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2. XII. 15 Wärmere Temperatur.

— Generalbaß-Kommentar ab XVI., 5. wieder aufgenommen u. fortgesetzt. 1 — Die Kutscher der W. R. W. erscheinen um ¼1h. —

*

Mit Betrübnis lese ich, daß die Sozialdemokraten im Reichstag wegen des Friedens zu interpellieren gedenken. 2 Sie vergessen, daß zum Frieden zwei gehören u. daß die Erörterung von Friedensbedingungen auf der einen Seite nicht den geringsten Einfluss auf die andere zu haben braucht. So bleibt nur kindische Neugier übrig u. die infame Lust Unberufener überall mitzureden, nur um überhaupt zu reden u. sich reden zu hören. Die Waffentat des gesamten deutschen Volkes wird durch solchen Hang zu Worten herabgewürdigt u. in ihrer Wucht schwer geschädigt. Nicht einmal die Wahrnehmung, daß im englischen u. französischen Parlament alles Reden eine pure Komödie ist, vermag deutsche Sozialdemokraten in diesem Augenblick abzuhalten, eine ebenso leere Komödie in Deutschland aufzuführen. Es liegt doch der menschlichen Bestie das Mitreden vielmehr als das Mittun im Blute, u. bringt es die Situation wie der Krieg mit sich, daß man vor allem {50} mittun muß, so wollen sich die Menschen die Tat wieder durch das Mitreden hereinbringen, ohne viel darauf zu achten, ob letzteres von Nutzen ist.

Den Zeitungen freilich ist das Mitreden Beruf; sie können kaum den Augenblick erwarten, wo ihnen der Maulkorb vom Munde genommen werden wird, u. sie in Meinungen u. Ratschlägen zu neuerlichem Wortkampf auseinanderstreben!

*

Fl. u. V. abends bei Lie-Liechen; neues Eierspeis-Regime in Kraft getreten. Vor dem Auseinandergehen produziert Fl. die Karte einer Schülerin, die, am Samstag Nachmittag aufgegeben, ihn erst Montag nachmittags erreicht hat. 3 Dieses Dokument sollte mich seiner Behauptung günstig stimmen, daß meine Karte erst am Donnerstag Nachmittag zu ihm gekommen. Ich glaube meine eigene Karte in seiner Tasche gesehen zu haben; gerade sie aber hat er uns nicht gezeigt. Das Beharren Fl.' darauf, daß er selbst dort, wo er uns Schaden zufügt, uns in günstigem Lichte erscheine, ist der Kern der Tragödie im Zusammenleben der Menschen überhaupt. Wir sehen, daß Liebe u. Freundschaft, Beziehungen von Kindern zu Eltern u. umgekehrt fast allezeit u. überall darüber zugrunde gehen, daß sich eben im Namen der Liebe u. Freundschaft, unter dem Titel von Eltern oder Kinder[n] Menschen gewissermaßen ein Recht auf Schadenzufügung einbilden. In ihrer zur Zerstörung neigenden Anlage in Kopf u. Herz drücken sich förmlich die Worte aus: Gerade als Liebender oder Geliebter, als Freund, Vater oder Mutter darf ich etwas tun, was ein Fremder nicht tun darf! Solche triviale Manschen bedenken nicht, daß selbst Gegner keinen anderen Effekt als Schaden hervorzubringen suchen, daß somit der eng-Verbundene in diesem Punkte, also im wichtigsten des Lebens, mit den Gegnern zusammenfällt. Was aber den Gegnern wegen ihres Standpunktes verziehen werden könnte, kann man aber Nahestehenden nicht verzeihen, umsoweniger, als alle- {51} mal eine Schadenzufügung auf Absicht beruht, so gut bei Freund wie Feind. Daß jene nahen Verhältnisse eine Pflicht zur Förderung , mit sich führen, daß sie demnach sich selbst in der Absicht zu helfen u. zu fördern unterweisen müssten, kann ihnen noch nicht einleuchten; sie benützen vielmehr die Gelegenheit der Nähe, um, wie sie sagen, absichtslos zu schädigen, sie mißbrauchen somit heilige Beziehungen zu Zweck u. Effekt des Schadens u. da sie, wie gesagt, infolge der Nähe mehr Gelegenheit als die Gegner haben, so liegt der tausendfache Jammer solcher Beziehungen klar zutage. Wozu ein Gegner allenfalls hie u. da Gelegenheit hat, hat der Freund, der Liebende, der Vater reichlich Gelegenheit von früh bis spät, von Tag zu Tag u. Jahr zu Jahr. Und die Freunde machen auch reichlich Gebrauch davon. Es ist ihnen ein deutliches Bewußtsein des Unrechts gegeben, was einfach dadurch erwiesen werden kann, daß sie es nicht ertragen, wenn der Schaden umgekehrt ihnen zugefügt würde. In ihrer bodenlosen Naivität u. trivialen Veranlagung leben sie im Gefühl, daß, was sie tun, schlimmsten Falles Leichtsinn oder eine kleine Unart sei, die der Freund zu verzeihen verpflichtet wäre, mag objektiv, was er Leichtsinn oder Unart nennt, von jedem anderen für schwer genommen werden (schließlich nimmt er es auch selbst schwer, wenn die Spitze wider ihn gekehrt ist). Soweit er als der Täter in Frage kommt, wünscht er Nachsicht für sein Verbrechen unter dem Titel Freundschaft oder Liebe. Niemals, fürchte ich, wird die Menschheit von dieser Krankheit genesen können, niemals wird es daher auch etwas geben, was man wirklich Liebe oder Freundschaft wird nennen dürfen; denn so lange ein Menschenhirn denkt[,] wird es von der Einbildung nicht lassen, daß der Mensch für das genommen wird, wofür er selbst genommen werden will; auch wenn er täglich u. stündlich selbst der Einbildung der anderen widerspricht, über sie alle urteilt, in einem völlig anderen Sinne, als sie es haben wollen, verlangt er im Augenblicke, da über ihn ge- {52} urteilt wird, daß nur so geurteilt werde, wie er es will. Und da begreift sich wohl, daß die Eitelkeit den Menschen nicht gestattet, sich in schlechtem Lichte zu sehen. Das Gesetz fremder Eitelkeit bindet den Menschen nicht, er regardiert es nicht[,] da er über den anderen urteilt, aber seine eigene vermag er sich nicht aus dem Körper herauszureißen, er verfällt dem Teufel, da er selbst eine schlimme Tat in die Welt setzt, die er nun als eine harmlose beurteilt wissen will. Beinahe ist kein Widerspruch in der Welt so groß als derjenige, in dem sich jemand befindet, der über andere ein Urteil nach seinem eigenen Gutdünken verhängt, dagegen das Urteil über sich selbst niemandem gestattet in einem anderen Sinne, als wieder nur im eigenen. —

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© Transcription Marko Deisinger.

December 2, 1915. Warmer temperature.

— Commentary on thoroughbass resumed and continued from chapter XVI, section 5. 1 — The coachmen of the laundry company appear at 12:15. —

*

It is with sadness that I read that the Social Democrats in the Reichstag are thinking of intervening on behalf of peace. 2 They forget that it takes two sides to agree on peace, and that the arguments for peace conditions on one side do not have the slightest influence on the other. So all that remains is childish curiosity and the reprehensible desire of the unbidden to join in the talks merely in order to talk and to hear themselves talk. The military achievement of the entire German people will be degraded by such an inclination to words and severely damaged in its force. Not even the perception that in the English and French parliaments all talk is pure comedy will the German Social Democrats be able to refrain in this moment from performing an equally vacuous comedy in Germany. In the human beast, however, joining in the talks is much more in the bloodstream than joining in the action; and if a situation such as war is involved, in which one must above all join in the action, {50} then people will want to introduce the action again by way of the talking, without considering very much whether the latter is useful.

For the newspapers, joining in the action is of course their profession; they can hardly await the moment when the muzzle is removed from their mouths and they will be able to resume their battle of words with opinions and advice!

*

Floriz and Valerie in the evening at Lie-Liechen's; a new regime of scrambled eggs put in place. Before leaving, Floriz produces a postcard from a pupil which, though sent on Saturday, did not reach him until Monday afternoon. 3 This document ought to make me agree with his claim that my postcard to him did not arrive until Monday. I think I saw my own postcard in his pocket; this very one, however, he did not show us. Floriz's behavior in this, to make himself appear in a favorable light even when he does us harm, is the root of tragedy in the coexistence of people in general. We see that love and friendship, and the relationship of children to their parents and conversely, almost always and everywhere run aground because people imagine that they have a right to claim damages in some sense as parents, or as children, in the name of love and friendship. In their head's and heart's inclination towards destruction, these words are verily expressed: precisely as a loving or loved person, as a friend, father or mother, I may do something that a stranger is not permitted to do! Such trivial people do not realize that opponents themselves seek to introduce no other effect than that of damage, and that those who are closely wedded to this idea, the most important point in life, fall on the same side as their opponents. But what could be excused in the opponents on account of their standpoint cannot, however, be excused in those who are closely related, still less so considering that {51} an infliction of damage is based on intention, whether by a friend or an enemy. That those close relationships bear within them a duty of assistance, that they must instruct them accordingly even in the intention of offering help and encouragement, is something that cannot yet enlighten them; they rather use the occasion of nearness in order, as they say, to hurt them without purpose. They thus misuse the sacred relationships for the purpose and effect of causing damage; and since, as I have said, that nearness gives them greater opportunity than their opponents, then the thousandfold agony of such relationships becomes perfectly clear. Whereas an opponent has at best occasions only now and then, the friend, lover or father has ample opportunity from morning to night, from one day to the next, and from one year to the next. And friends also take considerable advantage of this. They are clearly aware of the wrong they do, which can be simply proven by the fact that they cannot tolerate when the damage is, conversely, inflicted upon them. In their bottomless naivety and trivial predisposition, they live in the feeling that what they do is at worst a reckless or mischievous act, which their friend would be obliged to forgive – even if, objectively speaking, what he thinks of as reckless or mischievous might be taken by anyone else as serious. (In the end, he himself takes it as serious when the point is turned against him.) As far as he is acting as the perpetrator, he wishes to be treated leniently for his misdeed, under the banner of friendship or love. Never, I fear, can humanity be cured of this illness; never will there thus be something that one can truly be permitted to call love or friendship; for so long as a human brain thinks, it will never rid itself of the illusion that a person will be taken for that which he wishes himself to be taken. Even when he daily and hourly contradicts the illusions of others, makes judgments about them in a completely different sense from that which they would have, he demands, in the moment that judgments are made about him, {52} that he be judged only on his own terms. And here one can easily understand that vanity does not allow a person to see himself in a bad light. The law of vanity residing in others does not bind a person; he does not take notice of it, for he is making judgments about someone else; but his own vanity is something he cannot tear from his own body, he becomes a slave to the devil by introducing a pernicious act into the world which he can only understand as a harmless one. One could almost say that no contradiction in the world is as great as the one in which one finds oneself making a judgment about others according to one's own whim but not, however, permitting that judgement to be made by someone else about oneself, in any other sense but again one's own. —

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© Translation William Drabkin.

2. XII. 15 Wärmere Temperatur.

— Generalbaß-Kommentar ab XVI., 5. wieder aufgenommen u. fortgesetzt. 1 — Die Kutscher der W. R. W. erscheinen um ¼1h. —

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Mit Betrübnis lese ich, daß die Sozialdemokraten im Reichstag wegen des Friedens zu interpellieren gedenken. 2 Sie vergessen, daß zum Frieden zwei gehören u. daß die Erörterung von Friedensbedingungen auf der einen Seite nicht den geringsten Einfluss auf die andere zu haben braucht. So bleibt nur kindische Neugier übrig u. die infame Lust Unberufener überall mitzureden, nur um überhaupt zu reden u. sich reden zu hören. Die Waffentat des gesamten deutschen Volkes wird durch solchen Hang zu Worten herabgewürdigt u. in ihrer Wucht schwer geschädigt. Nicht einmal die Wahrnehmung, daß im englischen u. französischen Parlament alles Reden eine pure Komödie ist, vermag deutsche Sozialdemokraten in diesem Augenblick abzuhalten, eine ebenso leere Komödie in Deutschland aufzuführen. Es liegt doch der menschlichen Bestie das Mitreden vielmehr als das Mittun im Blute, u. bringt es die Situation wie der Krieg mit sich, daß man vor allem {50} mittun muß, so wollen sich die Menschen die Tat wieder durch das Mitreden hereinbringen, ohne viel darauf zu achten, ob letzteres von Nutzen ist.

Den Zeitungen freilich ist das Mitreden Beruf; sie können kaum den Augenblick erwarten, wo ihnen der Maulkorb vom Munde genommen werden wird, u. sie in Meinungen u. Ratschlägen zu neuerlichem Wortkampf auseinanderstreben!

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Fl. u. V. abends bei Lie-Liechen; neues Eierspeis-Regime in Kraft getreten. Vor dem Auseinandergehen produziert Fl. die Karte einer Schülerin, die, am Samstag Nachmittag aufgegeben, ihn erst Montag nachmittags erreicht hat. 3 Dieses Dokument sollte mich seiner Behauptung günstig stimmen, daß meine Karte erst am Donnerstag Nachmittag zu ihm gekommen. Ich glaube meine eigene Karte in seiner Tasche gesehen zu haben; gerade sie aber hat er uns nicht gezeigt. Das Beharren Fl.' darauf, daß er selbst dort, wo er uns Schaden zufügt, uns in günstigem Lichte erscheine, ist der Kern der Tragödie im Zusammenleben der Menschen überhaupt. Wir sehen, daß Liebe u. Freundschaft, Beziehungen von Kindern zu Eltern u. umgekehrt fast allezeit u. überall darüber zugrunde gehen, daß sich eben im Namen der Liebe u. Freundschaft, unter dem Titel von Eltern oder Kinder[n] Menschen gewissermaßen ein Recht auf Schadenzufügung einbilden. In ihrer zur Zerstörung neigenden Anlage in Kopf u. Herz drücken sich förmlich die Worte aus: Gerade als Liebender oder Geliebter, als Freund, Vater oder Mutter darf ich etwas tun, was ein Fremder nicht tun darf! Solche triviale Manschen bedenken nicht, daß selbst Gegner keinen anderen Effekt als Schaden hervorzubringen suchen, daß somit der eng-Verbundene in diesem Punkte, also im wichtigsten des Lebens, mit den Gegnern zusammenfällt. Was aber den Gegnern wegen ihres Standpunktes verziehen werden könnte, kann man aber Nahestehenden nicht verzeihen, umsoweniger, als alle- {51} mal eine Schadenzufügung auf Absicht beruht, so gut bei Freund wie Feind. Daß jene nahen Verhältnisse eine Pflicht zur Förderung , mit sich führen, daß sie demnach sich selbst in der Absicht zu helfen u. zu fördern unterweisen müssten, kann ihnen noch nicht einleuchten; sie benützen vielmehr die Gelegenheit der Nähe, um, wie sie sagen, absichtslos zu schädigen, sie mißbrauchen somit heilige Beziehungen zu Zweck u. Effekt des Schadens u. da sie, wie gesagt, infolge der Nähe mehr Gelegenheit als die Gegner haben, so liegt der tausendfache Jammer solcher Beziehungen klar zutage. Wozu ein Gegner allenfalls hie u. da Gelegenheit hat, hat der Freund, der Liebende, der Vater reichlich Gelegenheit von früh bis spät, von Tag zu Tag u. Jahr zu Jahr. Und die Freunde machen auch reichlich Gebrauch davon. Es ist ihnen ein deutliches Bewußtsein des Unrechts gegeben, was einfach dadurch erwiesen werden kann, daß sie es nicht ertragen, wenn der Schaden umgekehrt ihnen zugefügt würde. In ihrer bodenlosen Naivität u. trivialen Veranlagung leben sie im Gefühl, daß, was sie tun, schlimmsten Falles Leichtsinn oder eine kleine Unart sei, die der Freund zu verzeihen verpflichtet wäre, mag objektiv, was er Leichtsinn oder Unart nennt, von jedem anderen für schwer genommen werden (schließlich nimmt er es auch selbst schwer, wenn die Spitze wider ihn gekehrt ist). Soweit er als der Täter in Frage kommt, wünscht er Nachsicht für sein Verbrechen unter dem Titel Freundschaft oder Liebe. Niemals, fürchte ich, wird die Menschheit von dieser Krankheit genesen können, niemals wird es daher auch etwas geben, was man wirklich Liebe oder Freundschaft wird nennen dürfen; denn so lange ein Menschenhirn denkt[,] wird es von der Einbildung nicht lassen, daß der Mensch für das genommen wird, wofür er selbst genommen werden will; auch wenn er täglich u. stündlich selbst der Einbildung der anderen widerspricht, über sie alle urteilt, in einem völlig anderen Sinne, als sie es haben wollen, verlangt er im Augenblicke, da über ihn ge- {52} urteilt wird, daß nur so geurteilt werde, wie er es will. Und da begreift sich wohl, daß die Eitelkeit den Menschen nicht gestattet, sich in schlechtem Lichte zu sehen. Das Gesetz fremder Eitelkeit bindet den Menschen nicht, er regardiert es nicht[,] da er über den anderen urteilt, aber seine eigene vermag er sich nicht aus dem Körper herauszureißen, er verfällt dem Teufel, da er selbst eine schlimme Tat in die Welt setzt, die er nun als eine harmlose beurteilt wissen will. Beinahe ist kein Widerspruch in der Welt so groß als derjenige, in dem sich jemand befindet, der über andere ein Urteil nach seinem eigenen Gutdünken verhängt, dagegen das Urteil über sich selbst niemandem gestattet in einem anderen Sinne, als wieder nur im eigenen. —

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© Transcription Marko Deisinger.

December 2, 1915. Warmer temperature.

— Commentary on thoroughbass resumed and continued from chapter XVI, section 5. 1 — The coachmen of the laundry company appear at 12:15. —

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It is with sadness that I read that the Social Democrats in the Reichstag are thinking of intervening on behalf of peace. 2 They forget that it takes two sides to agree on peace, and that the arguments for peace conditions on one side do not have the slightest influence on the other. So all that remains is childish curiosity and the reprehensible desire of the unbidden to join in the talks merely in order to talk and to hear themselves talk. The military achievement of the entire German people will be degraded by such an inclination to words and severely damaged in its force. Not even the perception that in the English and French parliaments all talk is pure comedy will the German Social Democrats be able to refrain in this moment from performing an equally vacuous comedy in Germany. In the human beast, however, joining in the talks is much more in the bloodstream than joining in the action; and if a situation such as war is involved, in which one must above all join in the action, {50} then people will want to introduce the action again by way of the talking, without considering very much whether the latter is useful.

For the newspapers, joining in the action is of course their profession; they can hardly await the moment when the muzzle is removed from their mouths and they will be able to resume their battle of words with opinions and advice!

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Floriz and Valerie in the evening at Lie-Liechen's; a new regime of scrambled eggs put in place. Before leaving, Floriz produces a postcard from a pupil which, though sent on Saturday, did not reach him until Monday afternoon. 3 This document ought to make me agree with his claim that my postcard to him did not arrive until Monday. I think I saw my own postcard in his pocket; this very one, however, he did not show us. Floriz's behavior in this, to make himself appear in a favorable light even when he does us harm, is the root of tragedy in the coexistence of people in general. We see that love and friendship, and the relationship of children to their parents and conversely, almost always and everywhere run aground because people imagine that they have a right to claim damages in some sense as parents, or as children, in the name of love and friendship. In their head's and heart's inclination towards destruction, these words are verily expressed: precisely as a loving or loved person, as a friend, father or mother, I may do something that a stranger is not permitted to do! Such trivial people do not realize that opponents themselves seek to introduce no other effect than that of damage, and that those who are closely wedded to this idea, the most important point in life, fall on the same side as their opponents. But what could be excused in the opponents on account of their standpoint cannot, however, be excused in those who are closely related, still less so considering that {51} an infliction of damage is based on intention, whether by a friend or an enemy. That those close relationships bear within them a duty of assistance, that they must instruct them accordingly even in the intention of offering help and encouragement, is something that cannot yet enlighten them; they rather use the occasion of nearness in order, as they say, to hurt them without purpose. They thus misuse the sacred relationships for the purpose and effect of causing damage; and since, as I have said, that nearness gives them greater opportunity than their opponents, then the thousandfold agony of such relationships becomes perfectly clear. Whereas an opponent has at best occasions only now and then, the friend, lover or father has ample opportunity from morning to night, from one day to the next, and from one year to the next. And friends also take considerable advantage of this. They are clearly aware of the wrong they do, which can be simply proven by the fact that they cannot tolerate when the damage is, conversely, inflicted upon them. In their bottomless naivety and trivial predisposition, they live in the feeling that what they do is at worst a reckless or mischievous act, which their friend would be obliged to forgive – even if, objectively speaking, what he thinks of as reckless or mischievous might be taken by anyone else as serious. (In the end, he himself takes it as serious when the point is turned against him.) As far as he is acting as the perpetrator, he wishes to be treated leniently for his misdeed, under the banner of friendship or love. Never, I fear, can humanity be cured of this illness; never will there thus be something that one can truly be permitted to call love or friendship; for so long as a human brain thinks, it will never rid itself of the illusion that a person will be taken for that which he wishes himself to be taken. Even when he daily and hourly contradicts the illusions of others, makes judgments about them in a completely different sense from that which they would have, he demands, in the moment that judgments are made about him, {52} that he be judged only on his own terms. And here one can easily understand that vanity does not allow a person to see himself in a bad light. The law of vanity residing in others does not bind a person; he does not take notice of it, for he is making judgments about someone else; but his own vanity is something he cannot tear from his own body, he becomes a slave to the devil by introducing a pernicious act into the world which he can only understand as a harmless one. One could almost say that no contradiction in the world is as great as the one in which one finds oneself making a judgment about others according to one's own whim but not, however, permitting that judgement to be made by someone else about oneself, in any other sense but again one's own. —

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© Translation William Drabkin.

Footnotes

1 Schenker's papers for a projected study of thoroughbass are preserved in File 6 of the Oster collection.

2 "Eine Friedensinterpellation im deutschen Reichstag," Neue Freie Presse, No. 18419, December 2, 1915, morning edition, p. 6.

3 See diary entries for November 18 and 19, 1915, for an account of the postcard in question.