8. Mittags heiter, seit Wochen erste Sonne.
— Von Dr. Glässner (Br.): endlich günstiger Ausgang – Abschluß eines zehnjährigen Ringens. — Von Frl. Newlov (K.): aus Süd-Frankreich Neujahrsgruß; bittet um Antwort. — Nach Tisch auf der Suche nach Mozio; wir entschließen uns auf gut Glück ins Cafe Kremser einzutreten u. zu warten; gegen 2h erscheint er u. wir tragen ihm die Angelegenheit der 25000 Kronen vor; er gibt uns einen Rat. — An Dr. Glässner (Br.): laut Auskunft von Mozio. — Von Otto Erich Deutsch (Br.): 1 formuliert bereits Punkte des Vertrages, meiner Leistung, meines Honorars usw. — Von Paul (recomm. Br.): staunt über das Ausbleiben einer Antwort, berichtet von einer Stimmung gegen Herrn K., dessen schmutzige Haltung im Prozesse getadelt wird. — Nach Tisch zu Schick wegen Anprobe, hierauf ein Sprung zu Otto E. Deutsch in den Buchladen, wo wir ihn inmitten eifrigster Verkaufstätigkeit finden – unverrichteter Dinge ziehen wir nachhause ab u. ich schreibe ihm, daß ich mich nicht zu beteiligen gedenke, solange Hertzka nicht Klarheit in die zur Diskussion stehenden Aufträge bringt. — An Hertzka (Br.): schlage für die {2204} „Kleine Bibliothek“ 20% vom Ladenpreis vor, erkläre mich dagegen bereit, das Honorar für die Ausgabe per Seite zu berechnen u. meine Mitwirkung für an den bibliophilen Stücken um ein Geringes zu gewähren. — Brünauer erzähle ich vom günstigen Ausgang des Prozesses u. welchen Rat wir uns von Mozio bezüglich des Geldes geholt haben. Ich erwähne bei dieser Gelegenheit des Standpunktes, den Mozio in Sachen unserer Währung einnimmt; Br. erklärt sich ebenfalls bereit das čecho-slowakische Geld zu nehmen – nach einer Weile meint er, daß er sich gern an Mozio wenden würde, um Hilfe von ihm zu erbitten. —© Transcription Marko Deisinger. |
8 Clear in the afternoon, the first sun in weeks.
— From Dr. Glässner (letter): finally a positive conclusion to the end of a ten-year struggle. — From Miss Newlov (postcard): New Year's greeting from southern France; asks for response. — In search of Mozio after lunch; we decide on a whim to enter Café Kremser and to wait; he comes at around 2:00 and we tell him about the situation with the 25,000 Kronen; he gives us advice. — To Dr. Glässner (letter): based on information from Mozio — From Otto Erich Deutsch (letter): 1 is already formulating points of the contract, my work, my honorarium, etc. — From Paul (registered letter): amazed that no answer has been given, tells about a sentiment against Mr. Kornfeld, whose dirty position in the lawsuit is criticized. — After lunch to Schick for a fitting, from there stopped by Otto Erich Deutsch in the bookstore, where we find him in the middle of a frenzy of sales – we return home without having settled matters and I write him that I do not intend to contribute unless Hertzka brings clarity to the contracts under discussion. — To Hertzka (letter): propose {2204} 20% of the retail price for the Little Library, but, in return, express my willingness to calculate payment for the edition by the page and contribute to the bibliophile works for a small amount of money. — I tell Brünauer about the positive outcome of the lawsuit and the advice we received from Mozio regarding the money. I take the opportunity to mention Mozio's position regarding our currency; Brünauer also expresses his willingness to accept Czech-Slovak money – after a while, he says he would like to turn to Mozio to ask for help. —© Translation Scott Witmer. |
8. Mittags heiter, seit Wochen erste Sonne.
— Von Dr. Glässner (Br.): endlich günstiger Ausgang – Abschluß eines zehnjährigen Ringens. — Von Frl. Newlov (K.): aus Süd-Frankreich Neujahrsgruß; bittet um Antwort. — Nach Tisch auf der Suche nach Mozio; wir entschließen uns auf gut Glück ins Cafe Kremser einzutreten u. zu warten; gegen 2h erscheint er u. wir tragen ihm die Angelegenheit der 25000 Kronen vor; er gibt uns einen Rat. — An Dr. Glässner (Br.): laut Auskunft von Mozio. — Von Otto Erich Deutsch (Br.): 1 formuliert bereits Punkte des Vertrages, meiner Leistung, meines Honorars usw. — Von Paul (recomm. Br.): staunt über das Ausbleiben einer Antwort, berichtet von einer Stimmung gegen Herrn K., dessen schmutzige Haltung im Prozesse getadelt wird. — Nach Tisch zu Schick wegen Anprobe, hierauf ein Sprung zu Otto E. Deutsch in den Buchladen, wo wir ihn inmitten eifrigster Verkaufstätigkeit finden – unverrichteter Dinge ziehen wir nachhause ab u. ich schreibe ihm, daß ich mich nicht zu beteiligen gedenke, solange Hertzka nicht Klarheit in die zur Diskussion stehenden Aufträge bringt. — An Hertzka (Br.): schlage für die {2204} „Kleine Bibliothek“ 20% vom Ladenpreis vor, erkläre mich dagegen bereit, das Honorar für die Ausgabe per Seite zu berechnen u. meine Mitwirkung für an den bibliophilen Stücken um ein Geringes zu gewähren. — Brünauer erzähle ich vom günstigen Ausgang des Prozesses u. welchen Rat wir uns von Mozio bezüglich des Geldes geholt haben. Ich erwähne bei dieser Gelegenheit des Standpunktes, den Mozio in Sachen unserer Währung einnimmt; Br. erklärt sich ebenfalls bereit das čecho-slowakische Geld zu nehmen – nach einer Weile meint er, daß er sich gern an Mozio wenden würde, um Hilfe von ihm zu erbitten. —© Transcription Marko Deisinger. |
8 Clear in the afternoon, the first sun in weeks.
— From Dr. Glässner (letter): finally a positive conclusion to the end of a ten-year struggle. — From Miss Newlov (postcard): New Year's greeting from southern France; asks for response. — In search of Mozio after lunch; we decide on a whim to enter Café Kremser and to wait; he comes at around 2:00 and we tell him about the situation with the 25,000 Kronen; he gives us advice. — To Dr. Glässner (letter): based on information from Mozio — From Otto Erich Deutsch (letter): 1 is already formulating points of the contract, my work, my honorarium, etc. — From Paul (registered letter): amazed that no answer has been given, tells about a sentiment against Mr. Kornfeld, whose dirty position in the lawsuit is criticized. — After lunch to Schick for a fitting, from there stopped by Otto Erich Deutsch in the bookstore, where we find him in the middle of a frenzy of sales – we return home without having settled matters and I write him that I do not intend to contribute unless Hertzka brings clarity to the contracts under discussion. — To Hertzka (letter): propose {2204} 20% of the retail price for the Little Library, but, in return, express my willingness to calculate payment for the edition by the page and contribute to the bibliophile works for a small amount of money. — I tell Brünauer about the positive outcome of the lawsuit and the advice we received from Mozio regarding the money. I take the opportunity to mention Mozio's position regarding our currency; Brünauer also expresses his willingness to accept Czech-Slovak money – after a while, he says he would like to turn to Mozio to ask for help. —© Translation Scott Witmer. |
Footnotes1 = OJ 10/3, [5], January 8, 1920. |