14. Schön.
— An Vrieslander (Br.): über „ dDie „ Tonkunst“ u. eine humoristische Darstellung meiner Zwiesprache mit Brünauer. — Nach Tisch Geld für die Unfallversicherung erlegt: 32.50 S. — Mozio ½4–6h; er führt sich mit einer Erzählung ein, wornach in einer Gesellschaft durch einen Kom[m]erzialrat 12 Exemplare des Meisterwerks angebracht worden seien (!). Er gehe nach Egypten, da er hier einen passenden Wirkungskreis nicht finde {3153} u. in eine abhängige Stellung sich nicht begeben mag. Er verbinde sich mit einem Großkaufmann, um in Egypten ein Exportunternehmen zu gründen – seine Beziehungen zu Oesterreich bleiben bestehen. Er erkundigt sich nach dem Honorar – darauf erkläre ich freimütig, daß ich auf einem Honorar zu bestehen die Pflicht habe, wenn der Junge lernen soll; ein unentgeltlicher Unterricht gefährde das Ergebnis. Diese Antwort macht ihn verduzt [sic] , er hätte offenbar lieber gesehen, daß ich den Jungen umsonst unterrichte! ohne zu bedenken, daß er mir, den Ueberlegenen u. Aelteren, ein Opfer aufhalse, das zu tragen seine oder des Jungen Sache ist. — Der Monteur von Schrack erscheint um 7h, zeigt Lie-Liechen den Griff am Lautsprecher, bleibt 10 Minuten u. fordert – 5.60 S.! — Um 8.40 Min. ein „Oesterreichischer Werbeabend“ im Rf. – Lie-Liechen sagt, es spielen Bettelmusikanten! Das Quartett Sedlak-Winkler spielt ein Quartett von Haydn, ein Quartett von Schubert, die Philharmoniker unter Nilius die Egmont-Ouvertüre, Bruckners IV., Mozarts Kleine Nachtmusik u. von Joh. Strauß die Walzer „Seid umschlungen, Millionen“ u. „An der schönen blauen Donau“! Gespielt wurde bis 12h, womit den Nachtweilern im Ausland Rechnung getragen wurde! —© Transcription Marko Deisinger. |
14, fair weather.
— To Vrieslander (letter): concerning Die Tonkunst and a humorous account of my conversation with Brünauer. — After lunch, money for accident insurance paid: 32.50 shillings. — Mozio from 3:30 to 6 o'clock; he starts off with a story, according to which twelve copies of Meisterwerk were ordered at a social gathering, as a result of a Counselor of Commerce (!). He is going to Egypt, as he cannot find a suitable sphere of influence here {3153} and does not want to put himself in a position of dependency. He is forming a partnership with a merchant, in order to establish an export concern in Egypt – his affiliations with Austria will remain the same. He inquires about the lesson fee – on this I explain candidly that I am obliged to insist on a fee, if the young man wishes to learn; tuition without payment would put the result in jeopardy. This answer leaves him baffled; he apparently would have preferred that I teach the boy for nothing(!), without considering that he is saddling me, the superior and elder, with a burden that is his affair, or that of his son. — The engineer from Schrack appears at 7 o'clock, shows Lie-Liechen the knob on the loudspeaker, stays ten minutes and demands – 5.60 shillings! — At 8:40 an "Evening Promoting Austria" on the radio. – Lie-Liechen says that beggar-musicians will play! Sedlak-Winkler Quartet plays a quartet by Haydn and a quartet by Schubert; the Philharmonic under Nilius play the Egmont Overture , Bruckner's Fourth, Mozart's Eine kleine Nachtmusik , and by Johann Strauß the waltzes Seid umschlungen, Millionen and The Blue Danube! The playing continues until midnight, to accommodate those who stay up late in foreign countries! —© Translation William Drabkin. |
14. Schön.
— An Vrieslander (Br.): über „ dDie „ Tonkunst“ u. eine humoristische Darstellung meiner Zwiesprache mit Brünauer. — Nach Tisch Geld für die Unfallversicherung erlegt: 32.50 S. — Mozio ½4–6h; er führt sich mit einer Erzählung ein, wornach in einer Gesellschaft durch einen Kom[m]erzialrat 12 Exemplare des Meisterwerks angebracht worden seien (!). Er gehe nach Egypten, da er hier einen passenden Wirkungskreis nicht finde {3153} u. in eine abhängige Stellung sich nicht begeben mag. Er verbinde sich mit einem Großkaufmann, um in Egypten ein Exportunternehmen zu gründen – seine Beziehungen zu Oesterreich bleiben bestehen. Er erkundigt sich nach dem Honorar – darauf erkläre ich freimütig, daß ich auf einem Honorar zu bestehen die Pflicht habe, wenn der Junge lernen soll; ein unentgeltlicher Unterricht gefährde das Ergebnis. Diese Antwort macht ihn verduzt [sic] , er hätte offenbar lieber gesehen, daß ich den Jungen umsonst unterrichte! ohne zu bedenken, daß er mir, den Ueberlegenen u. Aelteren, ein Opfer aufhalse, das zu tragen seine oder des Jungen Sache ist. — Der Monteur von Schrack erscheint um 7h, zeigt Lie-Liechen den Griff am Lautsprecher, bleibt 10 Minuten u. fordert – 5.60 S.! — Um 8.40 Min. ein „Oesterreichischer Werbeabend“ im Rf. – Lie-Liechen sagt, es spielen Bettelmusikanten! Das Quartett Sedlak-Winkler spielt ein Quartett von Haydn, ein Quartett von Schubert, die Philharmoniker unter Nilius die Egmont-Ouvertüre, Bruckners IV., Mozarts Kleine Nachtmusik u. von Joh. Strauß die Walzer „Seid umschlungen, Millionen“ u. „An der schönen blauen Donau“! Gespielt wurde bis 12h, womit den Nachtweilern im Ausland Rechnung getragen wurde! —© Transcription Marko Deisinger. |
14, fair weather.
— To Vrieslander (letter): concerning Die Tonkunst and a humorous account of my conversation with Brünauer. — After lunch, money for accident insurance paid: 32.50 shillings. — Mozio from 3:30 to 6 o'clock; he starts off with a story, according to which twelve copies of Meisterwerk were ordered at a social gathering, as a result of a Counselor of Commerce (!). He is going to Egypt, as he cannot find a suitable sphere of influence here {3153} and does not want to put himself in a position of dependency. He is forming a partnership with a merchant, in order to establish an export concern in Egypt – his affiliations with Austria will remain the same. He inquires about the lesson fee – on this I explain candidly that I am obliged to insist on a fee, if the young man wishes to learn; tuition without payment would put the result in jeopardy. This answer leaves him baffled; he apparently would have preferred that I teach the boy for nothing(!), without considering that he is saddling me, the superior and elder, with a burden that is his affair, or that of his son. — The engineer from Schrack appears at 7 o'clock, shows Lie-Liechen the knob on the loudspeaker, stays ten minutes and demands – 5.60 shillings! — At 8:40 an "Evening Promoting Austria" on the radio. – Lie-Liechen says that beggar-musicians will play! Sedlak-Winkler Quartet plays a quartet by Haydn and a quartet by Schubert; the Philharmonic under Nilius play the Egmont Overture , Bruckner's Fourth, Mozart's Eine kleine Nachtmusik , and by Johann Strauß the waltzes Seid umschlungen, Millionen and The Blue Danube! The playing continues until midnight, to accommodate those who stay up late in foreign countries! —© Translation William Drabkin. |