will become apparent. 2 The "young colossus," as Germany's phrase-champions have named Russia, is sinning in the mission attributed to her, even as imputed from the point of view of others, as only a criminal has ever done. I shall hope that the moral strength that resides in every just cause will help the Germans to bring the "colossus" down, so that at least the Germans will understand – something that the colossus itself cannot, unfortunately, understand himself – that he is nothing more than a clumsy brute!

*

The innkeeper recounts a telling anecdote, which is ideally suited to the characterization of Italian cunning and deceitfulness. Once, so he says, he attended a service in an Italian church and gained the impression of a very devout community. On a chance visit of the dean {632} in his hotel, the innkeeper made a flattering remark to the dean with regard to this, whereupon the latter answered: it is all, all deceitfulness!

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German: given only as many words as necessary to express what is essential. Slavic and Romance languages: excess of verbal coating around the essential = phrase!

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As our innkeeper has all reason to hang on to the two of us, as his last guests, for as long as possible, he displays his discourteousness to us by placing his coach not at our disposal but at that of a thoroughly profitless young lady from Brno. This act betrayed to me the general inclination of the innkeeper; and thus the danger existed that all objections that he advanced against our departure were merely excuses and signified a form of coercion. Thus for example his landau 3 , which took us and all our luggage to Bozen the previous year, he stubbornly refused to give us, in fact with the excuse that he would be worried about the coach on account of the luggage which would be far too heavy; all assurances that the luggage was exactly as heavy as it was the previous year came to nothing in the face of his stubbornness and the commercial greed that lay behind it: a greed that behaves most foolishly and most un-businesslike where it drives what seems like the most brutal consequence. Being thus acquainted with the innkeeper's practices, we seek other alternatives for escaping the dangerous altitude of the pass. In spite of having already spoken the previous evening with the postal servant about the possibility of loading of our luggage onto the carriage, we went in the evening to the post office for a second time, to be informed by the carriage coachman himself about the feasibility of our plan. (As chance would have it, it so happens that on this very evening the postal transport finally brings Lie-Liechen's damaged clothes, for which we have been waiting a long time, up to the pass.) We arrived at the pass in the night, very tired; in particular I assumed that Lie-Liechen was especially tired since, apart from the difficult work of packing in very unfavorable conditions, she had to make her way to the post office twice in the same day. And so it seemed to me totally inadvisable {633} to suggest that she should depart as early as 5:30, which would have meant getting up at the latest at 4 o'clock in the morning. For this reason I abandoned the post coach and in the end was attracted to the idea of being conveyed to Bozen early on Tuesday by the innkeeper's horses.

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© Translation William Drabkin.

2. VIII. 14

Auch unser Aufenthalt auf dem Paß beginnt mit bedenklichen Nachteilen verbunden zu werden: In erster Linie ist es die Unsicherheit der postalischen Verhältnisse, die uns hier zu keinem ordentlichen Ueberblick über die Situation gelangen lassen; wir sind dann naturgemäß verhindert rechtzeitig Maßnahmen zu treffen, die uns vor weiterem Schaden bewahren. Die ringsum schwirrenden Gerüchte, auch die an hier weilende Deutsche einlaufenden Telegramme abberufenden Inhalts lassen es uns als durchaus dringend erscheinen, die Zelte hier abzubrechen. Fast Stunde um Stunde sehen wir Menschen verschwinden, so daß die ganze Umgebung deutlich des lebendigsten Lebens beraubt erscheint; kein Wunder da alles Männliche im Alter von 19–42 Jahren seine Heimat verläßt! Die allgemeine Mobilisierungspumpe hat das am meisten in Betracht kommende Menschenmaterial ausgepumpt u. so fehlt der Natur jene menschliche Staffage, die der Form unseres Denkens gemäß nun doch einmal zu ihr wesentlich, also mehr denn blos als Staffage gehört. Mag es ja objektiv richtig sein, daß der Mensch für die Natur als Schöpfung entbehrlich ist, mag es also denkbar sein, daß die Natur sich gleich bleibt auch ohne daß der Mensch sich zu ihrem Spiegel macht – dennoch streben die Menschen, wenn sie der Natur gegenüber stehen, zu einer Geschlossenheit, so daß wenn es an einer sol- {631} chen fehlt, die Menschen sich unbehaglich fühlen. Wie die Natur gleichsam zur Natur rückt, sich also in ihrer Sphäre solidarisch fühlt u. erklärt, ebenso mögen erwidern die Menschen diese Solidarität mit ihrer eigenen, zumal ihnen die Flucht vor der unbesiegbaren Allmacht der Natur u. besonders ihren Gefahren allezeit nahelegt, sich ihr gegenüber zu verbinden.

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Vom Buchhändler, der im Karerseehotel seinen Laden offen hält, erfahren wir höchst allarmierende Nachrichten von Kämpfen an der elsaß-lothringen’schen sowie russischen Grenze, mit Einbeziehung sogar italienischer Truppen. Und so fassen wir den Plan morgen abzureisen. Lie-Liechen packt mit unvergleichlicher Ausdauer bei nahezu 5 Stunden, so daß, wenn kein Zwischenfall eintritt, morgen die Reise nach Bozen vorsichgehen kann. Gerade die entscheidende Nachricht fehlt uns, da wegen des Sonntags u. mangelnder Post- u. Telephonverbindung keine Nachricht zu uns dringen kann. Ich nehme an, daß die befristete Frage Deutschlands vonan Rußland als Kriegserklärung betrachtet wurde, weshalb sie R. nicht erst eine Antwort zu geben sich bemüßigt fühlten. 1 Von allergrößtem historischem [sic] Interesse ist es indessen, daß der englische Minister im Unterhaus den Verlauf der kriegerischen Entwicklungen wahrheitsgemäß so darstellt, daß die alleinige Schuld Rußlands ersichtlich wird. 2 Der „junge Kolloß [sic]“, wie Deutschlands Phrasenhelden Rußland benannt haben, sündigt auf seine ihm eben auch von fremder Seite angedichtete Mission hin wie nur je ein Verbrecher. Ich will hoffen, daß die moralische Kraft, die jeder gerechten Sache innewohnt, den Deutschen helfen wird, den „Kolloß“ niederzuringen, so daß mindestens die Deutschen einsehen – was ja leider nimmer der Kolloß selbst einsehen kann – daß er nichts als blos ein Trampeltier ist!

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Der Hotelwirt erzählt eine bezeichnende Anekdote, die zur Charakterisierung der italienischen List u. Falschheit sich vorzüglich eignet: Einmal, so erzählte er, hat er einem Gottesdienst in einer italienischen Kirche beigewohnt u. dort den Eindruck einer sehr andächtigen Gemeinde gewonnen. Bei Gelegenheit eines Besuches des Dechan-ts {632} ten in seinem Hotel machte eben der Wirt eine diesbezügliche schmeichelhafte Bemerkung dem Dechanten gegenüber, worauf dieser antwortete: Alles, Alles Falschheit!

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Deutsch: nur so viel Wort als Kern gegeben; slavisch u. romanisch: Ueberschuß der Worthülle über den Kern – Phrase!

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Da unser Hotelier alle Ursache hat, uns Beide als die letzten Gäste so lange als wie möglich noch zu behalten, so begeht er wider uns die Unfreundlichkeit, den Wagen statt uns einem ganz uneinträglichen Fräulein aus Brünn zur Verfügung zu stellen. Dieser Zug verriet mir die Tendenz des Wirtes im Allgemeinen, u. so bestand die Gefahr, daß alle Einwände, die er gegen unsere Abreise vorbrachte nur Ausreden waren u. im Grunde eine Pression bedeuteten. So z. B. hat er seinen Landauer, 3 der uns im vorigen Jahre samt Gepäck nach Bozen geführt[,] diesmal hartnäckig verweigert, u. zw. mit der Ausrede, als würde er wegen des allzu schweren Gepäcks für den Wagen Besorgnis haben; alle Beteuerungen aber, daß das Gepäck genau so schwer sei, als wie das vorjährige, scheiterten an seinem Eigensinn u. der dahinter lauernden kaufmännischen Gier, die gerade dort am törichtesten u. am unkaufmännischsten handelt, wo es scheinbar brutalste Konsequenz treibt. Derart auf des Wirtes Praktiken aufmerksam gemacht suchen wir nach verschiedenen anderen Auswegen, um von der gefährlichen Paßhöhe fortzukommen. Trotzdem wir schon am Vorabend mit dem Postdiener über eine eventuelle Aufladung des Gepäcks auf den Stellwagen sprachen, giengen wir am Abend ein zweitesmal zur Post, um uns bei dem Stellwagenkutscher selbst über die Ausführbarkeit unserer Idee zu informieren. (Der Zufall wollte es, daß gerade an diesem Abend die Post die bei Gelegenheit des Transportes auf den Pass beschädigten Kleider Lie-Liechens nach langer Zeit endlich mitbringt.) Wir kamen auf dem Pass nachts u. sehr ermüdet an, besonders mußte ich die Ermüdung bei Lie-Liechen stark voraussetzen, da sie abgesehen von der schweren Arbeit des Einpackens unter sehr ungünstigen Umständen den Weg zur Post desselben Tages zweimal zurücklegen mußte. So schien es mir denn ganz un- {633} rätlich ihr zuzumuten, daß sie schon um ½6h abreise, was zur Voraussetzung ein Frühaufstehen mindestens um 4h hätte haben müssen. Daher sah ich vom Stellwagen ab u. befreundete mich schließlich mit der Idee, am Dienstag früh von des Wirtes Pferden nach Bozen geführt zu werden.

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© Transcription Marko Deisinger.

August 2, 1914.

Even our own sojourn on the pass begins to be entangled with worrying disadvantages. In the first place, it is the uncertainty about the postal services, which prevent us from gaining a clear overview of the situation; we are then, naturally, prevented from taking measures that would protect us from further harm. The rumors that swirl around – together with the telegrams received by Germans who are staying here, which summon them home – make it seem all too clear to us that we should break camp. Almost from one hour to the next we see people disappear, so that the entire surroundings seem clearly bereft of the most animated life; no surprise, since everything masculine between the age of 19 and 42 years is leaving his home! The general mobilization pump has pumped out most of the human material under consideration, and thus that human staffage, which we had once thought so essential to nature, and thus more than mere staffage, is missing from nature. Even if it may be objectively true that man, as a creature, is dispensable for nature, and even if it is conceivable that nature will remain the same without man making himself the mirror of nature, nonetheless people, when confronted by nature, strive to form a unified group, so that if such unity is missing {631} they will feel ill at ease. Just as nature, as it were, turns towards nature and thus feels and declares itself solidly united in its sphere, so people respond to this solidarity with their own, because flight in the face of an unconquerable, omnipotent nature, and especially its dangers, always inclines them to join together to oppose it.

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From the book dealer, who keeps his shop in the Karerseehotel open, we hear the most alarming news of battles on the border of Alsace-Lorraine, and also on the Russian border, with the involvement even of Italian troops. And so we determine to leave tomorrow. Lie-Liechen packs with incomparable fortitude for nearly five hours, so that if no circumstances intervene, the trip to Bozen can proceed tomorrow. We are without precisely the most important news; since it is Sunday and there are no postal or telephone connections, no news can get through to us. I assume that Germany's ultimatum to Russia was regarded as a declaration of war, which is why Russia did not feel compelled yet to give a reply. 1 It is, however, of the greatest historical interest that the English minister is portraying to the House of Commons the developments of war in such a way that Russia's sole responsibility will become apparent. 2 The "young colossus," as Germany's phrase-champions have named Russia, is sinning in the mission attributed to her, even as imputed from the point of view of others, as only a criminal has ever done. I shall hope that the moral strength that resides in every just cause will help the Germans to bring the "colossus" down, so that at least the Germans will understand – something that the colossus itself cannot, unfortunately, understand himself – that he is nothing more than a clumsy brute!

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The innkeeper recounts a telling anecdote, which is ideally suited to the characterization of Italian cunning and deceitfulness. Once, so he says, he attended a service in an Italian church and gained the impression of a very devout community. On a chance visit of the dean {632} in his hotel, the innkeeper made a flattering remark to the dean with regard to this, whereupon the latter answered: it is all, all deceitfulness!

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German: given only as many words as necessary to express what is essential. Slavic and Romance languages: excess of verbal coating around the essential = phrase!

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As our innkeeper has all reason to hang on to the two of us, as his last guests, for as long as possible, he displays his discourteousness to us by placing his coach not at our disposal but at that of a thoroughly profitless young lady from Brno. This act betrayed to me the general inclination of the innkeeper; and thus the danger existed that all objections that he advanced against our departure were merely excuses and signified a form of coercion. Thus for example his landau 3 , which took us and all our luggage to Bozen the previous year, he stubbornly refused to give us, in fact with the excuse that he would be worried about the coach on account of the luggage which would be far too heavy; all assurances that the luggage was exactly as heavy as it was the previous year came to nothing in the face of his stubbornness and the commercial greed that lay behind it: a greed that behaves most foolishly and most un-businesslike where it drives what seems like the most brutal consequence. Being thus acquainted with the innkeeper's practices, we seek other alternatives for escaping the dangerous altitude of the pass. In spite of having already spoken the previous evening with the postal servant about the possibility of loading of our luggage onto the carriage, we went in the evening to the post office for a second time, to be informed by the carriage coachman himself about the feasibility of our plan. (As chance would have it, it so happens that on this very evening the postal transport finally brings Lie-Liechen's damaged clothes, for which we have been waiting a long time, up to the pass.) We arrived at the pass in the night, very tired; in particular I assumed that Lie-Liechen was especially tired since, apart from the difficult work of packing in very unfavorable conditions, she had to make her way to the post office twice in the same day. And so it seemed to me totally inadvisable {633} to suggest that she should depart as early as 5:30, which would have meant getting up at the latest at 4 o'clock in the morning. For this reason I abandoned the post coach and in the end was attracted to the idea of being conveyed to Bozen early on Tuesday by the innkeeper's horses.

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© Translation William Drabkin.

Footnotes

1 After Austro-Hungary's declaration of war on Serbia, Tsar Nicholas II gave the authority for the general mobilization of the Russian army on July 30, which was published the following morning. Thereupon the German Reich demanded in an ultimatum the immediate withdrawal of the Russian mobilization. After this was ignored, Kaiser Wilhelm II gave the orders for mobilization on August 1, and on the same day declared war on Russia.

2 See for example "Asquith über die Mobilisierung Rußlands," Neue Freie Presse, No. 17937, August 2, 1914, morning edition, p. 4. A large number of British cabinet ministers were against England's participation in the war, including in particular John Morley, John Elliot Burns, and David Lloyd George. It was not until the German army had marched into neutral Belgium that Prime Minister Herbert Henry Asquith declared war on Germany, on August 4, 1914. The pacifist Morley and Burns immediately resigned their ministerial posts.

3 Landau: a four-wheeled covered vehicle, the top of which is divided into two sections which can be let down or thrown back, forming an open carriage.