18. V. 16 +11°, wolkenlos.
— Fürsorgegelder abgeschickt. — — Grey hält eine Rede voll von Friedensanspielungen nach englischem Krämergeschmack. 1 Als bornierter Kaufmann hofft der Engländer, daß einedie Zerstörung, die aus seiner Hand kommt, sich für ihn allein u. nur für ihn allein – weil er eben er, ein Kaufmann, ein Engländer ist – nur immer in Segen u. Vorteil wandeln könne werde! Er rechnet damit, Zerstörung zu bringen, um Nutzen zu ziehen. Das kann aber Ursache u. Wirkung so zu denken, bringt nur ein verwahrloster Kaufmannsschädel denken fertig. Man müßte den Kaufmann so lange peitschen, foltern, peinigen, bis er endlich begreift, daß eine Mannesleiche niemehr Vater, eine Frauenleiche niemehr Mutter werden kann. Zerstörung bleibt Zerstörung. *Der Kaufmann: Sein Sprüchlein lautet: Dem anderen zuliebe unternehme ich ja nichts, alles tue ich nur meinetwegen. Anderseits Aber [recte aber] lebt er gerne davon, daß Denker, Dichter, Männer der Wissenschaft anders denken, als er. Wenn ein auch z. B. Rembrandt bei sich so gedacht hätte wie ein Kaufmann, nämlich, daß er nicht {248} dazu da sei, den anderen eine Freude zu machen, womit würde in Amerika Herr Morgan oder Rockfeller heute prahlen? *Hegel weiß nicht, daß die Wahrheit der Kunst Künste lediglich in der Erfüllung ihrer eigenen Gesetze liegt. Alle weiteren Bezüge haben mit der inneren Wahrheit des Werkes nichts zu tun. Dies ist nicht nur in der Musik, wo diese Erkenntnis wohl am schwierigsten, dafür aber auch am schlagendsten ist, sondern auch in der Poesie, Malerei zu erhärten. Aber freilich, die inneren Gesetze sind das u. bleiben Geheimnis der Genies u. lediglich dieser eEinzelnen. Daher das völlig aussichtslose Abtasten seitens der Philosophen, Aesthetiker. *Nachtrag zu „Preßburger“ vom 13. V.: Herr Maiulik bedauerte, daß ich von meinen in der Familie allgemein gewürdigten Fähigkeiten nicht noch mehr Nutzen gezogen habe, etwa in der Richtung z. B. des advokatorischen Berufes; ich hätte es so weit bringen können, wie Dr. Preßburger, meinte er!, in welche mr Namen Erscheinung ihm offenbar alle Vorteile des menschlichen Daseins vereinigt scheinen. Mir u. Lie-Liechen war diese Bemerkung von außerordentlich komischer Wirkung; speziell Lie-Liechen konnte sich in den Gedankengang eines Menschen nicht hineinfinden, der einerseits selbst auf Bildung ungemein viel hält u. anderseits sie wieder unterschätzt, sobald sie nicht zu so eklatantem Geldvorteil führt, wie der advokatorische Beruf. Ich suchte vorerst, ihn auf den Widerspruch aufmerksam zu machen, der darin besteht, daß er einen Ebn Esra u. andere Heroen hebräischen Schrifttums zitiert, die sämtlich doch sicher keine Advokaten waren, daß er somit Vorteile aus ihnen, u. nicht z. B. aus Dr. Preßburgers Geisteswelt ziehe u. schloß daran, daß es mir doch nun auch mir vergönnt sein dürfte sollte, in der Musik die Rolle eines Ebn Esra zu spielen. Die Logik des Einwandes machte indessen wenig Eindruck auf ihn, denn schon der Typus in ihm sträubte sich gegen die Bildung als Wert an {249} sich. Es ist dem Juden sicher nicht angemessen, unter hasserfüllten Nationen u. Rassen anders zu leben, als stets nur mit dem Blick auf Geldvorteile gerichtet. Nicht nur muß er, sondern auch hat er ausschließlich darauf zu sehen, daß er vor allem doch lebe. Das Schicksal hat ihn so hart angefasst, daß es ihm nur mehr die eine Tendenz zum nackten Leben offen ließ. Er begreift daher nicht, wie man einen solchen Hauptzweck, die Sicherung von Geldvorteilen, überhaupt aus dem Auge lassen könne. Nachdem sich eine solche Gesinnung aber von Generation zu Generation fortgesetzt hatte, kann sie heute das EinzelIndividuum selbst dann nicht freigeben, wenn es inzwischen zu Geld u. Ansehen gekommen ist. Auch der gebildete Jude versteht unter Hauptzweck des Daseins daher vor allem nur die Erwerbung materieller Güter. In Anbetracht dessen aber, daß ihm zudem als Mittel zur deren Erwerbung von Geld die Gaststaaten ihm sonst keine anderen Berufe als nur den Handel oder die sogenannten freien Berufe, den des Arztes oder Anwaltes freigegeben haben, so begreift sich, daß sie als Ideal eines Berufes den des Advokaten preisen, der mit den Annehmlichkeiten einer allseits geachteten u. gewürdigten Bildung auch alle GeldVorteile eines sogenannten intelligenten Berufes verbindet. Auch wWerden doch im Orte unter die sogenannten Honoratioren auch die jüdischen Advokaten gezählt u. sie darf dürfen trotzdem dem Erwerb wie jeder andere jüdische Kaufmann nachgehen; daher in jüdischen Familien die Vorliebe für den ärztlichen oder advokatorischen Beruf. Ein Gegenstück hiezu bildet bei den armen Ständen der christlichen Völkerschaften die Vorliebe z. B. für den geistlichen Beruf, der einem armen Bauernsohn staatliche Versorgung u. Ansehen verleiht. – Herr M. schied von mir scheinbar beruhigt durch meine Correktur seines Gedankenganges, dennoch aber, wie ich annehmen muß, völlig [illeg]unberührt von jenen höheren Interessen, die in meinem Falle zu erwägen gewesen wären. Hat doch gleich er selbst schon am Tage nach Erwerbung des Rabbinatsgrades in Breslau sofort den Ein Uebertritt zur Textilkonfession in Dresden vollzogen! *{250} Hupka erscheint um ½7h u. erzählt mir sein trauriges Schicksal der Erkrankung, wie auch die Ungeeignetheit seiner Abwehrmaßregeln. Ich schenke ihm ein Exemplar von op. 111. — — Abends Fl. u. Wally bei uns. *
© Transcription Marko Deisinger. |
May 18, 1916, +11°, cloudless.
— Welfare money sent off. — — Grey gives a speech full of references to peace, with flavoring of an English shopkeeper. 1 As a narrow-minded businessman, the Englishman hopes that the destruction that comes from his hand will be transformed – as always – into blessings and advantages for him, and for him alone – verily on account of his being a businessman, an Englishman! He is counting on bringing destruction in order to draw advantages. Thinking in this way about cause and effect is something only a depraved, thick-headed businessman can manage. One would have to flog, torture, torment the businessman until he finally understood that a male corpse can never become a father, a female corpse never a mother. Destruction remains destruction. *The businessman. His saying goes: "For the benefit of others I would rather do nothing, I do things only for my own good. On the other hand, he is grateful that thinkers, poets, men of science think differently from him. If, for example, even a Rembrandt had thought in the same way as the businessman, namely that he was not there {248} to please others, with what would a Morgan or a Rockefeller in America boast of today? *Hegel does not know that the truth of the arts lies simply in the fulfillment of their own laws. All further connections have nothing to do with the inner truth of an artwork. This applies not only to music, where this recognition is perhaps the most difficult, but also therefore most fitting, to pin down; it also applies to poetry and painting. But of course the inner laws are, and will remain, the secret of the geniuses, and simply of these individuals. Thus, the completely hopeless probing on the part of philosophers, aestheticians. *Supplement to "Preßburger" from May 13: Herr Maiulik was sorry that I did not make better use of my abilities, which were generally acknowledged in my family, say in the direction of the advocatory profession; I would have been able to get as far as Dr. Preßburger – so he said! – in whose person all the advantages of human existence seemed evidently to be united. To me and Lie-Liechen, this remark had an extremely comic effect: Lie-Liechen in particular could not make sense of the thought process of a man who, on the one hand, himself sets uncommonly great store on education and, on the other hand, undervalues it as soon as it does not lead to such a spectacular monetary advantage as does the legal profession. At first I tried to point out to him the contradiction that consists in his quoting an Ibn Ezra and other heroes of Hebrew literature, who collectively were not in any way advocates, so that he would thus draw advantages from them and not, say, from Dr. Preßburger's intellectual world; and I added that it was now granted to me to play the role of Ibn Ezra in music. The logic of my objection, however, made little impression on him, since his mindset bristled against education as something of value in itself. {249} It is surely not appropriate for a Jew to live among nations and races filled with hatred without constantly having at least an eye on monetary advantages. He must not only do so, but he must only see to it that, above all, he makes a living. Fate has so taken hold of him that it offers him only the tendency to eke out an existence. Thus he does not understand how one could lose sight of such a primary purpose, the securing of monetary advantages. But since such a way of thinking had continued from generation to generation, it cannot now liberate the individual even when he has meanwhile achieved fortune and recognition. Even the educated Jew thus understands the primary purpose in life, above all, to be only the acquisition of material goods. But when one considers that, as means for his acquisition of money, his host nations have offered him no professional opportunities except for business, or the so-called "free" professions of a doctor or lawyer, then it is understandable why Jews should regard the legal profession as the ideal, which even combines the monetary advantages with the advantages of an education that is respected and esteemed on all sides. Indeed, Jewish advocates are also reckoned among the notables of a community and they may pursue their earnings like any other Jewish businessman; that is why there is a preference in Jewish families for the medical and advocatory professions. A counter-example is provided, among the poor strands of Christian society, by a preference for the sacred profession, for example, which will provide government subsistence and respect for a poor farmer's son. – Herr Maiulik left me, apparently calmed by my correction of his thought process; yet, as I must assume, he was completely untouched by those higher interests which had to be evaluated in my case. He himself, however, even on the day he received his rabbinical degree in Breslau, completed his conversion to the textile church in Dresden! *{250} Hupka appears at 6:30 and tells me the sad fate of his illness, and also of the unsuitability of the measures he had taken to combat it. I give him a copy of Op. 111 . — In the evening, Floriz and Vally at our place. *
© Translation William Drabkin. |
18. V. 16 +11°, wolkenlos.
— Fürsorgegelder abgeschickt. — — Grey hält eine Rede voll von Friedensanspielungen nach englischem Krämergeschmack. 1 Als bornierter Kaufmann hofft der Engländer, daß einedie Zerstörung, die aus seiner Hand kommt, sich für ihn allein u. nur für ihn allein – weil er eben er, ein Kaufmann, ein Engländer ist – nur immer in Segen u. Vorteil wandeln könne werde! Er rechnet damit, Zerstörung zu bringen, um Nutzen zu ziehen. Das kann aber Ursache u. Wirkung so zu denken, bringt nur ein verwahrloster Kaufmannsschädel denken fertig. Man müßte den Kaufmann so lange peitschen, foltern, peinigen, bis er endlich begreift, daß eine Mannesleiche niemehr Vater, eine Frauenleiche niemehr Mutter werden kann. Zerstörung bleibt Zerstörung. *Der Kaufmann: Sein Sprüchlein lautet: Dem anderen zuliebe unternehme ich ja nichts, alles tue ich nur meinetwegen. Anderseits Aber [recte aber] lebt er gerne davon, daß Denker, Dichter, Männer der Wissenschaft anders denken, als er. Wenn ein auch z. B. Rembrandt bei sich so gedacht hätte wie ein Kaufmann, nämlich, daß er nicht {248} dazu da sei, den anderen eine Freude zu machen, womit würde in Amerika Herr Morgan oder Rockfeller heute prahlen? *Hegel weiß nicht, daß die Wahrheit der Kunst Künste lediglich in der Erfüllung ihrer eigenen Gesetze liegt. Alle weiteren Bezüge haben mit der inneren Wahrheit des Werkes nichts zu tun. Dies ist nicht nur in der Musik, wo diese Erkenntnis wohl am schwierigsten, dafür aber auch am schlagendsten ist, sondern auch in der Poesie, Malerei zu erhärten. Aber freilich, die inneren Gesetze sind das u. bleiben Geheimnis der Genies u. lediglich dieser eEinzelnen. Daher das völlig aussichtslose Abtasten seitens der Philosophen, Aesthetiker. *Nachtrag zu „Preßburger“ vom 13. V.: Herr Maiulik bedauerte, daß ich von meinen in der Familie allgemein gewürdigten Fähigkeiten nicht noch mehr Nutzen gezogen habe, etwa in der Richtung z. B. des advokatorischen Berufes; ich hätte es so weit bringen können, wie Dr. Preßburger, meinte er!, in welche mr Namen Erscheinung ihm offenbar alle Vorteile des menschlichen Daseins vereinigt scheinen. Mir u. Lie-Liechen war diese Bemerkung von außerordentlich komischer Wirkung; speziell Lie-Liechen konnte sich in den Gedankengang eines Menschen nicht hineinfinden, der einerseits selbst auf Bildung ungemein viel hält u. anderseits sie wieder unterschätzt, sobald sie nicht zu so eklatantem Geldvorteil führt, wie der advokatorische Beruf. Ich suchte vorerst, ihn auf den Widerspruch aufmerksam zu machen, der darin besteht, daß er einen Ebn Esra u. andere Heroen hebräischen Schrifttums zitiert, die sämtlich doch sicher keine Advokaten waren, daß er somit Vorteile aus ihnen, u. nicht z. B. aus Dr. Preßburgers Geisteswelt ziehe u. schloß daran, daß es mir doch nun auch mir vergönnt sein dürfte sollte, in der Musik die Rolle eines Ebn Esra zu spielen. Die Logik des Einwandes machte indessen wenig Eindruck auf ihn, denn schon der Typus in ihm sträubte sich gegen die Bildung als Wert an {249} sich. Es ist dem Juden sicher nicht angemessen, unter hasserfüllten Nationen u. Rassen anders zu leben, als stets nur mit dem Blick auf Geldvorteile gerichtet. Nicht nur muß er, sondern auch hat er ausschließlich darauf zu sehen, daß er vor allem doch lebe. Das Schicksal hat ihn so hart angefasst, daß es ihm nur mehr die eine Tendenz zum nackten Leben offen ließ. Er begreift daher nicht, wie man einen solchen Hauptzweck, die Sicherung von Geldvorteilen, überhaupt aus dem Auge lassen könne. Nachdem sich eine solche Gesinnung aber von Generation zu Generation fortgesetzt hatte, kann sie heute das EinzelIndividuum selbst dann nicht freigeben, wenn es inzwischen zu Geld u. Ansehen gekommen ist. Auch der gebildete Jude versteht unter Hauptzweck des Daseins daher vor allem nur die Erwerbung materieller Güter. In Anbetracht dessen aber, daß ihm zudem als Mittel zur deren Erwerbung von Geld die Gaststaaten ihm sonst keine anderen Berufe als nur den Handel oder die sogenannten freien Berufe, den des Arztes oder Anwaltes freigegeben haben, so begreift sich, daß sie als Ideal eines Berufes den des Advokaten preisen, der mit den Annehmlichkeiten einer allseits geachteten u. gewürdigten Bildung auch alle GeldVorteile eines sogenannten intelligenten Berufes verbindet. Auch wWerden doch im Orte unter die sogenannten Honoratioren auch die jüdischen Advokaten gezählt u. sie darf dürfen trotzdem dem Erwerb wie jeder andere jüdische Kaufmann nachgehen; daher in jüdischen Familien die Vorliebe für den ärztlichen oder advokatorischen Beruf. Ein Gegenstück hiezu bildet bei den armen Ständen der christlichen Völkerschaften die Vorliebe z. B. für den geistlichen Beruf, der einem armen Bauernsohn staatliche Versorgung u. Ansehen verleiht. – Herr M. schied von mir scheinbar beruhigt durch meine Correktur seines Gedankenganges, dennoch aber, wie ich annehmen muß, völlig [illeg]unberührt von jenen höheren Interessen, die in meinem Falle zu erwägen gewesen wären. Hat doch gleich er selbst schon am Tage nach Erwerbung des Rabbinatsgrades in Breslau sofort den Ein Uebertritt zur Textilkonfession in Dresden vollzogen! *{250} Hupka erscheint um ½7h u. erzählt mir sein trauriges Schicksal der Erkrankung, wie auch die Ungeeignetheit seiner Abwehrmaßregeln. Ich schenke ihm ein Exemplar von op. 111. — — Abends Fl. u. Wally bei uns. *
© Transcription Marko Deisinger. |
May 18, 1916, +11°, cloudless.
— Welfare money sent off. — — Grey gives a speech full of references to peace, with flavoring of an English shopkeeper. 1 As a narrow-minded businessman, the Englishman hopes that the destruction that comes from his hand will be transformed – as always – into blessings and advantages for him, and for him alone – verily on account of his being a businessman, an Englishman! He is counting on bringing destruction in order to draw advantages. Thinking in this way about cause and effect is something only a depraved, thick-headed businessman can manage. One would have to flog, torture, torment the businessman until he finally understood that a male corpse can never become a father, a female corpse never a mother. Destruction remains destruction. *The businessman. His saying goes: "For the benefit of others I would rather do nothing, I do things only for my own good. On the other hand, he is grateful that thinkers, poets, men of science think differently from him. If, for example, even a Rembrandt had thought in the same way as the businessman, namely that he was not there {248} to please others, with what would a Morgan or a Rockefeller in America boast of today? *Hegel does not know that the truth of the arts lies simply in the fulfillment of their own laws. All further connections have nothing to do with the inner truth of an artwork. This applies not only to music, where this recognition is perhaps the most difficult, but also therefore most fitting, to pin down; it also applies to poetry and painting. But of course the inner laws are, and will remain, the secret of the geniuses, and simply of these individuals. Thus, the completely hopeless probing on the part of philosophers, aestheticians. *Supplement to "Preßburger" from May 13: Herr Maiulik was sorry that I did not make better use of my abilities, which were generally acknowledged in my family, say in the direction of the advocatory profession; I would have been able to get as far as Dr. Preßburger – so he said! – in whose person all the advantages of human existence seemed evidently to be united. To me and Lie-Liechen, this remark had an extremely comic effect: Lie-Liechen in particular could not make sense of the thought process of a man who, on the one hand, himself sets uncommonly great store on education and, on the other hand, undervalues it as soon as it does not lead to such a spectacular monetary advantage as does the legal profession. At first I tried to point out to him the contradiction that consists in his quoting an Ibn Ezra and other heroes of Hebrew literature, who collectively were not in any way advocates, so that he would thus draw advantages from them and not, say, from Dr. Preßburger's intellectual world; and I added that it was now granted to me to play the role of Ibn Ezra in music. The logic of my objection, however, made little impression on him, since his mindset bristled against education as something of value in itself. {249} It is surely not appropriate for a Jew to live among nations and races filled with hatred without constantly having at least an eye on monetary advantages. He must not only do so, but he must only see to it that, above all, he makes a living. Fate has so taken hold of him that it offers him only the tendency to eke out an existence. Thus he does not understand how one could lose sight of such a primary purpose, the securing of monetary advantages. But since such a way of thinking had continued from generation to generation, it cannot now liberate the individual even when he has meanwhile achieved fortune and recognition. Even the educated Jew thus understands the primary purpose in life, above all, to be only the acquisition of material goods. But when one considers that, as means for his acquisition of money, his host nations have offered him no professional opportunities except for business, or the so-called "free" professions of a doctor or lawyer, then it is understandable why Jews should regard the legal profession as the ideal, which even combines the monetary advantages with the advantages of an education that is respected and esteemed on all sides. Indeed, Jewish advocates are also reckoned among the notables of a community and they may pursue their earnings like any other Jewish businessman; that is why there is a preference in Jewish families for the medical and advocatory professions. A counter-example is provided, among the poor strands of Christian society, by a preference for the sacred profession, for example, which will provide government subsistence and respect for a poor farmer's son. – Herr Maiulik left me, apparently calmed by my correction of his thought process; yet, as I must assume, he was completely untouched by those higher interests which had to be evaluated in my case. He himself, however, even on the day he received his rabbinical degree in Breslau, completed his conversion to the textile church in Dresden! *{250} Hupka appears at 6:30 and tells me the sad fate of his illness, and also of the unsuitability of the measures he had taken to combat it. I give him a copy of Op. 111 . — In the evening, Floriz and Vally at our place. *
© Translation William Drabkin. |
Footnotes1 "Sir Edward Grey über Krieg und Frieden. In einer wichtigen Unterredung mit einem amerikanischen Publizisten," Neue Freie Presse, No. 18582, May 16, 1916, morning edition, p. 1. "Die Erklärungen Greys," Neues Wiener Tagblatt, No. 136, May 17, 1916, 50th year, p. 6. |