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Rudorff
Wien, 28. 9. 08.

Hochverehrter Herr Professor! 1

Ich zögerte nach Lauenstein zu denken, weil ich annahm, daß Sie inzwischen wahrscheinlich die Heimreise nach Berlin antreten würden. Nun hat sich aber zu viel der Liebenswürdigkeit über mein Haupt ergossen, u. ich wage es, doch nach nach [sic] Lauenstein die so angewachsene Dankesschuld nach meinen besten Kräften abzutragen.

Vor Allem: ich kann, u. mag es nicht sagen, wie wohl mir Ihr Zutrauen gegenüber meinen Plänen getan hat. 2 Wenn ich nur verspreche, mich dieses Zutrauens stets würdig zu erweisen so wollen Sie daraus allein das Maß meines Dankgefühls erkennen. Ich glaube und hoffe, daß Sie auch mit dem 2. Band, dem Kontrapunkt, der schon in der Cotta ’schen Druckerei untergebracht ist, 3 Freude haben werden. An einigen Stellen in der IX. Symph. von Beethoven habe ich versucht zu demonstrieren, wie Wagners Ohr gegenüber der absoluten Musik im Rückstand {2} war, wie er das beste und schönste derselben gar nicht begriffen hat, wodurch er sich zu angeblichen Verbesserungen der melodischen Linien hat hinreißen lassen, die ihm nur zur Schande gereichen. 4 Doch sind dies alles nur Scharmützel, ‒ der „Kontrapunkt“ selbst soll zunächst seine eigene Tendenz aufrechterhalten. 5 Die Hauptschlacht erfolgt im nächsten Band, dort schließe ich ‒ und ganz in Ihrem Sinne ‒ damit, daß es höchste Zeit sei, auch R. Wag[n]er in denselben Winkel zu stellen, in dem Ch. R. v. Gluck schon seit langem steht; daß es eine bedauerliche Misgunst des Schicksals ist, wenn nicht, ähnlich wie seinerzeit Mozart durch seine wirklich künstlerische und fein differenzierte Musik die primitive Gluck s sofort schlug, ein neuer und zweiter Mozart auch die Musik Wagner s sofort zu schlagen kam, daß es von nun ab heißen müsse: Beethoven oder Wagner , 6 nicht aber beide fast als Synonym betrachtet werden dürfen und dgl. Freilich sind zahllose Argumente technischer Natur die Grundlage meiner Abwehr.

{3} Nun ist aber auch Zeit, daß ich Ihnen, hochverehrter Herr Professor, für die Liebenswürdigkeit des Auftrages an Br. & Härtel herzlichst danke. Das Werk selbst 7 ist ein so umfassendes, enzyklopädisches, daß es ja nicht in wenigen Tagen überblickt werden kann. Der Unterschied meiner kleinen Arbeit gegenüber dem Riesenwerk mag ja schon dadurch erklärt werden, daß ich nur, um meine Ph. Em. Bach Ausgabe, die vor wenigen Jahren bei mir bestellt wurde, 8 gegenüber dem Bülow-Gespenst zu verteidigen, den „ Beitrag z. Orn “ in Szene setzte, und dzt nicht einmal bei dieser von vornherein begrenzten Absicht mein Gewissen sich beruhigen wollte, da ich vielmehr die Ornamentik als Gelegenheit benützte, um über die Sonatenform Einiges sagen zu können.

Was ich aber sehr, sehr bedaure, ist die Differenz zwischen mir und H. Beyschlag gerade in Bezug auf den aktuellsten Doppelschlag Haydn ’s, vielleicht das aktuellste Ornament überhaupt. Während ich prinzipiell die ersten drei Noten d. Dpschl. vor der Hauptnote, diese, eben die 4. der Manier aber dort, wo sie der großen Schrift nachsteht, wirklich ausführen lasse, empfiehlt Beyschlag zweier- {4} -lei Ausführungen, so die richtige, z.B. S. 188, Bsp. 7, Menuetto, S. 189, No 20, S. 192, No 41, S. 194, No 62 u.sw. und plötzlich eine zweite, andere (ohne Beigabe von Gründen), wie z.B. S. 190, No 23, 26, S. 191, No 33, S. 192, No 44, 45 u.sw. 9 Ich erinnere mich deutlich, wie auch Joachim nur an der ersteren Ausführungsart festhielt, u. zw. ohne jede Pedanterie, also nur aus Instinkt es so machte. Ich habe versucht, Gründe meiner Anschauung beizugeben, ‒ wer weiß, ob sie H. Beyschlag überzeugen werden, wenn er meine Arbeit kennen lernen würde.

Ich will hoffen, daß Ihr Unwohlsein längst vorüber, u. daß Sie vielleicht, da Sie diese Zeilen lesen, bereits in Berlin seid. Jedenfalls wünsche ich Ihnen, so wenig als möglich solcher dissonanter Vorhalte 10 vor der Gesundheit, wie es eben dies Unwohlsein ist. Und ich freue mich, in Bälde Ihnen den Kontrapunkt vorlegen zu können. Wäre ich nur schon beim 3. Band! Doch gerade zu diesen Dingen gehört die größte Geduld, u. zwar eine umso größere, je leidenschaftlicher der Vortrag selbst ist.


Mit ausgezeichneter Hochachtung u. besten Grüßen
Ihr allezeit ergebener
[signed:] H Schenker

© Transcription Ian Bent, 2017

Rudorff
Vienna, September 28, 1908

Highly revered Professor [Rudorff], 1

I hesitated to think [of writing] to Lauenstein because I assumed that in the meantime you would probably have set off of the homeward journey to Berlin. But now too much kindness has been lavished on me, and I dare to address myself to Lauenstein unburdening myself to the best of my abilities of my growing debt of gratitude.

Above all, I cannot tell you how much pleasure your confidence in my plans has given me. 2 If I only promise to prove myself constantly worthy of that confidence, then you will appreciate from that alone the depth of my gratitude. It is my hope and belief that you will also be pleased with my second volume, my Counterpoint , which is already in the hands of Cotta's printers. 3 In certain passages of the Ninth Symphony of Beethoven, I have sought to demonstrate how retrograde Wagner's ear was regarding absolute music, {2} how he just did not grasp what was best and most beautiful in it, as a result of which he became infatuated with making alleged improvements to the melodic lines, improvements that redounded only to his shame. 4 But this is all mere skirmishing; first, my Counterpoint itself must adhere to its own terms of reference. 5 The crucial battle will ensue in the next volume. There I will conclude ‒ wholly in line with your thinking ‒ that it is high time that even Richard Wagner were placed in the same subordinate place that Christoph Willibald Ritter von Gluck has long since occupied; that it is a regrettable twist of fortune that, in just the way that in his day Mozart, through his truly artistic and finely differentiated music, promptly displaced Gluck, a new, second Mozart did not also come immediately to displace the music of Wagner, but that from now on the watchword should be: "Beethoven or Wagner." 6 The two should not be seen as virtually synonymous, and the like. Needless to say, the basis of my defense comprises numerous arguments of a technical nature.

{3} Now, however, it is high time for me to thank you, highly revered Professor, cordially for the kind instruction you gave to Breitkopf & Härtel. The work itself 7 is so all-encompassing, so encyclopedic that it cannot be assimilated in a matter of days. The difference of my little work when put up against this monumental opus can readily be explained by the fact that I put my Contribution to the Study of Ornamentation into the arena only in order to defend my C. P. E. Bach edition (which was commissioned from me some years ago 8 ) from the ghost of Bülow and, given that it was from the outset limited to that purpose, I never at the time for a moment sought to appease my conscience, since I was instead using ornamentation as a platform from which to say something about sonata form.

What I very, very much regret is the difference between myself and Mr. Beyschlag over the most common turn in Haydn, perhaps the most common ornament of all. Whereas I always in fact have the first three notes of the turn performed before the main note, but the latter note verily as the fourth [note] of the ornament, where it appears in accordance with the large notation, Beyschlag recommends two types of {4} execution, namely the right one, e.g. p. 188, Ex. 7, Menuetto, p. 189, No. 20, p. 192, No. 41, p. 194, No. 62, etc., and suddenly a second, different one (without offering any evidence), as e.g. p. 190, Nos 23, 26, p. 191, No. 33, p. 192, Nos 44, 45, etc. 9 I distinctly remember that Joachim adopted only the former type of performance, and did so without any pedantry, thus purely on instinct. I have tried to give the reasons for my opinion ‒ who knows whether they will convince Mr. Beyschlag, if he ever gets to know my work.

I hope that your illness is by now long past, and that you are perhaps, as you read these words, already in Berlin. In any case, I wish you as few as possible of such dissonant suspensions 10 (such as this recent illness) on the way to good health. And I look forward to being able in the very near future to lay before you my Counterpoint . If only I were now at the stage of volume III! It is precisely these two things that are causing me the greatest impatience, an impatience that is all the greater, the more passionate the performance itself is.


With kind regards and best wishes,
Your ever devoted
[signed:] H. Schenker

© Translation Ian Bent, 2017

Rudorff
Wien, 28. 9. 08.

Hochverehrter Herr Professor! 1

Ich zögerte nach Lauenstein zu denken, weil ich annahm, daß Sie inzwischen wahrscheinlich die Heimreise nach Berlin antreten würden. Nun hat sich aber zu viel der Liebenswürdigkeit über mein Haupt ergossen, u. ich wage es, doch nach nach [sic] Lauenstein die so angewachsene Dankesschuld nach meinen besten Kräften abzutragen.

Vor Allem: ich kann, u. mag es nicht sagen, wie wohl mir Ihr Zutrauen gegenüber meinen Plänen getan hat. 2 Wenn ich nur verspreche, mich dieses Zutrauens stets würdig zu erweisen so wollen Sie daraus allein das Maß meines Dankgefühls erkennen. Ich glaube und hoffe, daß Sie auch mit dem 2. Band, dem Kontrapunkt, der schon in der Cotta ’schen Druckerei untergebracht ist, 3 Freude haben werden. An einigen Stellen in der IX. Symph. von Beethoven habe ich versucht zu demonstrieren, wie Wagners Ohr gegenüber der absoluten Musik im Rückstand {2} war, wie er das beste und schönste derselben gar nicht begriffen hat, wodurch er sich zu angeblichen Verbesserungen der melodischen Linien hat hinreißen lassen, die ihm nur zur Schande gereichen. 4 Doch sind dies alles nur Scharmützel, ‒ der „Kontrapunkt“ selbst soll zunächst seine eigene Tendenz aufrechterhalten. 5 Die Hauptschlacht erfolgt im nächsten Band, dort schließe ich ‒ und ganz in Ihrem Sinne ‒ damit, daß es höchste Zeit sei, auch R. Wag[n]er in denselben Winkel zu stellen, in dem Ch. R. v. Gluck schon seit langem steht; daß es eine bedauerliche Misgunst des Schicksals ist, wenn nicht, ähnlich wie seinerzeit Mozart durch seine wirklich künstlerische und fein differenzierte Musik die primitive Gluck s sofort schlug, ein neuer und zweiter Mozart auch die Musik Wagner s sofort zu schlagen kam, daß es von nun ab heißen müsse: Beethoven oder Wagner , 6 nicht aber beide fast als Synonym betrachtet werden dürfen und dgl. Freilich sind zahllose Argumente technischer Natur die Grundlage meiner Abwehr.

{3} Nun ist aber auch Zeit, daß ich Ihnen, hochverehrter Herr Professor, für die Liebenswürdigkeit des Auftrages an Br. & Härtel herzlichst danke. Das Werk selbst 7 ist ein so umfassendes, enzyklopädisches, daß es ja nicht in wenigen Tagen überblickt werden kann. Der Unterschied meiner kleinen Arbeit gegenüber dem Riesenwerk mag ja schon dadurch erklärt werden, daß ich nur, um meine Ph. Em. Bach Ausgabe, die vor wenigen Jahren bei mir bestellt wurde, 8 gegenüber dem Bülow-Gespenst zu verteidigen, den „ Beitrag z. Orn “ in Szene setzte, und dzt nicht einmal bei dieser von vornherein begrenzten Absicht mein Gewissen sich beruhigen wollte, da ich vielmehr die Ornamentik als Gelegenheit benützte, um über die Sonatenform Einiges sagen zu können.

Was ich aber sehr, sehr bedaure, ist die Differenz zwischen mir und H. Beyschlag gerade in Bezug auf den aktuellsten Doppelschlag Haydn ’s, vielleicht das aktuellste Ornament überhaupt. Während ich prinzipiell die ersten drei Noten d. Dpschl. vor der Hauptnote, diese, eben die 4. der Manier aber dort, wo sie der großen Schrift nachsteht, wirklich ausführen lasse, empfiehlt Beyschlag zweier- {4} -lei Ausführungen, so die richtige, z.B. S. 188, Bsp. 7, Menuetto, S. 189, No 20, S. 192, No 41, S. 194, No 62 u.sw. und plötzlich eine zweite, andere (ohne Beigabe von Gründen), wie z.B. S. 190, No 23, 26, S. 191, No 33, S. 192, No 44, 45 u.sw. 9 Ich erinnere mich deutlich, wie auch Joachim nur an der ersteren Ausführungsart festhielt, u. zw. ohne jede Pedanterie, also nur aus Instinkt es so machte. Ich habe versucht, Gründe meiner Anschauung beizugeben, ‒ wer weiß, ob sie H. Beyschlag überzeugen werden, wenn er meine Arbeit kennen lernen würde.

Ich will hoffen, daß Ihr Unwohlsein längst vorüber, u. daß Sie vielleicht, da Sie diese Zeilen lesen, bereits in Berlin seid. Jedenfalls wünsche ich Ihnen, so wenig als möglich solcher dissonanter Vorhalte 10 vor der Gesundheit, wie es eben dies Unwohlsein ist. Und ich freue mich, in Bälde Ihnen den Kontrapunkt vorlegen zu können. Wäre ich nur schon beim 3. Band! Doch gerade zu diesen Dingen gehört die größte Geduld, u. zwar eine umso größere, je leidenschaftlicher der Vortrag selbst ist.


Mit ausgezeichneter Hochachtung u. besten Grüßen
Ihr allezeit ergebener
[signed:] H Schenker

© Transcription Ian Bent, 2017

Rudorff
Vienna, September 28, 1908

Highly revered Professor [Rudorff], 1

I hesitated to think [of writing] to Lauenstein because I assumed that in the meantime you would probably have set off of the homeward journey to Berlin. But now too much kindness has been lavished on me, and I dare to address myself to Lauenstein unburdening myself to the best of my abilities of my growing debt of gratitude.

Above all, I cannot tell you how much pleasure your confidence in my plans has given me. 2 If I only promise to prove myself constantly worthy of that confidence, then you will appreciate from that alone the depth of my gratitude. It is my hope and belief that you will also be pleased with my second volume, my Counterpoint , which is already in the hands of Cotta's printers. 3 In certain passages of the Ninth Symphony of Beethoven, I have sought to demonstrate how retrograde Wagner's ear was regarding absolute music, {2} how he just did not grasp what was best and most beautiful in it, as a result of which he became infatuated with making alleged improvements to the melodic lines, improvements that redounded only to his shame. 4 But this is all mere skirmishing; first, my Counterpoint itself must adhere to its own terms of reference. 5 The crucial battle will ensue in the next volume. There I will conclude ‒ wholly in line with your thinking ‒ that it is high time that even Richard Wagner were placed in the same subordinate place that Christoph Willibald Ritter von Gluck has long since occupied; that it is a regrettable twist of fortune that, in just the way that in his day Mozart, through his truly artistic and finely differentiated music, promptly displaced Gluck, a new, second Mozart did not also come immediately to displace the music of Wagner, but that from now on the watchword should be: "Beethoven or Wagner." 6 The two should not be seen as virtually synonymous, and the like. Needless to say, the basis of my defense comprises numerous arguments of a technical nature.

{3} Now, however, it is high time for me to thank you, highly revered Professor, cordially for the kind instruction you gave to Breitkopf & Härtel. The work itself 7 is so all-encompassing, so encyclopedic that it cannot be assimilated in a matter of days. The difference of my little work when put up against this monumental opus can readily be explained by the fact that I put my Contribution to the Study of Ornamentation into the arena only in order to defend my C. P. E. Bach edition (which was commissioned from me some years ago 8 ) from the ghost of Bülow and, given that it was from the outset limited to that purpose, I never at the time for a moment sought to appease my conscience, since I was instead using ornamentation as a platform from which to say something about sonata form.

What I very, very much regret is the difference between myself and Mr. Beyschlag over the most common turn in Haydn, perhaps the most common ornament of all. Whereas I always in fact have the first three notes of the turn performed before the main note, but the latter note verily as the fourth [note] of the ornament, where it appears in accordance with the large notation, Beyschlag recommends two types of {4} execution, namely the right one, e.g. p. 188, Ex. 7, Menuetto, p. 189, No. 20, p. 192, No. 41, p. 194, No. 62, etc., and suddenly a second, different one (without offering any evidence), as e.g. p. 190, Nos 23, 26, p. 191, No. 33, p. 192, Nos 44, 45, etc. 9 I distinctly remember that Joachim adopted only the former type of performance, and did so without any pedantry, thus purely on instinct. I have tried to give the reasons for my opinion ‒ who knows whether they will convince Mr. Beyschlag, if he ever gets to know my work.

I hope that your illness is by now long past, and that you are perhaps, as you read these words, already in Berlin. In any case, I wish you as few as possible of such dissonant suspensions 10 (such as this recent illness) on the way to good health. And I look forward to being able in the very near future to lay before you my Counterpoint . If only I were now at the stage of volume III! It is precisely these two things that are causing me the greatest impatience, an impatience that is all the greater, the more passionate the performance itself is.


With kind regards and best wishes,
Your ever devoted
[signed:] H. Schenker

© Translation Ian Bent, 2017

Footnotes

1 Writing of this letter is recorded in Schenker's diary at OJ 1/7, p. 91, September 28, 1908: "Brief an Rudorff, s. Blg." ("Letter to Rudorff, see annex."). — A transcription of most of this letter (from "Ich glaube und hoffe ..." to "... kennen lernen würde.") is given in Hellmut Federhofer, Heinrich Schenker nach Tagebüchern ... (Hildesheim: Georg Olms, 1985), pp. 201‒02, and this was used as an initial basis for the present transcription.

2 i.e. as expressed in OJ 13/37, 3, September 24, 1908.

3 Only part of the text and examples of Kontrapunkt was submitted to Cotta by this time, and that incomplete material was sent to the printers around September 29 only for estimating the volume's ultimate length (CA 84). Type-setting began soon after October 17 (CA 89), and Schenker started receiving galley-proofs of gatherings 1‒89 around October 31 (WSLB 24 and diary for November).

4 Schenker is referring to his article "Beethoven-„Retouche“," Wiener Abendpost (Beilage zur Wiener Zeitung), January 9, 1901, pp. 6‒7, transcribed in Hellmut Federhofer, Heinrich Schenker als Essayist und Kritiker ... (Hildesheim: Georg Olms, 1900), pp. 259‒68.

5 In OJ 13/37, 3, Rudorff had said that he was looking forward to how Schenker, in his Kontrapunkt, would deal with Wagner's "counterpoint."

6 At one stage, Schenker considered "Beethoven oder Wagner" for the main title of what became the Über den Niedergang der Kompositionskunst. The latter unpublished work, which at this time he was calling the "third volume" of his Neue musikalische Theorien und Phantasien, is what Schenker is talking about in this sentence. These references to Gluck will prove to be, as we see in OJ 13/37, 4, "a red rag to a bull" (a strong provocation) to Rudorff. The word "Winkel" literally means a "corner" or "crevice", i.e. a very obscure, out-of-the-way place. — There is a parallel passage to this in Schenker's Über den Niedergang der Kompositionskunst: "auch Wagner müsste, bei allem Respekt vor seinem Genie, in den selben Winkel gestellt werden, in dem Christoph Willibald Ritter von Gluck steht [...]" ("even Wagner, despite all respect for his genius, must be placed in the same corner in which Christoph Willibald Ritter von Gluck stands [...]") (Drabkin's edition, pp. 220, 122).

7 Adolf Beyschlag, Die Ornamentik der Musik (Leipzig: Breitkopf & Härtel, 1908), a copy of which Rudorff had arranged to be sent to Schenker, and which remained in Schenker's private library at the time of his death (Musik und Theater enthaltend die Bibliothek des Herrn †Dr. Heinrich Schenker, Wien (Vienna: Heinrich Hinterberger, [1936]), item 67 (its condition described as "paperback, binding loose").

8 i.e., the C. P. E. Bach edition was commissioned by Universal Edition in 1901: see OC 52/386, March 23, 1901.

9 The relevant passages in the Beitrag zur Ornamentik, 2nd edition, are p. 60 (Eng. transl., pp. 116‒17) and p. 64 (pp. 123‒24).

10 Technical musical terms: a "Vorhalt" ("suspension") delays the moment of release (resolution), and when "dissonant," the suspension is more acute. Thus Schenker is making a play on words.

Commentary

Rights Holder
Heirs of Heinrich Schenker; deemed to be in the public domain
License
All reasonable steps have been taken to locate the heirs of Heinrich Schenker. Any claim to intellectual rights on this document should be addressed to the Schenker Correspondence Project, Faculty of Music, University of Cambridge, at schenkercorrespondence [at] mus (dot) cam (dot) ac (dot) uk.
Format
4p draft or copy-letter, holograph salutation, message, valediction and signature
Provenance
Schenker, Heinrich (document date-1935)--Schenker, Jeanette (1935-c.1942)--Ratz, Erwin (c.1942-c.1955)--Jonas,Oswald (c.1955-1978)--University of California, Riverside (1978--)

Digital version created: 2017-10-27
Last updated: 2012-09-26