17. XII. 13
Im Archiv, um die revidierte Abschrift [Beethoven Op. 110] neuerdings einzusehen; indessen wurde das Exemplar von Dr. Mand. wieder in die eiserne Kasse gesperrt, da ich er mich für Dienstag erwartete. Meine Zeiteinteilung erlaubte mir leider nicht darauf zu warten[,] bis es wieder heraufgeholt werde. *Ländler v. Floriz korrigiert. Wie korrigiert. Wie entsetzlich, den Rückgang dieses Menschen auf allen Linien zu beobachten! Nun bestreitet er mit sogenanntem Komponieren blos nur mehr noch ein Weihnachtsgeschenk, um eine wahrhaft gütige Frau doch irgendwie seinerseits zu entschädigen. Er hält sich die Mäzenin warm u. denkt weiter an gar nichts mehr. *Fräulein Kaff erzählt, daß sie mit Herrn Rosenthal von Brünn nach Wien gefahren ist sei u. daß sie seinen Bemerkungen entnommen habe, daß er gerne etwas mehr wider mich vorgebracht hätte, wenn er nicht Rücksicht auf ihr jugendliches Alter zu nehmen gehabt hätte. Indessen machte er Bemerkungen über op. 109 die V verrieten, daß er sich durch dieses Werk [illeg]mitgetroffen fühlte. *{492} Starker Schnupfen setzt ein. *
© Transcription Marko Deisinger. |
December 17, 1913.
In the Archive, to examine the revised copy [of Beethoven's Op. 110] again; in the meantime, the copy was again locked in the iron cabinet by Dr. Mandyczevski as he was expecting me on Tuesday. My schedule did not, unfortunately, allow me to wait until he had again retrieved it. *Floriz's ländler corrected – quasi-corrected. How dreadful it is to observe the regression of this person along all lines! Now, with so-called composing, he is merely paying for a Christmas present, in order to compensate a truly kindhearded lady in some way. He is keeping his benefactress warm and has nothing else at all in mind. *Miss Kaff tells me that she travelled with Mr. Rosenthal from Brno to Vienna, and that she gathered from his remarks that he would have liked to make some disparaging remarks about me if he had not taken account of her youthful age. At the same time, he made remarks about Op. 109 that betrayed the fact that he felt hurt by this work. *{492} The start of a bad cold. *
© Translation William Drabkin. |
17. XII. 13
Im Archiv, um die revidierte Abschrift [Beethoven Op. 110] neuerdings einzusehen; indessen wurde das Exemplar von Dr. Mand. wieder in die eiserne Kasse gesperrt, da ich er mich für Dienstag erwartete. Meine Zeiteinteilung erlaubte mir leider nicht darauf zu warten[,] bis es wieder heraufgeholt werde. *Ländler v. Floriz korrigiert. Wie korrigiert. Wie entsetzlich, den Rückgang dieses Menschen auf allen Linien zu beobachten! Nun bestreitet er mit sogenanntem Komponieren blos nur mehr noch ein Weihnachtsgeschenk, um eine wahrhaft gütige Frau doch irgendwie seinerseits zu entschädigen. Er hält sich die Mäzenin warm u. denkt weiter an gar nichts mehr. *Fräulein Kaff erzählt, daß sie mit Herrn Rosenthal von Brünn nach Wien gefahren ist sei u. daß sie seinen Bemerkungen entnommen habe, daß er gerne etwas mehr wider mich vorgebracht hätte, wenn er nicht Rücksicht auf ihr jugendliches Alter zu nehmen gehabt hätte. Indessen machte er Bemerkungen über op. 109 die V verrieten, daß er sich durch dieses Werk [illeg]mitgetroffen fühlte. *{492} Starker Schnupfen setzt ein. *
© Transcription Marko Deisinger. |
December 17, 1913.
In the Archive, to examine the revised copy [of Beethoven's Op. 110] again; in the meantime, the copy was again locked in the iron cabinet by Dr. Mandyczevski as he was expecting me on Tuesday. My schedule did not, unfortunately, allow me to wait until he had again retrieved it. *Floriz's ländler corrected – quasi-corrected. How dreadful it is to observe the regression of this person along all lines! Now, with so-called composing, he is merely paying for a Christmas present, in order to compensate a truly kindhearded lady in some way. He is keeping his benefactress warm and has nothing else at all in mind. *Miss Kaff tells me that she travelled with Mr. Rosenthal from Brno to Vienna, and that she gathered from his remarks that he would have liked to make some disparaging remarks about me if he had not taken account of her youthful age. At the same time, he made remarks about Op. 109 that betrayed the fact that he felt hurt by this work. *{492} The start of a bad cold. *
© Translation William Drabkin. |