Downloads temporarily removed for testing purposes

10. November 1919 Montag.

In den ersten Morgenstunden das Wetter nicht gerade günstig; beeile mich, zum Friseur zu kommen; zurückgekehrt bleibe ich unten vor dem Eingang, um den Wagen zu erwarten; er kommt aber nicht! In nicht geringer Bestürzung eile ich zu {2174} Lie-Liechen hinauf, u. nun gehen wir in raschestem Tempo zur Kreuzungsstelle UngargasseRennweg Rennweg, ich mache den Sprung zum Major, der mir schon entgegenkommt, da er das Versagen des Kutschers geahnt hat. Ich schlage nun vor, sofort zum Schwarzenbergplatz zu gehen, um in einen beliebigen Straßenbahnwagen zu steigen, gebe aber, wenn auch ungern, Lie-Liechen nach, die, noch immer dem Wagen-Phantom nachjagend[,] den Vorschlag macht, noch einmal in die Streichergasse zu sehen. Auch der Versuch mit dem O-Wagen 1 die Fahrt zu machen mißlingt wegen zu starker Besetzung u. nun erst müssen wir doch zum Schwarzenbergplatz laufen. Im Rathaus treffen wir mit einer Verspätung von 20 Minuten ein, Mozio erwartet uns schon. Wir bringen Entschuldigungen vor u. dringen auf baldige Erledigung der Formalitäten. 2

Gegen 10h werde ich unerwarteterweise allein ins Amtslocal gerufen, wo mir der Se cKretär, ein freundlicher Greis, mit der unschuldigsten Miene von der Welt, über die Akten gebückt mitteilt, die Beilagen hätten noch ein Gebrechen!! Mit erhöhter Stimme protestiere ich dagegen, daß mir in dieser Stunde, wo bereits die Zeugen anwesend sind, so etwas vorgehalten wird u. rufe Lie-Liechen sowie Mozio u. den Major herein. Es wird uns nun erklärt, daß noch ein Wittwen [sic]-Dispens fehle, ein äußerst wichtiges Dokument, das unbedingt nachgeholt werden muß, wenn nicht die notwendige Frist von 9 Monaten zwischen der erfolgten Trennung u. der neuen Eheschließung abgewartet wird. Daraufhin wurden wir alle heftiger u. der Beamte ließ sich zu der Erklärung herbei, daß ohne Zweifel ein Versehen u. Verschulden der Beamten vorliege, das auf Ueberbürd- {2175} ung zurückzuführen sei. Schließlich wurde der Ausweg getroffen, daß Lie-Liechen einer sofortigen Untersuchung vom Stadtphysikus 3 sich unterziehe, so daß noch im Laufe des Vormittags die Ceremonie vor sich gehen kann. Lie-Liechen begibt sich nun unter Führung des Sekretärs ins Physikat, wo sie lange mit dem Widerstand des Arztes zu ringen hat, der zunächst Opposition gegen die Abteilung XVI ausspielt, als müßte sie das irgendwie angehen, dann auch, wie sie behauptet, vor dem Bureaufräulein Männlichkeit u. Konsequenz vordemonstriert, bis sie an die Humanität des Arztes appelliert u. schließlich die Untersuchung durchsetzt. 4

Die Ceremonie selbst dauert nur wenige Minuten u. verläuft recht unfeierlich. Inzwischen ist auch Oberleutnant Ludwig eingelangt, der mit Mozio ein Geschäft austragen will. Mozio u. Ludwig gehen zur Bank, während Lie-Liechen, ich u. der Major – da es indessen heiterer geworden – schlendern u. schließlich gemäß der Verabredung bei Hartmann in einem separirten Zimmer landen. Pünktlich um ½1h erscheint auch Mozio; auf meine Erklärung, daß ich ihn heute als meinen Gast betrachte, erwidert er, er habe selbst schon alles geordnet u. es werde mir auch nicht gelingen, Geld bei irgend einem der Kellner anzubringen. Die Karte bietet keine sonderliche Auswahl u. hätte Lie-Liechen nicht Karfiol als Gang eingeschoben, so wäre das Menu kaum über ein tägliches hinaus zu loben gewesen. An Getränken erhalten wir bloß Bier u. obendrein nur je ein Glas, Wein fehlt. Und aus dieser Reserve läßt sich Mozio nicht drängen, obgleich ich wiederholt – nur scheinbar scherzweise – bemerke, daß ich {2176} eigens 2 – 3000 Kronen zu mir genommen habe. Fast schon gegen das Ende der Mahlzeit bringe ich die Angelegenheit meiner Arbeit zur Sprache, zur Ueberraschung Lie-Liechens u. des Majors, die inzwischen, wie sie später gestanden, sich der Meinung hingegeben hatten, ich würde an diesem Tage auf den Gegenstand nicht mehr zurückkommen. Ich halte Mozio vor, daß die Uebersiedlung nach Deutschland, von vielen anderen Schwierigkeiten abgesehen besonders die der Möbelbeschaffung mit sich führe; ich schlage daher vor, daß er mir im nächsten Jahre 20.000 Kronen zur Verfügung stelle, damit ich die Schülerzahl reduzieren u. den II. Band vollenden kann. Er geht darauf sofort ein u. erklärt, daß er mir, bis nur die Vermögensabgabe vorüber ist, ein Conto eröffnen wolle u. auch eventuell Möbel für eine Wohnung bestellen werde. Um 2h gehen wir auseinander. 5

Es gilt nun vorerst an Paul ein Telegramm aufzugeben, sodann pn. Karten an Frl. Schaab u. Herrn Weisse, die um ihre Vormittagstunden gekommen sind; ich bestelle sie für Mittwoch vormittags (Staatsfeiertag!), 6 nachdem ich Jonas u. Elias ausdrücklich abgesagt habe. 7 — Nun zu Jetty, wo wir die Jause nehmen u. die Bekanntschaft eines Landsmanns von Lie-Liechen machen. Ludwig übergebe ich die „IX.“ , vom alten Herrn erhalte ich eine Pracht Havanna-Zigarre. — Weisse erscheint um ¾6h, um sich nach dem Vormittagsrätsel zu erkundigen.

© Transcription Marko Deisinger.

November 10, 1919 Monday.

The weather was not exactly agreeable in the early hours of the morning; I rush to make it to the hairdresser; upon returning, I wait for the carriage downstairs in front of the entrance; but it does not turn up! More than a little dismayed, I hurry upstairs to {2174} Lie-Liechen and now we make our way hastily to the intersection of Ungargasse and Rennweg Rennweg; I leap out to at the Major's, who is already coming to meet me, having suspected that the driver would fail to show. I suggest going immediately to Schwarzenbergplatz to get on the next best streetcar but, albeit with reservation, I agree with Lie-Liechen, who, still hankering after the phantom carriage, suggests we take another look in the Streichergasse. Our attempt to ride the streetcar O 1 fails because it is too full, and now we really do have to run down to the Schwarzenbergplatz after all. We arrive to the City Hall, where Mozio is already waiting for us, twenty minutes late. We present our apologies and press for the formalities to be handled expediently. 2

At around 10:00 I am summoned into the office unexpectedly alone, where the secretary, a friendly elderly man with the most innocent expression in the world, exclaims, as he stoops over the folder, that the documents still have something missing!! I protest in a shrill voice at such a thing being held against me at this late hour, when the witnesses are already present, and call in Lie-Liechen as well as Mozio and the Major. It is then explained to us that another widow dispensation is missing, a crucially important document that absolutely has to be submitted if the required grace period of nine months between the divorce and the new marriage is to be dispensed with. In response, we all get even more agitated, and the civil servant agrees to accept the explanation that there has undoubtedly been an oversight and the civil servants are at fault because of overwork. {2175} In the end, the solution was for Lie-Liechen to submit herself to an immediate examination by the City Physician 3 so that the ceremony can still go ahead before noon. Lie-Liechen is now led by the secretary to the physician's office, where for a long time she has to contend with the physician's resistance, for he at first cites opposition against Department XVI (as if that had anything to do with her), then also, as she claims, puts on a show of masculinity and persistance in front of the female office secretary, until she appeals to the physician's humanity and finally succeeds in being examined. 4

The ceremony itself lasts only a few minutes and goes off without a trace of solemnity. In the meantime, First Lieutenant Ludwig arrives, wanting to take care of some business with Mozio. Mozio and Ludwig go to the bank, while Lie-Liechen, the Major and I – since it has in the meantime cleared up – go out for a stroll and finally, as arranged, end up in a separate room in [the Restaurant] Hartmann. At precisely 12:30, Mozio also appears; in response to my declaration that I consider him my guest today, he says he has already arranged everything and I will not succeed in giving any of the waiters any money. The menu does not boast anything special, and if Lie-Liechen had not added a course of cauliflower, the menu would hardly have been more praiseworthy than a daily menu. The only drink we receive is beer, and only one glass of it; there is no wine. And Mozio does not allow himself to be coaxed from this reserve, even though I repeatedly mention – only seemingly in jest – that I {2176} have 2,000–3,000 Kronen on me. Almost at the end of the meal I bring up the issue of my work, to Lie-Liechen's and the Major's surprise, for in the meantime, as they later admitted, they had come to the conclusion that I was not going to return to this issue again that day. I tell Mozio that moving to Germany, aside from many other difficulties, especially involves getting furniture; I therefore propose that he provide me with 20,000 Kronen next year so that I can reduce the number of my students and finish volume II. He immediately agrees and says he wants to set up an account until the capital levies are raised, and may also order furniture for an apartment. We go our separate ways at 2:00. 5

The first thing to be done is to send a telegram to Paul, then pneumatic postcards to Miss Schaab and Mr. Weisse, who have missed out on their morning lessons; I ask them to come Wednesday morning (national holiday!), 6 after specifically canceling Jonas's and Elias's lessons. 7 — Now to Jetty, where we have tea and make the acquaintance of a fellow-countryman of Lie-Liechen. I hand over the Ninth Symphony to Ludwig; I receive a magnificent Havana cigar from the old man. — Weisse comes at 5:45 to ask about the mysterious circumstances in the morning.

© Translation Scott Witmer.

10. November 1919 Montag.

In den ersten Morgenstunden das Wetter nicht gerade günstig; beeile mich, zum Friseur zu kommen; zurückgekehrt bleibe ich unten vor dem Eingang, um den Wagen zu erwarten; er kommt aber nicht! In nicht geringer Bestürzung eile ich zu {2174} Lie-Liechen hinauf, u. nun gehen wir in raschestem Tempo zur Kreuzungsstelle UngargasseRennweg Rennweg, ich mache den Sprung zum Major, der mir schon entgegenkommt, da er das Versagen des Kutschers geahnt hat. Ich schlage nun vor, sofort zum Schwarzenbergplatz zu gehen, um in einen beliebigen Straßenbahnwagen zu steigen, gebe aber, wenn auch ungern, Lie-Liechen nach, die, noch immer dem Wagen-Phantom nachjagend[,] den Vorschlag macht, noch einmal in die Streichergasse zu sehen. Auch der Versuch mit dem O-Wagen 1 die Fahrt zu machen mißlingt wegen zu starker Besetzung u. nun erst müssen wir doch zum Schwarzenbergplatz laufen. Im Rathaus treffen wir mit einer Verspätung von 20 Minuten ein, Mozio erwartet uns schon. Wir bringen Entschuldigungen vor u. dringen auf baldige Erledigung der Formalitäten. 2

Gegen 10h werde ich unerwarteterweise allein ins Amtslocal gerufen, wo mir der Se cKretär, ein freundlicher Greis, mit der unschuldigsten Miene von der Welt, über die Akten gebückt mitteilt, die Beilagen hätten noch ein Gebrechen!! Mit erhöhter Stimme protestiere ich dagegen, daß mir in dieser Stunde, wo bereits die Zeugen anwesend sind, so etwas vorgehalten wird u. rufe Lie-Liechen sowie Mozio u. den Major herein. Es wird uns nun erklärt, daß noch ein Wittwen [sic]-Dispens fehle, ein äußerst wichtiges Dokument, das unbedingt nachgeholt werden muß, wenn nicht die notwendige Frist von 9 Monaten zwischen der erfolgten Trennung u. der neuen Eheschließung abgewartet wird. Daraufhin wurden wir alle heftiger u. der Beamte ließ sich zu der Erklärung herbei, daß ohne Zweifel ein Versehen u. Verschulden der Beamten vorliege, das auf Ueberbürd- {2175} ung zurückzuführen sei. Schließlich wurde der Ausweg getroffen, daß Lie-Liechen einer sofortigen Untersuchung vom Stadtphysikus 3 sich unterziehe, so daß noch im Laufe des Vormittags die Ceremonie vor sich gehen kann. Lie-Liechen begibt sich nun unter Führung des Sekretärs ins Physikat, wo sie lange mit dem Widerstand des Arztes zu ringen hat, der zunächst Opposition gegen die Abteilung XVI ausspielt, als müßte sie das irgendwie angehen, dann auch, wie sie behauptet, vor dem Bureaufräulein Männlichkeit u. Konsequenz vordemonstriert, bis sie an die Humanität des Arztes appelliert u. schließlich die Untersuchung durchsetzt. 4

Die Ceremonie selbst dauert nur wenige Minuten u. verläuft recht unfeierlich. Inzwischen ist auch Oberleutnant Ludwig eingelangt, der mit Mozio ein Geschäft austragen will. Mozio u. Ludwig gehen zur Bank, während Lie-Liechen, ich u. der Major – da es indessen heiterer geworden – schlendern u. schließlich gemäß der Verabredung bei Hartmann in einem separirten Zimmer landen. Pünktlich um ½1h erscheint auch Mozio; auf meine Erklärung, daß ich ihn heute als meinen Gast betrachte, erwidert er, er habe selbst schon alles geordnet u. es werde mir auch nicht gelingen, Geld bei irgend einem der Kellner anzubringen. Die Karte bietet keine sonderliche Auswahl u. hätte Lie-Liechen nicht Karfiol als Gang eingeschoben, so wäre das Menu kaum über ein tägliches hinaus zu loben gewesen. An Getränken erhalten wir bloß Bier u. obendrein nur je ein Glas, Wein fehlt. Und aus dieser Reserve läßt sich Mozio nicht drängen, obgleich ich wiederholt – nur scheinbar scherzweise – bemerke, daß ich {2176} eigens 2 – 3000 Kronen zu mir genommen habe. Fast schon gegen das Ende der Mahlzeit bringe ich die Angelegenheit meiner Arbeit zur Sprache, zur Ueberraschung Lie-Liechens u. des Majors, die inzwischen, wie sie später gestanden, sich der Meinung hingegeben hatten, ich würde an diesem Tage auf den Gegenstand nicht mehr zurückkommen. Ich halte Mozio vor, daß die Uebersiedlung nach Deutschland, von vielen anderen Schwierigkeiten abgesehen besonders die der Möbelbeschaffung mit sich führe; ich schlage daher vor, daß er mir im nächsten Jahre 20.000 Kronen zur Verfügung stelle, damit ich die Schülerzahl reduzieren u. den II. Band vollenden kann. Er geht darauf sofort ein u. erklärt, daß er mir, bis nur die Vermögensabgabe vorüber ist, ein Conto eröffnen wolle u. auch eventuell Möbel für eine Wohnung bestellen werde. Um 2h gehen wir auseinander. 5

Es gilt nun vorerst an Paul ein Telegramm aufzugeben, sodann pn. Karten an Frl. Schaab u. Herrn Weisse, die um ihre Vormittagstunden gekommen sind; ich bestelle sie für Mittwoch vormittags (Staatsfeiertag!), 6 nachdem ich Jonas u. Elias ausdrücklich abgesagt habe. 7 — Nun zu Jetty, wo wir die Jause nehmen u. die Bekanntschaft eines Landsmanns von Lie-Liechen machen. Ludwig übergebe ich die „IX.“ , vom alten Herrn erhalte ich eine Pracht Havanna-Zigarre. — Weisse erscheint um ¾6h, um sich nach dem Vormittagsrätsel zu erkundigen.

© Transcription Marko Deisinger.

November 10, 1919 Monday.

The weather was not exactly agreeable in the early hours of the morning; I rush to make it to the hairdresser; upon returning, I wait for the carriage downstairs in front of the entrance; but it does not turn up! More than a little dismayed, I hurry upstairs to {2174} Lie-Liechen and now we make our way hastily to the intersection of Ungargasse and Rennweg Rennweg; I leap out to at the Major's, who is already coming to meet me, having suspected that the driver would fail to show. I suggest going immediately to Schwarzenbergplatz to get on the next best streetcar but, albeit with reservation, I agree with Lie-Liechen, who, still hankering after the phantom carriage, suggests we take another look in the Streichergasse. Our attempt to ride the streetcar O 1 fails because it is too full, and now we really do have to run down to the Schwarzenbergplatz after all. We arrive to the City Hall, where Mozio is already waiting for us, twenty minutes late. We present our apologies and press for the formalities to be handled expediently. 2

At around 10:00 I am summoned into the office unexpectedly alone, where the secretary, a friendly elderly man with the most innocent expression in the world, exclaims, as he stoops over the folder, that the documents still have something missing!! I protest in a shrill voice at such a thing being held against me at this late hour, when the witnesses are already present, and call in Lie-Liechen as well as Mozio and the Major. It is then explained to us that another widow dispensation is missing, a crucially important document that absolutely has to be submitted if the required grace period of nine months between the divorce and the new marriage is to be dispensed with. In response, we all get even more agitated, and the civil servant agrees to accept the explanation that there has undoubtedly been an oversight and the civil servants are at fault because of overwork. {2175} In the end, the solution was for Lie-Liechen to submit herself to an immediate examination by the City Physician 3 so that the ceremony can still go ahead before noon. Lie-Liechen is now led by the secretary to the physician's office, where for a long time she has to contend with the physician's resistance, for he at first cites opposition against Department XVI (as if that had anything to do with her), then also, as she claims, puts on a show of masculinity and persistance in front of the female office secretary, until she appeals to the physician's humanity and finally succeeds in being examined. 4

The ceremony itself lasts only a few minutes and goes off without a trace of solemnity. In the meantime, First Lieutenant Ludwig arrives, wanting to take care of some business with Mozio. Mozio and Ludwig go to the bank, while Lie-Liechen, the Major and I – since it has in the meantime cleared up – go out for a stroll and finally, as arranged, end up in a separate room in [the Restaurant] Hartmann. At precisely 12:30, Mozio also appears; in response to my declaration that I consider him my guest today, he says he has already arranged everything and I will not succeed in giving any of the waiters any money. The menu does not boast anything special, and if Lie-Liechen had not added a course of cauliflower, the menu would hardly have been more praiseworthy than a daily menu. The only drink we receive is beer, and only one glass of it; there is no wine. And Mozio does not allow himself to be coaxed from this reserve, even though I repeatedly mention – only seemingly in jest – that I {2176} have 2,000–3,000 Kronen on me. Almost at the end of the meal I bring up the issue of my work, to Lie-Liechen's and the Major's surprise, for in the meantime, as they later admitted, they had come to the conclusion that I was not going to return to this issue again that day. I tell Mozio that moving to Germany, aside from many other difficulties, especially involves getting furniture; I therefore propose that he provide me with 20,000 Kronen next year so that I can reduce the number of my students and finish volume II. He immediately agrees and says he wants to set up an account until the capital levies are raised, and may also order furniture for an apartment. We go our separate ways at 2:00. 5

The first thing to be done is to send a telegram to Paul, then pneumatic postcards to Miss Schaab and Mr. Weisse, who have missed out on their morning lessons; I ask them to come Wednesday morning (national holiday!), 6 after specifically canceling Jonas's and Elias's lessons. 7 — Now to Jetty, where we have tea and make the acquaintance of a fellow-countryman of Lie-Liechen. I hand over the Ninth Symphony to Ludwig; I receive a magnificent Havana cigar from the old man. — Weisse comes at 5:45 to ask about the mysterious circumstances in the morning.

© Translation Scott Witmer.

Footnotes

1 Streetcar O: at the time, this streetcar line, which had existed since 1907, ran between Remise Favoriten and Höchstädtplatz (destination sign Dresdner Straße).

2 Jeanette writes an emdash, then continues writing without paragraph-break.

3 The City Physician was employed by the city council and is the predecessor of the modern health department.

4 Jeanette writes an emdash, then continues writing without paragraph-break.

5 Jeanette writes an emdash, then continues writing without paragraph-break.

6 On November 12, 1918 the Republic was officially called into existence from the ramp of the Parliament. On April 25, 1919, the National Assembly unanimously and without debate declared November 12 a national holiday. When the Parliament was dissolved in 1933, the national holiday on November 12 was also jeopardized. On April 27, 1934, the national holiday on November 12 was eliminated.

7 The postcard to Oswald Jonas has survived: OJ 5/18, [D], November 10, 1919.