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4. +8°;

erstes Blau des Himmels, die Sonne beseligend, da sie dem Wolkengefängnis entsprungen. — Von Schramm (Br.): fragt nach Weisses Adresse. — Von Frl. Kahn (Br.): bittet um Ersatz der am 6. entfallenden Stunde. — An sie (K.): bitte sie für Freitag von 11–12h. — An Rothberger (Br.): teile mit, daß wir vorläufig Opfer des Wetters u. des Gastwirtes sind, somit erst nach Ueberwindung der körperlichen Hindernissen erscheinen können. Erwiedere [sic] die Neujahrswünsche. — An Hertzka (Br.WSLB 277); siehe Beilage: Dank für die Auskunft bezüglich Halms; in meiner eigenen Sache berichtige ich zunähst das Wort Polemik, frage aber, ob die Sache denn wirklich heute anders u. besser stünde als früher? Meine Opferfreudigkeit, die mich dem Verl eager so lange Jahre „bequem“ machte, wurde schließlich meiner eigen Physis unbequem. Es sei in der Tat unausführbar, daß der Pädagoge Schenker tagsüber unterrichte, nur damit der Autor Schenker in den Abenden u. Nächten Werke für den Verlag verfertige, um sie förmlich zu verschenken. {559} Das Wunder sei nicht gekommen, weder habe mir jemand eine Rente angetragen, noch die Regierung ihm einen Beitrag zu den Kosten. Die Arbeiten selbst seien übrigens an einen Plan gebunden, den ich weder aufgeben kann noch will. — Lie-Liechen besorgt Haydns Andante Fmoll, damit ich die Kopie (Hofbibl.) eintragen kann. — Frau Deutsch ins Sanatorium telefoniert; erfahre, daß sie kürzlich operiert worden. — Weisse läßt durch einen Soldaten die Kopie („das Packet“) abholen u. zum Abschied grüßen, – kein Zweifel, daß sich in seinem Betragen der letzten Tage eine bedenkliche Verwahrlosung gezeigt hat. Hat sie Ursache vielleicht in häuslichen Verhältnissen oder blos darin, daß er, nur auf Urlaub weilend, keine Vorteile absehen konnte u. sich daher lieber dorthin schlug, wo ihm deren mehr[,] u. sei es auch nur in gesellschaftlicher Unterhaltung[,] winkten? Für alle Fälle bleibt aber bemerkenswert der kleinliche Zug, der sich in der Abholung der Kopie äußerte; nicht genug, daß er sie um vieles später brachte u. mir so die Zeit zur Benutzung beschränkte, blieb er trotz aller Hast doch soweit im bei Gedächtnis, sie noch rechtzeitig vor seiner Abreise, schon nach zwei Tagen, abholen zu lassen! — Zur Entente-Note: 1 Alle Regierungen sind von in künstlichen, unehrlichen Noten zum Zwecke einer ihr beliebenden Propaganda von Ideen oder Rechtsvorstellungen schon von Haus derart geübt, daß schließlich wohl auch die Antwortnote der Entente ganz am besten nur von in dieser Linie der usuellen Noten gerückt zu verstehen ist. Genau genommen bedienen sich die Regierungen ähnlicher Verdrehungen u. Phrasen auch zu Haufen wenn sie nämlich, sich an die eigenen Bürger wendend, irgendwelche Verbrechen zu vertuschen haben. Somit entscheidet über den Ton der Noten die Adresse ob Inland oder Ausland sicher nicht allein in letzter Linie. —

— Anrufung der Phrase = Anrufung der Muse . .

— „Vom Leid u. seiner Ueberwindung“ von Dr. Ziegler („Frankf. Ztg.“) 2 : Leid von der Natur selbst als Symptom der Abwehr eines Schadens erzeugt – nur es fragt sich aber, : welche hat die Natur denn auch gegen die Freuden eine Abwehr ersonnen, die sie doch nicht minder zur Zerstörung des Organismus gebraucht? – Unsympathisch ist mir noch außerdem die Pointe des Aufsatzes, wornach {560} der Verfasser für eine gleichmäßige Aufteilung der Schuldmomente plaidirt, nur um ja nicht eine nähere Unterscheidung zwischen Schuldigem u. Schuldigerem machen zu müssen. Und doch kommt es bei der Erledigung einer Schuldfrage in erster Linie darauf an, sich dessen genau bewußt zu sein, daß am Anfang einer Schuld eben so oft, wenn nicht öfter nur eine Partei steht u. durchaus nicht gleich beide stehen müssen. Viel Unmoral wird in die Welt dadurch hineingetragen, daß man zuliebe einer augenblicklichen Unmöglichkeit dem Schuldigen auf die Spur zu kommen, woran zunächst wohl ja nur die eigene geringere Fähigkeit des im Erkennens Ursache sein könnte, zu einer gleichmäßigen Belastung sämtlicher schreitet, wo dann mit dem Schuldigen auch der Unschuldige mitgehangen mitgehängt wird. Was könnte aber einen minderwertigen Menschen in seinen bösen Trieben mehr fördern , als die Ueberzeugung, daß auch der andere mitschuldig ist? Als ob nicht genug daran wäre, daß kraft seiner Einbildung der Minderwertige ja ohnehin schon zu dieser solcher Ueberzeugung neigt. —

— In Deutschland ist gegenwärtig viel von „Verjüngung“ die Rede – man wünscht das Volk an der äußeren Politik aktiver beteiligt zu sehen. Solchen Utopien gegenüber meine ich, daß wenn schon diejenigen Männer, die sich damit ex offo als mit einer Lebensaufgabe befassen, in Forderungen der äußeren Politik öfter versagen als entsprechen, dann noch viel weniger vom ganzen Volke ein solches Entsprechen erwartet werden kann, man müßte denn anders zu dem sonderbaren Schlusse gelangen, daß das Volk als Ganzes mehr leistet leisten könne, als der Einzelne, das Genie, was aber sicher nur ein ebenso arger Fehlschluss wäre, als etwa wie z. B. der heute eb so beliebte, daß man der Frau ohneweiters Aufgaben einer Frau u. eines Mannes zugleich überantworten könne. —

© Transcription Marko Deisinger.

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the first blue sky, blessing the sun as it had escaped the clouds' prison. — Letter from Schramm: he asks for Weisse's address. — Letter from Miss Kahn: she asks for a make-up lesson for the sixth lesson that she has missed. — Postcard to her: I ask her to come Friday, from 11 to 12 o'clock. — Letter to Rothberger: I tell him that for now we are the victims of the weather and the restaurateur, and so can appear only after we have overcome our physical ailments. Reply to his new year's greetings. — LetterWSLB 277 to Hertzka ; see the supplement. I thank him for the information regarding Halm ; with regard to my own matter, I first clarify the word "polemics" but ask whether the matter stands differently, and better, now than it did previously? My willingness to make sacrifices, which made me an "easy target" for the publishing house for so many years, finally became uneasy for my own well-being. It is in fact not possible for the pedagogue Schenker to teach during the day only so that the author Schenker can complete works for the publishing house in the evening and at night, literally giving them away. {559} The miracle did not arrive: no one has offered me an annuity, nor has the government yet contributed to the costs. The works themselves, moreover, are linked to a plan that I neither can nor want to abandon. — Lie-Liechen gets a copy of Haydn's Andante in F minor , so that I can enter [notes concerning] the copy in the Court Library. — Telephone call to Mrs. Deutsch in the clinic; I learn that she recently underwent an operation. — Weisse gets a [fellow] soldier to collect the copy [of Haydn's Andante in F minor] ("the package") and transmit his farewell greetings – no doubt that in the last few days his behavior has shown considerable neglect. Does the cause of this perhaps lie in domestic circumstances, or merely because he is on holiday and cannot foresee any benefits, and would therefore prefer to strike out where more beckons, even if only in social entertainment? In any event, however, the petty action, which was expressed in the collection of the music, remains notable. It was not enough for him to bring it at a much later date and so restrict the time during which I was able to consult it: in spite of all haste, he remembered to have it collected promptly before his departure, after just two days! — On the Entente's diplomatic note: 1 all governments are inherently adept in issuing artificial, insincere notes for the purpose of bolstering one of their announcements of ideas or legal concepts, so that in the end the reply from the Entente may perhaps be best understood merely in this line of the usual diplomatic notes. Strictly speaking, governments are accustomed to piling up misrepresentations and fine words when, namely, they have to conceal some criminal act from their own citizens. And so in the last analysis, the recipient – whether internal or foreign – is surely unable to decide on the tone of such notes. —

— Invocation of the phrase = Invocation of the muse

— "On Sorrow, and How to Overcome it," by Dr. Ziegler ( Frankfurter Zeitung ) 2 : sorrow produced by nature itself, as a symptom of defense against an injury. But the question arises: has nature conceived also a defense against the joys, which it uses no less for the destruction of the organism? – In addition, I am not sympathetic to the main point of the article, {560} according to which the author appeals to a consistent apportionment of guilt factors, merely to avoid having to make a closer distinction between what is blameworthy and what is more blameworthy. And yet when resolving a question of blame, the most important thing is to be completely aware that it is just as likely, if not more likely, for only one party to bear responsibility, and that the two parties have an equal share. A great deal of immorality is brought into the world on account of a momentary impossibility of bringing the guilty one to justice, whereby only lesser capability in recognition could surely be what causes an equal burdening of all parties, resulting in the innocent hanging with the guilty. But what could better promote an inferior person in his wicked enterprises than the conviction that the other is equally guilty? As if it were not enough that the inferior person, thanks to his vanity, indeed is inclined in any event to such a conviction. —

— In Germany, there is currently much talk about "rejuvenation": one would like to see the people taking a more active role in external politics. With respect to such utopias, I think that if those men who, in attending to their life's work ex officio, themselves fail more often than they measure up to the demands of external politics, then still much less success can be expected of the people as a whole; one would otherwise have to reach the strange conclusion that the people as a whole can accomplish more than the individual, the genius, which, however, would surely be a seriously erroneous conclusion – for example, something like the notion, currently so popular, that one could, without further ado, simultaneously entrust assignments to a woman that are appropriate for a woman and a man. —

© Translation William Drabkin.

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erstes Blau des Himmels, die Sonne beseligend, da sie dem Wolkengefängnis entsprungen. — Von Schramm (Br.): fragt nach Weisses Adresse. — Von Frl. Kahn (Br.): bittet um Ersatz der am 6. entfallenden Stunde. — An sie (K.): bitte sie für Freitag von 11–12h. — An Rothberger (Br.): teile mit, daß wir vorläufig Opfer des Wetters u. des Gastwirtes sind, somit erst nach Ueberwindung der körperlichen Hindernissen erscheinen können. Erwiedere [sic] die Neujahrswünsche. — An Hertzka (Br.WSLB 277); siehe Beilage: Dank für die Auskunft bezüglich Halms; in meiner eigenen Sache berichtige ich zunähst das Wort Polemik, frage aber, ob die Sache denn wirklich heute anders u. besser stünde als früher? Meine Opferfreudigkeit, die mich dem Verl eager so lange Jahre „bequem“ machte, wurde schließlich meiner eigen Physis unbequem. Es sei in der Tat unausführbar, daß der Pädagoge Schenker tagsüber unterrichte, nur damit der Autor Schenker in den Abenden u. Nächten Werke für den Verlag verfertige, um sie förmlich zu verschenken. {559} Das Wunder sei nicht gekommen, weder habe mir jemand eine Rente angetragen, noch die Regierung ihm einen Beitrag zu den Kosten. Die Arbeiten selbst seien übrigens an einen Plan gebunden, den ich weder aufgeben kann noch will. — Lie-Liechen besorgt Haydns Andante Fmoll, damit ich die Kopie (Hofbibl.) eintragen kann. — Frau Deutsch ins Sanatorium telefoniert; erfahre, daß sie kürzlich operiert worden. — Weisse läßt durch einen Soldaten die Kopie („das Packet“) abholen u. zum Abschied grüßen, – kein Zweifel, daß sich in seinem Betragen der letzten Tage eine bedenkliche Verwahrlosung gezeigt hat. Hat sie Ursache vielleicht in häuslichen Verhältnissen oder blos darin, daß er, nur auf Urlaub weilend, keine Vorteile absehen konnte u. sich daher lieber dorthin schlug, wo ihm deren mehr[,] u. sei es auch nur in gesellschaftlicher Unterhaltung[,] winkten? Für alle Fälle bleibt aber bemerkenswert der kleinliche Zug, der sich in der Abholung der Kopie äußerte; nicht genug, daß er sie um vieles später brachte u. mir so die Zeit zur Benutzung beschränkte, blieb er trotz aller Hast doch soweit im bei Gedächtnis, sie noch rechtzeitig vor seiner Abreise, schon nach zwei Tagen, abholen zu lassen! — Zur Entente-Note: 1 Alle Regierungen sind von in künstlichen, unehrlichen Noten zum Zwecke einer ihr beliebenden Propaganda von Ideen oder Rechtsvorstellungen schon von Haus derart geübt, daß schließlich wohl auch die Antwortnote der Entente ganz am besten nur von in dieser Linie der usuellen Noten gerückt zu verstehen ist. Genau genommen bedienen sich die Regierungen ähnlicher Verdrehungen u. Phrasen auch zu Haufen wenn sie nämlich, sich an die eigenen Bürger wendend, irgendwelche Verbrechen zu vertuschen haben. Somit entscheidet über den Ton der Noten die Adresse ob Inland oder Ausland sicher nicht allein in letzter Linie. —

— Anrufung der Phrase = Anrufung der Muse . .

— „Vom Leid u. seiner Ueberwindung“ von Dr. Ziegler („Frankf. Ztg.“) 2 : Leid von der Natur selbst als Symptom der Abwehr eines Schadens erzeugt – nur es fragt sich aber, : welche hat die Natur denn auch gegen die Freuden eine Abwehr ersonnen, die sie doch nicht minder zur Zerstörung des Organismus gebraucht? – Unsympathisch ist mir noch außerdem die Pointe des Aufsatzes, wornach {560} der Verfasser für eine gleichmäßige Aufteilung der Schuldmomente plaidirt, nur um ja nicht eine nähere Unterscheidung zwischen Schuldigem u. Schuldigerem machen zu müssen. Und doch kommt es bei der Erledigung einer Schuldfrage in erster Linie darauf an, sich dessen genau bewußt zu sein, daß am Anfang einer Schuld eben so oft, wenn nicht öfter nur eine Partei steht u. durchaus nicht gleich beide stehen müssen. Viel Unmoral wird in die Welt dadurch hineingetragen, daß man zuliebe einer augenblicklichen Unmöglichkeit dem Schuldigen auf die Spur zu kommen, woran zunächst wohl ja nur die eigene geringere Fähigkeit des im Erkennens Ursache sein könnte, zu einer gleichmäßigen Belastung sämtlicher schreitet, wo dann mit dem Schuldigen auch der Unschuldige mitgehangen mitgehängt wird. Was könnte aber einen minderwertigen Menschen in seinen bösen Trieben mehr fördern , als die Ueberzeugung, daß auch der andere mitschuldig ist? Als ob nicht genug daran wäre, daß kraft seiner Einbildung der Minderwertige ja ohnehin schon zu dieser solcher Ueberzeugung neigt. —

— In Deutschland ist gegenwärtig viel von „Verjüngung“ die Rede – man wünscht das Volk an der äußeren Politik aktiver beteiligt zu sehen. Solchen Utopien gegenüber meine ich, daß wenn schon diejenigen Männer, die sich damit ex offo als mit einer Lebensaufgabe befassen, in Forderungen der äußeren Politik öfter versagen als entsprechen, dann noch viel weniger vom ganzen Volke ein solches Entsprechen erwartet werden kann, man müßte denn anders zu dem sonderbaren Schlusse gelangen, daß das Volk als Ganzes mehr leistet leisten könne, als der Einzelne, das Genie, was aber sicher nur ein ebenso arger Fehlschluss wäre, als etwa wie z. B. der heute eb so beliebte, daß man der Frau ohneweiters Aufgaben einer Frau u. eines Mannes zugleich überantworten könne. —

© Transcription Marko Deisinger.

4. +8°;

the first blue sky, blessing the sun as it had escaped the clouds' prison. — Letter from Schramm: he asks for Weisse's address. — Letter from Miss Kahn: she asks for a make-up lesson for the sixth lesson that she has missed. — Postcard to her: I ask her to come Friday, from 11 to 12 o'clock. — Letter to Rothberger: I tell him that for now we are the victims of the weather and the restaurateur, and so can appear only after we have overcome our physical ailments. Reply to his new year's greetings. — LetterWSLB 277 to Hertzka ; see the supplement. I thank him for the information regarding Halm ; with regard to my own matter, I first clarify the word "polemics" but ask whether the matter stands differently, and better, now than it did previously? My willingness to make sacrifices, which made me an "easy target" for the publishing house for so many years, finally became uneasy for my own well-being. It is in fact not possible for the pedagogue Schenker to teach during the day only so that the author Schenker can complete works for the publishing house in the evening and at night, literally giving them away. {559} The miracle did not arrive: no one has offered me an annuity, nor has the government yet contributed to the costs. The works themselves, moreover, are linked to a plan that I neither can nor want to abandon. — Lie-Liechen gets a copy of Haydn's Andante in F minor , so that I can enter [notes concerning] the copy in the Court Library. — Telephone call to Mrs. Deutsch in the clinic; I learn that she recently underwent an operation. — Weisse gets a [fellow] soldier to collect the copy [of Haydn's Andante in F minor] ("the package") and transmit his farewell greetings – no doubt that in the last few days his behavior has shown considerable neglect. Does the cause of this perhaps lie in domestic circumstances, or merely because he is on holiday and cannot foresee any benefits, and would therefore prefer to strike out where more beckons, even if only in social entertainment? In any event, however, the petty action, which was expressed in the collection of the music, remains notable. It was not enough for him to bring it at a much later date and so restrict the time during which I was able to consult it: in spite of all haste, he remembered to have it collected promptly before his departure, after just two days! — On the Entente's diplomatic note: 1 all governments are inherently adept in issuing artificial, insincere notes for the purpose of bolstering one of their announcements of ideas or legal concepts, so that in the end the reply from the Entente may perhaps be best understood merely in this line of the usual diplomatic notes. Strictly speaking, governments are accustomed to piling up misrepresentations and fine words when, namely, they have to conceal some criminal act from their own citizens. And so in the last analysis, the recipient – whether internal or foreign – is surely unable to decide on the tone of such notes. —

— Invocation of the phrase = Invocation of the muse

— "On Sorrow, and How to Overcome it," by Dr. Ziegler ( Frankfurter Zeitung ) 2 : sorrow produced by nature itself, as a symptom of defense against an injury. But the question arises: has nature conceived also a defense against the joys, which it uses no less for the destruction of the organism? – In addition, I am not sympathetic to the main point of the article, {560} according to which the author appeals to a consistent apportionment of guilt factors, merely to avoid having to make a closer distinction between what is blameworthy and what is more blameworthy. And yet when resolving a question of blame, the most important thing is to be completely aware that it is just as likely, if not more likely, for only one party to bear responsibility, and that the two parties have an equal share. A great deal of immorality is brought into the world on account of a momentary impossibility of bringing the guilty one to justice, whereby only lesser capability in recognition could surely be what causes an equal burdening of all parties, resulting in the innocent hanging with the guilty. But what could better promote an inferior person in his wicked enterprises than the conviction that the other is equally guilty? As if it were not enough that the inferior person, thanks to his vanity, indeed is inclined in any event to such a conviction. —

— In Germany, there is currently much talk about "rejuvenation": one would like to see the people taking a more active role in external politics. With respect to such utopias, I think that if those men who, in attending to their life's work ex officio, themselves fail more often than they measure up to the demands of external politics, then still much less success can be expected of the people as a whole; one would otherwise have to reach the strange conclusion that the people as a whole can accomplish more than the individual, the genius, which, however, would surely be a seriously erroneous conclusion – for example, something like the notion, currently so popular, that one could, without further ado, simultaneously entrust assignments to a woman that are appropriate for a woman and a man. —

© Translation William Drabkin.

Footnotes

1 On December 30, 1916, the Entente sent a diplomatic note rejecting the Central Powers' peace initiative of December 12, 1916. See "Der Wortlaut der Antwortnote der Ententemächte," Neue Freie Presse, No. 18809, January 2, 1917, morning edition, p. 2.

2 Leopold Ziegler, "Vom Leid und seiner Ueberwindung," Frankfurter Zeitung und Handelsblatt, No. 356, December 24, 1916, 61st year, first morning edition, pp. 1-3.