An Baron Dr Wächter, Schloß Hennersdorf
den 17. Oktober 1919.

Sehr geehrter Herr Doktor!

O welches Mißverständnis! 1 „Meine Sache“ soll ja natürlich heißen: das Interesse der Sache u. ich bediente mich nur einer zulässigen sprachlichen Abbreviation, um meinen Dienst an ihr miteinzuschließen. Was „meine“ Sache ist habe ich leider nur zu gut begriffen u. trage es ohne Murren: Aus der Fülle meiner Armut zu schenken, gern zu schenken, ausgebeutet von aller Welt selbst von meinen Schülern, obgleich sie mit allen Glücksgutern gesegnet sind. Obgleich ich in einer so unsäglich verlotterten Stadt, wie unser Wien wirke, muß es gleichwohl „meine Sache“ bleiben, mir selbst inmitten Wiens ein armes „Wartburg“ 2 zu errichten u. zu vollenden, was eigentlich schon vollendet liegt u. nur der fleißigsten Feile bedarf. Vor allem muß II2 in Druck gehen, worin ich, – sagte ich es Ihnen nicht schon? – zum erstenmal den freien Satz als die {42} Prolongation des strengen enthülle u. den gewaltigen musikalischen Kosmos auf wenige Urgesetze zurückführe. Dann hat der „ Entwurf einer Formenlehre “ u. die „ Kunst des Vortrags “ nebst der „ Kleinen Bibliothek “ u. den Sonaten für die U.-E. zu folgen usw. usw.

Sie sehen, daß die „ Kunst des Vortrags “ ein in sich abgeschlossenes großes Werk ist, dessen Materie gar nicht zuläßt, daß sie in einem Aufsatz gleichsam exzerpirt vorerstehe. Bedenken Sie: Würde es genutzt haben, wenn ich bis heute in paar Aufsätzen die Notwendigkeit, von den Meisterwerken eine wahreres, ihnen gemäßeres Kompositionslehre abzuziehen bloß bewegt gepredigt hätte, bloß geklagt hätte darüber, daß die Musiker nicht Noten lesen können u. dgl. m.? War es nicht einzig richtig vielmehr sofort die Behauptung unter Beweis zu stellen, die Theorien selbst vorzuführen u. den Rest der Welt zu überlassen? Und einer Generation, wie der gegenwärtigen, die, je weniger sie zu schaffen fähig, desto gieriger {43} die Eitelkeit zu schaffen in sich aufpeitscht, die am liebsten nur selbst „neu“ erfinden u. schaffen möchte, was längst schon erfunden u. geschaffen, die auf dem Gebiete unserer Kunst, auf dem Umwege über Zerstörung den uralten Dreiklang, das Motiv, die Melodie sucht – sie könnte ebensogut sich daran machen, zum erstenmal ein Fahrrad, ein Dampfroß, vielleicht auch den – Geschlechtstakt zu schaffen. – einer solchen plepeischen [sic] Generation sollte ich kurz sagen: Vor allem mußt du Noten lesen, wenn du vortragen willst („das können wir ja schon ohnehin“ höre ich); spiele Klavier, wie du Geige streichst, wie du singst, wie du blasest („das können wir ja ohnehin“ höre ich); es gibt nur eine Auffassung, die des Autors („die haben wir ja“); das Tempo sei dir ein psychisches Ergebnis 3 („wir haben es ja“); alle Farbengebung ist psychisch, bedarf aber der seltsamsten Vortäuschungen zuweilen, um so zu wirken 4 („wissen wir“) usw. usw.?? Würde ich der Sache damit einen Dienst erweisen, frage ich? {44} Ist es nicht richtiger, wenn ich auch bei dieser Materie den Weg einschlage, vielmehr fortsetze, den ich unter unausdenkbaren Erschwerungen bis heute gegangen? Lassen Sie mich es offen sagen: Ich fühle mich auch der Ewigkeit gewachsen u. darf deshalb, muß sogar von einer sofortigen Wirkung absehen, um dem Stoff, der Wahrheit nicht zu schaden. In einer Lage wie der meinen gilt die Transposition: Man kann nicht in einem zweien Zeiten, der Gegenwart u. Zukunft, als zweien 5 Herren dienen. Ist die Gegenwart zerstörungslustig – das sehen Sie ja – so muß ich mich an die Zukunft wenden u. alle Mühe des Zuredens würde nur zeitraubend bleiben u. so auch die Wucht der Beweise, die für die Zukunft gesammelt werden kann, herabsetzen.

Am allerwenigsten würde ich doch Ihnen irgend etwas verweigern, der denselben Weg zu gehen entschlossen ist! Glauben Sie also, bitte, lediglich an den Zwang des Stoffes u. glauben Sie, daß ich {45} jenseits solchen Zwanges mich Ihnen mit allem herzlichst zur Verfügung stelle. Haben Sie auch Geduld! Wo das meiste, wie ich schon sagte, eigentlich vollendet ist, wie ungeduldig muß vor allem doch mir selbst zumute sein, wenn ich aus spezifisch wienerischen Gründen die Publikationen verzögert sehen muß. In absehbarer Zeit hoffe ich doch op. 101 zu bringen nebst II2 , wenn nur erst ein wenig Schande von uns getilgt sein wird. (Ich habe nämlich während des Krieges namemlos gelitten unter unserer Auslandskrankheit u. schäme mich bis zur Zu Stunde des Mangels an Selbst- u. Nationalgefühl bei uns.) Ihr Anerbieten nehme ich aufrichtig dankbar an. Ob aber nicht eine persönliche Verbindung dazu notwendig ist? Eine Aussprache fördert mehr als Briefe, die, wie Sie sehen, auch zu Mißverständnissen führen können.

Leiten Sie den „ Merker “? Fast wäre ich geneigt Ihrem Schreiben so etwas zu entnehmen. Für alle Fälle habe ich Herrn Dr Weisse mit seinen Aufsätzen an Sie gewiesen[.] Was ist aber mit Ihrem Manuscript, auf das ich mich schon gefreut habe? Wenn ich Sie nur einmal sprechen könnte würde so vieles sich klären.


Mit bestem Gruß
Ihr herzlich ergebener [unsigned]

© Transcription Ian Bent, 2010


To Baron Dr. Wächter, Schloß Hennersdorf
October 17, 1919

Dear Dr. Wächter!

Oh, what a misunderstanding! 1 "My cause" ought, of course, really to be called "an interest in the cause," but I resorted to an excusable linguistic short-cut so as to imply also the service that I render to it. What "my cause" is, I have alas understood all too well, and bear it uncomplaining: to bestow gifts, gladly to bestow gifts, from out of the abundance of my poverty, exploited by all the world, even by my own pupils, albeit they are imbued with all fortune's blessings. Although I live and work in a city as unspeakably dissipated as our Vienna, it must nevertheless remain "my cause" to construct and perfect on my own in the midst of Vienna a poor "Wartburg", 2 a task that is already complete and needs only the most assiduous finishing touches. First and foremost, I must get to the printers II/2, in which – did I not say this to you already? – for the first time I reveal free composition to be the {42} prolongation of strict counterpoint, and relate the mighty musical cosmos back to a few primal laws. Then must follow the Sketch of a Theory of Form , and the Art of Performance , alongside the Little Library and the sonatas for UE, etc., etc.

As you can see, the Art of Performance is a large, self-contained work, the material of which simply does not lend itself to being previewed in excerpted form, so to speak, as an article. Just think: would it have been any use if hitherto in a couple of articles I had merely preached impassionedly of the necessity of deriving from the masterworks a true theory of composition that conforms to them, [or] had merely lamented over the fact that musicians cannot read musical notation, and suchlike things? Was it not rather right instead to put the assertion to the test immediately, to adduce the theories themselves, and to leave the remainder to others? And to a generation such as the present one, which, the less it is capable of doing creative work, the more does it greedily stir up {43} its vanity of creating,; [a generation] which prefers only to invent and create "anew" that which has long since been invented and created; [a generation] which in the realm of our art, seeks to deflect and destroy the age-old triad, the motive, melody – it might just as well set to work to create a bicycle for the first time ever, or a locomotive, or perhaps even the sexual act. To such a plebeian generation I should merely say: Above all, if you want to perform, you must [be able to] read notation ("we can do that already," I hear them say); play piano the way you bow the fiddle, sing, or blow ("we can do that already," I hear them say); there is only one conception: that of the composer ("that's the one we have"); to you, tempo should be a psychical product 3 ("yes, we've got that"); all addition of color is psychical, but requires the most remarkable deception from time to time in order for it to work 4 ("we know"), etc., etc.?? I ask you, would I be doing the cause a service by that? {44} Is it not better if even with this material I strike out on, nay continue on the path that I have under unimaginable impediments trodden up till now? Let me say it straight out: I feel myself accommodated even to eternity and may, indeed must, therefore refrain from [making] an immediate impact in order not to do damage to the substance, the truth. In a situation such as mine transposition is what applies: one cannot render service in two periods of time at once, as two 5 people. Since the present age is bent on destruction – as you can surely see it is – I must look toward the future, and all efforts at persuading [now] would be but a waste of time, and so even diminish the weight of the evidence that can be assembled for the future.

All the less would I ever refuse you anything whatsoever that is committed to pursuing the same path! So please just believe in the obligation [that I feel toward] this material, and believe that {45} once that obligation is fulfilled I will gladly make myself available to you in all things. Just have patience! Since, as I said, the majority of it is really finished, how maddening it must be above all for me myself to have to contend with my publications being delayed for specifically Viennese reasons. In the foreseeable future, I really do hope to bring Op. 101 along with II/2 to fruition, if only a little of the shame is to be lifted from our shoulders. (I have suffered unspeakably during the war in particular from our foreign sickness, and am still ashamed now at the lack of self-pride and national feeling among us.) I accept your offer with genuine gratitude. But [I wonder] whether personal contact is not necessary for this. A single discussion achieves more than letters, which, as you can see, can even lead to misunderstandings.

Are you in charge of Der Merker ? Your letter almost inclines me to assume something of the sort. In any case, I have directed Dr. Weisse with his articles to you. But how are things with your manuscript, which I already enjoyed? If only I could once talk to you, so much could be cleared up.


With warmest greetings,
cordially yours, [unsigned]

© Translation Ian Bent, 2010


An Baron Dr Wächter, Schloß Hennersdorf
den 17. Oktober 1919.

Sehr geehrter Herr Doktor!

O welches Mißverständnis! 1 „Meine Sache“ soll ja natürlich heißen: das Interesse der Sache u. ich bediente mich nur einer zulässigen sprachlichen Abbreviation, um meinen Dienst an ihr miteinzuschließen. Was „meine“ Sache ist habe ich leider nur zu gut begriffen u. trage es ohne Murren: Aus der Fülle meiner Armut zu schenken, gern zu schenken, ausgebeutet von aller Welt selbst von meinen Schülern, obgleich sie mit allen Glücksgutern gesegnet sind. Obgleich ich in einer so unsäglich verlotterten Stadt, wie unser Wien wirke, muß es gleichwohl „meine Sache“ bleiben, mir selbst inmitten Wiens ein armes „Wartburg“ 2 zu errichten u. zu vollenden, was eigentlich schon vollendet liegt u. nur der fleißigsten Feile bedarf. Vor allem muß II2 in Druck gehen, worin ich, – sagte ich es Ihnen nicht schon? – zum erstenmal den freien Satz als die {42} Prolongation des strengen enthülle u. den gewaltigen musikalischen Kosmos auf wenige Urgesetze zurückführe. Dann hat der „ Entwurf einer Formenlehre “ u. die „ Kunst des Vortrags “ nebst der „ Kleinen Bibliothek “ u. den Sonaten für die U.-E. zu folgen usw. usw.

Sie sehen, daß die „ Kunst des Vortrags “ ein in sich abgeschlossenes großes Werk ist, dessen Materie gar nicht zuläßt, daß sie in einem Aufsatz gleichsam exzerpirt vorerstehe. Bedenken Sie: Würde es genutzt haben, wenn ich bis heute in paar Aufsätzen die Notwendigkeit, von den Meisterwerken eine wahreres, ihnen gemäßeres Kompositionslehre abzuziehen bloß bewegt gepredigt hätte, bloß geklagt hätte darüber, daß die Musiker nicht Noten lesen können u. dgl. m.? War es nicht einzig richtig vielmehr sofort die Behauptung unter Beweis zu stellen, die Theorien selbst vorzuführen u. den Rest der Welt zu überlassen? Und einer Generation, wie der gegenwärtigen, die, je weniger sie zu schaffen fähig, desto gieriger {43} die Eitelkeit zu schaffen in sich aufpeitscht, die am liebsten nur selbst „neu“ erfinden u. schaffen möchte, was längst schon erfunden u. geschaffen, die auf dem Gebiete unserer Kunst, auf dem Umwege über Zerstörung den uralten Dreiklang, das Motiv, die Melodie sucht – sie könnte ebensogut sich daran machen, zum erstenmal ein Fahrrad, ein Dampfroß, vielleicht auch den – Geschlechtstakt zu schaffen. – einer solchen plepeischen [sic] Generation sollte ich kurz sagen: Vor allem mußt du Noten lesen, wenn du vortragen willst („das können wir ja schon ohnehin“ höre ich); spiele Klavier, wie du Geige streichst, wie du singst, wie du blasest („das können wir ja ohnehin“ höre ich); es gibt nur eine Auffassung, die des Autors („die haben wir ja“); das Tempo sei dir ein psychisches Ergebnis 3 („wir haben es ja“); alle Farbengebung ist psychisch, bedarf aber der seltsamsten Vortäuschungen zuweilen, um so zu wirken 4 („wissen wir“) usw. usw.?? Würde ich der Sache damit einen Dienst erweisen, frage ich? {44} Ist es nicht richtiger, wenn ich auch bei dieser Materie den Weg einschlage, vielmehr fortsetze, den ich unter unausdenkbaren Erschwerungen bis heute gegangen? Lassen Sie mich es offen sagen: Ich fühle mich auch der Ewigkeit gewachsen u. darf deshalb, muß sogar von einer sofortigen Wirkung absehen, um dem Stoff, der Wahrheit nicht zu schaden. In einer Lage wie der meinen gilt die Transposition: Man kann nicht in einem zweien Zeiten, der Gegenwart u. Zukunft, als zweien 5 Herren dienen. Ist die Gegenwart zerstörungslustig – das sehen Sie ja – so muß ich mich an die Zukunft wenden u. alle Mühe des Zuredens würde nur zeitraubend bleiben u. so auch die Wucht der Beweise, die für die Zukunft gesammelt werden kann, herabsetzen.

Am allerwenigsten würde ich doch Ihnen irgend etwas verweigern, der denselben Weg zu gehen entschlossen ist! Glauben Sie also, bitte, lediglich an den Zwang des Stoffes u. glauben Sie, daß ich {45} jenseits solchen Zwanges mich Ihnen mit allem herzlichst zur Verfügung stelle. Haben Sie auch Geduld! Wo das meiste, wie ich schon sagte, eigentlich vollendet ist, wie ungeduldig muß vor allem doch mir selbst zumute sein, wenn ich aus spezifisch wienerischen Gründen die Publikationen verzögert sehen muß. In absehbarer Zeit hoffe ich doch op. 101 zu bringen nebst II2 , wenn nur erst ein wenig Schande von uns getilgt sein wird. (Ich habe nämlich während des Krieges namemlos gelitten unter unserer Auslandskrankheit u. schäme mich bis zur Zu Stunde des Mangels an Selbst- u. Nationalgefühl bei uns.) Ihr Anerbieten nehme ich aufrichtig dankbar an. Ob aber nicht eine persönliche Verbindung dazu notwendig ist? Eine Aussprache fördert mehr als Briefe, die, wie Sie sehen, auch zu Mißverständnissen führen können.

Leiten Sie den „ Merker “? Fast wäre ich geneigt Ihrem Schreiben so etwas zu entnehmen. Für alle Fälle habe ich Herrn Dr Weisse mit seinen Aufsätzen an Sie gewiesen[.] Was ist aber mit Ihrem Manuscript, auf das ich mich schon gefreut habe? Wenn ich Sie nur einmal sprechen könnte würde so vieles sich klären.


Mit bestem Gruß
Ihr herzlich ergebener [unsigned]

© Transcription Ian Bent, 2010


To Baron Dr. Wächter, Schloß Hennersdorf
October 17, 1919

Dear Dr. Wächter!

Oh, what a misunderstanding! 1 "My cause" ought, of course, really to be called "an interest in the cause," but I resorted to an excusable linguistic short-cut so as to imply also the service that I render to it. What "my cause" is, I have alas understood all too well, and bear it uncomplaining: to bestow gifts, gladly to bestow gifts, from out of the abundance of my poverty, exploited by all the world, even by my own pupils, albeit they are imbued with all fortune's blessings. Although I live and work in a city as unspeakably dissipated as our Vienna, it must nevertheless remain "my cause" to construct and perfect on my own in the midst of Vienna a poor "Wartburg", 2 a task that is already complete and needs only the most assiduous finishing touches. First and foremost, I must get to the printers II/2, in which – did I not say this to you already? – for the first time I reveal free composition to be the {42} prolongation of strict counterpoint, and relate the mighty musical cosmos back to a few primal laws. Then must follow the Sketch of a Theory of Form , and the Art of Performance , alongside the Little Library and the sonatas for UE, etc., etc.

As you can see, the Art of Performance is a large, self-contained work, the material of which simply does not lend itself to being previewed in excerpted form, so to speak, as an article. Just think: would it have been any use if hitherto in a couple of articles I had merely preached impassionedly of the necessity of deriving from the masterworks a true theory of composition that conforms to them, [or] had merely lamented over the fact that musicians cannot read musical notation, and suchlike things? Was it not rather right instead to put the assertion to the test immediately, to adduce the theories themselves, and to leave the remainder to others? And to a generation such as the present one, which, the less it is capable of doing creative work, the more does it greedily stir up {43} its vanity of creating,; [a generation] which prefers only to invent and create "anew" that which has long since been invented and created; [a generation] which in the realm of our art, seeks to deflect and destroy the age-old triad, the motive, melody – it might just as well set to work to create a bicycle for the first time ever, or a locomotive, or perhaps even the sexual act. To such a plebeian generation I should merely say: Above all, if you want to perform, you must [be able to] read notation ("we can do that already," I hear them say); play piano the way you bow the fiddle, sing, or blow ("we can do that already," I hear them say); there is only one conception: that of the composer ("that's the one we have"); to you, tempo should be a psychical product 3 ("yes, we've got that"); all addition of color is psychical, but requires the most remarkable deception from time to time in order for it to work 4 ("we know"), etc., etc.?? I ask you, would I be doing the cause a service by that? {44} Is it not better if even with this material I strike out on, nay continue on the path that I have under unimaginable impediments trodden up till now? Let me say it straight out: I feel myself accommodated even to eternity and may, indeed must, therefore refrain from [making] an immediate impact in order not to do damage to the substance, the truth. In a situation such as mine transposition is what applies: one cannot render service in two periods of time at once, as two 5 people. Since the present age is bent on destruction – as you can surely see it is – I must look toward the future, and all efforts at persuading [now] would be but a waste of time, and so even diminish the weight of the evidence that can be assembled for the future.

All the less would I ever refuse you anything whatsoever that is committed to pursuing the same path! So please just believe in the obligation [that I feel toward] this material, and believe that {45} once that obligation is fulfilled I will gladly make myself available to you in all things. Just have patience! Since, as I said, the majority of it is really finished, how maddening it must be above all for me myself to have to contend with my publications being delayed for specifically Viennese reasons. In the foreseeable future, I really do hope to bring Op. 101 along with II/2 to fruition, if only a little of the shame is to be lifted from our shoulders. (I have suffered unspeakably during the war in particular from our foreign sickness, and am still ashamed now at the lack of self-pride and national feeling among us.) I accept your offer with genuine gratitude. But [I wonder] whether personal contact is not necessary for this. A single discussion achieves more than letters, which, as you can see, can even lead to misunderstandings.

Are you in charge of Der Merker ? Your letter almost inclines me to assume something of the sort. In any case, I have directed Dr. Weisse with his articles to you. But how are things with your manuscript, which I already enjoyed? If only I could once talk to you, so much could be cleared up.


With warmest greetings,
cordially yours, [unsigned]

© Translation Ian Bent, 2010

Footnotes

1 Drafting of this letter is recorded in Schenker's diary at OJ 3/1, p. 2159, October 16, 1919: "An Dr Wächter (Br.): siehe Beilage: Aufklärung des Mißverständnisses über das, was „meine Sache“ ist, was mein Plan ist; lehne noch einmal ab unter Berufung auf die Pflicht den künftigen Generationen gegenüber, den Vortrag schon jetzt in Einzelaufsätzen preiszugeben." ("To Dr. Wächter (letter): see enclosure: I clarify the misunderstanding about what "my issue" is, what my plan is; again refuse to reveal details of performance now in individual articles, citing duty toward the next generations.").

2 Wartburg: castle, founded in 1067, situated on a 1,230-foot precipice overlooking the town of Eisenach in Germany, as place of pilgrimmage, and symbolic of German unification. Schenker uses this as a metaphor for his work – either as a "monument" or as a "fotress."

3 Cf. Die Kunst des Vortrags: "Tempo indications as such belong to that class of performance indications from which one cannot deduce the proper way of playing. The content itself, rather, should divulge how the required impression is to be evoked." – trans. Irene Schreier Scott, The Art of Performance (New York: Oxford University Press, 200), p. 53.

4 Cf., e.g., the sections on "Piano Singing," "Hand Pedal," "Air Pedal," and "Ways of Dissembling," The Art of Performance, pp. 8–14, 25–6

5 Jeanette may have written a question-mark over this "zweien" rather than a comma after the preceding "Zeiten".