{recto}

Anläßlich der Vollendung meines 70. Lebensjahres sind mir Aufmerksamkeiten in einer von mir nicht entfernt erwarteten hohen Anzahl erwiesen worden, sodaß ich leider nicht imstande bin, handschriftlich dafür zu danken; ich bitte daher mit diesem gedruckten durchaus innigen Dank vorlieb zu nehmen.


Berlin-Friedenau, im April 1932 1
[signed:] Prof. Dr. Wilhelm Altmann


Sehr verehrter Herr Professor.

Habe mich ungemein gefreut, daß Sie meiner in so liebenswürdiger Weise gedacht haben. Wie oft habe ich mich der schönen mit Ihnen in Galtür verlebten {verso} Stunden erinnert und immer gehofft, dort noch einmal mit Ihnen zusammen sein zu können. Zwar bin ich seitdem jedes Jahr in den Alpen gewesen, aber immer in anderer Gegend. Wenn mir der immer schmaler werdende Geldbeutel es erlaubt, will ich auch in diesem Sommer wieder in die Alpen, jedoch liegt Galtür zu weit ab. Gesundheitlich geht es mir, Gott sei Dank, gut; auch ist mir Arbeitsfreudigkeit geblieben; ich arbeite jetzt am einem Katalog theatralischer Musik, 2 der leider 800 Seiten in gr. 8o stark werden würde, oder die Verleger, die ich bisher gefragt habe, haben nicht den Mut und das Geld ihn herauszubringen, trotzdem so ein Werk noch gar nicht existiert.

Recht herzl. Grüsse, auch an die verehrte Frau Gemahlin


Ihr sehr ergebener
[signed:] Wilh Altmann

© Transcription Nicholas Marston, 2016

{recto}

On the occasion of my seventieth birthday there have been shown toward me expressions of regard in a quantity that I did not remotely anticipate, such that I am unfortunately not in a position to send thanks for them in writing; thus I ask that you be content with this printed and thoroughly heartfelt thankyou.


Berlin-Friedenau, April 1932 1
[signed:] Prof. Wilhelm Altmann


Much revered Professor,

I was extraordinarily delighted that you remembered me so warmheartedly. How often have I recalled the lovely days spent with you in Galtür, {verso} and always hoped to be able to be there with you once again. To be sure, I have been in the Alps every year since then, but always in a different region. Provided that my constantly diminishing purse allows I shall again be in the Alps this summer too, however Galtür is too far off. On the health front I am well, thank God; in addition, I continue to find joy in my work; at the moment I am working on a catalogue of theatrical music 2 which will unfortunately be 800 large octavo pages thick, or the publishers, of whom I have already enquired, will not have the courage and the funds to bring it out, despite the fact that no such work of its kind yet exists.

Warmest greetings, as also to your revered wife.


Your cordially devoted
[signed:] Wilhelm Altmann

© Translation Nicholas Marston, 2016

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Anläßlich der Vollendung meines 70. Lebensjahres sind mir Aufmerksamkeiten in einer von mir nicht entfernt erwarteten hohen Anzahl erwiesen worden, sodaß ich leider nicht imstande bin, handschriftlich dafür zu danken; ich bitte daher mit diesem gedruckten durchaus innigen Dank vorlieb zu nehmen.


Berlin-Friedenau, im April 1932 1
[signed:] Prof. Dr. Wilhelm Altmann


Sehr verehrter Herr Professor.

Habe mich ungemein gefreut, daß Sie meiner in so liebenswürdiger Weise gedacht haben. Wie oft habe ich mich der schönen mit Ihnen in Galtür verlebten {verso} Stunden erinnert und immer gehofft, dort noch einmal mit Ihnen zusammen sein zu können. Zwar bin ich seitdem jedes Jahr in den Alpen gewesen, aber immer in anderer Gegend. Wenn mir der immer schmaler werdende Geldbeutel es erlaubt, will ich auch in diesem Sommer wieder in die Alpen, jedoch liegt Galtür zu weit ab. Gesundheitlich geht es mir, Gott sei Dank, gut; auch ist mir Arbeitsfreudigkeit geblieben; ich arbeite jetzt am einem Katalog theatralischer Musik, 2 der leider 800 Seiten in gr. 8o stark werden würde, oder die Verleger, die ich bisher gefragt habe, haben nicht den Mut und das Geld ihn herauszubringen, trotzdem so ein Werk noch gar nicht existiert.

Recht herzl. Grüsse, auch an die verehrte Frau Gemahlin


Ihr sehr ergebener
[signed:] Wilh Altmann

© Transcription Nicholas Marston, 2016

{recto}

On the occasion of my seventieth birthday there have been shown toward me expressions of regard in a quantity that I did not remotely anticipate, such that I am unfortunately not in a position to send thanks for them in writing; thus I ask that you be content with this printed and thoroughly heartfelt thankyou.


Berlin-Friedenau, April 1932 1
[signed:] Prof. Wilhelm Altmann


Much revered Professor,

I was extraordinarily delighted that you remembered me so warmheartedly. How often have I recalled the lovely days spent with you in Galtür, {verso} and always hoped to be able to be there with you once again. To be sure, I have been in the Alps every year since then, but always in a different region. Provided that my constantly diminishing purse allows I shall again be in the Alps this summer too, however Galtür is too far off. On the health front I am well, thank God; in addition, I continue to find joy in my work; at the moment I am working on a catalogue of theatrical music 2 which will unfortunately be 800 large octavo pages thick, or the publishers, of whom I have already enquired, will not have the courage and the funds to bring it out, despite the fact that no such work of its kind yet exists.

Warmest greetings, as also to your revered wife.


Your cordially devoted
[signed:] Wilhelm Altmann

© Translation Nicholas Marston, 2016

Footnotes

1 Altmann's birthday was April 4. Schenker's diary at OJ 4/5, p. 3721, April 13, 1932 records: "An Prof. Altmann (Br.): Wünsche zum 70. Geburtstag." ("To Prof. Altmann (letter): best wishes for his 70th birthday.") Receipt of the present card is recorded ibid, April 16, 1932: "Von Altmann (Billet): Dank." ("From Altmann (short letter): thanks.").

2 Wilhelm Altmann, Katalog der seit 1861 in den Handel gekommenen theatralischen Musik-Opern, Operetten, Possen, Musik zu Schauspielen, usw. (Wolfenbüttel, 1935-).