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OJ 89/7, [10] - Handwritten letter from Schenker to Hoboken, dated July 12, 1934
Vor mir liegt endlich das Buch von Dr. Jonas ! 2 Also ist der Augenblick gekommen, da ich ‒ vor Allem ‒ Ihnen zu danken habe! Ich bin ein Fanatiker des Dankes ‒ undankbar sind meist die Menschen, die selbst nichts zu geben haben ‒, daher danke ich schuldigst u. aufrichtig. Ich schreibe diese Zeilen, noch ehe ich das Buch gelesen habe, über dieses gelegentlich später. Dazu ein Wörtchen aus der Welt über uns: {2} Vor Jahren schrieben u. sagten Sie es mir, daß Sie mir in der großen Sache 3 beistehen wollen. Ihr Schicksal hat Sie beim Wort genommen u. führt Sie der „Erfüllung“ zu, obgleich es mitunter schien, als ob Sie Ihre Absicht vergessen hätten. Nichts ist so erhaben, als der Weg eines solchen „Es,“ eines solchen „Schicksals“, es geht hinter dem Rücken des so Ausgezeichneten automatisch fort, er mag denken, was er will, das erste „Es“ lenkt der Erfüllung zu. Nur zu real, zu wirklich ist vom Hintergrund aus gesehen die alte religiöse Wendung: „auf daß das Wort erfüllet werde,“ ‒ das Wort ist wahr. (Nebenbei: denken Sie an die Ödipus-Sa chge, {3} an meinem „Ursatz“ u.sw.) Als Jüngling hofften Sie in der Komposition sich auszuzeichnen, jenes “Schicksal” hat Ihnen diese Hoffnung in einer anderen Form zur Erfüllung gebracht: mit aber dem Talent, das Sie in sich fühlten, wachen Sie heute mit Liebe über Kompositionen der Meister, die uns doch überragen, denen zu dienen daher einem Priesteramt gleichkommt. Also bleiben Sie auch damit in der Linie des ersten “Es.” Ohne Ihr Talent, Ihr Ohr hätten wir uns nicht gefunden, hätten Sie das edle Amt nicht erreicht. Erst am 7. dieses Monats konnte ich den Vertrag mit „ U.E. “ unterzeichnene. Prof. Deutsch fand ihn gut, der Kalkulation nach stellen sich {4} die Kosten auch dieses Bandes ungefähr auf die Höhe der „Jahrbücher.“ Ich bin mit der bis zur äußersten Grenze meiner Gesundheit damit gegangen, die Druckerei sicher zu führen u. dadurch Korrekturen auszuweichen; ich habe bei Überreichung Blätter (förmlich einen Band!) beigelegt, mit Anweisungen u. Erläuterungen. Außerdem habe ich der „ U.E. “ eingeschärft, daß jeder Zweifelsfall mir vorgelegt werde, ehe er festgelegt wird. Sie wissen doch, daß die Leute nach Stunden arbeiten, daß ihnen ganz egal ist, womit sie diese füllen, mit guter oder schlechter Leistung, also kann ausser dem Risiko, das auf Unsereins lastet, nicht genug Sorge um eine richtige Wiedergabe aufgebracht werden. Die „ U.E. “ bittet, {5} (da sie nicht genug Geldmittel hat,) um eine Teilzahlung nach Erledigung der Beispiele. Diese kommt erst nach Monaten in Betracht, da ich zur äußersten Vorsicht angeordnet habe, daß mit dem 4. Heft gewartet werde, bis ich zurückkomme. Endlich eine Neuigkeit: Prof. Deutsch teilt mir hierher mit, daß ihm Präsident Kobald für das nächste Jahr einen „Kurs“ an der Akademie einräumen wird. Einzig heiter ist die Geschichte dieses Kurses: Vor 2 Jahren habe ich Sektionsrat Thomasberger mit Prof. Deutsch bei mir gehabt, u. ich, im Zuge der Unterhandlungen mit Marx (d. i. Akademie ) {6} wegen der „Harmonielehre“ u. sonst, wie immer, auf die Zukunft u. Wohlfahrt der Musik u. der Musiker bedacht, schlug H. Thombg. vor, daß die Akademie einen Kurs für Handschriften eröffne u. ihn mir als dem bisher (qualitativ) Ersten dieses Faches übertrage: ich wollte so einen Nachwuchs erziehen, den Musikern eine neue Erwerbsmöglichkeit eröffnen u. sie mittelbar auf die Hintergründe u. Zusammenhänge in unserer Kunst hinleiten, von denen die Schulläuschen heute noch keine Ahnung haben. Sektionsrat Th. war begeistert, aber die Akademie habe kein Geld, nicht einmal so viel, um „einen Besen für die Museen zu kaufen“, {7} erklärte er, sichtlich mit Überzeugung u. Unschuld. (Das Wort von Marx fiel mir ein: „das Ministerium hat Geld wie Mist, aber es geht damit schlecht um“). Das nächste Jahr brachte allerhand (bis 6!) Neuanstellungen (wirklich: schlechte „Besen“), u. heuer sogar die Hubermann ’s u.s.w. Ich aber, untentwegt [sic] hinter meiner Idee, habe nun erst recht an die Ausführbarkeit geglaubt, u. so habe ich Prof. Deutsch zu einem Kurs angestiftet, u. siehe ‒ was man mir versagte, erhält er ohne Weiteres. 4 Ist das nicht zum Lachen? In Österreich entscheidet seit jeher die Beziehung zur höheren oder niederen Geistlichkeit, zur {8} höheren oder niederen Weiblichkeit, zu höheren oder niederen Ministerialbeamten, dennoch freue ich mich auf den Erfolg Pfrs Deutsch (wenn auch die Sache eine andere Ordnung besser bekommen hätte): D. ist eben persona grata, ich bleibe der „Wau-Wau“, der nach Kabasta’s Meinung „mit Gott u. der Welt zerfallene Mensch“ (ich?!), na . . . darauf paßt der Witz: „Mutti, wissen die Esel, daß sie Esel sind?“ Ja, so dumm sind die Esel, nur zu richtig. ‒ Gleichzeitig sende ich einige Aufsätze. 5 Ihnen u. Ihrer verehrten Gattin unser Beider beste Wünsche u. Grüße! © Transcription John Rothgeb and Heribert Esser, 2017 |
In front of me lies finally the book by Dr. ‒ Jonas! 2 Thus the moment has arrived when I ‒ above all ‒ am obliged to thank you! I am a fanatic when it comes to thanks ‒ unthankful are mostly those people who themselves have nothing to give ‒, thus I, most indebtedly and sincerely, thank you. I write these lines before I have read the book; more about this on a later occasion. And, let me add, a note from the World above us: {2} Years ago you wrote me and told me that you would stand by me in the large matter. 3 Your Destiny took you at your word and led you to "Fulfillment," although it seemed from time to time as though you might have forgotten your intention. Nothing is so sublime as the path of such an "It," such a "Destiny"; it moves ahead automatically behind the back of one so distinguished no matter what he may think: the first "It" leads to Fulfillment. Only too real, too actual as seen from the background, the old religious phrase: "so that the Word be fulfilled," ‒ the Word is true. (Incidentally: think of the Oedipus-legend, {3} of my "Ursatz" etc.) As a youth you hoped to excel in composition; this hope brought that "Destiny" to fulfillment in a different form: but with the talent that you felt within you, today you watch with love over the compositions of the masters, who, however, tower above us, service to whom therefore amounts almost to a calling to the priestly office. Therefore you remain in that respect as well in the line of the first "It." Were it not for your talent, your ear, we should not have found each other, you should not have reached that noble office. Not until the 7th of this month could I sign the contract with Universal Edition. Prof. Deutsch deemed it good; as calculated, {4} the costs of this volume too will come in at approximately the same level as the "Yearbooks." I have gone to the outer limits of my health to lead the printers securely and thus to avoid corrections; in submitting the work, I have added leaves (truly a volume!) with instructions and explanations. Moreover, I have emphasized to the UE that each doubtful case be submitted to me before it is settled. You know, though, that the people work by the hour, that they are completely indifferent as to what they do in that hour, whether it be good work or bad, thus except for the risk run by people like us, not enough care can be devoted to achieving an accurate product. The UE requests {5} (as it hasn't enough pecuniary means) a partial payment after completion of the examples. This will be required only after months, as I have taken utmost care to order that they wait with the fourth volume until I return. Lastly, something new: Prof. Deutsch informs me here that President Kobald will allow him a "course" at the Academy. The really funny thing is the story behind this course: two years ago I had Section Chief Thomasberger and Prof. Deutsch with me, and I, in the course of negotiations with Marx (i.e. Academy), {6} about Theory of Harmony and otherwise, as ever concerned with the future and welfare of music and musicians, suggested to Mr. Thomasberger that the Academy initiate a course on manuscripts and assign it to me as thus far the (qualitative) leader of this specialization: I wanted in this way to educate a new generation, to open for musicians a new possibility for employment and convey them indirectly to the backgrounds and interconnections in our art, of which the school-lice of today still have no notion. Section Chief Thomasberger was enthusiastic, but {7} stated, visibly with conviction and in all innocence, that the Academy had no money, not even enough to "purchase a broom for the museums." (The comment from Marx occurred to me: "the Ministry has money to burn, but uses it badly.") The next year would bring some (as many as six!) new appointments (truly: bad "brooms"), and presently even that of Huberman etc. I, however, undeterred from my idea, believed all the more in its feasibility, and thus I instigated Prof. Deutsch to apply, and just look: what I was denied, he acquires immediately. 4 Is that not laughable? In Austria since time immemorial the deciding factor has been the relation to the higher or the lower clergy, to {8} higher or lower femininity, to higher or lower ministerial officials, nevertheless I am happy about the success of Prof. Deutsch (even if the matter could better have had a different solution): D. is precisely persona grata, I am still the "unruly" one, the, in Kabasta's opinion, "man at odds with God and the world" (I?!), well . . . the applicable joke is: "Mama, do the jackasses know that they are jackasses?" Yes, the jackasses are that stupid, right as rain. ‒ I include here several essays. 5 To you and your esteemed spouse, our best wishes and greetings! © Translation John Rothgeb and Heribert Esser, 2017 |
Vor mir liegt endlich das Buch von Dr. Jonas ! 2 Also ist der Augenblick gekommen, da ich ‒ vor Allem ‒ Ihnen zu danken habe! Ich bin ein Fanatiker des Dankes ‒ undankbar sind meist die Menschen, die selbst nichts zu geben haben ‒, daher danke ich schuldigst u. aufrichtig. Ich schreibe diese Zeilen, noch ehe ich das Buch gelesen habe, über dieses gelegentlich später. Dazu ein Wörtchen aus der Welt über uns: {2} Vor Jahren schrieben u. sagten Sie es mir, daß Sie mir in der großen Sache 3 beistehen wollen. Ihr Schicksal hat Sie beim Wort genommen u. führt Sie der „Erfüllung“ zu, obgleich es mitunter schien, als ob Sie Ihre Absicht vergessen hätten. Nichts ist so erhaben, als der Weg eines solchen „Es,“ eines solchen „Schicksals“, es geht hinter dem Rücken des so Ausgezeichneten automatisch fort, er mag denken, was er will, das erste „Es“ lenkt der Erfüllung zu. Nur zu real, zu wirklich ist vom Hintergrund aus gesehen die alte religiöse Wendung: „auf daß das Wort erfüllet werde,“ ‒ das Wort ist wahr. (Nebenbei: denken Sie an die Ödipus-Sa chge, {3} an meinem „Ursatz“ u.sw.) Als Jüngling hofften Sie in der Komposition sich auszuzeichnen, jenes “Schicksal” hat Ihnen diese Hoffnung in einer anderen Form zur Erfüllung gebracht: mit aber dem Talent, das Sie in sich fühlten, wachen Sie heute mit Liebe über Kompositionen der Meister, die uns doch überragen, denen zu dienen daher einem Priesteramt gleichkommt. Also bleiben Sie auch damit in der Linie des ersten “Es.” Ohne Ihr Talent, Ihr Ohr hätten wir uns nicht gefunden, hätten Sie das edle Amt nicht erreicht. Erst am 7. dieses Monats konnte ich den Vertrag mit „ U.E. “ unterzeichnene. Prof. Deutsch fand ihn gut, der Kalkulation nach stellen sich {4} die Kosten auch dieses Bandes ungefähr auf die Höhe der „Jahrbücher.“ Ich bin mit der bis zur äußersten Grenze meiner Gesundheit damit gegangen, die Druckerei sicher zu führen u. dadurch Korrekturen auszuweichen; ich habe bei Überreichung Blätter (förmlich einen Band!) beigelegt, mit Anweisungen u. Erläuterungen. Außerdem habe ich der „ U.E. “ eingeschärft, daß jeder Zweifelsfall mir vorgelegt werde, ehe er festgelegt wird. Sie wissen doch, daß die Leute nach Stunden arbeiten, daß ihnen ganz egal ist, womit sie diese füllen, mit guter oder schlechter Leistung, also kann ausser dem Risiko, das auf Unsereins lastet, nicht genug Sorge um eine richtige Wiedergabe aufgebracht werden. Die „ U.E. “ bittet, {5} (da sie nicht genug Geldmittel hat,) um eine Teilzahlung nach Erledigung der Beispiele. Diese kommt erst nach Monaten in Betracht, da ich zur äußersten Vorsicht angeordnet habe, daß mit dem 4. Heft gewartet werde, bis ich zurückkomme. Endlich eine Neuigkeit: Prof. Deutsch teilt mir hierher mit, daß ihm Präsident Kobald für das nächste Jahr einen „Kurs“ an der Akademie einräumen wird. Einzig heiter ist die Geschichte dieses Kurses: Vor 2 Jahren habe ich Sektionsrat Thomasberger mit Prof. Deutsch bei mir gehabt, u. ich, im Zuge der Unterhandlungen mit Marx (d. i. Akademie ) {6} wegen der „Harmonielehre“ u. sonst, wie immer, auf die Zukunft u. Wohlfahrt der Musik u. der Musiker bedacht, schlug H. Thombg. vor, daß die Akademie einen Kurs für Handschriften eröffne u. ihn mir als dem bisher (qualitativ) Ersten dieses Faches übertrage: ich wollte so einen Nachwuchs erziehen, den Musikern eine neue Erwerbsmöglichkeit eröffnen u. sie mittelbar auf die Hintergründe u. Zusammenhänge in unserer Kunst hinleiten, von denen die Schulläuschen heute noch keine Ahnung haben. Sektionsrat Th. war begeistert, aber die Akademie habe kein Geld, nicht einmal so viel, um „einen Besen für die Museen zu kaufen“, {7} erklärte er, sichtlich mit Überzeugung u. Unschuld. (Das Wort von Marx fiel mir ein: „das Ministerium hat Geld wie Mist, aber es geht damit schlecht um“). Das nächste Jahr brachte allerhand (bis 6!) Neuanstellungen (wirklich: schlechte „Besen“), u. heuer sogar die Hubermann ’s u.s.w. Ich aber, untentwegt [sic] hinter meiner Idee, habe nun erst recht an die Ausführbarkeit geglaubt, u. so habe ich Prof. Deutsch zu einem Kurs angestiftet, u. siehe ‒ was man mir versagte, erhält er ohne Weiteres. 4 Ist das nicht zum Lachen? In Österreich entscheidet seit jeher die Beziehung zur höheren oder niederen Geistlichkeit, zur {8} höheren oder niederen Weiblichkeit, zu höheren oder niederen Ministerialbeamten, dennoch freue ich mich auf den Erfolg Pfrs Deutsch (wenn auch die Sache eine andere Ordnung besser bekommen hätte): D. ist eben persona grata, ich bleibe der „Wau-Wau“, der nach Kabasta’s Meinung „mit Gott u. der Welt zerfallene Mensch“ (ich?!), na . . . darauf paßt der Witz: „Mutti, wissen die Esel, daß sie Esel sind?“ Ja, so dumm sind die Esel, nur zu richtig. ‒ Gleichzeitig sende ich einige Aufsätze. 5 Ihnen u. Ihrer verehrten Gattin unser Beider beste Wünsche u. Grüße! © Transcription John Rothgeb and Heribert Esser, 2017 |
In front of me lies finally the book by Dr. ‒ Jonas! 2 Thus the moment has arrived when I ‒ above all ‒ am obliged to thank you! I am a fanatic when it comes to thanks ‒ unthankful are mostly those people who themselves have nothing to give ‒, thus I, most indebtedly and sincerely, thank you. I write these lines before I have read the book; more about this on a later occasion. And, let me add, a note from the World above us: {2} Years ago you wrote me and told me that you would stand by me in the large matter. 3 Your Destiny took you at your word and led you to "Fulfillment," although it seemed from time to time as though you might have forgotten your intention. Nothing is so sublime as the path of such an "It," such a "Destiny"; it moves ahead automatically behind the back of one so distinguished no matter what he may think: the first "It" leads to Fulfillment. Only too real, too actual as seen from the background, the old religious phrase: "so that the Word be fulfilled," ‒ the Word is true. (Incidentally: think of the Oedipus-legend, {3} of my "Ursatz" etc.) As a youth you hoped to excel in composition; this hope brought that "Destiny" to fulfillment in a different form: but with the talent that you felt within you, today you watch with love over the compositions of the masters, who, however, tower above us, service to whom therefore amounts almost to a calling to the priestly office. Therefore you remain in that respect as well in the line of the first "It." Were it not for your talent, your ear, we should not have found each other, you should not have reached that noble office. Not until the 7th of this month could I sign the contract with Universal Edition. Prof. Deutsch deemed it good; as calculated, {4} the costs of this volume too will come in at approximately the same level as the "Yearbooks." I have gone to the outer limits of my health to lead the printers securely and thus to avoid corrections; in submitting the work, I have added leaves (truly a volume!) with instructions and explanations. Moreover, I have emphasized to the UE that each doubtful case be submitted to me before it is settled. You know, though, that the people work by the hour, that they are completely indifferent as to what they do in that hour, whether it be good work or bad, thus except for the risk run by people like us, not enough care can be devoted to achieving an accurate product. The UE requests {5} (as it hasn't enough pecuniary means) a partial payment after completion of the examples. This will be required only after months, as I have taken utmost care to order that they wait with the fourth volume until I return. Lastly, something new: Prof. Deutsch informs me here that President Kobald will allow him a "course" at the Academy. The really funny thing is the story behind this course: two years ago I had Section Chief Thomasberger and Prof. Deutsch with me, and I, in the course of negotiations with Marx (i.e. Academy), {6} about Theory of Harmony and otherwise, as ever concerned with the future and welfare of music and musicians, suggested to Mr. Thomasberger that the Academy initiate a course on manuscripts and assign it to me as thus far the (qualitative) leader of this specialization: I wanted in this way to educate a new generation, to open for musicians a new possibility for employment and convey them indirectly to the backgrounds and interconnections in our art, of which the school-lice of today still have no notion. Section Chief Thomasberger was enthusiastic, but {7} stated, visibly with conviction and in all innocence, that the Academy had no money, not even enough to "purchase a broom for the museums." (The comment from Marx occurred to me: "the Ministry has money to burn, but uses it badly.") The next year would bring some (as many as six!) new appointments (truly: bad "brooms"), and presently even that of Huberman etc. I, however, undeterred from my idea, believed all the more in its feasibility, and thus I instigated Prof. Deutsch to apply, and just look: what I was denied, he acquires immediately. 4 Is that not laughable? In Austria since time immemorial the deciding factor has been the relation to the higher or the lower clergy, to {8} higher or lower femininity, to higher or lower ministerial officials, nevertheless I am happy about the success of Prof. Deutsch (even if the matter could better have had a different solution): D. is precisely persona grata, I am still the "unruly" one, the, in Kabasta's opinion, "man at odds with God and the world" (I?!), well . . . the applicable joke is: "Mama, do the jackasses know that they are jackasses?" Yes, the jackasses are that stupid, right as rain. ‒ I include here several essays. 5 To you and your esteemed spouse, our best wishes and greetings! © Translation John Rothgeb and Heribert Esser, 2017 |
Footnotes1 Writing of this letter is recorded in Schenker's diary at OJ 4/7, p. 3924, July 12, 1934: "An v. Hoboken (Br.): Dank für Jonas’ Buch: Erfüllung seiner vor Jahren schriftlich u. mündlich betonten Absicht, meiner Sache beistehen zu wollen. Deutsch hält – über meine Anregung den Kurs an der Akademie (8 Seiten!)." ("To Hoboken (letter): thanks for bringing Jonas’s book [to publication]: the fulfillment of an intention, expressed in writing and in person, to support my cause. Deutsch, at my encouragement, is giving a course at the Academy (eight pages!)."). 2 Oswald Jonas's Das Wesen des musikalischen Kunstwerks: Eine Einführung in die Lehre Heinrich Schenkers (Vienna: Saturn-Verlag, 1934) had just been published. 3 The publication costs of Schenker’s Neue musikalische Theorien und Phantasien, vol. III, Der freie Satz. 4 Schenker's recording of this information, and his reaction to it, appears in his diary at OJ 4/7, p. 3921, July 12, 1934: "Von Deutsch (Br.): [...] hält im September den Kurs an der Akademie: Was mir versagt wurde, ist dem hilflosen Anfänger gern gewährt, dem erst durch mich der Weg zum Archivar, zur richtigen Handhabung der Erstdrucke gewiesen worden u. schließlich sogar der Weg zu dem Kurse förmlich aufgetragen wurde!!" ("From Deutsch (letter): [...] he is giving the course at the Academy in September: what was denied to me is gladly entrusted to the helpless beginner, who by me alone was shown the way to becoming an archivist, the correct way to deal with first editions; and, finally, was even set on the route to giving courses!!"). Hoboken expresses similar feelings in OJ 89/7, [12], at the end of paragraph 3. 5 The essays or articles are not filed with this letter, nor can the contents of the enclosure be determined. |
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Commentary
Digital version created: 2017-05-31 |