Downloads temporarily removed for testing purposes

3. IX. 14

Auf dem Wege zum Einkauf des Abendessens treffen wir den jungen Leutnant Bednarč, der drei Gefechte in Auffenberg’s Armee mitgebrachtmacht hat u. verwundet nachhause gebracht wurde. 1 Von ihm erfuhren wir weitaus Präziseres u. Wertvolleres, als die vereinigte Presse Wiens mitzuteilen fähig war. Insbesondere trat deutlich aus seinen Erzählungen hervor, daß die Armee dort mit großen, ja übergroßen Schwierigkeiten beim Transport zu kämpfen hat. Selbst erst frisch ausgemustert, mußte er sofort auf den Kriegsschauplatz, u. von den 25 blutjungen Collegen der Akademie sind bereits 15 tot. Seine Darstellung unserer u. der russischen Geschosse, sowie der einzelnen Gefechte, der vollständigen Einheit von Offizier u. Mannschaft, von der guten Verproviantierung machte auf uns den besten u. beruhigendsten Eindruck. Auch machte er uns Mitteilung davon, daß er vor wenigen Minuten selbst ein Telegramm gesehen habe, wornach die Russen bereits 40 km von Lemberg abgedrängt seien.

Besonders interessant war, was er nach Mitteilungen Tonschels über das besondere Kriegsglück Wilhelms zu erzählen wußte. Darnach sind 18 Engländer u. Franzosen in Kautzen interniert, meist Leute von Rang u. Geld, die nun ihre Habe an Wilhelm abliefern mußten, bei ihm verpflegt werden, u. früh u. abends sich zu melden haben.

Durch eine List ist es auch Tonschel gelungen, wenigstens vorläufig vom dem Kriegsschauplatz fernzubleiben fern zu bleiben. Kurz u. gut – Wilhelm hat auch diesmal seine kaufmännische Geschicklichkeit bewährt. Ich vermute sogar, daß er versuchen wird, sich in dieser oder jener Weise um den Staat verdient zu machen, so z. B. durch Verköstigung der drei Wache-Soldaten, denen er als Hauptmann vorsteht, um in der Folge ein Verdienstkreuz sich zu erobern u. damit bei gelegener Zeit weiter Vorteile, z. B. eine Kino-Lizenz oder dgl. zu erreichen! Es war somit meine Besorgnis um sein Fortkommen völlig deplaziert [sic] u. ich wünschte nur, daß das Schicksal mir gestattet, mich aus der Kriegsschlinge materiell ebenso günstig wie Wilhelm zu ziehen, nur freilich auf eine noblere Art.

*

Wir stoßen auf den Oberkellner unseres Caféhauses, der jubelnd einen neuen Sieg bei Lemberg verkündet u. sich dabei auf den Rektor der Universität, Hofrat Wettstein berief, {682} der vom Statthalter Bienerth die Nachricht empfing. Auch gegenüber solchen Quellen glaubte ich zunächst skeptisch sein zu müssen, weil es mir doch unwahrscheinlich schien, daß binnen so kurzer Frist die vom Generalstab selbst einbekannte schwierige Lage Lembergs sich ohneweiters, d. h. ohne Zufuhr neuer Reserven, über Nacht um so viel günstiger gestaltet haben konnte. Zudem machte auch die Quartiersfrau Lie-Liechens die Mitteilung, daß sie vor dem Gebäude der „N. Fr. Pr.“ große Menschenansammlungen sah, die von einem neuen Sieg sprachen. Dies alles bestimmte uns nun zum Kriegsministerium hinunter zu fahren. Noch im Wagen erlebten wir die wiederlichsten [sic] Gschnasspiele 2 des Wiener Mobs. Da brüllten hinter uns am Wagen vier Burschen ein um’s andere mal „Extraausgabe“ hinaus u. amüsierten sich darüber, wie alle Leute nach den Austrägern erregt ausspähten. Auf der Ringstraße angekommen fanden wir ziemlich große Menschengruppen, die indessen noch lange nicht die „tausend u. aber tausend“ Menschen waren, von denen uns zuhause erzählt worden war. Die Menge stand da u. wußte von einem neuen Sieg gar nichts, auch nichts von einer Plakatierung, die selbst der Schaffner des Tramwaywagens selbst deutlich gesehen haben wollte. Einige Menschen sprachen sogar davon, daß die Ansammlung blos dem augenblicklich in Wien weilenden Skutari-Detachement 3 gelte, das nun beim Kriegsministerium erwartet werde. Unverrichteter Dinge, aber destomehr angewiedert von der ulkigen Veranlagung der oesterreichischen Bevölkerung giengen wir dann noch vor das Gebäude der “N. Fr. Pr.“; hier dasselbe das selbe Schauspiel: eine Menschenmenge flutet hin u. her, weniger von sachlicher u. praktischer Neugier geführt, als auf eine echt wienerische „Hetz u. Gaudi“ bedacht. Wir flüchteten aus dieser verpesteten Athmosphäre in unser Caféhaus u. als ich dem Oberkellner Vorhaltungen über seine unwahren Mitteilungen machte, hielt er sie dennoch aufrecht u. ergänzte sie dahin, daß er sogar an das „N. W. Tgbl.“ telefoniert habe, u. dort erfahren habe, daß Extraausgaben bereits vorliegen, aber erst später ausgegeben werden. Da mir aber nicht einleuchten wollte, weshalb ein neuer großer Sieg verschwiegen würde, so blieb ich dem Skeptizismus treu u. wir giengen schlafen.

Zuhause angelangt erfuhr ich von der Hausbesorgerin, daß ein Polizei-Detektiv Erkundigungen um Newlov’s eingezogen, mit dem Hinweis darauf, daß die Polizei {683} einen verdächtigen Brief sistiert saisiert habe. Ich gab ihr darauf hin einige Mitteilungen an die Hand, damit sie eventuell, so wenig Beweiskraft sie auch haben mögen, bei vielleicht sich wiederholender Gelegenheit Gebrauch davon machen könne. Denn nun beginnen sich denn doch die Indizien zu verdichten, die eine verdächtige Haltung der beiden Damen erweisen; so z. B. daß das Fräulein selbst von russischen Spionen sprach u. schrieb, daß ein Brief von der Polizei unter einem 3. Namen sistiert saisiert wurde, daß sie sich für ein Konzert gerade in Rußland vorbereiten ließ, große Toilette in der letzten Zeit trug, teuere Fotografien bestellte, u. s. f. Es fragt sich endlich auch, ob der Verkehr mit dem serbischen Mediziner in dasselbe Netz gehört. — Um ¼1 12h nachts wurde ich durch eine vor der deutschen Botschaft veranstaltete Demonstration aus dem Schlaf geweckt. Aus ihrem Umfange schloß ich aber, zwar nur mehr halbwach, dennoch instinktiv bestimmt, daß von einem neuen entscheidenden Sieg noch immer nicht die Rede sein könne; die Hurrahs klangen mir zu schmächtig, als daß sie große Menschenmengen verrieten; daß aber ein entscheidender neuer Sieg ganz anderen, eben einen weit enthusiastischeren allgemeinen Jubel auslösen müßte, stand für mich fest. Ich ließ mich also schlafen!

*

© Transcription Marko Deisinger.

September 3, 1914.

En route to purchasing our supper, we meet the young Lieutenant Bednař, who took part in three battles in Auffenberg’s army and was brought home wounded. 1 From him we learned things that were far more precise and valuable than that which the collective Viennese press was capable of communicating. In particular, it was clear from his stories that the army there has to struggle with great, actually immense, difficulties in transportation. Himself only recently recruited, he had to go to the war zone; of the 25 very young colleagues from the academy, 15 are already dead. His portrayal of our and the Russians' weaponry as well as the individual encounters, of the complete unity of officer and corps, and of the good provision of victuals made a very good and very reassuring impression on us. He also told us that only a few minutes ago he had himself seen a telegram according to which the Russians had just been pushed back 40 kilometers from Lemberg.

Of particular interest was that he was able to recount Wilhelm's special "fortune in war" according to reports from Tonschel. According to these, 18 Englishmen and Frenchmen were interned in Kautzen, mainly people of rank and wealth, who must now give up their possessions to Wilhelm, be catered by him, and report to him in the morning and evening.

By means of a trick, Tonschel also succeeded, at least for the time being, in staying far from the battlefield. In a word: even this time Wilhelm's business acumen has stood the test. I even suspect that he will attempt in one way or another to render outstanding services to the state, for example by providing food and lodging to the three military guards of whom he is the captain, in order eventually to gain the Cross of the Order of Merit and thus gain further advantages in the course of time, e.g. to obtain a license for a movie theater or suchlike! My concern about his future was completely misplaced; and I only hope that fate permits me to draw material benefits from the fetters of war as favorable as Wilhelm's, but of course of a nobler sort.

*

We bump into the head waiter of our coffee house, who jubilantly announces a new victory in Lemberg and in doing to referred the Rector of the university, Counselor Wettstein, {682} who received the news from Governor Bienerth. Even confronted by such sources, I felt it necessary to be skeptical at first, since it seemed unlikely that the difficult position around Lemberg, which was recognized by the general staff itself, could have become so much more favorably configured in such a short time – overnight – without further ado, that is, without a new supply of reserves. Added to this, the wife of Lie-Liechen's landlord told her that she saw great gatherings of people in front of the offices of the Neue freie Presse , who were speaking of a new victory. All this caused us to ride down to the Ministry of War. Even from the coach we experienced the most repugnant antics 2 of the Viennese mob. Four youths shouted behind us in the coach "extra edition" over and over again, and were amused by how everyone was on the lookout for newspaper delivery boys. Arriving at the Ringstraße we found rather large groups of people, although they weren't the "thousands upon thousands" of people about whom we were told at home. The crowd stood there and knew nothing at all about a new victory, and also nothing of a new posting that the tram conductor himself thought he had seen with his own eyes. A few people even said that the gathering was merely one of a detachment from Skutari 3 who were then passing time in Vienna and were now expected at the Ministry of War. Without having achieved anything, but all the more repulsed by the ludicrous disposition of the Austrian population, we then went by the offices of the Neue freie Presse ; here, the same theater: a crowd of people surging hither and thither, less led by objective or practical curiosity than intent upon a truly Viennese "fun and games." We fled this poisoned atmosphere into our coffee house; and as I remonstrated with the head waiter about his untrue reports, he nonetheless stood by them and augmented them on the spot, saying that he had actually telephoned the Neues Wiener Tagblatt and learned from them that that extra editions were already printed but would be distributed later. But since it was not explained why a great new victory had been hushed up, I remained faithful to my skepticism and we went to bed.

Arriving home, I learned from the caretaker that a police detective had made inquiries about the Newlovs; she referred to the police {683} as having seized a suspicious letter. I immediately made a few pieces of information available so that, if necessary, she could make use of them on a further occasion, even if they might be of little significance. For now, however, the signs are mounting of suspicious behavior on the part of the two ladies; thus for example that Miss Newlov herself spoke about Russian spies and wrote that a letter from the police under a third-party name had been seized, that she was making preparations for a concert actually in Russia, was recently wearing elegant clothes, ordered expensive photographs, and so on. I also wonder, finally, whether her business with the Serbian doctor belongs in the same net. — At 11:15 at night, I was awoken from my sleep by a demonstration organized in front of the German embassy. From the magnitude of the noise, I concluded – admittedly only half awake, yet with instinctive certainty – that this could still not yet concern a new, decisive victory; the hurrahs sounded too weak to suggest great crowds of people; but that a decisive new victory would have to erupt into a much more enthusiastic jubilation, of that I was certain. And so I went back to sleep!

*

*

© Translation William Drabkin.

3. IX. 14

Auf dem Wege zum Einkauf des Abendessens treffen wir den jungen Leutnant Bednarč, der drei Gefechte in Auffenberg’s Armee mitgebrachtmacht hat u. verwundet nachhause gebracht wurde. 1 Von ihm erfuhren wir weitaus Präziseres u. Wertvolleres, als die vereinigte Presse Wiens mitzuteilen fähig war. Insbesondere trat deutlich aus seinen Erzählungen hervor, daß die Armee dort mit großen, ja übergroßen Schwierigkeiten beim Transport zu kämpfen hat. Selbst erst frisch ausgemustert, mußte er sofort auf den Kriegsschauplatz, u. von den 25 blutjungen Collegen der Akademie sind bereits 15 tot. Seine Darstellung unserer u. der russischen Geschosse, sowie der einzelnen Gefechte, der vollständigen Einheit von Offizier u. Mannschaft, von der guten Verproviantierung machte auf uns den besten u. beruhigendsten Eindruck. Auch machte er uns Mitteilung davon, daß er vor wenigen Minuten selbst ein Telegramm gesehen habe, wornach die Russen bereits 40 km von Lemberg abgedrängt seien.

Besonders interessant war, was er nach Mitteilungen Tonschels über das besondere Kriegsglück Wilhelms zu erzählen wußte. Darnach sind 18 Engländer u. Franzosen in Kautzen interniert, meist Leute von Rang u. Geld, die nun ihre Habe an Wilhelm abliefern mußten, bei ihm verpflegt werden, u. früh u. abends sich zu melden haben.

Durch eine List ist es auch Tonschel gelungen, wenigstens vorläufig vom dem Kriegsschauplatz fernzubleiben fern zu bleiben. Kurz u. gut – Wilhelm hat auch diesmal seine kaufmännische Geschicklichkeit bewährt. Ich vermute sogar, daß er versuchen wird, sich in dieser oder jener Weise um den Staat verdient zu machen, so z. B. durch Verköstigung der drei Wache-Soldaten, denen er als Hauptmann vorsteht, um in der Folge ein Verdienstkreuz sich zu erobern u. damit bei gelegener Zeit weiter Vorteile, z. B. eine Kino-Lizenz oder dgl. zu erreichen! Es war somit meine Besorgnis um sein Fortkommen völlig deplaziert [sic] u. ich wünschte nur, daß das Schicksal mir gestattet, mich aus der Kriegsschlinge materiell ebenso günstig wie Wilhelm zu ziehen, nur freilich auf eine noblere Art.

*

Wir stoßen auf den Oberkellner unseres Caféhauses, der jubelnd einen neuen Sieg bei Lemberg verkündet u. sich dabei auf den Rektor der Universität, Hofrat Wettstein berief, {682} der vom Statthalter Bienerth die Nachricht empfing. Auch gegenüber solchen Quellen glaubte ich zunächst skeptisch sein zu müssen, weil es mir doch unwahrscheinlich schien, daß binnen so kurzer Frist die vom Generalstab selbst einbekannte schwierige Lage Lembergs sich ohneweiters, d. h. ohne Zufuhr neuer Reserven, über Nacht um so viel günstiger gestaltet haben konnte. Zudem machte auch die Quartiersfrau Lie-Liechens die Mitteilung, daß sie vor dem Gebäude der „N. Fr. Pr.“ große Menschenansammlungen sah, die von einem neuen Sieg sprachen. Dies alles bestimmte uns nun zum Kriegsministerium hinunter zu fahren. Noch im Wagen erlebten wir die wiederlichsten [sic] Gschnasspiele 2 des Wiener Mobs. Da brüllten hinter uns am Wagen vier Burschen ein um’s andere mal „Extraausgabe“ hinaus u. amüsierten sich darüber, wie alle Leute nach den Austrägern erregt ausspähten. Auf der Ringstraße angekommen fanden wir ziemlich große Menschengruppen, die indessen noch lange nicht die „tausend u. aber tausend“ Menschen waren, von denen uns zuhause erzählt worden war. Die Menge stand da u. wußte von einem neuen Sieg gar nichts, auch nichts von einer Plakatierung, die selbst der Schaffner des Tramwaywagens selbst deutlich gesehen haben wollte. Einige Menschen sprachen sogar davon, daß die Ansammlung blos dem augenblicklich in Wien weilenden Skutari-Detachement 3 gelte, das nun beim Kriegsministerium erwartet werde. Unverrichteter Dinge, aber destomehr angewiedert von der ulkigen Veranlagung der oesterreichischen Bevölkerung giengen wir dann noch vor das Gebäude der “N. Fr. Pr.“; hier dasselbe das selbe Schauspiel: eine Menschenmenge flutet hin u. her, weniger von sachlicher u. praktischer Neugier geführt, als auf eine echt wienerische „Hetz u. Gaudi“ bedacht. Wir flüchteten aus dieser verpesteten Athmosphäre in unser Caféhaus u. als ich dem Oberkellner Vorhaltungen über seine unwahren Mitteilungen machte, hielt er sie dennoch aufrecht u. ergänzte sie dahin, daß er sogar an das „N. W. Tgbl.“ telefoniert habe, u. dort erfahren habe, daß Extraausgaben bereits vorliegen, aber erst später ausgegeben werden. Da mir aber nicht einleuchten wollte, weshalb ein neuer großer Sieg verschwiegen würde, so blieb ich dem Skeptizismus treu u. wir giengen schlafen.

Zuhause angelangt erfuhr ich von der Hausbesorgerin, daß ein Polizei-Detektiv Erkundigungen um Newlov’s eingezogen, mit dem Hinweis darauf, daß die Polizei {683} einen verdächtigen Brief sistiert saisiert habe. Ich gab ihr darauf hin einige Mitteilungen an die Hand, damit sie eventuell, so wenig Beweiskraft sie auch haben mögen, bei vielleicht sich wiederholender Gelegenheit Gebrauch davon machen könne. Denn nun beginnen sich denn doch die Indizien zu verdichten, die eine verdächtige Haltung der beiden Damen erweisen; so z. B. daß das Fräulein selbst von russischen Spionen sprach u. schrieb, daß ein Brief von der Polizei unter einem 3. Namen sistiert saisiert wurde, daß sie sich für ein Konzert gerade in Rußland vorbereiten ließ, große Toilette in der letzten Zeit trug, teuere Fotografien bestellte, u. s. f. Es fragt sich endlich auch, ob der Verkehr mit dem serbischen Mediziner in dasselbe Netz gehört. — Um ¼1 12h nachts wurde ich durch eine vor der deutschen Botschaft veranstaltete Demonstration aus dem Schlaf geweckt. Aus ihrem Umfange schloß ich aber, zwar nur mehr halbwach, dennoch instinktiv bestimmt, daß von einem neuen entscheidenden Sieg noch immer nicht die Rede sein könne; die Hurrahs klangen mir zu schmächtig, als daß sie große Menschenmengen verrieten; daß aber ein entscheidender neuer Sieg ganz anderen, eben einen weit enthusiastischeren allgemeinen Jubel auslösen müßte, stand für mich fest. Ich ließ mich also schlafen!

*

© Transcription Marko Deisinger.

September 3, 1914.

En route to purchasing our supper, we meet the young Lieutenant Bednař, who took part in three battles in Auffenberg’s army and was brought home wounded. 1 From him we learned things that were far more precise and valuable than that which the collective Viennese press was capable of communicating. In particular, it was clear from his stories that the army there has to struggle with great, actually immense, difficulties in transportation. Himself only recently recruited, he had to go to the war zone; of the 25 very young colleagues from the academy, 15 are already dead. His portrayal of our and the Russians' weaponry as well as the individual encounters, of the complete unity of officer and corps, and of the good provision of victuals made a very good and very reassuring impression on us. He also told us that only a few minutes ago he had himself seen a telegram according to which the Russians had just been pushed back 40 kilometers from Lemberg.

Of particular interest was that he was able to recount Wilhelm's special "fortune in war" according to reports from Tonschel. According to these, 18 Englishmen and Frenchmen were interned in Kautzen, mainly people of rank and wealth, who must now give up their possessions to Wilhelm, be catered by him, and report to him in the morning and evening.

By means of a trick, Tonschel also succeeded, at least for the time being, in staying far from the battlefield. In a word: even this time Wilhelm's business acumen has stood the test. I even suspect that he will attempt in one way or another to render outstanding services to the state, for example by providing food and lodging to the three military guards of whom he is the captain, in order eventually to gain the Cross of the Order of Merit and thus gain further advantages in the course of time, e.g. to obtain a license for a movie theater or suchlike! My concern about his future was completely misplaced; and I only hope that fate permits me to draw material benefits from the fetters of war as favorable as Wilhelm's, but of course of a nobler sort.

*

We bump into the head waiter of our coffee house, who jubilantly announces a new victory in Lemberg and in doing to referred the Rector of the university, Counselor Wettstein, {682} who received the news from Governor Bienerth. Even confronted by such sources, I felt it necessary to be skeptical at first, since it seemed unlikely that the difficult position around Lemberg, which was recognized by the general staff itself, could have become so much more favorably configured in such a short time – overnight – without further ado, that is, without a new supply of reserves. Added to this, the wife of Lie-Liechen's landlord told her that she saw great gatherings of people in front of the offices of the Neue freie Presse , who were speaking of a new victory. All this caused us to ride down to the Ministry of War. Even from the coach we experienced the most repugnant antics 2 of the Viennese mob. Four youths shouted behind us in the coach "extra edition" over and over again, and were amused by how everyone was on the lookout for newspaper delivery boys. Arriving at the Ringstraße we found rather large groups of people, although they weren't the "thousands upon thousands" of people about whom we were told at home. The crowd stood there and knew nothing at all about a new victory, and also nothing of a new posting that the tram conductor himself thought he had seen with his own eyes. A few people even said that the gathering was merely one of a detachment from Skutari 3 who were then passing time in Vienna and were now expected at the Ministry of War. Without having achieved anything, but all the more repulsed by the ludicrous disposition of the Austrian population, we then went by the offices of the Neue freie Presse ; here, the same theater: a crowd of people surging hither and thither, less led by objective or practical curiosity than intent upon a truly Viennese "fun and games." We fled this poisoned atmosphere into our coffee house; and as I remonstrated with the head waiter about his untrue reports, he nonetheless stood by them and augmented them on the spot, saying that he had actually telephoned the Neues Wiener Tagblatt and learned from them that that extra editions were already printed but would be distributed later. But since it was not explained why a great new victory had been hushed up, I remained faithful to my skepticism and we went to bed.

Arriving home, I learned from the caretaker that a police detective had made inquiries about the Newlovs; she referred to the police {683} as having seized a suspicious letter. I immediately made a few pieces of information available so that, if necessary, she could make use of them on a further occasion, even if they might be of little significance. For now, however, the signs are mounting of suspicious behavior on the part of the two ladies; thus for example that Miss Newlov herself spoke about Russian spies and wrote that a letter from the police under a third-party name had been seized, that she was making preparations for a concert actually in Russia, was recently wearing elegant clothes, ordered expensive photographs, and so on. I also wonder, finally, whether her business with the Serbian doctor belongs in the same net. — At 11:15 at night, I was awoken from my sleep by a demonstration organized in front of the German embassy. From the magnitude of the noise, I concluded – admittedly only half awake, yet with instinctive certainty – that this could still not yet concern a new, decisive victory; the hurrahs sounded too weak to suggest great crowds of people; but that a decisive new victory would have to erupt into a much more enthusiastic jubilation, of that I was certain. And so I went back to sleep!

*

*

© Translation William Drabkin.

Footnotes

1 This entry refers to the Battle of Galicia (August 23 to September 11, 1914), a larger series of battles between Russia and Austria-Hungary during the early stages of World War I. The Austro-Hungarian armies were initially successful (Battles of Kraśnik and Komarów), but finally defeated (Battles of Gnila Lipa and Rawa) and forced out of Galicia, while the Russians captured Lemberg and, for approximately nine months, ruled Eastern Galicia.

2 Gschnas (G´schnas, Geschnas): Viennese German meaning "useless stuff", or "merry fancy-dress party".

3 Marine Detachment Skutari: At the Treaty of London in 1913 ending the First Balkan War it was agreed that Albania be recognized as an independent state. The city of Skutari (modern Shkodër) was given an international peacekeeping force mainly to defend it from the Montenegrins who had occupied it during the recent war. The international force consisted of troops from Great Britain, France, Austria-Hungary, Italy and Germany. The German contribution was an 100-strong detachment, known as the Marine Detachment Skutari. When the First World War broke out the German troops were placed under Austro-Hungarian command. As such they saw action against the Serbians in Bosnia in August 1914. Several of the German marines received Austro-Hungarian decorations for bravery in this action. The Marine Detachment Skutari was then withdrawn via Vienna to Germany, where it was disbanded on September 7, 1914, and used to form the Naval Corps in Flanders on the Western front.