Browse by
JOB 94-3, [10] - Handwritten letter from Schenker to Hammer dated March 12, 1925
Soeben – welche Verkettung von Zufällen – trifft eine Karte aus Mailand ein, unterfertigt von Otto Vrieslander u. dem Ehepaar Hoboken, Frau Vriesl. weilt in Capri, Hotel Gaudeamus, u. Walter Dahms steckt in Venedig. Wohin die Reise V’s geht, weiß ich nicht; ich nehme an, daß er vielleicht ein Jahr lang in Italien verweilen wird, um in Muße sein Werk auszuarbeiten. Was Ihre Reisen anlangt, von denen zu erzählen Sie so lieb waren, 2 so befürchte ich durchaus nicht, daß sie Ihrem deutschen Gefühl abträglich sein könnten. Selbst eine Ansiedlung in London würde Sie heute nicht mehr entdeutschen. Der Geschäftskrieg, genannt Weltkrieg, ist aus, u. die außerdeutsche Welt selbst ist es, die sich vor sich selbst die Nase zuhält. Die anderen Völker haben das moralische Gleichgewicht verloren, u. vor dem {2} irgendwo hoch in den Lüften hängenden geheimen Tribunal stellt eins das andere blos wie dies auch Mitglieder einer Verbrecherbande zu tun pflegen, wenn sie vor dem Richter stehen u. jeder Verbrecher vor allem seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen sucht. Diese Stimmung geht heute deutlich durch die Welt u. drängt hinauf u. hinab bis in die letzten Winkel der Herzen u. Wohnungen, wie Aether, Gas sich ausbreitet. Es ist kein Stolz mehr, ein Angelsachse, Romane zu sein, Gescherr ja zu werden. Weit eher ist der Deutsche heute Träger der Moral u. zu ihm schauen auch schon die Völker empor, mögen sie diesen Blick von einander noch zu verbergen suchen. Wenn ich selbst Wien auch nicht einmal vorübergehend verlasse, so hat dies außerdem seinen Grund darin, daß die Musik als hohe, wirkliche Kunst, ein Gewächs des deutschen Klimas, der deutschen Landschaft ist. Die Züge der „Suite“, wie sind sie anders in der Hand eines Bach, Händel, als in der eines Couperin, obgleich es dort u. hier Allemanden, Sarabanden, Giguen, usw. sind! Ob man die Meister in Deutschland versteht oder nicht, ist eine zweite Frage, aber nur in Deutschland konnten sie zur Welt kommen, konnten sie auch leben. Was die Kunst des Vortrags betrifft, der Sie so liebevolle {3} Gedanken widmen, so räume ich – lachen Sie nicht – mir den Vorzug vor Vriesl. ein u. er wird ihn gewiß bestätigen. (Er schrieb in diesem Sinn des Öfteren in seinen Veröffentlichungen.) Meinen Händen, als wären sie Musikgehirne, entgeht nichts, was sich im Stück oben u. unten (in der Tiefe) begibt, ihre Bewegung sowie die der einzelnen Finger ist, schon rein augenmäßig ausgedrückt, das wahre Abbild aller Tonbewegungen, eine Art Onomatopoëtik. Daß das reiche Getreibe nicht auffällt, ist ja mein Stolz, es steht allein im Dienste der Kunst und weiß nichts von einem Zuhörer. Ich darf ohneweiters sagen, daß seit den Tagen der großen Meister niemand noch ähnlich das Instrument wie die Hand in der Gewalt hatte, kein Musiker, kein Virtuose. So selbstverständlich ich spiele, so selbstverständlich spreche ich davon. Und gar vor Ihnen verberge ich nichts – wir sprechen ja noch immer von der Kunst allein u. nicht von mir. Nun erst zu mir. Hertzka ist abgetan, der Anwalt droht ihm mit einer Klage, wenn er die vielen Hinterziehungen nicht gutmacht. Durch Vrieslanders Vermittlung bin ich bei den 3 Masken in München gelandet, die alles von mir zu drucken sich gern u. mit Freude bereit erklärt haben, auch der IV. Band der Theorien sowie op. 106 von Beeth., also ohne jede Rücksicht {4} auf die früheren Bände. Leider hat Hertzka die Herausgabe der 10 Hefte „Tonwille“ (auch gegen Entgelt) verweigert u. so müßte Titel u. Form geändert werden. In sehr erweitertem Umfange von 15 Bogen (= 8 Hefte Tonwille) wird in jedem November die Fortsetzung des „Tw“ unter dem Titel: „Das Meisterwerk in der Musik, ein Jahrbuch von H. Sch.“ erscheinen. 3 Am letzten Juni des Jahres habe ich das Buch abzuliefern. Ihnen hätte ich wohl schon längst den Jahrgang 1924 des „Tw“ (Heft VII-X) zukommen lassen, wenn ich eine Ahnung gehabt hätte, wo Sie stecken. Ich beauftrage heute die „U.E.“ Ihnen die Hefte zu schicken. Mit großer Freude wollen wir Sie bei uns begrüßen, wenn Sie nach Wien kommen! Kommen Sie am Ende wegen der Ausstellungen hierher oder in eigener Sache? Was macht Ihre Ehebrecherin? 4 Von diesen Dingen u. vielen anderen werden Sie uns zu erzählen haben, wie umgekehrt auch wir einen bunten Stoff Ihnen vorzulegen haben werden. 5 Also kommen Sie u. lassen Sie sich – sehen. Sonst ein Ohrmensch möchte ich hier ein Augenmensch sein. © Transcription Hedi Siegel & Stephanie Probst, 2022 |
Just now – what a chain of coincidences – a card arrived from Milan, signed by Otto Vrieslander and the Hoboken couple; Mrs. Vrieslander is staying at the Hotel Gaudeamus in Capri, and Walter Dahms is in Venice. I don’t know where Vrieslander’s travels will take him; I imagine he may remain in Italy for a year, so that he can prepare his work at his leisure. As to your travels, of which you were so kind to tell me, 2 I have not the slightest fear that they could have an adverse effect on your German identity. These days, even relocating to London would not de-Germanize you. The business war, known as the world war, is over and it is the non-German world that is disgusted with itself. The other peoples of the world have lost their moral equilibrium, and denounce each other before the secret tribunal that is {2} floating somewhere high up in the sky – they behave the way members of a criminal gang commonly do when standing in front of a judge with every felon seeking above all to save his own neck. This state of mind is prevalent all over the world today and advances high and low, into the deepest corners of hearts and apartments, spreading like gaseous ether. One can no longer take pride in being one of the Anglo-Saxon or Latin peoples and thus assuming leadership. Today Germans are far more likely to be the moral leaders and all peoples look up to them, even if they try to hide this from each other. If I myself don’t abandon Vienna even temporarily, my reason, above all, is that music, as the high and true art, is a plant that thrives in a German climate, a German landscape. How different are the features of a Suite by a Bach or Handel from those of one by a Couperin, even if in all of them there are Allemandes, Sarabandes, Gigues, etc.! Whether or not the masters are understood in Germany, that is a second question, but only in Germany could they have been born, and only there could they live. As to the art of performance, about which you expressed such affectionate {3} thoughts, I – don’t laugh – claim precedence over Vrieslander and he will certainly concur. (He has often expressed this in his publications.) Nothing that happens in the piece, both above [(on the surface)] and below (in the depths), escapes my hands; it is as if they were musical brains. Their motion, as well as that of the individual fingers is – in just purely visual terms – the true image of all tonal motion, a kind of onomatopoeia. The fact that the rich activity doesn’t attract attention is indeed my pride; it functions solely in the service of art and takes no heed of a listener. I may safely say that since the days of the great masters no one else – no musician, no virtuoso – has as yet succeeded in placing the instrument, along with the hand, under similar control. As straightforwardly as I play, so do I speak about it straightforwardly. And especially from you I hide nothing – after all, we are still speaking solely about art and not about me. Now about me. Hertzka is dismissed, my attorney threatens to sue him if he does not offer compensation for the many deceptions. Thanks to Vrieslander’s mediation I ended up with Drei Masken in Munich, who have declared themselves willing and able to print everything of mine, including volume IV of my Theories as well as Op. 106 of Beethoven, thus without any regard {4} to the earlier volumes. Unfortunately Hertzka has refused to hand over the 10 volumes of Tonwille (even for payment) and therefore we had to change the title and form. In very expanded volumes of 15 gatherings (= 8 issues of Tonwille ), sequels to Tonwille will appear every November, under the title “The Masterwork in Music, a Yearbook by Heinrich Schenker.” 3 I have to deliver the book by the end of June. If I had any idea of your whereabouts, I would have had the 1924 issues of Tonwille (issues VII–X) sent to you long ago. I will ask Universal Edition today to send them to you. We are very much looking forward to welcoming you when you come to Vienna! Are the exhibitions your main objective in coming here, or is it for personal reasons? How is your “Adulteress” going? 4 You will have to tell us about these and many other things, just as we, too, will have a colorful palette to present to you. 5 So come and be – seen. Usually an ear-man, this time I’d like to be an eye-man. Most cordial greetings to you and your wife from both of us, Your [signed:] H. Schenker March 12, 1925 © Translation Hedi Siegel & Stephanie Probst, 2022 |
Soeben – welche Verkettung von Zufällen – trifft eine Karte aus Mailand ein, unterfertigt von Otto Vrieslander u. dem Ehepaar Hoboken, Frau Vriesl. weilt in Capri, Hotel Gaudeamus, u. Walter Dahms steckt in Venedig. Wohin die Reise V’s geht, weiß ich nicht; ich nehme an, daß er vielleicht ein Jahr lang in Italien verweilen wird, um in Muße sein Werk auszuarbeiten. Was Ihre Reisen anlangt, von denen zu erzählen Sie so lieb waren, 2 so befürchte ich durchaus nicht, daß sie Ihrem deutschen Gefühl abträglich sein könnten. Selbst eine Ansiedlung in London würde Sie heute nicht mehr entdeutschen. Der Geschäftskrieg, genannt Weltkrieg, ist aus, u. die außerdeutsche Welt selbst ist es, die sich vor sich selbst die Nase zuhält. Die anderen Völker haben das moralische Gleichgewicht verloren, u. vor dem {2} irgendwo hoch in den Lüften hängenden geheimen Tribunal stellt eins das andere blos wie dies auch Mitglieder einer Verbrecherbande zu tun pflegen, wenn sie vor dem Richter stehen u. jeder Verbrecher vor allem seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen sucht. Diese Stimmung geht heute deutlich durch die Welt u. drängt hinauf u. hinab bis in die letzten Winkel der Herzen u. Wohnungen, wie Aether, Gas sich ausbreitet. Es ist kein Stolz mehr, ein Angelsachse, Romane zu sein, Gescherr ja zu werden. Weit eher ist der Deutsche heute Träger der Moral u. zu ihm schauen auch schon die Völker empor, mögen sie diesen Blick von einander noch zu verbergen suchen. Wenn ich selbst Wien auch nicht einmal vorübergehend verlasse, so hat dies außerdem seinen Grund darin, daß die Musik als hohe, wirkliche Kunst, ein Gewächs des deutschen Klimas, der deutschen Landschaft ist. Die Züge der „Suite“, wie sind sie anders in der Hand eines Bach, Händel, als in der eines Couperin, obgleich es dort u. hier Allemanden, Sarabanden, Giguen, usw. sind! Ob man die Meister in Deutschland versteht oder nicht, ist eine zweite Frage, aber nur in Deutschland konnten sie zur Welt kommen, konnten sie auch leben. Was die Kunst des Vortrags betrifft, der Sie so liebevolle {3} Gedanken widmen, so räume ich – lachen Sie nicht – mir den Vorzug vor Vriesl. ein u. er wird ihn gewiß bestätigen. (Er schrieb in diesem Sinn des Öfteren in seinen Veröffentlichungen.) Meinen Händen, als wären sie Musikgehirne, entgeht nichts, was sich im Stück oben u. unten (in der Tiefe) begibt, ihre Bewegung sowie die der einzelnen Finger ist, schon rein augenmäßig ausgedrückt, das wahre Abbild aller Tonbewegungen, eine Art Onomatopoëtik. Daß das reiche Getreibe nicht auffällt, ist ja mein Stolz, es steht allein im Dienste der Kunst und weiß nichts von einem Zuhörer. Ich darf ohneweiters sagen, daß seit den Tagen der großen Meister niemand noch ähnlich das Instrument wie die Hand in der Gewalt hatte, kein Musiker, kein Virtuose. So selbstverständlich ich spiele, so selbstverständlich spreche ich davon. Und gar vor Ihnen verberge ich nichts – wir sprechen ja noch immer von der Kunst allein u. nicht von mir. Nun erst zu mir. Hertzka ist abgetan, der Anwalt droht ihm mit einer Klage, wenn er die vielen Hinterziehungen nicht gutmacht. Durch Vrieslanders Vermittlung bin ich bei den 3 Masken in München gelandet, die alles von mir zu drucken sich gern u. mit Freude bereit erklärt haben, auch der IV. Band der Theorien sowie op. 106 von Beeth., also ohne jede Rücksicht {4} auf die früheren Bände. Leider hat Hertzka die Herausgabe der 10 Hefte „Tonwille“ (auch gegen Entgelt) verweigert u. so müßte Titel u. Form geändert werden. In sehr erweitertem Umfange von 15 Bogen (= 8 Hefte Tonwille) wird in jedem November die Fortsetzung des „Tw“ unter dem Titel: „Das Meisterwerk in der Musik, ein Jahrbuch von H. Sch.“ erscheinen. 3 Am letzten Juni des Jahres habe ich das Buch abzuliefern. Ihnen hätte ich wohl schon längst den Jahrgang 1924 des „Tw“ (Heft VII-X) zukommen lassen, wenn ich eine Ahnung gehabt hätte, wo Sie stecken. Ich beauftrage heute die „U.E.“ Ihnen die Hefte zu schicken. Mit großer Freude wollen wir Sie bei uns begrüßen, wenn Sie nach Wien kommen! Kommen Sie am Ende wegen der Ausstellungen hierher oder in eigener Sache? Was macht Ihre Ehebrecherin? 4 Von diesen Dingen u. vielen anderen werden Sie uns zu erzählen haben, wie umgekehrt auch wir einen bunten Stoff Ihnen vorzulegen haben werden. 5 Also kommen Sie u. lassen Sie sich – sehen. Sonst ein Ohrmensch möchte ich hier ein Augenmensch sein. © Transcription Hedi Siegel & Stephanie Probst, 2022 |
Just now – what a chain of coincidences – a card arrived from Milan, signed by Otto Vrieslander and the Hoboken couple; Mrs. Vrieslander is staying at the Hotel Gaudeamus in Capri, and Walter Dahms is in Venice. I don’t know where Vrieslander’s travels will take him; I imagine he may remain in Italy for a year, so that he can prepare his work at his leisure. As to your travels, of which you were so kind to tell me, 2 I have not the slightest fear that they could have an adverse effect on your German identity. These days, even relocating to London would not de-Germanize you. The business war, known as the world war, is over and it is the non-German world that is disgusted with itself. The other peoples of the world have lost their moral equilibrium, and denounce each other before the secret tribunal that is {2} floating somewhere high up in the sky – they behave the way members of a criminal gang commonly do when standing in front of a judge with every felon seeking above all to save his own neck. This state of mind is prevalent all over the world today and advances high and low, into the deepest corners of hearts and apartments, spreading like gaseous ether. One can no longer take pride in being one of the Anglo-Saxon or Latin peoples and thus assuming leadership. Today Germans are far more likely to be the moral leaders and all peoples look up to them, even if they try to hide this from each other. If I myself don’t abandon Vienna even temporarily, my reason, above all, is that music, as the high and true art, is a plant that thrives in a German climate, a German landscape. How different are the features of a Suite by a Bach or Handel from those of one by a Couperin, even if in all of them there are Allemandes, Sarabandes, Gigues, etc.! Whether or not the masters are understood in Germany, that is a second question, but only in Germany could they have been born, and only there could they live. As to the art of performance, about which you expressed such affectionate {3} thoughts, I – don’t laugh – claim precedence over Vrieslander and he will certainly concur. (He has often expressed this in his publications.) Nothing that happens in the piece, both above [(on the surface)] and below (in the depths), escapes my hands; it is as if they were musical brains. Their motion, as well as that of the individual fingers is – in just purely visual terms – the true image of all tonal motion, a kind of onomatopoeia. The fact that the rich activity doesn’t attract attention is indeed my pride; it functions solely in the service of art and takes no heed of a listener. I may safely say that since the days of the great masters no one else – no musician, no virtuoso – has as yet succeeded in placing the instrument, along with the hand, under similar control. As straightforwardly as I play, so do I speak about it straightforwardly. And especially from you I hide nothing – after all, we are still speaking solely about art and not about me. Now about me. Hertzka is dismissed, my attorney threatens to sue him if he does not offer compensation for the many deceptions. Thanks to Vrieslander’s mediation I ended up with Drei Masken in Munich, who have declared themselves willing and able to print everything of mine, including volume IV of my Theories as well as Op. 106 of Beethoven, thus without any regard {4} to the earlier volumes. Unfortunately Hertzka has refused to hand over the 10 volumes of Tonwille (even for payment) and therefore we had to change the title and form. In very expanded volumes of 15 gatherings (= 8 issues of Tonwille ), sequels to Tonwille will appear every November, under the title “The Masterwork in Music, a Yearbook by Heinrich Schenker.” 3 I have to deliver the book by the end of June. If I had any idea of your whereabouts, I would have had the 1924 issues of Tonwille (issues VII–X) sent to you long ago. I will ask Universal Edition today to send them to you. We are very much looking forward to welcoming you when you come to Vienna! Are the exhibitions your main objective in coming here, or is it for personal reasons? How is your “Adulteress” going? 4 You will have to tell us about these and many other things, just as we, too, will have a colorful palette to present to you. 5 So come and be – seen. Usually an ear-man, this time I’d like to be an eye-man. Most cordial greetings to you and your wife from both of us, Your [signed:] H. Schenker March 12, 1925 © Translation Hedi Siegel & Stephanie Probst, 2022 |
Footnotes1 Writing of this letter is recorded in Schenker’s diary for March 12, 1925: “An Hammer (Br.): ich habe keine Angst, daß er um sein Deutschtum komme, heute ist es ein Stolz, Deutscher zu sein. Ich bleibe in Wien wegen der musikalischen Luft. Habe die U.-E. verlassen, bringe bei den Drei Masken ein Jahrbuch heraus” (“To Hammer (letter): I am not afraid that he will lose his Germanness, today being German is something to be proud of. I am staying in Vienna because of the musical atmosphere. I have left UE, am publishing a yearbook with Drei Masken Verlag.”). In the same entry, Schenker records: “An die U.-E. (K.): ersuche, Tonwille 24 an Hammer zu senden.” (“To UE (postcard): I ask them to send Tonwille 1924 to Hammer”). – A photocopy of this letter exists as OJ 5/15a, [10]. 2 Schenker is referring to Hammer’s comparison of Vrieslander’s piano playing with that of Schenker himself (see Hammer’s letter OJ 11/36, [17] of March 1, 1925. 3 For a detailed account of the dispute between Schenker and Emil Hertzka of Universal Edition in 1924–25 and negotiations with Drei Masken Verlag, see Der Tonwille: Pamphlets/Quarterly Publication …, vol. II, ed. William Drabkin (New York: Oxford University Press, 2005), pp. vi–xii. 4 Five versions exist of Hammer’s painting “Christus und die Ehebrecherin / Christ and the Adulteress,” the first dating from 1923–24, and the last from 1962–63; see John Rothenstein, Victor Hammer: Artist and Crafstman (Boston: David R. Goodine, 1978), pp. 40-41 and plate XI. The first version is reproduced in the article Hammer mentioned to Schenker in his letter of March 1, 1925 (OJ 11/36, [17]), “"Il pittore Victor Hammer",” by Carlo Placci, in Dedalo, Rassegna d’arte diretta di Ugo Ojetti, year V, vol. I (June 1924); see pp. 188-90 (click here). For the second version of 1928–30 that was still in progress, see Victor Hammer, Rückschau, Gegenwart und Ausblick, vol. 2 of Österreichische Blätter (Graz: Schmidt-Dengler, 1936), plates 2-4 and 6-7. Later versions are reproduced at Hammer Society.
5 Hammer’s visit is most likely the one described in
Schenker’s diary entry for April 22, 1925: “Hammer erscheint um 5h, nimmt die Jause mit uns, bleibt bis 7¼h. Er erläutert in sehr eindrucksvoller Art seine Schrift,
zeigt ein starkes Selbstbewußtsein u. angenehme Frömmigkeit. Von ihm hören wir, daß
Seligmann mich einseitig findet, auch
daß mir der Spitzname Ton-Willi (“Tonwille”) beigelegt
wird. Er spricht sich über Furtwängler,
den er bei Franckenstein kennengelernt, sehr abfällig aus.” (“Hammer turns up at 5:00, has
afternoon coffee with us, stays until 7:15. He explains his monograph in a very impressive
manner, shows a strong sense of self-confidence and a pleasant piousness. We hear from him
that Seligmann finds me one-sided, and
also that I am referred to by the nickname “Ton-Willi" (Tonwille). He tells me his quite unfavorable opinion of Furtwängler whom he met at Franckenstein’s
place.”). |
|
Commentary
Digital version created: 2022-06-07 |