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Liebe Frau Wally! 1

Herzlichen Dank für Ihre warme Teilnahme! 2 Der gute Floriz schrieb mir einen rührenden Brief, worauf ich nicht erst nach Marburg 3 antworten zu müssen glaubte, da er ja wieder unterwegs sein könnte. Ich habe mir aber durchaus keine Gewissensbisse wegen der Trennung von der Mama gemacht, denn sie selbst war es, die den Haushalt in der Traungasse 4 auflöste, die Möbel (!, was wir damals so nannten) verkaufte, u. zur Schwester zog. 5 Von dort gieng sie auch wieder selbst zu Wilhelm nach Kautzen, 6 dann zur Tante nach Wien, 7 u. als nachdem sie mit dieser fertig geworden, übersiedelte sie von selbst zu völlig fremden Leuten. 8 Dies gieng mir immer sehr nahe, aber ich war, damals schon in der Reisnerstr. wohnhaft, völlig außer Stande, die Mutter zu mir zu nehmen. 9 Selbst wenn ich eine größere Wohnung hätte aufnehmen u. neu möblieren können ‒ dzt wie wenig ich es dazumal konnte, weiß Fl. wohl am besten aus traurigen Gelderfahrungen ‒, hätte ich der armen Mutter doch nicht auch zugleich das jüdische Milieu geben können, dessen sie vor Allem bedürfte. Solange die Schwester im Hause war, fungierte sie auf glücklichste Weise als Bindeglied zwischen uns u. den etwaigen Freundinnen der Mutter; {2} mit mir selbst aber hat man diesbezüglich niemals was Rechtes anfangen können. Das Alles ist es also nicht, was mir Schmerzen verursacht, nur einzig das schandvolle undankbare Verhalten Mozios gegenüber der Mutter, die ohne Genugtuung aus dem Leben gehen müßte. Hätte ich Mozio's Geheimnis vor 10 Jahren gewußt, dann freilich hätten wir die Mama nach Podhajce 10 bringen können, wohin es sie immer zog. Leider erfuhr ich zu spät von seinen Einkünften . .

Was unser Hinauskommen anbelangt, so stellen sich uns leider unüberwindliche Schwierigkeiten entgegen. Vor Allem eine mangelhafte winterliche Ausrüstung. Ich will meinem in diesen Jahren wirklich schwergeprüften Lieliechen nicht zumuten, daß sie Frierzustände auf sich nimmt, wo sie schon bei den Einkäufen (die sie, vergessen Sie das nicht, jeden Tag auch bei schlechtestem Wetter u. miserablem Schuhwerk leider immer nur selbst zu besorgen hat) genug solcher zu bestehen hat. Ich bin froh, wenn sie nach dem härtesten Muß in die Wärme kommt u. Schuhe ablegt oder dgl. Und dazu kommt noch das Dringliche meiner Arbeit. 11 Der Krieg war für mich ein Denkzettel ersten Ranges u. ich muß mich u. Lieliechen vor der Wiederkehr solcher betrüblicher Erfahrungen schützen. Wenn mir so Manches heute noch zustoßen kann, wo meiner die Menschen immerhin noch bedürfen, wie würde es aussehen, wenn sie meines als eines alten {3} Mannes nicht mehr bedürfen würden, da heißt es energisch vorbauen. Und als sturmerprobter Selbstversorger weiß ich nur einen Weg hiezu, ‒ die Vollendung des Hauptwerkes, auf dessen Einnahmen ich nun nach den immer größer werdenden Erfolgen wohl bis zu einem gewissen Grade rechnen darf. Was das aber heißt, diese schwierigste Arbeit meines Lebens bei 3‒4 Stunden täglich zu machen, hinter denen noch immer weitere 1‒2 Stunden Arbeit für die Schüler steckt, davon mögen Sie sich vielleicht wirklich keine Vorstellung machen, zumal unter den Umständen, wie sie heute gegeben sind.

Ob wir wollen oder nicht, müssen wir uns daher, solange diese Verhältnisse andauern, mit dem brieflichen Ausweg behelfen. Ihnen muten wir ja gar nicht zu, daß Sie unter den für Sie obwaltenden Schwierigkeiten die „Fernreise“ zu uns ‒ man muß ja heute beinahe so sagen ‒ machen, u. wir können es schon gar nicht unternehmen. 12 Es bleibt mir nur übrig, Sie zu bitten, gelegentlich mal ein Kärtchen uns „hinein“zuschreiben, wie es Ihnen, Ihren Kindderchen ergeht ‒ ich wollte, mein Band 13 könnte so von selbst gedeihen u. wachsen, wie diese glücklichen Geschöpfe ‒; wir werden uns ja auch einfinden, dafür bürgt unsere Vergangenheit, da wir doch im Laufe der Jahre ohne jede Etikette wenn ich nicht irre stets als die Ersten u. oft sogar zudringlich frugen, {4} nicht wahr? 14

Einen anderen Weg weiß ich heute nicht. Kommen wieder mal Schuhe ins Land, u.s.w., dann erscheinen wir unverzüglich, um uns an der Familie zu sättigen.


Mit beste[n] Grüßen an Sie von mir u. Lieliechen
Ihr
[signed:] H Sch

Sonntag 30. XII. 1917

© Transcription Ian Bent, William Drabkin, and Lee Rothfarb, 2016



Dear Wally, 1

Cordial thanks for your warm condolences! 2 Good old Floriz wrote me a touching letter, to which I didn't at first think I needed to respond to Marburg 3 since he might well be on the move again. I have however felt absolutely no pangs of remorse regarding my separation from Mama, for it was she herself who dissolved the household in the Traungasse, 4 who sold the furniture (!, as we called it in those days), and moved to my sister's. 5 From there she moved, again at her own initiative, to Wilhelm in Kautzen, 6 then to my aunt in Vienna, 7 and after she had got tired of the latter moved at her own decision to completely unfamiliar people. 8 This distressed me greatly but, by then already living in the Reisnerstraße, I was not remotely in a position to take my mother in. 9 Even if I had been able to take on a larger apartment and to furnish it anew ‒ and Floriz knows best from [my] sorry financial state at that time how little I could have afforded that ‒ there was no way I could have at the same time have provided my mother with the Jewish milieu of which she was above all in need. So long as my sister was in the house, she did the best possible job of being the liaison between us and whatever friends my mother had; {2} with me on my own, on the other hand, I could never have begun to provide what was needed in this regard. So, all of that is not what causes me pain; [it is] only the shameful, ungrateful behavior of Mozio toward mother, who was destined to depart this life without amends having been made. Had I known Mozio's secret ten years ago, then we could of course have moved Mama to Podhajce, 10 to which she always felt drawn. Unfortunately, I learned too late about his income ....

As concerns our getting out [to visit you], sadly insuperable difficulties stand in our way, above all a lack of winter gear. I will not demand of my Lieliechen, who in recent years has been utterly sorely tried, that she subject herself to freezing conditions when she already has enough of that to cope with when doing the shopping (which, don't forget, alas, she always has to take care of by herself every day, even in the worst weather and with atrocious footware). I am happy when after direst necessity she comes into the warm and takes off her shoes or suchlike. And on top of that there are still the pressing demands of my work. 11 The war has been for me an object lesson of the first order, and I must protect Lieliechen and myself from the recurrence of such distressing experiences. If these days so much can still go wrong with me, where people are still constantly in need of me, how would it look if they were no longer to need me as an old {3} man? This has to be energetically guarded against. As a storm-tested self-provider I know only one way to do this ‒ the completion of my principal work, on the income from which I am to a considerable extent still dependant [even] after my ever-increasing successes. What that means, however ‒ to do this, the most difficult work of my life, at the same time as [giving] three or four lessons a day plus a further one to two hours of work for my pupils ‒ of this you really cannot have any conception, particularly given conditions as they are today.

Whether we like it or not, as long as these conditions prevail we must content ourselves with resorting to letters. Given the difficulties that you face, we certainly don't expect you to make the "long journey" (as one has almost to call it these days) to us, and we most certainly can't undertake it ourselves. 12 All that is left is for me to ask you to pen us a short postcard from time to time telling us how things are going with you and your little children. ‒ I only wish my volume 13 could prosper and grow as spontaneously as [do] these fortunate creatures. ‒ We, too, will send reports of ourselves (our past record can vouch for that) as over the years without undue formality, if I am not mistaken, we were always the first to inquire, often even pressingly {4} ‒ isn't that true? 14

I don't see any other way at the moment. Once shoes again become available, etc., then we will appear immediately in order to savor the pleasures of family life.


With best greetings to you from Lieliechen and me,
Your
[signed:] H Sch

Sunday December 30, 1917

© Translation Ian Bent, William Drabkin, and Lee Rothfarb, 2016



Liebe Frau Wally! 1

Herzlichen Dank für Ihre warme Teilnahme! 2 Der gute Floriz schrieb mir einen rührenden Brief, worauf ich nicht erst nach Marburg 3 antworten zu müssen glaubte, da er ja wieder unterwegs sein könnte. Ich habe mir aber durchaus keine Gewissensbisse wegen der Trennung von der Mama gemacht, denn sie selbst war es, die den Haushalt in der Traungasse 4 auflöste, die Möbel (!, was wir damals so nannten) verkaufte, u. zur Schwester zog. 5 Von dort gieng sie auch wieder selbst zu Wilhelm nach Kautzen, 6 dann zur Tante nach Wien, 7 u. als nachdem sie mit dieser fertig geworden, übersiedelte sie von selbst zu völlig fremden Leuten. 8 Dies gieng mir immer sehr nahe, aber ich war, damals schon in der Reisnerstr. wohnhaft, völlig außer Stande, die Mutter zu mir zu nehmen. 9 Selbst wenn ich eine größere Wohnung hätte aufnehmen u. neu möblieren können ‒ dzt wie wenig ich es dazumal konnte, weiß Fl. wohl am besten aus traurigen Gelderfahrungen ‒, hätte ich der armen Mutter doch nicht auch zugleich das jüdische Milieu geben können, dessen sie vor Allem bedürfte. Solange die Schwester im Hause war, fungierte sie auf glücklichste Weise als Bindeglied zwischen uns u. den etwaigen Freundinnen der Mutter; {2} mit mir selbst aber hat man diesbezüglich niemals was Rechtes anfangen können. Das Alles ist es also nicht, was mir Schmerzen verursacht, nur einzig das schandvolle undankbare Verhalten Mozios gegenüber der Mutter, die ohne Genugtuung aus dem Leben gehen müßte. Hätte ich Mozio's Geheimnis vor 10 Jahren gewußt, dann freilich hätten wir die Mama nach Podhajce 10 bringen können, wohin es sie immer zog. Leider erfuhr ich zu spät von seinen Einkünften . .

Was unser Hinauskommen anbelangt, so stellen sich uns leider unüberwindliche Schwierigkeiten entgegen. Vor Allem eine mangelhafte winterliche Ausrüstung. Ich will meinem in diesen Jahren wirklich schwergeprüften Lieliechen nicht zumuten, daß sie Frierzustände auf sich nimmt, wo sie schon bei den Einkäufen (die sie, vergessen Sie das nicht, jeden Tag auch bei schlechtestem Wetter u. miserablem Schuhwerk leider immer nur selbst zu besorgen hat) genug solcher zu bestehen hat. Ich bin froh, wenn sie nach dem härtesten Muß in die Wärme kommt u. Schuhe ablegt oder dgl. Und dazu kommt noch das Dringliche meiner Arbeit. 11 Der Krieg war für mich ein Denkzettel ersten Ranges u. ich muß mich u. Lieliechen vor der Wiederkehr solcher betrüblicher Erfahrungen schützen. Wenn mir so Manches heute noch zustoßen kann, wo meiner die Menschen immerhin noch bedürfen, wie würde es aussehen, wenn sie meines als eines alten {3} Mannes nicht mehr bedürfen würden, da heißt es energisch vorbauen. Und als sturmerprobter Selbstversorger weiß ich nur einen Weg hiezu, ‒ die Vollendung des Hauptwerkes, auf dessen Einnahmen ich nun nach den immer größer werdenden Erfolgen wohl bis zu einem gewissen Grade rechnen darf. Was das aber heißt, diese schwierigste Arbeit meines Lebens bei 3‒4 Stunden täglich zu machen, hinter denen noch immer weitere 1‒2 Stunden Arbeit für die Schüler steckt, davon mögen Sie sich vielleicht wirklich keine Vorstellung machen, zumal unter den Umständen, wie sie heute gegeben sind.

Ob wir wollen oder nicht, müssen wir uns daher, solange diese Verhältnisse andauern, mit dem brieflichen Ausweg behelfen. Ihnen muten wir ja gar nicht zu, daß Sie unter den für Sie obwaltenden Schwierigkeiten die „Fernreise“ zu uns ‒ man muß ja heute beinahe so sagen ‒ machen, u. wir können es schon gar nicht unternehmen. 12 Es bleibt mir nur übrig, Sie zu bitten, gelegentlich mal ein Kärtchen uns „hinein“zuschreiben, wie es Ihnen, Ihren Kindderchen ergeht ‒ ich wollte, mein Band 13 könnte so von selbst gedeihen u. wachsen, wie diese glücklichen Geschöpfe ‒; wir werden uns ja auch einfinden, dafür bürgt unsere Vergangenheit, da wir doch im Laufe der Jahre ohne jede Etikette wenn ich nicht irre stets als die Ersten u. oft sogar zudringlich frugen, {4} nicht wahr? 14

Einen anderen Weg weiß ich heute nicht. Kommen wieder mal Schuhe ins Land, u.s.w., dann erscheinen wir unverzüglich, um uns an der Familie zu sättigen.


Mit beste[n] Grüßen an Sie von mir u. Lieliechen
Ihr
[signed:] H Sch

Sonntag 30. XII. 1917

© Transcription Ian Bent, William Drabkin, and Lee Rothfarb, 2016



Dear Wally, 1

Cordial thanks for your warm condolences! 2 Good old Floriz wrote me a touching letter, to which I didn't at first think I needed to respond to Marburg 3 since he might well be on the move again. I have however felt absolutely no pangs of remorse regarding my separation from Mama, for it was she herself who dissolved the household in the Traungasse, 4 who sold the furniture (!, as we called it in those days), and moved to my sister's. 5 From there she moved, again at her own initiative, to Wilhelm in Kautzen, 6 then to my aunt in Vienna, 7 and after she had got tired of the latter moved at her own decision to completely unfamiliar people. 8 This distressed me greatly but, by then already living in the Reisnerstraße, I was not remotely in a position to take my mother in. 9 Even if I had been able to take on a larger apartment and to furnish it anew ‒ and Floriz knows best from [my] sorry financial state at that time how little I could have afforded that ‒ there was no way I could have at the same time have provided my mother with the Jewish milieu of which she was above all in need. So long as my sister was in the house, she did the best possible job of being the liaison between us and whatever friends my mother had; {2} with me on my own, on the other hand, I could never have begun to provide what was needed in this regard. So, all of that is not what causes me pain; [it is] only the shameful, ungrateful behavior of Mozio toward mother, who was destined to depart this life without amends having been made. Had I known Mozio's secret ten years ago, then we could of course have moved Mama to Podhajce, 10 to which she always felt drawn. Unfortunately, I learned too late about his income ....

As concerns our getting out [to visit you], sadly insuperable difficulties stand in our way, above all a lack of winter gear. I will not demand of my Lieliechen, who in recent years has been utterly sorely tried, that she subject herself to freezing conditions when she already has enough of that to cope with when doing the shopping (which, don't forget, alas, she always has to take care of by herself every day, even in the worst weather and with atrocious footware). I am happy when after direst necessity she comes into the warm and takes off her shoes or suchlike. And on top of that there are still the pressing demands of my work. 11 The war has been for me an object lesson of the first order, and I must protect Lieliechen and myself from the recurrence of such distressing experiences. If these days so much can still go wrong with me, where people are still constantly in need of me, how would it look if they were no longer to need me as an old {3} man? This has to be energetically guarded against. As a storm-tested self-provider I know only one way to do this ‒ the completion of my principal work, on the income from which I am to a considerable extent still dependant [even] after my ever-increasing successes. What that means, however ‒ to do this, the most difficult work of my life, at the same time as [giving] three or four lessons a day plus a further one to two hours of work for my pupils ‒ of this you really cannot have any conception, particularly given conditions as they are today.

Whether we like it or not, as long as these conditions prevail we must content ourselves with resorting to letters. Given the difficulties that you face, we certainly don't expect you to make the "long journey" (as one has almost to call it these days) to us, and we most certainly can't undertake it ourselves. 12 All that is left is for me to ask you to pen us a short postcard from time to time telling us how things are going with you and your little children. ‒ I only wish my volume 13 could prosper and grow as spontaneously as [do] these fortunate creatures. ‒ We, too, will send reports of ourselves (our past record can vouch for that) as over the years without undue formality, if I am not mistaken, we were always the first to inquire, often even pressingly {4} ‒ isn't that true? 14

I don't see any other way at the moment. Once shoes again become available, etc., then we will appear immediately in order to savor the pleasures of family life.


With best greetings to you from Lieliechen and me,
Your
[signed:] H Sch

Sunday December 30, 1917

© Translation Ian Bent, William Drabkin, and Lee Rothfarb, 2016

Footnotes

1 Writing of this letter is recorded in Schenker's diary at OJ 2/9, p. 820, December 30, 1917: "An Frau Wally (Br.): knüpfe an Fl. Brief an u. suche seine irrige Vorstellung richtigzustellen, da ihm beliebte anzunehmen, als würde ich Reue darüber empfinden, mich von der Mutter überhaupt getrennt zu haben. Daran schließe ich eine Darstellung der Gründe an, die uns hindern hinaus zu kommen: mangelhafte Bekleidung, besonders der Füße, die vielfache u. gehetzte Tätigkeit Lie-Liechens u. endlich die Arbeit. Zum Schluß ersuche ich sie, dem Beispiel zu folgen, das wir selbst all die Jahre her gegeben haben u. ohne Etikette gelegentlich nach uns zu fragen." ("To Mrs. Wally (letter): I answer it together with Floriz's letter and seek to put right his erroneous conception, since it was his fancy to assume that I would altogether feel remorse about having separated myself from my mother. To this I add a statement of the reasons which prevent us from getting out: lack of apparel, particularly of footwear, Lie-Liechen's profuse and stressful activities and ultimately the work. Finally I request her to follow the example, which we ourselves have set all these years, and without undue formality occasionally to inquire as to our well-being.").

2 Valerie Violin's communication of sympathy on the death of Heinrich's mother is not known to survive. The diary entry (see footnote 1) indicates that Schenker is here reacting to remarks made by Moriz (in a communication that also is not known to survive), not by Valerie herself.

3 Moriz Violin was in Maribor in Slovenia ‒ Marburg an der Drau, then still part of Austria-Hungary ‒ on war service at the time.

4 Schenker lived at Vienna III, Traungasse 1 from November 1892 to October 1896. The wording of this and the subsequent sentence suggests that her departure, and the dismantling of the household, caused Schenker himself to move to Reisnerstraße 18. Schenker's diary entry for December 23, 1917 seems to imply that for some part of the time at Traungasse 1, Sophie was present and acted as a buffer between Julia and Heinrich, whose teaching work Julia "frequently obstructed."

5 In August of that year Sophie (Shifre) Schenker and her husband Salo Guttmann, having married in 1898, were living in Wilhemsburg, near Sankt Pölten, according to the birth registration for their son Johann.

6 Wilhelm Schenker seems to have lived in Kautzen from c.1910 to 1918. Moreover, Schenker's diary entry for December 23, 1917 states that Julia's move to Kautzen occurred in "such difficult times of war," implying that it took place during the period 1914‒18. However the latter refers to the final move of her life, whereas the reference in this letter was clearly not the final one.

7 Presumably Dora Einschenk, whom Schenker almost invariably calls "Tante" ("aunt"), though her relationship to the Schenker family complex is still unclear.

8 Cf. Schenker's diary entry for December 23, 1917 (OJ 2/9, p. 815): "it was the fault of this youngest son [i.e. Moriz Schenker] that our mother was forced, for years, to seek accommodation among poor Jews whom she did not know"; also ibid: "The fact that at the moment she moved away from my aunt's I did not take her back to myself was perhaps even more tragic than her experience with her other sons."

9 The earliest correspondence item delivered to Schenker at Vienna III, Reisnerstraße 18II, No. 10 is postmarked October 8, 1896 (Meschaert: OJ 12/54, [1]). Cf. Schenker's diary at OJ 2/9, p. 816, December 23, 1917: "Even less than in the previous period, my financial means would not allow me to start all over again, taking on a household, purchasing furniture, engaging a cook or similar personnel in the house."

10 Podhajce was Julia Schenker's place of birth.

11 Schenker is here referring to Jeanette's contribution to his theoretical work and teaching: dictation, stenography, fair-copying, contacting students, and so on.

12 The journey from the Rennweg at Reisnerstraße, in the third district (southeast), to Sechhausterstraße 126 within a short distance of the Schönbrunn palace (west), would have involved at least three trams and buses (or train from the Karlsplatz). Under normal conditions it would have taken more than an hour, and in wintertime under wartime conditions it would have been much more arduous.

13 i.e. Kontrapunkt, second half-volume, eventually published in 1922, of which Schenker was at this time, as his diaries record, drafting sections.

14 In this convoluted construction Schenker is implicity chiding Valerie Violin without doing so overtly; the meaning behind it is baldly stated in the diary summary (see footnote 1).

Commentary

Format
4p letter, holograph salutation, message, valediction, and signature
Provenance
Violin, Moriz (document date-1956)--Heirs of Moriz Violin (1956-195?)--University of California, Riverside (195?--)
Rights Holder
Heirs of Heinrich Schenker, deemed to be in the public domain
License
All reasonable steps have been taken to locate the heirs of Heinrich Schenker. Any claim to intellectual rights on this document should be addressed to the Schenker Documents Online, at schenkercorrespondence [at] mus (dot) cam (dot) ac (dot) uk

Digital version created: 2016-02-01
Last updated: 2010-02-15