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A photocopy of this postcard (which is preserved at the New York Public Library) exists in the Oswald Jonas Collection as OJ 5/15a, [6].



Verehrter Herr Hammer! 1

H. Professor Steinhof hat mir nicht geschrieben, ohnehin eine abnorme Schwangerschaft diese 15 Jahre, von denen Sie sprechen, 2 u. wenn er Sie nicht durch „Zufall“ getroffen hätte, was wäre gewesen?

Daß ich Ihnen Halm’s Buch in die Hand gespielt habe, wo Sie seinen „Lehrgang“ meinten, tut mir leid. 3 Letzteren hätte ich Ihnen ohnehin nicht mitgeben können, weil ich öfter davon spreche; 4 außerdem ists ein Widmungsexemplar. Mit ihrem Urteil über H. treffen Sie erstaunlich ins Schwarze. An Reinheit u. Gradheit ein Prachtkerl, aber über Kunst machen oder nur über Kunst schreiben, verlangt Mehreres außerdem. Er lebt in Wickersdorf, völlig einsam, aber das macht es auch nicht. Er komponiert in Unschuld, die schon arge Schuld ist, sehr linkisch überhaupt, dazu linkisch in Bach, – er weiß (wie er mir vor paar Tagen schrieb), 5 daß ich nicht dafür bin, aber wie soll ich es dem Kinde sagen? Bruckner ist das ihm völlig Entgegen[ge]setzte, Unbegreifliche, daher seine Sehnsucht zu Br. Er hört nicht gut, daher saugt er, wenn er über Noten schreibt, {2} die Worte zwar nicht „aus den Fingern“ – er schreibt ja fließend –, wohl aber aus Worten, d. i. Wort aus Wort, was nicht besser ist. Leere Wort-fortpflanzung. Nicht ohne Humor ist folgendes: meine Arbeiten sagen ihm zu u. er bekennt sich zu ihnen, obgleich selbst „interessiert“, wie Keiner, so tapfer. Aber nur – meine „allotria“! Er verzeiht sie mir um des Restes Willen. Nach Erscheinen des 3. Bandes und zugleich das 3. Heftes „Tw“ schreibt er mir plötzlich, nach einem Hymnus über dies und jenes, ich hätte doch besser getan, gegen die Franzosen nicht zu schreiben, denn z. B. wie er soeben in Hardens „Zukunft“ lese, habe Briand nicht so Unrecht usw. 6 Mir war zum Lachen, zum Weinen. H. kümmert sich um die Welt nicht, lebt völlig ununterrichtet dahin, scheint übrigens die übliche deutsche-internationale (ich sage: unternationale) Gesinnung zu haben [wogegen ich nichts habe, wenn es nur ein deutscher Künstler von selbst national denkt], 7 gefällt sich in Objectivität, aber sein erster Augenaufschlag sozusagen ist – gegen seine eigenen Leute, für die Freunde u. Beweis? Harden u. Briand! Solche Purzelbäume leistet sich die Natur in Deutschen! H. ist ein großes Kind u. weiter nichts, ein echt deutscher Oberlehrer. 8

Und bei dieser Gelegenheit auch eines: Als Sie jüngst bei uns waren, kamen wir zufällig auf Dr. Brn., vielmehr auf den Fall Hammer-Brün-Schenker zu sprechen. Nach alledem, wie ich zu Ihrer Kunst stehe, die ich aufrichtig sehr hoch schätze, aus innerlichen Gründen, {3} – sachliche Gründe anzuführen, würde ich mir nicht nur von Ihnen, auch schon von mir selbst nicht herausnehmen – glauben Sie es gewiß, daß es mich sehr gefreut hätte, Ihnen, gerade Ihnen meine Züge anzuvertrauen. Aber Dr. Brn. dürfte es nicht sein: es wäre Hammer-Schenker eine zu unverdiente Ehre für ihn gewesen. Ich behalte diesen wirklich höchst bedauernswerten Menschen aus reinem Mitleid schon 20 Jahre, bringe ihm (nur ihm, u. wieder aus Mitleid) schwerste Opfer an Zeit u. Geld (da schütteln Sie Ihr Haupt, was?) –, als er mir vor so u. sovielen Jahren antrug: 5000 K oder Hammer, 9 da schlug ich mit der Faust auf das Klavier, daß es beinahe zerbricht und der Rest kam nach, Sie können sichs denken. Ich lasse mir mein eigenes Geld doch nicht „schenken“ vom Beschenkten! Hie u. da dämmert auch in anderen Schülern der Wunsch auf, mein Bild zu besitzen, aber da käme es heraus, was sie vor mir so gerne verbergen, nämlich daß sie es könnten. Das wollte ich nur gesagt haben, um auch einen letzten Re chst von Verdacht aus der Welt zu schaffen, als richte sich meine Ablehnung an Brn. irgendwie gegen Sie. Ich habe aus Discretion schon zu Hause nichts mehr darüber gesagt, lassen Sie mich auch jetzt schweigen. Schmerzlich ists genug zu sehen, wie sich wenig sich die Reichen al pari mit einem armen Künstler stellen können, auch wenn dieser mit ihnen, ihrem Gelde {4} nichts gemein hat, auch nicht haben will. Aber Sie sehen, wie ich sie behandle. Brn. behalte ich ja aus Mitleid – ich bin immer besorgt, daß er sich niederknallt, bin auch heute seine einzige Stütze –, die anderen Reichen aber werfe ich zur Türe hinaus, wenn sie ihren Geldstolz nicht vor meiner Türe draußen lassen. Ich habe es nicht anders in mir. Hauptsache bleibt, wie Epiktet 10 sagt, daß „ich meinem Vermögen entspreche“, dann ist alles gut.

Angenehmen Winter wünschen wir Beide Ihnen und Ihrer Frau.


Ihr herzlich ergebener
[signed:] H Schenker

2 Dezember 1923

© Transcription Hedi Siegel & Stephanie Probst, 2017



Dear Mr. Hammer! 1

Professor Steinhof didn't write to me, in any case the fifteen years you spoke about 2 are an abnormal pregnancy, and what would have happened if he hadn't met you by "coincidence"?

I am sorry that I handed you Halm's book when you meant his Method. 3 In any case, I couldn't have given you the latter to take away with you, because I often speak about it; 4 besides, it's a dedication copy. Your assessment of Halm is amazingly on target. A fine fellow as regards purity and uprightness, but creating art or even just writing about it demands more than that. He lives in Wickersdorf, completely isolated, but that doesn't account for it. He composes in innocence, which is already proof of guilt; generally very clumsy, what's more, clumsy in regard to Bach ‒ he knows (as he wrote to me a few days ago), 5 that I don't approve, but how can I tell the child? Bruckner is something that is completely antithetical, incomprehensible to him, hence his craving for Bruckner. He doesn't hear well, so when he writes about musical notes, {2} rather than randomly making up words ‒ for he writes fluently, after all ‒, he instead fabricates them from other words, i.e. words from words, which is no better. Empty word-propagation. The following is not without its humorous side: My works appeal to him and he professes himself a follower of them, although declaring himself "interested" as none other, so courageously. But only ‒ my "frivolities"! He pardons me for them, condoning them for the sake of all the rest. After the publication of Volume 3 and likewise the third issue of Tonwille he wrote to me suddenly, after a paean about this and that, that it would have been better if I hadn't criticized the French, since for instance, as he had just read in Harden's Die Zukunft , Briand was not so wrong etc. 6 I had to laugh, to cry. Halm gives no thought to the world, he inhabits it totally uninformed, moreover he seems to have the usual German-international (I say: undernational) attitude [I have nothing against this , as long as a German artist is guided only by intuitive nationalism]. 7 He fancies his own objectivity, but when his eyes are first opened, so to speak, it is ‒ against his own people. For supporters and proof? Harden and Briand! Such are the somersaults performed by the German character! Halm is a big child and nothing more, a true German schoolmaster. 8

And l take this opportunity to add one more thing: when you last visited us, we by chance came to speak about Dr. Brünauer, or rather about the Hammer–Brünauer–Schenker matter. In light of all that I feel about your art, which I sincerely value very highly, for inner reasons {3} ‒ bringing up materialistic reasons is something I would never expect of you and even less of myself ‒ you can believe without question that it would have greatly pleased me to entrust my features to you, specifically you. But it must not be Dr. Brünauer: Hammer–Schenker would have been too much of an undeserved honor for him. I have held on to this truly pitiable person out of pure compassion for twenty years now, making for him (only for him, and once again out of compassion) the greatest sacrifices of time and money (you are shaking your head, aren't you?) ‒, when he offered me so many years ago: 5,000 Kronen or Hammer, 9 then I pounded the piano with my fist so that it very nearly broke and you can imagine the rest. I will not allow my own money to be "donated" to me by the recipient of my donation! From time to time the wish to own a portrait of me also dawns on other students, but here what they would prefer to conceal from me came to light, namely that they could make it happen. I just wanted to have said this, in order to dispel any trace of suspicion that my condemnation of Brünauer was in any way directed at you. For the sake of discretion I have even said nothing more about this at home, so let me now also say no more. It's painful enough to see how seldom the rich can consider themselves al pari [on an even footing] with a poor artist, even when the latter does not have, and has no desire to have, {4} anything in common with them or with their money. But you see how I treat them. I keep Brünauer on just out of compassion ‒ I always worry that he will do away with himself, even today I am his only advocate ‒ but I kick out the other rich men if they don't leave their moneyed pride at my door. I don't have it in me to do otherwise. The main thing is, as Epictetus 10 says, that "I live within my means" then all is well.

Both of us wish you and your wife a pleasant winter,


Your cordially devoted
[signed:] H. Schenker

December 2, 1923

© Translation Hedi Siegel & Stephanie Probst, 2017



Verehrter Herr Hammer! 1

H. Professor Steinhof hat mir nicht geschrieben, ohnehin eine abnorme Schwangerschaft diese 15 Jahre, von denen Sie sprechen, 2 u. wenn er Sie nicht durch „Zufall“ getroffen hätte, was wäre gewesen?

Daß ich Ihnen Halm’s Buch in die Hand gespielt habe, wo Sie seinen „Lehrgang“ meinten, tut mir leid. 3 Letzteren hätte ich Ihnen ohnehin nicht mitgeben können, weil ich öfter davon spreche; 4 außerdem ists ein Widmungsexemplar. Mit ihrem Urteil über H. treffen Sie erstaunlich ins Schwarze. An Reinheit u. Gradheit ein Prachtkerl, aber über Kunst machen oder nur über Kunst schreiben, verlangt Mehreres außerdem. Er lebt in Wickersdorf, völlig einsam, aber das macht es auch nicht. Er komponiert in Unschuld, die schon arge Schuld ist, sehr linkisch überhaupt, dazu linkisch in Bach, – er weiß (wie er mir vor paar Tagen schrieb), 5 daß ich nicht dafür bin, aber wie soll ich es dem Kinde sagen? Bruckner ist das ihm völlig Entgegen[ge]setzte, Unbegreifliche, daher seine Sehnsucht zu Br. Er hört nicht gut, daher saugt er, wenn er über Noten schreibt, {2} die Worte zwar nicht „aus den Fingern“ – er schreibt ja fließend –, wohl aber aus Worten, d. i. Wort aus Wort, was nicht besser ist. Leere Wort-fortpflanzung. Nicht ohne Humor ist folgendes: meine Arbeiten sagen ihm zu u. er bekennt sich zu ihnen, obgleich selbst „interessiert“, wie Keiner, so tapfer. Aber nur – meine „allotria“! Er verzeiht sie mir um des Restes Willen. Nach Erscheinen des 3. Bandes und zugleich das 3. Heftes „Tw“ schreibt er mir plötzlich, nach einem Hymnus über dies und jenes, ich hätte doch besser getan, gegen die Franzosen nicht zu schreiben, denn z. B. wie er soeben in Hardens „Zukunft“ lese, habe Briand nicht so Unrecht usw. 6 Mir war zum Lachen, zum Weinen. H. kümmert sich um die Welt nicht, lebt völlig ununterrichtet dahin, scheint übrigens die übliche deutsche-internationale (ich sage: unternationale) Gesinnung zu haben [wogegen ich nichts habe, wenn es nur ein deutscher Künstler von selbst national denkt], 7 gefällt sich in Objectivität, aber sein erster Augenaufschlag sozusagen ist – gegen seine eigenen Leute, für die Freunde u. Beweis? Harden u. Briand! Solche Purzelbäume leistet sich die Natur in Deutschen! H. ist ein großes Kind u. weiter nichts, ein echt deutscher Oberlehrer. 8

Und bei dieser Gelegenheit auch eines: Als Sie jüngst bei uns waren, kamen wir zufällig auf Dr. Brn., vielmehr auf den Fall Hammer-Brün-Schenker zu sprechen. Nach alledem, wie ich zu Ihrer Kunst stehe, die ich aufrichtig sehr hoch schätze, aus innerlichen Gründen, {3} – sachliche Gründe anzuführen, würde ich mir nicht nur von Ihnen, auch schon von mir selbst nicht herausnehmen – glauben Sie es gewiß, daß es mich sehr gefreut hätte, Ihnen, gerade Ihnen meine Züge anzuvertrauen. Aber Dr. Brn. dürfte es nicht sein: es wäre Hammer-Schenker eine zu unverdiente Ehre für ihn gewesen. Ich behalte diesen wirklich höchst bedauernswerten Menschen aus reinem Mitleid schon 20 Jahre, bringe ihm (nur ihm, u. wieder aus Mitleid) schwerste Opfer an Zeit u. Geld (da schütteln Sie Ihr Haupt, was?) –, als er mir vor so u. sovielen Jahren antrug: 5000 K oder Hammer, 9 da schlug ich mit der Faust auf das Klavier, daß es beinahe zerbricht und der Rest kam nach, Sie können sichs denken. Ich lasse mir mein eigenes Geld doch nicht „schenken“ vom Beschenkten! Hie u. da dämmert auch in anderen Schülern der Wunsch auf, mein Bild zu besitzen, aber da käme es heraus, was sie vor mir so gerne verbergen, nämlich daß sie es könnten. Das wollte ich nur gesagt haben, um auch einen letzten Re chst von Verdacht aus der Welt zu schaffen, als richte sich meine Ablehnung an Brn. irgendwie gegen Sie. Ich habe aus Discretion schon zu Hause nichts mehr darüber gesagt, lassen Sie mich auch jetzt schweigen. Schmerzlich ists genug zu sehen, wie sich wenig sich die Reichen al pari mit einem armen Künstler stellen können, auch wenn dieser mit ihnen, ihrem Gelde {4} nichts gemein hat, auch nicht haben will. Aber Sie sehen, wie ich sie behandle. Brn. behalte ich ja aus Mitleid – ich bin immer besorgt, daß er sich niederknallt, bin auch heute seine einzige Stütze –, die anderen Reichen aber werfe ich zur Türe hinaus, wenn sie ihren Geldstolz nicht vor meiner Türe draußen lassen. Ich habe es nicht anders in mir. Hauptsache bleibt, wie Epiktet 10 sagt, daß „ich meinem Vermögen entspreche“, dann ist alles gut.

Angenehmen Winter wünschen wir Beide Ihnen und Ihrer Frau.


Ihr herzlich ergebener
[signed:] H Schenker

2 Dezember 1923

© Transcription Hedi Siegel & Stephanie Probst, 2017



Dear Mr. Hammer! 1

Professor Steinhof didn't write to me, in any case the fifteen years you spoke about 2 are an abnormal pregnancy, and what would have happened if he hadn't met you by "coincidence"?

I am sorry that I handed you Halm's book when you meant his Method. 3 In any case, I couldn't have given you the latter to take away with you, because I often speak about it; 4 besides, it's a dedication copy. Your assessment of Halm is amazingly on target. A fine fellow as regards purity and uprightness, but creating art or even just writing about it demands more than that. He lives in Wickersdorf, completely isolated, but that doesn't account for it. He composes in innocence, which is already proof of guilt; generally very clumsy, what's more, clumsy in regard to Bach ‒ he knows (as he wrote to me a few days ago), 5 that I don't approve, but how can I tell the child? Bruckner is something that is completely antithetical, incomprehensible to him, hence his craving for Bruckner. He doesn't hear well, so when he writes about musical notes, {2} rather than randomly making up words ‒ for he writes fluently, after all ‒, he instead fabricates them from other words, i.e. words from words, which is no better. Empty word-propagation. The following is not without its humorous side: My works appeal to him and he professes himself a follower of them, although declaring himself "interested" as none other, so courageously. But only ‒ my "frivolities"! He pardons me for them, condoning them for the sake of all the rest. After the publication of Volume 3 and likewise the third issue of Tonwille he wrote to me suddenly, after a paean about this and that, that it would have been better if I hadn't criticized the French, since for instance, as he had just read in Harden's Die Zukunft , Briand was not so wrong etc. 6 I had to laugh, to cry. Halm gives no thought to the world, he inhabits it totally uninformed, moreover he seems to have the usual German-international (I say: undernational) attitude [I have nothing against this , as long as a German artist is guided only by intuitive nationalism]. 7 He fancies his own objectivity, but when his eyes are first opened, so to speak, it is ‒ against his own people. For supporters and proof? Harden and Briand! Such are the somersaults performed by the German character! Halm is a big child and nothing more, a true German schoolmaster. 8

And l take this opportunity to add one more thing: when you last visited us, we by chance came to speak about Dr. Brünauer, or rather about the Hammer–Brünauer–Schenker matter. In light of all that I feel about your art, which I sincerely value very highly, for inner reasons {3} ‒ bringing up materialistic reasons is something I would never expect of you and even less of myself ‒ you can believe without question that it would have greatly pleased me to entrust my features to you, specifically you. But it must not be Dr. Brünauer: Hammer–Schenker would have been too much of an undeserved honor for him. I have held on to this truly pitiable person out of pure compassion for twenty years now, making for him (only for him, and once again out of compassion) the greatest sacrifices of time and money (you are shaking your head, aren't you?) ‒, when he offered me so many years ago: 5,000 Kronen or Hammer, 9 then I pounded the piano with my fist so that it very nearly broke and you can imagine the rest. I will not allow my own money to be "donated" to me by the recipient of my donation! From time to time the wish to own a portrait of me also dawns on other students, but here what they would prefer to conceal from me came to light, namely that they could make it happen. I just wanted to have said this, in order to dispel any trace of suspicion that my condemnation of Brünauer was in any way directed at you. For the sake of discretion I have even said nothing more about this at home, so let me now also say no more. It's painful enough to see how seldom the rich can consider themselves al pari [on an even footing] with a poor artist, even when the latter does not have, and has no desire to have, {4} anything in common with them or with their money. But you see how I treat them. I keep Brünauer on just out of compassion ‒ I always worry that he will do away with himself, even today I am his only advocate ‒ but I kick out the other rich men if they don't leave their moneyed pride at my door. I don't have it in me to do otherwise. The main thing is, as Epictetus 10 says, that "I live within my means" then all is well.

Both of us wish you and your wife a pleasant winter,


Your cordially devoted
[signed:] H. Schenker

December 2, 1923

© Translation Hedi Siegel & Stephanie Probst, 2017

Footnotes

1 Writing of this letter is recorded in Schenker's diary at OJ 3/6, p. 2603, December 2, 1923: "An Hammer (Br.): Professor Steinhof ist nicht gekommen; stimme seinem Urteil über Halm zu u. deute letzteren als echten, deutschen Oberlehrer; erzähle das Geschichtchen, wie er mich wegen des Ausfalls gegen die Franzosen gerügt hat, gestützt auf Briand u. Harden; wie er gänzlich ununterrichtet dahinlebt, der erste Augenaufschlag aber sich wider die eigenen Leute richtet. Komme noch einmal auf Brünauer-Hammer zurück u. begründe, weshalb es mir unmöglich war zu gestatten, daß ein von mir Beschenkter mit meinem Gelde mein Portrait zahlt." ("To Hammer (letter): Professor Steinhof did not turn up; agree with his judgment of Halm and interpret the latter as a true German schoolmaster; tell the little story about how he reprimanded me for getting abusive toward the French, based on Briand and Harden; how he plods along through life totally uninformed, but the first time his eyes are opened it is against his own people. I come back to Brünauer-Hammer again and provide the reasons why it was not possible for me to permit someone to whom I had given money to pay for my portrait with my money.").

2 In his letter of November 25, 1923 (), Hammer asked if an acquaintance, Eugen Steinhof, could now contact Schenker, after having wished to become his pupil for over fifteen years.

3 Schenker had mistakenly lent Hammer Halm's Von zwei Kulturen der Musik (Munich: G. Müller, 1913); Hammer had wanted to borrow Halm's Klavierübung ‒ Ein Lehrgang des Klavierspiels nach neuen Grundsätzen, zugleich erste Einführung in die Musik (Stuttgart: G. A. Zumsteeg, 1918–19).

4 Schenker made favorable mention of Halm's Klavierübung in the "Miscellanea" section of Der Tonwille, Heft 4, p. 25, fn (Eng. transl., vol. I, p. 164, fn 18); see also his letter to Halm of September 25, 1922 (DLA 69.930/10). He did eventually lend the Klavierübung to Hammer, as indicated by the diary entry of February 27, 1924 (OJ 3/6, p. 2639): "Von Hammer durch eine Botin die Klavierschule von Halm zurück, . . ." ("From Hammer via a female messenger the piano method by Halm returned, . . .").

5 See Halm's letter to Schenker of November 6‒10, 1923 (OC 12/7-9): "Ein Wort von Ihnen über meine Musik habe ich vermißt, aber ohne Ihnen deshalb etwa gram zu sein, da ich doch weiß wie viel Sie mit dringenden Arbeiten in Anspruch genommen sind. Immerhin bekam ich mit der Zeit so etwas wie eine Ahnung, daß Sie wohl nicht recht mit diesen Sachen einverstanden sein möchten, was mir zwar leid wäre, mich Ihnen und Ihrem Schaffen aber keineswegs entfremden könnte." ("I am lacking some comment from you on my music, but without therefore being annoyed at you because I do know how much you are occupied with urgent projects. Still, over time I have gotten something like a suspicion that you may not exactly be in agreement with these pieces, which would be a shame for me, to be sure, but could in no way alienate me from you and your work.").

6 Schenker is most likely referring to Halm's letter dated July 24/August 19, 1922 (OJ 11/35, 20). See also Schenker's comments on Harden and Briand in his reply to Halm of September 25, 1922 (DLA 69.930/10).

7 The square-brackets round this passage appear in the original.

8 Regarding the complex relationship between Schenker and Halm see Lee Rothfarb, "Halm and Schenker: Culture Politics, Aesthetics," Festschrift Hellmut Federhofer zum 100. Geburtstag, ed. Axel Beer (Tutzing: Hans Schneider, 2011), pp. 401–17 and Rothfarb, August Halm: A Critical and Creative Life in Music (Rochester: University of Rochester Press, 2009), especially pp. 34–40.

9 Schenker may be saying that Brünauer offered him either a publication subvention of 5,000 Kronen (see the diary entry of June 1, 1918, OJ 2/10, pp. 896–97) or the sponsorship of a portrait by Hammer (see the entries of June 11 and June 21, 1918, OJ 2/10, p. 900 and OJ 2/11, pp. 906–7). Brünauer's offers are discussed in Ian Bent, "Heinrich Schenker and Robert Brünauer: Relations with a Musical Industrialist," in Festschrift Hellmut Federhofer zum 100. Geburtstag, ed. Axel Beer (Tutzing: Hans Schneider, 2011), pp. 33‒34.

10 Another saying of Epictetus, a Greek Stoic philosopher of the first and early second centuries, is cited in the "Vermischtes" ["Miscellanea"] section of Der Tonwille, Heft 5, pp. 43–44 (Eng. transl., vol. I, p. 211).

Commentary

Format
4p letter, Bogen format, holograph salutation, message, valediction, and signature
Provenance
Viktor Hammer (document date--1967)--Carolyn Reading Hammer (1967-1992)--New York Public Library (1992-)
Rights Holder
Heirs of Heinrich Schenker; deemed to be in the public domain
License
Deemed to be in the public domain. Any claim to intellectual rights on this document should be addressed to the Schenker Documents Online, at schenkercorrespondence (at) mus (dot) cam (dot) uk

Digital version created: 2018-01-26
Last updated: 2011-02-12