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OJ 15/8, [5] - Typewritten letter from Waldheim–Eberle to Schenker, dated September 24, 1906
⇧ Telefon No. 133 Stein- / Buch- / Kunst- / und / Musikalien- / Druckerei [decorative engraved image] R. v. WALDHEIM [shield] JOS. EBERLE & Co. ERSTE WIENER ZEITUNGS-GESELLSCHAFT Wien, ⇧ 24. September, 06. ⇧ VII/1. SEIDENGASSE 3—9 ⇧ Hochwohlgeboren Herrn Dr. Heinrich Schenker, Wien. Jhr gesch. Schreiben vom 22. ds. 1 bringt mich tatsächlich in Verlegenheit. Wie ich Jhnen bereits mitgeteilt habe, habe ich auf Grund Jhrer mündlichen Zusage 2 den Vertrag mit der Firma Doblinger geschlossen, und bin ich daher heute gezwungen dahin zu wirken, dass mich Herr Herzmansky meiner Verpflichtungen wieder entbindet. Jch thue dies aus dem Grunde ungern, weil man eine Zusage überhaupt nicht gerne rückgängig macht, umsomehr in diesem Falle, als Herr v. Herzmansky zu meinen liebsten Kunden zählt. Auch finde ich das mit Herrn Herzmansky geschlossene Uebereinkommen durchaus nicht für Sie ungünstig, und glaube ich kaum, dass Sie ein besseres Uebereinkommen treffen werden. {2} Sie sind sehr im Jrrtum, wenn Sie Herrn v. Herzmansky für fähig halten, die Exemplare zu höherem Preise zu verkaufen wie dies vereinbart wurde. Herr Herzmansky ist ein streng reeler Geschäftsmann mit dem wir 25 Jahre in angenehmster Verbindung stehen, und dessen ehrenwerter Character uns zur Genüge bekannt ist. Herzmansky hat den Verkaufspreis an das Publikum mit K. 2.40 bestimmt, und muss den übrigen Musikalienhändlern von diesen K. 2.40 25% Rabatt einräumen, und auf 10 Expl. 1 Freiexemplar bewilligen. Ausserdem hat derselbe die Kosten der üblichen Reklame zu tragen, und bei grösseren Abgaben sogar den Rabatt auf 33 1/3 und Freiexemplare erhöhen, so zwar, dass der Verdienst pro Exemplar ein durchaus bürgerlicher genannt werden muss. Sie vergessen ganz, dass Sie in diesem Falle keinerlei Risiko tragen, indem die Kosten der Herstellung, welche ziemlich bedeutend sind, wir übernommen haben, und dass Sie daher an der Sache unbedingt Geld verdienen müssen, während es bei uns zweifelhaft ist, ob wir aus dem Erlös des Bändchens auf unsere Kosten kommen werden. Jch habe gewiss alles getan, um Jhnen mein Entgegekommen zu erweisen, ich werde nun auch die Angelegenheit mit Doblinger ordnen, und bin überzeugt, dass Herr v. Herzmansky über mein Ansuchen, welches ich auf Grund Jhrer Entschliessung an denselben richten muss, mich meiner Vertragsverbindlichkeiten entbinden {3} wird, aber ich bedauere auch gleichzeitig mitteilen zu müssen, dass ich nicht in der Lage bin, einen anderen Verleger für Sie aufzutreiben, und muss ich es Jhnen daher überlassen, diesbezüglich selbst Jhre Schritte zu gehen. Es soll mich recht sehr freuen, wenn Sie eine Verlagsfirma finden, welche das Werk auf eigene Rechnung übernimmt, in welchem Falle Sie wohl die Güte haben werden, dafür Sorge zu tragen, dass uns seitens dieser Firma die Kosten der Herstellung bezahlt werden. 3 Mit vorzüglicher Hochachtung [signed:] ⇧ R. v. Waldheim-Jos. Eberle & Co. [signed:] ⇧ Erste Wiener Zeitungs-Gesellschaft [signed:] ⇧ mpa Josef Stritzko © Transcription Ian Bent, 2007, 2023 |
⇧ Telephone No. 133 Lithographic, book, art, and music printer [decorative engraved image] R. v. WALDHEIM [shield] JOS. EBERLE & Co. FIRST VIENNESE NEWSPAPER SOCIETY Vienna, ⇧ September 24, 1906 ⇧ VII/1, SEIDENGASSE 3—9 ⇧ Dr. Heinrich Schenker, Esq. Vienna Your esteemed letter of the 22nd of this month 1 in fact places me in an embarrassing position. As I have already informed you, I made the contract with the firm of Doblinger on the basis of your verbal agreement, 2 and today I am therefore compelled to see to it that the Mr. Herzmansky will release me from my commitments. I do this unwillingly, because one does not ever gladly go back on a promise, all the more so in this case since I count Mr. Herzmansky among my dearest customers. Moreover, I consider the agreement formed with Mr. Herzmansky in no way unfavorable to you, and I find it hard to believe that you will find a better agreement [elsewhere]. {2} You are very much in error in considering Mr. Herzmansky capable of selling the copies at a higher price than that settled upon. Mr. Herzmansky is a strictly honest businessman with whom we have been most agreeably associated for twenty-five years, for whose honorable character we can thoroughly vouch. Herzmansky set the purchase price to the public as 2.40 Kroner, and has to grant the other music retailers a discount of 25% from this 2.40 Kroner and allow for one free copy per every ten copies. In addition, he has to bear the cost of the usual advertisements, and on larger orders he even has to raise the discount to 33⅓% and [increase the number of] free copies, hence the profit per copy can only be described as thoroughly modest. You are completely forgetting that you bear no risk whatsoever in this matter, whereas we have undertaken the costs of production, which are fairly significant, and that accordingly you are bound inevitably to earn money, whilst for us it is doubtful whether we will cover our costs out of the proceeds from the little volume. I have certainly done all that I can to demonstrate to you my good will. I will even clear up the business with Doblinger now, convinced as I am that Mr. Herzkmansky will release me from my contractual obligations at my request, which I must put to him in consequence of your decision. {3} However, I regret that I am obliged at the same time to inform you that I am not in a position to get hold of another publisher for you, and must accordingly leave it to you to go your own way in this regard. I shall be truly delighted if you are able to find a publishing firm that will take over the work on its own account, in which case please be so good as to insure that the costs of production will be paid to us on the part of this firm. 3 With kind regards, [signed:] ⇧ R. v. Waldheim-Jos. Eberle & Co. [signed:] ⇧ First Viennese Newspaper Society [signed:] ⇧ mpa Josef Stritzko © Translation Ian Bent, 2007, 2023 |
⇧ Telefon No. 133 Stein- / Buch- / Kunst- / und / Musikalien- / Druckerei [decorative engraved image] R. v. WALDHEIM [shield] JOS. EBERLE & Co. ERSTE WIENER ZEITUNGS-GESELLSCHAFT Wien, ⇧ 24. September, 06. ⇧ VII/1. SEIDENGASSE 3—9 ⇧ Hochwohlgeboren Herrn Dr. Heinrich Schenker, Wien. Jhr gesch. Schreiben vom 22. ds. 1 bringt mich tatsächlich in Verlegenheit. Wie ich Jhnen bereits mitgeteilt habe, habe ich auf Grund Jhrer mündlichen Zusage 2 den Vertrag mit der Firma Doblinger geschlossen, und bin ich daher heute gezwungen dahin zu wirken, dass mich Herr Herzmansky meiner Verpflichtungen wieder entbindet. Jch thue dies aus dem Grunde ungern, weil man eine Zusage überhaupt nicht gerne rückgängig macht, umsomehr in diesem Falle, als Herr v. Herzmansky zu meinen liebsten Kunden zählt. Auch finde ich das mit Herrn Herzmansky geschlossene Uebereinkommen durchaus nicht für Sie ungünstig, und glaube ich kaum, dass Sie ein besseres Uebereinkommen treffen werden. {2} Sie sind sehr im Jrrtum, wenn Sie Herrn v. Herzmansky für fähig halten, die Exemplare zu höherem Preise zu verkaufen wie dies vereinbart wurde. Herr Herzmansky ist ein streng reeler Geschäftsmann mit dem wir 25 Jahre in angenehmster Verbindung stehen, und dessen ehrenwerter Character uns zur Genüge bekannt ist. Herzmansky hat den Verkaufspreis an das Publikum mit K. 2.40 bestimmt, und muss den übrigen Musikalienhändlern von diesen K. 2.40 25% Rabatt einräumen, und auf 10 Expl. 1 Freiexemplar bewilligen. Ausserdem hat derselbe die Kosten der üblichen Reklame zu tragen, und bei grösseren Abgaben sogar den Rabatt auf 33 1/3 und Freiexemplare erhöhen, so zwar, dass der Verdienst pro Exemplar ein durchaus bürgerlicher genannt werden muss. Sie vergessen ganz, dass Sie in diesem Falle keinerlei Risiko tragen, indem die Kosten der Herstellung, welche ziemlich bedeutend sind, wir übernommen haben, und dass Sie daher an der Sache unbedingt Geld verdienen müssen, während es bei uns zweifelhaft ist, ob wir aus dem Erlös des Bändchens auf unsere Kosten kommen werden. Jch habe gewiss alles getan, um Jhnen mein Entgegekommen zu erweisen, ich werde nun auch die Angelegenheit mit Doblinger ordnen, und bin überzeugt, dass Herr v. Herzmansky über mein Ansuchen, welches ich auf Grund Jhrer Entschliessung an denselben richten muss, mich meiner Vertragsverbindlichkeiten entbinden {3} wird, aber ich bedauere auch gleichzeitig mitteilen zu müssen, dass ich nicht in der Lage bin, einen anderen Verleger für Sie aufzutreiben, und muss ich es Jhnen daher überlassen, diesbezüglich selbst Jhre Schritte zu gehen. Es soll mich recht sehr freuen, wenn Sie eine Verlagsfirma finden, welche das Werk auf eigene Rechnung übernimmt, in welchem Falle Sie wohl die Güte haben werden, dafür Sorge zu tragen, dass uns seitens dieser Firma die Kosten der Herstellung bezahlt werden. 3 Mit vorzüglicher Hochachtung [signed:] ⇧ R. v. Waldheim-Jos. Eberle & Co. [signed:] ⇧ Erste Wiener Zeitungs-Gesellschaft [signed:] ⇧ mpa Josef Stritzko © Transcription Ian Bent, 2007, 2023 |
⇧ Telephone No. 133 Lithographic, book, art, and music printer [decorative engraved image] R. v. WALDHEIM [shield] JOS. EBERLE & Co. FIRST VIENNESE NEWSPAPER SOCIETY Vienna, ⇧ September 24, 1906 ⇧ VII/1, SEIDENGASSE 3—9 ⇧ Dr. Heinrich Schenker, Esq. Vienna Your esteemed letter of the 22nd of this month 1 in fact places me in an embarrassing position. As I have already informed you, I made the contract with the firm of Doblinger on the basis of your verbal agreement, 2 and today I am therefore compelled to see to it that the Mr. Herzmansky will release me from my commitments. I do this unwillingly, because one does not ever gladly go back on a promise, all the more so in this case since I count Mr. Herzmansky among my dearest customers. Moreover, I consider the agreement formed with Mr. Herzmansky in no way unfavorable to you, and I find it hard to believe that you will find a better agreement [elsewhere]. {2} You are very much in error in considering Mr. Herzmansky capable of selling the copies at a higher price than that settled upon. Mr. Herzmansky is a strictly honest businessman with whom we have been most agreeably associated for twenty-five years, for whose honorable character we can thoroughly vouch. Herzmansky set the purchase price to the public as 2.40 Kroner, and has to grant the other music retailers a discount of 25% from this 2.40 Kroner and allow for one free copy per every ten copies. In addition, he has to bear the cost of the usual advertisements, and on larger orders he even has to raise the discount to 33⅓% and [increase the number of] free copies, hence the profit per copy can only be described as thoroughly modest. You are completely forgetting that you bear no risk whatsoever in this matter, whereas we have undertaken the costs of production, which are fairly significant, and that accordingly you are bound inevitably to earn money, whilst for us it is doubtful whether we will cover our costs out of the proceeds from the little volume. I have certainly done all that I can to demonstrate to you my good will. I will even clear up the business with Doblinger now, convinced as I am that Mr. Herzkmansky will release me from my contractual obligations at my request, which I must put to him in consequence of your decision. {3} However, I regret that I am obliged at the same time to inform you that I am not in a position to get hold of another publisher for you, and must accordingly leave it to you to go your own way in this regard. I shall be truly delighted if you are able to find a publishing firm that will take over the work on its own account, in which case please be so good as to insure that the costs of production will be paid to us on the part of this firm. 3 With kind regards, [signed:] ⇧ R. v. Waldheim-Jos. Eberle & Co. [signed:] ⇧ First Viennese Newspaper Society [signed:] ⇧ mpa Josef Stritzko © Translation Ian Bent, 2007, 2023 |
Footnotes1 Schenker’s diary for September 24, 1906 records: “von Doktor Stritzko Antwort erhalten, Auflösung des Vertr.” (“Answer received from Dr. Stritzko: cancellation of the contract.”). — This follows an entry of September 22: “Antwort von Str.: Ablehnung des Vertrages mit Dbl.” (“Answer from Stritzko: rejection of the contract with Doblinger.”). 2 Schenker’s diary for September 13, 1906 records: “Bei Director Stritzko: mündliche Vorabledigung des Vertrages betreffs der Tabelle. (auf 5 Jahre, mit Doblinger, 33⅓ von einer 1.20 Kr. = 20 Kr [sic] per Exempl. Ausbedingen als Nebengeschenk Partiturren von Bruckner, Mahler, (der Erweiterung der Bibliothek halber.) – Um Ergänzung der Tabelle in Hinsicht möglicher u. unmöglicher “Triller” von Str. angegangen.” (“At Director Stritzko’s: preliminary word-of-mouth dealings over the contract re: the Tabelle. (over[?] five years, with Doblinger, 33⅓ of a 1.20 Kronen = 20 Kronen [recte Pfennigs] per copy) on condition of gratis scores by Bruckner and Mahler (for the expansion of my library.) – Approached by Stritzko for extension of the Tabelle with respect to possible and impossible “Trills.”). — The diary for September 15 records: “An Dir. Str. das Resultat abgeschickt.” (“The result sent to Director Stritzko.”). 3 Schenker’s diary for November 4, 1906 records: “Verleger Herzmansky ( Doblinger ) gesteht unumwunden den Gedankengang Drt. Stritzko’s, wie auch den eigenen ein, der in seiner nackten Borniertheit u. Unzweckmäßigkeit die gemeinsamen Herausgabe1 der Instrumententabelle vereitelt hat. So behielt mein Instinkt, selbst in der angeblich praktischeren Welt des Kaufmannes, vollauf Recht!” (“Publisher Herzmansky (of Doblinger) openly admits Director Stritzko's line of thought (and his own, too), which in its unvarnished narrowmindedness and inappropriateness has thwarted the joint edition of the Instrumentation Table . So my instinct was absolutely right, even in the allegedly practical world of the businessman.”). |
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Commentary
Digital version created: 2023-09-02 |