25. September 1923 Schon [sic], wolkenlos.
— Zur Bankverein-Zentrale: erlege 30000 Kronen für die Frankfurter Zeitung . — Hole 70 Brote: 87500 Kronen. — Nachmittag 3h erscheint Weisse; bringt Reger- Variationen op. 81 u. [illeg]Moussorgsky „ Ausstellungsbilder “; gebe ihm Hindemiths Quartett zurück; er ist über den Abgang der Frau Komorn beleidigt, fühlt sich „erlöst“, obgleich weder er noch seine Frau vor hatten, sie wegzuschicken, bei 100000 Kronen Honorar war er sie trotz Abneigung zu behalten entschlossen. Das allein ist richtig. Er fragt mich, warum ich sie annehme? Ich gab zur Antwort, daß ich keinen Grund hatte, gerade ihr den Unterricht zu verweigern, sofern sie nur die Angelegenheit mit ihm in Ordnung gebracht hat; zeige ihm Müllers Programm, erzähle von Klenau. Lie-Liechen hat inzwischen den Café der Mizzi gegeben u. ich empfinde einige Schadenfreude, daß so Weisse um den Café kommt. Er bittet um Stunden, da nun Warburg bestimmt wiederkommt. Ich zeige durchaus kein Glücksgefühl, sondern erwidere recht kühl, „natürlich kann ich sie Ihnen nicht verweigern.“ — Einkäufe mit Lie-Liechen, finden aber den gesuchten Schalter nicht. — Gehe Reger- Variationen durch, abends auch am Klavier. —© Transcription Marko Deisinger. |
September 25, 1923 Nice, cloudless.
— To the Bankverein headquarters: I pay 30,000 Kronen for the Frankfurter Zeitung . — I pick up 70 pieces of bread: 87,500 Kronen. — At 3:00 in the afternoon, Weisse appears; he brings Reger's Variations Op. 81 and [illeg]Moussorgsky Pictures at an Exhibition ; I return Hindemith's quartet to him; he is offended at Mrs. Komorn's leaving, feels "liberated" even though neither he nor his wife intended to send her away, for the fee of 100,000 Kronen he was determined to keep her despite his aversion. That alone is correct. He asks me why I accept her? I answered that I had no reason to deny lessons explicitly to her, as long as she straightened out the situation with him; I show him Müller's program, tell him about Klenau. In the meantime, Lie-Liechen gave Mizzi the coffee and I feel some malignant glee that Weisse missed out on the coffee in this manner. He asks for lessons because now Warburg is definitely coming back. I display no happiness at all, but rather respond quite coolly, "of course I can't deny you them." — Purchases with Lie-Liechen, but we do not find the switch we were looking for. — I go through Reger Variations , on the piano as well in the evening. —© Translation Scott Witmer. |
25. September 1923 Schon [sic], wolkenlos.
— Zur Bankverein-Zentrale: erlege 30000 Kronen für die Frankfurter Zeitung . — Hole 70 Brote: 87500 Kronen. — Nachmittag 3h erscheint Weisse; bringt Reger- Variationen op. 81 u. [illeg]Moussorgsky „ Ausstellungsbilder “; gebe ihm Hindemiths Quartett zurück; er ist über den Abgang der Frau Komorn beleidigt, fühlt sich „erlöst“, obgleich weder er noch seine Frau vor hatten, sie wegzuschicken, bei 100000 Kronen Honorar war er sie trotz Abneigung zu behalten entschlossen. Das allein ist richtig. Er fragt mich, warum ich sie annehme? Ich gab zur Antwort, daß ich keinen Grund hatte, gerade ihr den Unterricht zu verweigern, sofern sie nur die Angelegenheit mit ihm in Ordnung gebracht hat; zeige ihm Müllers Programm, erzähle von Klenau. Lie-Liechen hat inzwischen den Café der Mizzi gegeben u. ich empfinde einige Schadenfreude, daß so Weisse um den Café kommt. Er bittet um Stunden, da nun Warburg bestimmt wiederkommt. Ich zeige durchaus kein Glücksgefühl, sondern erwidere recht kühl, „natürlich kann ich sie Ihnen nicht verweigern.“ — Einkäufe mit Lie-Liechen, finden aber den gesuchten Schalter nicht. — Gehe Reger- Variationen durch, abends auch am Klavier. —© Transcription Marko Deisinger. |
September 25, 1923 Nice, cloudless.
— To the Bankverein headquarters: I pay 30,000 Kronen for the Frankfurter Zeitung . — I pick up 70 pieces of bread: 87,500 Kronen. — At 3:00 in the afternoon, Weisse appears; he brings Reger's Variations Op. 81 and [illeg]Moussorgsky Pictures at an Exhibition ; I return Hindemith's quartet to him; he is offended at Mrs. Komorn's leaving, feels "liberated" even though neither he nor his wife intended to send her away, for the fee of 100,000 Kronen he was determined to keep her despite his aversion. That alone is correct. He asks me why I accept her? I answered that I had no reason to deny lessons explicitly to her, as long as she straightened out the situation with him; I show him Müller's program, tell him about Klenau. In the meantime, Lie-Liechen gave Mizzi the coffee and I feel some malignant glee that Weisse missed out on the coffee in this manner. He asks for lessons because now Warburg is definitely coming back. I display no happiness at all, but rather respond quite coolly, "of course I can't deny you them." — Purchases with Lie-Liechen, but we do not find the switch we were looking for. — I go through Reger Variations , on the piano as well in the evening. —© Translation Scott Witmer. |