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13. IV. 19

N. Fr. Pr.“ Erklärung des britischen Militärbevollmächtigten über die Ernährung von Wien durch die Entente: „ . . sofort an die Arbeit zu gehen“ „ . . wenn, wie wir hoffen, ein gerechter u. ehrenhafter Friede geschlossen wird.“ 1 — „Zum Triester Problem“ von Macchio (hält an dem Sieg der Mittelmächte fest, beschuldigt das Hinterland: „Blockade war die eigentliche Waffe, der wir nicht gewachsen waren“.[)] 2 — Ein Geheimdiplomat; die versäumten Gelegenheiten zur Verständigung mit England (über Holstein; 3 im Grunde eine falsche Betrachtung – interessant Englands Doppelspiel mit Portugal.[)] — „Lehrer u. Schüler“ von Salten 4 (Gehaltsaufbesserung). — Gesetzentwürfe über die Sozialisierung. 5 — Ermordung des Kriegsministers Neuring (spartakistisch). 6 — Niedergang der Münchner Räteregierung. 7 Dernburg Reichsfinanzminister. 8 — Kampf um den Völkerbund. 9 Churchill: „ . . suchen nach einem gerechten u. dauernden Frieden … Deutschland stehe der Weg zur Versöhnung offen, wenn es den Bolschewismus bekämpft u. ein Bollwerk dagegen wird[“] 10 Deutschland ist nicht auf die Welt gekommen um Ruhe für England zu schaffen, sondern auch für sich selbst! — Asquith: Großbritanien [sic] habe nicht aus Selbstsucht am Kriege teilgenommen u. werde sicherlich auch nach dem Friedensschluß {172} mit reinen Händen dastehen. 11 — Aufruf zum heiligen Krieg gegen Englands Herrschaft in Egypten. 12 — Drohung der englischen Regierung an Dr. Bauer, im Falle von Ruhestörungen in Deutsch-Oesterreich die Einfuhr von Waren einzustellen 13 (hätte man lieber den englischen Apachen früher zugerufen: tue deine Pflicht Menschenwürger, du selbst bist für die Unordnung verantwortlich). — Soldatenräte in Baden zurechtgewiesen durch das Staatsamt für Heerwesen. 14 — Czechische Meldungen über aus Paris über den Umfang des czechischen Staates – angeblich in ihrem Sinne. 15 — Professor Nicolai nach Agram berufen 16 (hat Polemik gegen die deutsche Kriegführung getrieben, gehört also nach Jugoslawien!). — Zur Richard Strauß-Affaire. 17 — „N. W. Tgbl.“ „Kommunismus u. Antisemitismus“ richtige Betrachtungen über die Taktlosigkeit der Juden. 18 — Dr. Helfferich über Deutschlands finanzielle u. wirtschaftliche Lage. 19 — Die „unangenehmen Verwandten“ des englischen Königs 20 (englische Sorgen!). — Ein angeblicher Plan zur Wiedereinsetzung Wilhelm[s] II. nach Pariser Geschwätz. 21 — „Arb. Ztg.“ „Diktatur des Proletariats?“ 22 — Die Technik im Arbeitsstaat. 23 — Schlechte Friedensaussichten „ . . Wilson, von diesem Treiben angeekelt, sich plötzlich entschließen könnte, davonzugehen“ 24 (so sieht ein Marx-Esel einen andern Esel!). — Stichwort: [„] Lloyd George will große Beute machen“ 25 . . „das [recte Das] Schlimmste zu befürchten“. 26 — Die Tötung des Kapitäns Tryatt. 27 — „Der Opernkrieg“ von Bach: „Das Proletariat fordert die Kunst u. es hebt die Kunst mit sich selbst empor“ „ . . aber irgend einer muß da sein . . der Ausdruck eines Gesamtbewußtseins . . sondern dem Volksganzen soll das Theater gehören . . Wichtigtuer beiderlei Geschlechts, die mitreden wollen . . die Kunst selbst ist wohl unsterblich, doch wenn sie dem öffentlichen Bewußtsein {172} entschwindet, verliert dieses noch weit mehr als die Kunst“ 28 (ist nie im öffentlichen Bewußtsein gewesen!). — „JournalBahr: „Der Mensch ist gut, nicht gut[“] – über Wilson: „ . . der Verstand mächtiger, als das Gefühl“ – über den Drang der neuen Jugend (etwas richtiger beurteilt!). 29 — Die menschliche Gesellschaft notwendigerweise schon seit langem eine Künstlichkeit geworden; neue Generationen wechseln somit automatisch u. organisch in diese Künstlichkeit hinein, ohne klare Vorstellung, ohne sie fordern zu wollen oder zu können, ohne sie aber auch zerstören zu wollen. Alle sehen es bloß auf die Vorteile der Synthese ab, um der Nachteile willen aber verleugnen sie sie alle, um sich außerhalb zu stellen, d. h. zur Natur, dem Chaos zu flüchten. Wenn ein Bettler Almosen sammelt, so macht er bereits Gebrauch von der Synthese zu seinem Vorteil – man kann also an der Synthese beteiligt sein, ohne mehr als bloß ein Bettler zu sein. Und nun gar erst Schwerkranke, geistig annormale [sic] Menschen, wie genießen sie der Vorteile der Synthese, ohne im geringsten an sie Beiträge zu leisten. Schon also in solchem unvollkommenem halberwünschten, nochmehr [sic] unerwünschtem Zustand der Synthese sehen wir Millionen Menschen sich lediglich an die Vorteile halten, ohne Beitragsleistung ihrerseits. Von alledem haben die Menschheitsbeglücker nicht ein Atom in ihre Gedankengänge aufgenommen. Moses noch statuierte Zwang u. hatte Recht damit, weil er offenbar vom Wesen des unmenschlichen Charakters eine deutliche Vorstellung hatte – aber schon Jesus’ Lehre, soweit sie zutreffend übermittelt ist, stellt den Menschencharakter gar nicht ein. Sie verspricht ein Himmelreich u. gibt ein Rezept, ohne sich darum zu kümmern, daß der {173} Mensch nur wenn ein Vorteil winkt daran interessiert ist. Und gar erst die Nationaloekonomen setzen naiverweise den kategorischen Imperativ der Arbeit als selbstverständlich voraus, also gerade ein Element, das man bei den meisten Menschen ohne weiters abstreichen könnte, da ihnen nur eine Synthese willkommen ist, die sie erhält, ernährt u. von Arbeit befreit. Nicht nur die sogenannten Kapitalisten lassen gern andere u. das Kapital für sich arbeiten, dasselbe treffen wohl auch die Aermsten der Armen. Es ist somit jede Lehre eine Irrlehre, die den Zwang ausschaltet. Zwang muß aber in Autorität verkleidet werden, damit er nicht nakt [sic] wirkt, Autorität wieder aber muß von einem höhern [sic] Standpunkt aus sogar künstlich ganz in der Weise der alten Völker eben als Prinzip heilig gehalten werden [–] mag der Träger im besondern sein wie er will. In diesem Sinne sage ich: Die Völker sind noch gar nie reif gewesen für Königtum, sowenig sie je für eine abstrakte Idee reif gewesen sind. Auch die Gottesidee, die abstrakte, wurde sofort in den Schlamm der Masse herabgezogen, beschmutzt, verfälscht, u. was man trieb war nicht Kultus dieser abstrakten Idee, sondern allerhand Schabernack zum Selbstbetrug. Die Völker also für das Königtum, für die Idee reif zu machen, kann allein Aufgabe der Zukunft sein. Es ist das ein absolutes Prinzip, das um jeden Preis, unter allen Umständen absolut genossen werden muß. Es ist ein Irrwahn zu hoffen, daß Völker je mit Völkern so verkehren könnten, daß ein ewiger Friede entstehe! Etwas anderes sind ja Völker, etwas anderes Staaten, u. da die Völker niemals handeln können, sondern nur ihre bestellten Organe, so werden die letztern [sic] auch in allen späteren Zeiten Kriege {173} suchen u. führen u. ihre Völker darin verwirren, ganz abgesehen davon, daß es auch Völker-Individualitäten gibt, die aus Blutveranlagung gerne Kriege führen. Die Sozialdemokratie betrügt also die Welt, wenn sie auf Völker als ein mögliches Element dieser Rechnung verweist. Gelingt doch den Menschen nicht einmal die Synthese zu Zweit, als welche die Ehe betrachtet werden soll, geschweige die Synthese einer mehrköpfigen Familie. Mit einem Mundwinkel geloben sie ein vollständiges Aufgehen ineinander, mit dem andern Mundwinkel reklamiren sie ihre Person; im ersteren gefallen sie sich als hätten sie eine Ahnung, daß dies tatsächlich die einzige Form der Synthese ist – das andere tun sie die aber. Und so wird meist Tautologie getrieben, indem sie Momente ohne Opposition sich eitel als Zustand der Hingabe anrechnen, während sie die dawiderstreitenden Akte der Opposition als Bestätigung der Persönlichkeit ausgeben. Es wird also nicht Opposition gestrichen, damit Hingabe sei, sondern nur so gelebt, wie einfach der Augenblick es bringt, also chaotisch, nicht gerichtet auf jenes Ziel, das im Zustand der Hingabe vorschwebt. Freilich, die Hingabe hat eine elementare Schwierigkeit. Obgleich die Naturgeschichte der stärkern [sic] Menschen auf jedem Blatte lehrt, daß ihre Stärke eben darin beruht, daß sie mit ihrer größeren Begabung mehr Welt in sich aufnehmen konnten, mehr Stoff zur Verarbeitung u. auch mehr Spannkraft hatten, um die Verarbeitung durchzuführen, kann es der schwach Begabte nicht begreifen, daß es Wesen geben könne, die mehr als er aufzunehmen imstande sind. Dies ist wohl zu natürlich, aber leider eine Schranke jeglicher Synthese, denn folgerichtig {174} müßte sich ergeben, daß unter Umständen auch ein ganzes Individuum samt u. sonders durch den Akt der Hingabe sich im andern Stärkeren verliert – was übrigens auch der Wunsch 30 u. die Idee der Hingabe ist – daß aber dem Stärkern [sic] außer analoger restloser Hingabe eben wegen weiter ausgreifender Nerven noch einiger Raum bleibt zur Aufnahme von Stoffen der Welt, mit deren Verarbeitung aber die Hingabe nicht im geringsten alterirt wird. Dieser Rest ist es eben, der dem Schwächern [sic] von Stunde zu Stunde in die Augen sticht u. den er als ein Manko empfindet, statt als Ueberfülle, u. da er sein eigenes Maß zugrunde legt, läßt ihn die Eitelkeit nicht einen Moment darüber hinwegkommen, daß in jener Ueberfülle ein Verrat an die Hingabe steckt, eine Versündigung an einem sich ganz Hingebenden, wofür dieser das Recht hat, seine Person aus dem gemeinsamen Akt zu reklamiren. Dies alles spielt sich schon zwischen zwei Personen ab u. hindert jede Synthese, deren Wegweiser doch nur der Stärkere sein kann, da die Natur hiefür nicht einmal einen Vorschlag gemacht hat u. zwar deshalb, weil ihr an einer Synthese überhaupt nichts gelegen ist. Man sehe aber nur welchen Zwang sie statuirt, wo sie eine Synthese wünscht, siehe den Bienenstaat, Wespen, Ameisen – welchen Zwang, welche Autorität für immerwährende Zeiten. Zur Synthese fähig ist im Grunde nur der schöpferische Geist – da aber Mittel der Synthese nicht etwa Töne, wie in der Komposition, sondern lebendige Menschen sein sollen, so ergibt sich der Konflikt der großen [illeg]Menschen von selbst.

© Transcription Marko Deisinger.

April 13, 1919.

Neue freie Presse : declaration of the British military commander on the feeding of Vienna by the Entente: "… get to work immediately" … "if, as we hope, a just and honorable peace will be concluded" 1 — "On the Trieste Problem," by Macchio (clings to the victory of the Central Powers, blames the hinterland: "the blockade was the one weapon for which we were unprepared"). 2 — A secret diplomat: the missed opportunities for an agreement with England (concerning Holstein; 3 basically a false consideration – what is interesting is England's duplicity with Portugal). — "Teachers and Pupils," by Salten 4 (improvements in salaries). — Draft laws on socialization. 5 — Assassination of War Minister Neuring (Spartacist act). 6 — Downfall of the Munich Government of Councils. 7 Dernburg chosen as imperial finance minister. 8 — Struggle over the League of Nations. 9 Churchill: "… we seek a just and lasting peace … the path to reconciliation is open to Germany if it fights against Bolshevism and becomes a bulwark against it." 10 Germany did not come into the world to create peace for England, but rather for itself! — Asquith: Great Britain did not take part in the war on account of vanity, and it will certainly not remain after the conclusion of piece {172} with clean hands. 11 — Call to Holy War against English rule in Egypt. 12 — Threat by the English government against Dr. Bauer; in the event of disturbances to the peace in German Austria, the provision of supplies will be stopped 13 (one should rather have told the English Apache sooner: do your job, human strangler, you are yourself responsible for the lack of order). — Soldiers' councils in Baden rebuked by the state office for military matters. 14 — Czech reports from Paris on the size of the Czech state – apparently to its own benefit. 15 — Professor Nicolai summoned to Agram 16 (he wrought polemics against the German military command, and so belongs in Yugoslavia!). — On the Richard Strauss affair. 17 Neues Wiener Tagblatt : "Communism and Antisemitism," correct thoughts about the tactlessness of the Jews. 18 — Dr. Helfferich on Germany's financial and economic situation. 19 — The "disagreeable relatives" of the King of England 20 (English problems!). — An apparent plan for the restoration of Wilhelm II," according to the gossip of Paris. 21 Arbeiter-Zeitung : "Dictatorship of the Proletariat?" 22 — Technology in the work-state. 23 — Poor prospects of peace: "…Wilson, annoyed by this business, could suddenly decide to make an exit 24 (thus a Marxist ass sees another ass!). — Headline: "Lloyd George Wants to Make a Big Haul"; 25 ; "The Worst Fear." 26 — "The Killing of Captain Fryatt." 27 — "The Opera War," by Bach: "The proletariat demands art and it elevates art with itself" … "but someone must be there … the expression of collective responsibility … rather, the theater ought to belong to the entire people … busybodies of both sexes, who want to have a say … art itself is surely immortal, but when it disappears from public conscience {172} that conscience loses much more than art" 28 (it never was in public conscience!). — Neues Wiener Journal , Bahr: "Man is Good, and Not Good" – on Wilson: "… his understanding is greater than his feeling – on the drive of the new youth (somewhat better judged!). 29 — Human society has, of necessity, long been an artificial construct; new generations change automatically and organically in this artificial environment, without a clear perception, without being able to or wishing to question it, but also without wishing to destroy it. Everyone merely foresees the advantages of synthesis; but because of its disadvantages they all deny its existence in order to position themselves outside it, i.e. towards nature, to flee from chaos. When a beggar collects charity, he is already making use of the synthesis to his advantage – one can thus be involved in the synthesis without being more than a mere beggar. And now just think about seriously ill, mentally abnormal people: how they enjoy the advantages of the synthesis without making the least contribution to it. Already, then, in such an imperfect, half-desirable, or rather undesirable state of synthesis, we see millions of people clinging simply to its advantages, without contributing their share. The benefactors of humanity have not absorbed an atom of any of this into their thought processes. Moses still made use of compulsion; and he was right to do so because he evidently had a clear idea of inhuman character – but already Jesus's teaching, so far as it has been accurately transmitted, takes no account whatever of human character. It promises the kingdom of Heaven and provides a recipe for it without being concerned by the fact that {173} human beings are interested in it only when advantage beckons. And now even the national economists in their naïve way take the categorical imperative of work as something self-evident, that is, precisely the one element that can without further ado be discount in most people, since a synthesis will be welcomed by them only if it maintains and nourishes them and frees them from work. Not only do the so-called capitalists allow other people, and capital, to work for them: the same applies to the poorest of the poor. Thus every theory is a mistaken theory if it excludes compulsion. But compulsion must be cloaked in authority so that it does not function in an insensitive way; and again authority must for its part be understood as a principle to be kept sacred, from a higher standpoint, even artificially, entirely in the manner of the ancient peoples, however the bearer of that authority may wish to do so. For this reason, I say: the peoples have been far from ready for monarchy, as little as they have been ready for an abstract idea. Even the idea – the abstract idea – of divinity was dragged into the mire of the masses, defiled and falsified; and what was practiced was not the cult of this abstract idea but all manner of mischief for self-deception. To make the peoples ready for monarchy, for that idea, can only be the purpose of the future. That is an absolute principle which must be appreciated at any price, under any circumstances. It is a mad delusion to hope that people could ever interact with other people in such a way that an eternal piece could come about! People are different from each other, states are different from each other; and since people are never capable of negotiating – only their appointed institutions – so the latter, even in later times, {173} will seek and carry out war and mix their peoples up in it, quite apart from the fact that there are also types of people who are happy to wage war because they have this in their blood. Social democracy thus deceives the world when it points to people as a possible element in this reckoning. But humans do not even once succeed in a synthesis of two, as marriage may be considered, to say nothing of the synthesis of a family of many members. From one corner of their mouth they pledge to bind themselves completely to each other; from the other corner, they reclaim their own selves; in the first case they imagine that they had an idea that this is the only form of synthesis; and yet they do otherwise. And so tautology is usually practiced, in that they reckon moments without opposition vainly as the condition of dedication, while they conceive the adversarial acts of opposition as confirmation of their personality. Thus opposition will not be removed so that dedication may prevail, but merely experienced as the moment simply introduces it: thus chaotically, not directed towards that goal which appears before them in the state of dedication. Admittedly, dedication has an fundamental difficulty, Although the natural history of stronger persons teaches us everywhere that their strength verily resides in the fact that they could encompass more of the world in themselves and had more material to work with, and also more power of concentration in order to carry out that work, the poorly gifted cannot understand that there could be beings who are capable of taking in more. This is only too natural, but it is unfortunately a barrier to any synthesis; {174} for it would then logically have to follow that, in some circumstances, even a complete individual would, in the act to dedication, have to lose himself entirely in another, stronger individual – which, after, is also the purpose 30 and the idea of dedication. That, however, to the stronger person – apart from analogous, utter dedication – more space remains to take up worldly material and work with it, precisely on account of his more far-reaching intellect, does not in the least alter his dedication.This difference is actually what is stuck in the eyes of the weaker being, from one hour to the next, and what he perceives to be a shortcoming rather than an abundance; and since he takes his own measure as a basis, his vanity does not for a moment allow him to overcome the idea that a betrayal of dedication is contained in that abundance: a sin against the one who is dedicating himself completely, for which reason the latter has the right to remove himself from this communal act. All this plays out already between two persons and prevents every synthesis, of which only the stronger person can act as signpost, since Nature has never made a recommendation for this and indeed because for her nothing at all depends on a synthesis. One sees, however, what compulsion she sanctions, where she desires a synthesis: in a colony of bees, wasps, ants – what compulsion, what authority for time everlasting. In essence, only the creative spirit is capable of synthesis – but the means of synthesis are not, for example, the notes of a musical composition but must be living people; thus the conflict between great people arises from itself.

© Translation William Drabkin.

13. IV. 19

N. Fr. Pr.“ Erklärung des britischen Militärbevollmächtigten über die Ernährung von Wien durch die Entente: „ . . sofort an die Arbeit zu gehen“ „ . . wenn, wie wir hoffen, ein gerechter u. ehrenhafter Friede geschlossen wird.“ 1 — „Zum Triester Problem“ von Macchio (hält an dem Sieg der Mittelmächte fest, beschuldigt das Hinterland: „Blockade war die eigentliche Waffe, der wir nicht gewachsen waren“.[)] 2 — Ein Geheimdiplomat; die versäumten Gelegenheiten zur Verständigung mit England (über Holstein; 3 im Grunde eine falsche Betrachtung – interessant Englands Doppelspiel mit Portugal.[)] — „Lehrer u. Schüler“ von Salten 4 (Gehaltsaufbesserung). — Gesetzentwürfe über die Sozialisierung. 5 — Ermordung des Kriegsministers Neuring (spartakistisch). 6 — Niedergang der Münchner Räteregierung. 7 Dernburg Reichsfinanzminister. 8 — Kampf um den Völkerbund. 9 Churchill: „ . . suchen nach einem gerechten u. dauernden Frieden … Deutschland stehe der Weg zur Versöhnung offen, wenn es den Bolschewismus bekämpft u. ein Bollwerk dagegen wird[“] 10 Deutschland ist nicht auf die Welt gekommen um Ruhe für England zu schaffen, sondern auch für sich selbst! — Asquith: Großbritanien [sic] habe nicht aus Selbstsucht am Kriege teilgenommen u. werde sicherlich auch nach dem Friedensschluß {172} mit reinen Händen dastehen. 11 — Aufruf zum heiligen Krieg gegen Englands Herrschaft in Egypten. 12 — Drohung der englischen Regierung an Dr. Bauer, im Falle von Ruhestörungen in Deutsch-Oesterreich die Einfuhr von Waren einzustellen 13 (hätte man lieber den englischen Apachen früher zugerufen: tue deine Pflicht Menschenwürger, du selbst bist für die Unordnung verantwortlich). — Soldatenräte in Baden zurechtgewiesen durch das Staatsamt für Heerwesen. 14 — Czechische Meldungen über aus Paris über den Umfang des czechischen Staates – angeblich in ihrem Sinne. 15 — Professor Nicolai nach Agram berufen 16 (hat Polemik gegen die deutsche Kriegführung getrieben, gehört also nach Jugoslawien!). — Zur Richard Strauß-Affaire. 17 — „N. W. Tgbl.“ „Kommunismus u. Antisemitismus“ richtige Betrachtungen über die Taktlosigkeit der Juden. 18 — Dr. Helfferich über Deutschlands finanzielle u. wirtschaftliche Lage. 19 — Die „unangenehmen Verwandten“ des englischen Königs 20 (englische Sorgen!). — Ein angeblicher Plan zur Wiedereinsetzung Wilhelm[s] II. nach Pariser Geschwätz. 21 — „Arb. Ztg.“ „Diktatur des Proletariats?“ 22 — Die Technik im Arbeitsstaat. 23 — Schlechte Friedensaussichten „ . . Wilson, von diesem Treiben angeekelt, sich plötzlich entschließen könnte, davonzugehen“ 24 (so sieht ein Marx-Esel einen andern Esel!). — Stichwort: [„] Lloyd George will große Beute machen“ 25 . . „das [recte Das] Schlimmste zu befürchten“. 26 — Die Tötung des Kapitäns Tryatt. 27 — „Der Opernkrieg“ von Bach: „Das Proletariat fordert die Kunst u. es hebt die Kunst mit sich selbst empor“ „ . . aber irgend einer muß da sein . . der Ausdruck eines Gesamtbewußtseins . . sondern dem Volksganzen soll das Theater gehören . . Wichtigtuer beiderlei Geschlechts, die mitreden wollen . . die Kunst selbst ist wohl unsterblich, doch wenn sie dem öffentlichen Bewußtsein {172} entschwindet, verliert dieses noch weit mehr als die Kunst“ 28 (ist nie im öffentlichen Bewußtsein gewesen!). — „JournalBahr: „Der Mensch ist gut, nicht gut[“] – über Wilson: „ . . der Verstand mächtiger, als das Gefühl“ – über den Drang der neuen Jugend (etwas richtiger beurteilt!). 29 — Die menschliche Gesellschaft notwendigerweise schon seit langem eine Künstlichkeit geworden; neue Generationen wechseln somit automatisch u. organisch in diese Künstlichkeit hinein, ohne klare Vorstellung, ohne sie fordern zu wollen oder zu können, ohne sie aber auch zerstören zu wollen. Alle sehen es bloß auf die Vorteile der Synthese ab, um der Nachteile willen aber verleugnen sie sie alle, um sich außerhalb zu stellen, d. h. zur Natur, dem Chaos zu flüchten. Wenn ein Bettler Almosen sammelt, so macht er bereits Gebrauch von der Synthese zu seinem Vorteil – man kann also an der Synthese beteiligt sein, ohne mehr als bloß ein Bettler zu sein. Und nun gar erst Schwerkranke, geistig annormale [sic] Menschen, wie genießen sie der Vorteile der Synthese, ohne im geringsten an sie Beiträge zu leisten. Schon also in solchem unvollkommenem halberwünschten, nochmehr [sic] unerwünschtem Zustand der Synthese sehen wir Millionen Menschen sich lediglich an die Vorteile halten, ohne Beitragsleistung ihrerseits. Von alledem haben die Menschheitsbeglücker nicht ein Atom in ihre Gedankengänge aufgenommen. Moses noch statuierte Zwang u. hatte Recht damit, weil er offenbar vom Wesen des unmenschlichen Charakters eine deutliche Vorstellung hatte – aber schon Jesus’ Lehre, soweit sie zutreffend übermittelt ist, stellt den Menschencharakter gar nicht ein. Sie verspricht ein Himmelreich u. gibt ein Rezept, ohne sich darum zu kümmern, daß der {173} Mensch nur wenn ein Vorteil winkt daran interessiert ist. Und gar erst die Nationaloekonomen setzen naiverweise den kategorischen Imperativ der Arbeit als selbstverständlich voraus, also gerade ein Element, das man bei den meisten Menschen ohne weiters abstreichen könnte, da ihnen nur eine Synthese willkommen ist, die sie erhält, ernährt u. von Arbeit befreit. Nicht nur die sogenannten Kapitalisten lassen gern andere u. das Kapital für sich arbeiten, dasselbe treffen wohl auch die Aermsten der Armen. Es ist somit jede Lehre eine Irrlehre, die den Zwang ausschaltet. Zwang muß aber in Autorität verkleidet werden, damit er nicht nakt [sic] wirkt, Autorität wieder aber muß von einem höhern [sic] Standpunkt aus sogar künstlich ganz in der Weise der alten Völker eben als Prinzip heilig gehalten werden [–] mag der Träger im besondern sein wie er will. In diesem Sinne sage ich: Die Völker sind noch gar nie reif gewesen für Königtum, sowenig sie je für eine abstrakte Idee reif gewesen sind. Auch die Gottesidee, die abstrakte, wurde sofort in den Schlamm der Masse herabgezogen, beschmutzt, verfälscht, u. was man trieb war nicht Kultus dieser abstrakten Idee, sondern allerhand Schabernack zum Selbstbetrug. Die Völker also für das Königtum, für die Idee reif zu machen, kann allein Aufgabe der Zukunft sein. Es ist das ein absolutes Prinzip, das um jeden Preis, unter allen Umständen absolut genossen werden muß. Es ist ein Irrwahn zu hoffen, daß Völker je mit Völkern so verkehren könnten, daß ein ewiger Friede entstehe! Etwas anderes sind ja Völker, etwas anderes Staaten, u. da die Völker niemals handeln können, sondern nur ihre bestellten Organe, so werden die letztern [sic] auch in allen späteren Zeiten Kriege {173} suchen u. führen u. ihre Völker darin verwirren, ganz abgesehen davon, daß es auch Völker-Individualitäten gibt, die aus Blutveranlagung gerne Kriege führen. Die Sozialdemokratie betrügt also die Welt, wenn sie auf Völker als ein mögliches Element dieser Rechnung verweist. Gelingt doch den Menschen nicht einmal die Synthese zu Zweit, als welche die Ehe betrachtet werden soll, geschweige die Synthese einer mehrköpfigen Familie. Mit einem Mundwinkel geloben sie ein vollständiges Aufgehen ineinander, mit dem andern Mundwinkel reklamiren sie ihre Person; im ersteren gefallen sie sich als hätten sie eine Ahnung, daß dies tatsächlich die einzige Form der Synthese ist – das andere tun sie die aber. Und so wird meist Tautologie getrieben, indem sie Momente ohne Opposition sich eitel als Zustand der Hingabe anrechnen, während sie die dawiderstreitenden Akte der Opposition als Bestätigung der Persönlichkeit ausgeben. Es wird also nicht Opposition gestrichen, damit Hingabe sei, sondern nur so gelebt, wie einfach der Augenblick es bringt, also chaotisch, nicht gerichtet auf jenes Ziel, das im Zustand der Hingabe vorschwebt. Freilich, die Hingabe hat eine elementare Schwierigkeit. Obgleich die Naturgeschichte der stärkern [sic] Menschen auf jedem Blatte lehrt, daß ihre Stärke eben darin beruht, daß sie mit ihrer größeren Begabung mehr Welt in sich aufnehmen konnten, mehr Stoff zur Verarbeitung u. auch mehr Spannkraft hatten, um die Verarbeitung durchzuführen, kann es der schwach Begabte nicht begreifen, daß es Wesen geben könne, die mehr als er aufzunehmen imstande sind. Dies ist wohl zu natürlich, aber leider eine Schranke jeglicher Synthese, denn folgerichtig {174} müßte sich ergeben, daß unter Umständen auch ein ganzes Individuum samt u. sonders durch den Akt der Hingabe sich im andern Stärkeren verliert – was übrigens auch der Wunsch 30 u. die Idee der Hingabe ist – daß aber dem Stärkern [sic] außer analoger restloser Hingabe eben wegen weiter ausgreifender Nerven noch einiger Raum bleibt zur Aufnahme von Stoffen der Welt, mit deren Verarbeitung aber die Hingabe nicht im geringsten alterirt wird. Dieser Rest ist es eben, der dem Schwächern [sic] von Stunde zu Stunde in die Augen sticht u. den er als ein Manko empfindet, statt als Ueberfülle, u. da er sein eigenes Maß zugrunde legt, läßt ihn die Eitelkeit nicht einen Moment darüber hinwegkommen, daß in jener Ueberfülle ein Verrat an die Hingabe steckt, eine Versündigung an einem sich ganz Hingebenden, wofür dieser das Recht hat, seine Person aus dem gemeinsamen Akt zu reklamiren. Dies alles spielt sich schon zwischen zwei Personen ab u. hindert jede Synthese, deren Wegweiser doch nur der Stärkere sein kann, da die Natur hiefür nicht einmal einen Vorschlag gemacht hat u. zwar deshalb, weil ihr an einer Synthese überhaupt nichts gelegen ist. Man sehe aber nur welchen Zwang sie statuirt, wo sie eine Synthese wünscht, siehe den Bienenstaat, Wespen, Ameisen – welchen Zwang, welche Autorität für immerwährende Zeiten. Zur Synthese fähig ist im Grunde nur der schöpferische Geist – da aber Mittel der Synthese nicht etwa Töne, wie in der Komposition, sondern lebendige Menschen sein sollen, so ergibt sich der Konflikt der großen [illeg]Menschen von selbst.

© Transcription Marko Deisinger.

April 13, 1919.

Neue freie Presse : declaration of the British military commander on the feeding of Vienna by the Entente: "… get to work immediately" … "if, as we hope, a just and honorable peace will be concluded" 1 — "On the Trieste Problem," by Macchio (clings to the victory of the Central Powers, blames the hinterland: "the blockade was the one weapon for which we were unprepared"). 2 — A secret diplomat: the missed opportunities for an agreement with England (concerning Holstein; 3 basically a false consideration – what is interesting is England's duplicity with Portugal). — "Teachers and Pupils," by Salten 4 (improvements in salaries). — Draft laws on socialization. 5 — Assassination of War Minister Neuring (Spartacist act). 6 — Downfall of the Munich Government of Councils. 7 Dernburg chosen as imperial finance minister. 8 — Struggle over the League of Nations. 9 Churchill: "… we seek a just and lasting peace … the path to reconciliation is open to Germany if it fights against Bolshevism and becomes a bulwark against it." 10 Germany did not come into the world to create peace for England, but rather for itself! — Asquith: Great Britain did not take part in the war on account of vanity, and it will certainly not remain after the conclusion of piece {172} with clean hands. 11 — Call to Holy War against English rule in Egypt. 12 — Threat by the English government against Dr. Bauer; in the event of disturbances to the peace in German Austria, the provision of supplies will be stopped 13 (one should rather have told the English Apache sooner: do your job, human strangler, you are yourself responsible for the lack of order). — Soldiers' councils in Baden rebuked by the state office for military matters. 14 — Czech reports from Paris on the size of the Czech state – apparently to its own benefit. 15 — Professor Nicolai summoned to Agram 16 (he wrought polemics against the German military command, and so belongs in Yugoslavia!). — On the Richard Strauss affair. 17 Neues Wiener Tagblatt : "Communism and Antisemitism," correct thoughts about the tactlessness of the Jews. 18 — Dr. Helfferich on Germany's financial and economic situation. 19 — The "disagreeable relatives" of the King of England 20 (English problems!). — An apparent plan for the restoration of Wilhelm II," according to the gossip of Paris. 21 Arbeiter-Zeitung : "Dictatorship of the Proletariat?" 22 — Technology in the work-state. 23 — Poor prospects of peace: "…Wilson, annoyed by this business, could suddenly decide to make an exit 24 (thus a Marxist ass sees another ass!). — Headline: "Lloyd George Wants to Make a Big Haul"; 25 ; "The Worst Fear." 26 — "The Killing of Captain Fryatt." 27 — "The Opera War," by Bach: "The proletariat demands art and it elevates art with itself" … "but someone must be there … the expression of collective responsibility … rather, the theater ought to belong to the entire people … busybodies of both sexes, who want to have a say … art itself is surely immortal, but when it disappears from public conscience {172} that conscience loses much more than art" 28 (it never was in public conscience!). — Neues Wiener Journal , Bahr: "Man is Good, and Not Good" – on Wilson: "… his understanding is greater than his feeling – on the drive of the new youth (somewhat better judged!). 29 — Human society has, of necessity, long been an artificial construct; new generations change automatically and organically in this artificial environment, without a clear perception, without being able to or wishing to question it, but also without wishing to destroy it. Everyone merely foresees the advantages of synthesis; but because of its disadvantages they all deny its existence in order to position themselves outside it, i.e. towards nature, to flee from chaos. When a beggar collects charity, he is already making use of the synthesis to his advantage – one can thus be involved in the synthesis without being more than a mere beggar. And now just think about seriously ill, mentally abnormal people: how they enjoy the advantages of the synthesis without making the least contribution to it. Already, then, in such an imperfect, half-desirable, or rather undesirable state of synthesis, we see millions of people clinging simply to its advantages, without contributing their share. The benefactors of humanity have not absorbed an atom of any of this into their thought processes. Moses still made use of compulsion; and he was right to do so because he evidently had a clear idea of inhuman character – but already Jesus's teaching, so far as it has been accurately transmitted, takes no account whatever of human character. It promises the kingdom of Heaven and provides a recipe for it without being concerned by the fact that {173} human beings are interested in it only when advantage beckons. And now even the national economists in their naïve way take the categorical imperative of work as something self-evident, that is, precisely the one element that can without further ado be discount in most people, since a synthesis will be welcomed by them only if it maintains and nourishes them and frees them from work. Not only do the so-called capitalists allow other people, and capital, to work for them: the same applies to the poorest of the poor. Thus every theory is a mistaken theory if it excludes compulsion. But compulsion must be cloaked in authority so that it does not function in an insensitive way; and again authority must for its part be understood as a principle to be kept sacred, from a higher standpoint, even artificially, entirely in the manner of the ancient peoples, however the bearer of that authority may wish to do so. For this reason, I say: the peoples have been far from ready for monarchy, as little as they have been ready for an abstract idea. Even the idea – the abstract idea – of divinity was dragged into the mire of the masses, defiled and falsified; and what was practiced was not the cult of this abstract idea but all manner of mischief for self-deception. To make the peoples ready for monarchy, for that idea, can only be the purpose of the future. That is an absolute principle which must be appreciated at any price, under any circumstances. It is a mad delusion to hope that people could ever interact with other people in such a way that an eternal piece could come about! People are different from each other, states are different from each other; and since people are never capable of negotiating – only their appointed institutions – so the latter, even in later times, {173} will seek and carry out war and mix their peoples up in it, quite apart from the fact that there are also types of people who are happy to wage war because they have this in their blood. Social democracy thus deceives the world when it points to people as a possible element in this reckoning. But humans do not even once succeed in a synthesis of two, as marriage may be considered, to say nothing of the synthesis of a family of many members. From one corner of their mouth they pledge to bind themselves completely to each other; from the other corner, they reclaim their own selves; in the first case they imagine that they had an idea that this is the only form of synthesis; and yet they do otherwise. And so tautology is usually practiced, in that they reckon moments without opposition vainly as the condition of dedication, while they conceive the adversarial acts of opposition as confirmation of their personality. Thus opposition will not be removed so that dedication may prevail, but merely experienced as the moment simply introduces it: thus chaotically, not directed towards that goal which appears before them in the state of dedication. Admittedly, dedication has an fundamental difficulty, Although the natural history of stronger persons teaches us everywhere that their strength verily resides in the fact that they could encompass more of the world in themselves and had more material to work with, and also more power of concentration in order to carry out that work, the poorly gifted cannot understand that there could be beings who are capable of taking in more. This is only too natural, but it is unfortunately a barrier to any synthesis; {174} for it would then logically have to follow that, in some circumstances, even a complete individual would, in the act to dedication, have to lose himself entirely in another, stronger individual – which, after, is also the purpose 30 and the idea of dedication. That, however, to the stronger person – apart from analogous, utter dedication – more space remains to take up worldly material and work with it, precisely on account of his more far-reaching intellect, does not in the least alter his dedication.This difference is actually what is stuck in the eyes of the weaker being, from one hour to the next, and what he perceives to be a shortcoming rather than an abundance; and since he takes his own measure as a basis, his vanity does not for a moment allow him to overcome the idea that a betrayal of dedication is contained in that abundance: a sin against the one who is dedicating himself completely, for which reason the latter has the right to remove himself from this communal act. All this plays out already between two persons and prevents every synthesis, of which only the stronger person can act as signpost, since Nature has never made a recommendation for this and indeed because for her nothing at all depends on a synthesis. One sees, however, what compulsion she sanctions, where she desires a synthesis: in a colony of bees, wasps, ants – what compulsion, what authority for time everlasting. In essence, only the creative spirit is capable of synthesis – but the means of synthesis are not, for example, the notes of a musical composition but must be living people; thus the conflict between great people arises from itself.

© Translation William Drabkin.

Footnotes

1 Die Ernährung von Wien und die Entente. Erklärung über Ermächtigung der britischen Sektion der Pariser Konferenz. Unterredung mit Colonel Cuninghame. Britischer Militärbevollmächtigter, in: Neue Freie Presse, No. 19625, April 13, 1919, morning edition, p. 1.

2 C. Macchio, Zum Triester Problem, in: Neue Freie Presse, No. 19625, April 13, 1919, morning edition, p. 2.

3 "Ein Geheimdiplomat. Die versäumten Gelegenheiten zur Verständigung mit England. (Das Wirken Holsteins in den Erinnerungen des Geheimrates Hammann. Erschienen bei Reimar Hobbing in Berlin)," in: Neue Freie Presse, No. 19625, April 13, 1919, morning edition, pp. 3-4.

4 Felix Salten, Lehrer und Schüler, in: Neue Freie Presse, No. 19625, April 13, 1919, morning edition, p. 4.

5 Karl Schreiber, Die Gesetzentwürfe über die Sozialisierung. Bemerkungen zu dem Entwurf des Enteignungsgesetzes, in: Neue Freie Presse, No. 19625, April 13, 1919, morning edition, pp. 4-5.

6 "Ermordung des sächsischen Kriegsministers. Bei einer kommunistischen Demonstration in die Elbe gestoßen," in: Neue Freie Presse, No. 19625, April 13, 1919, morning edition, p. 5.

7 "Niedergang der Münchner Räteregierung. Ganz Nordbayern in der Hand der Gemäßigten," in: Neue Freie Presse, No. 19625, April 13, 1919, morning edition, pp. 5-4.

8 "Dernburg Nachfolger des Finanzministers Schiffer," in: Neue Freie Presse, No. 19625, April 13, 1919, morning edition, p. 7.

9 "Der Kampf um den Völkerbund. Sonderbericht aus Paris," in: Neue Freie Presse, No. 19625, April 13, 1919, morning edition, p. 7.

10 "Churchill über das Suchen nach einem gerechten Frieden," in: Neue Freie Presse, No. 19625, April 13, 1919, morning edition, p. 7

11 "Asquith über die Selbstlosigkeit Englands," in: Neue Freie Presse, No. 19625, April 13, 1919, morning edition, p. 7.

12 "Aufruf zum heiligen Krieg gegen die englische Herrschaft in Aegypten," in: Neue Freie Presse, No. 19625, April 13, 1919, morning edition, p. 7.

13 "Einstellung der Wareneinfuhr bei Ruhestörungen. Eine Mitteilung der englischen Regierung an Staatssekretär Dr. Bauer," in: Neue Freie Presse, No. 19625, April 13, 1919, morning edition, p. 8.

14 "Eine Weisung des Staatsamtes für Heerwesen an den Soldatenrat in Baden," in: Neue Freie Presse, No. 19625, April 13, 1919, morning edition, p. 8.

15 "Der Umfang des czechischen Staates. Czechische Meldungen aus Paris," in: Neue Freie Presse, No. 19625, April 13, 1919, morning edition, p. 8.

16 "Berufung eines Berliner Gelehrten an die jugoslawische Universität in Agram," in: Neue Freie Presse, No. 19625, April 13, 1919, morning edition, p. 11.

17 Franz Schalk, Richard Strauß und die Oper, in: Neue Freie Presse, No. 19625, April 13, 1919, morning edition, p. 14.

18 "Kommunismus und Antisemitismus," in: Neues Wiener Tagblatt, No. 102, April 13, 1919, 53rd year, pp. 1-2.

19 "Dr. Helfferich über Deutschlands finanzielle und wirtschaftliche Lage. Deutschlands Verarmung. – Keine Sklavenpeitsche," in: Neues Wiener Tagblatt, No. 102, April 13, 1919, 53rd year, pp. 2-3.

20 "Aberkennung von Titeln. Die ‚unangenehmen Verwandten' des englischen Königs," in: Neues Wiener Tagblatt, No. 102, April 13, 1919, 53rd year, p. 10.

21 "Ein angeblicher Plan zur Wiedereinsetzung Wilhelms II. Was die Pariser glauben," in: Neues Wiener Tagblatt, No. 102, April 13, 1919, 53rd year, p. 11.

22 "Diktatur des Proletariats?," in: Arbeiter-Zeitung, No. 102, April 13, 1919, 31th year, pp. 1-2.

23 "Die Technik im Arbeitsstaat," in: Arbeiter-Zeitung, No. 102, April 13, 1919, 31th year, p. 2.

24 "Schlechte Friedensaussichten," in: Arbeiter-Zeitung, No. 102, April 13, 1919, 31th year, p. 2.

25 "Lloyd-George will große Beute machen," in: Arbeiter-Zeitung, No. 102, April 13, 1919, 31th year, p. 2.

26 "Das Schlimmste zu befürchten," in: Arbeiter-Zeitung, No. 102, April 13, 1919, 31th year, pp. 2-3.

27 "Die Tötung des Kapitäns Tryatt," in: Arbeiter-Zeitung, No. 102, April 13, 1919, 31th year, p. 4.

28 D. B., "Der Opernkrieg," in: Arbeiter-Zeitung, No. 102, April 13, 1919, 31th year, p. 8.

29 Hermann Bahr, "Tagebuch," in: Neues Wiener Journal, No. 9140, April 13, 1919, 27th year, pp. 6-7.

30 An illegible note in shorthand above the words "übrigens auch der Wunsch."