8. IV. 17 +3°, wechselndes Wetter, aber kein Regen.
— Aus den „M. N. N.“ erfahre ich, daß Hötzendorf es gewesen, der an den Kaiser eine Im[m]ediateingabe wegen strengsten Verfahrens gegen den Lebensmittelwucher richtete; er ging so weit, Todesstrafe mit sofortigem Vollzug für solche Vaterlandsverräterei zu fordern. 1 Es ist also anzunehmen, daß die Wogen des Wuchers auch an die Mauer der Armee überheftig brandeten, daß die Gefahr besteht, {643} die Stimmung der Armee an die ausgenützte u. ausgewucherte Hinterlandsbevölkerung zu verlieren, wenn nicht gar einer Unterernährung der Soldaten, die ihren im Hinterland zurückgebliebenen Angehörigen aus ihren Vorräten Lebensmittel zu schicken genötigt waren. — — — In der „ N. Fr. Pr. “ „Ueber die Reichen“, Feuilleton von Wittmann; 2 unter den Argumenten für den Reichtum kehrt immer wieder Macht, Selbstherrlichkeit, Risiko wieder, wobei zugleich indessen zugegeben wird, daß der subjektive Gedanke, den anderen nützlich zu sein, im Kopfe des Reichen gar keine Rolle spielt. Der Verfasser ahnt nicht, daß eben schon das Kriterium mangelnden subjektiven Nützlichkeitsgefühls die zuerst genannten Momente der Macht, des Risikos nur zu antisozialen, antikünstlerisch u. -wissenschaftlichen, antistaatlichen Verbrechen herabdrückt. Es liegt in der Natur des Geldes, daß es den Menschen entwurzelt. — — — Demokratie unschöpferisch, – kommt dazu noch die Masse, so ist der Fluch von Haus aus gegeben. Der amerikanische Eiter geht sichtlich durch die ganze Welt. — „Donauland“; neue Zeitschrift, ohne jegliche Existenzberechtigung. — Spaziergang von 10½–11½h. — — — Zu den Mitteln, mit denen die Frau ihren Eeitelkeit len Trieb befriedigt, auf sich die Aufmerksamkeit zu ziehen, andere mit sich unausgesetzt zu beschäftigen, gehört auch eine Art stillen Sadismus, der sich in der Darstellung von Zuständen gefällt, wie sie ähnlich in Wahrheit gar nicht vorkommen. Die Frau sucht in solchen Fällen den Eindruck zu erzielen, als wäre sie durch irgend jemand in eine unangenehme Lage versetzt, mit der sie sich nicht anders, als nur durch unausgesetztes DarBringen von Opfern abfinden kann. Letzten Endes läuft die schauspielerische Rolle Darstellung auf die Rolle der einer Märtyrerin hinaus. In den meisten Fällen führt ja gerade diese Schauspielerei zu den Ehebrüchen oder sonstigen Verführungen, wenn man bedenkt, daß dem geschlechtsgierigen Manne, zumal wenn er alle Bequemlichkeiten des Verkehrs genießen kann, nichts so gelegen kommt, als die komplementäre Rolle des Retters seines Opfers zu spielen. Dies ist nun die Verstellung der Frauen, über die die meisten Männer klagen u. durch die sie sich am meisten {644} verletzt fühlen, u. das mit umso mehr Recht, je weniger sie der Frau Anlass dazum Wehe geben, daß die Frau sie Opfer bringen müßte, so z. B. wenn sie sie selbst ersuchen, von diesem oder jenem abzustehen. Die Rolle gefällt den Frauen meist so sehr, daß sie nicht einmal vom Standpunkt des Taktes Anstand nehmen, die Opfer mit ganz leisem Unterton gerade demjenigen Mann vorzuhalten, der sie abbestellt, was sicher nicht um ein Grad feiner ist, als wenn sie hinter dem Rücken des Mannes gegenüber einem Dritten die anklagende Rolle durchzuführ ente. Natürlich ist, wie bei jeder Rolle, so auch bei dieser zugleich das Gefühl des Unbewußten mit gegeben. Ja selbst auf der Bühne vermöchte kein Schauspieler dauernd seine Rolle vor dem Publikum durchzuführen, wenn er sich immer vor Augen führte, daß er ja nicht Egmont, sondern z. B. Reimers ist. Nichts nützen nun die Frauen so stark aus, als eben dieses Moment, daß sie selbst gar nichts davon wissen u. zumindest keine Absicht darauf haben, als ob es, wie gesagt, nicht schon in der Natur der Sache gelegen wäre, bei Ausübung eben zum Zwecke der Ausübung u. für deren die Dauer einer solchen Schauspielerei tatsächlich nur wenig davon zu wissen, was aber nicht ausschließt, daß vor Eintritt in die Rolle die Frau sich der unwahren Behauptungen wohl bewußt sein muß. Wohl Im [recte im] Kampfe um den Mann, im Kampf um gesellschaftliche Geltung hat sich die Frau eines solchen diskret anklagenden Tones bemächtigt, den doch giebt sie ihn leider auch dort nicht aufgibt, wo die Sorge um Mann u. Stellung nicht mehr im Spiele ist. Daß indessen eine solche Rolle eigentlich mehr ins Komische fällt, scheint die Frau gar nicht zu ahnen; das komische Moment leuchtet ihr nur dann ein, wenn zum Zwecke einer Repressalie der abgequälte beleidigte Mann ihr ein männliches Gegenstück vorspielt. Wie weit aber in der Natur der Frau die Sucht[,] als Märtyrerin vor sich u. andern zu gelten[,] tatsächlich auf männliche Tyrannei zurückzuführen ist, wäre des Näheren der Darstellung wert, denn außer Zweifel scheint es mir, daß die unkameradschaftliche Haltung des Mannes die Frau in den meisten Fällen {645} tatsächlich in eine unwürdige Stellung drängt, in der sie, wie gleichsam in einem moralischen Ghetto[,] kaum anders zu empfinden vermag, als eben gedrückt, hingeopfert. Nun, dies alles dem ganzen weiblichen Geschlecht mitgeteilt, ergibt jene Färbung, die aus tragischer Wurzel dennoch vielleicht auch nur nach Komik u. Posse weist. —© Transcription Marko Deisinger. |
April 8, 1917. +3°, changeable weather, but no rain.
— From the Münchner Neueste Nachrichten I learn that it was Hötzendorf who sent an ultimatum to the emperor to take the sternest action against the extortion from the sale of food; he want so far as to demand the death penalty with immediate effect for such betrayal of the fatherland. 1 It is thus to be presumed that the waves of extortion also surged against the fortifications of the army, that the danger exists of {643} the army losing the goodwill of the exploited and extorted populace of the hinterland, if not actually of an undernourishment of the soldiers who are forced to send food from their provisions to their families who have been left behind in the hinterland. — — In the Neue freie Presse , "The Wealthy," a feuilleton by Wittmann; 2 among the arguments for wealth, one finds the ever-recurring arguments of power, self-determination, and risk, whereby it is nonetheless admitted that the subjective thought of being useful to others plays no role whatsoever in the head of a rich man. The author does not realize that the very criterium of an absent subjective feeling of usefulness only pushes the first-named factors, of power and risk, downwards towards anti-social, anti-artistic, anti-scientific, and anti-state criminality. It lies in the nature of money to deracinate people. — — Democracy is uncreative – if one adds in the masses, then the curse will automatically follow. American pus runs visibly through the whole world. — Donauland; a new periodical, without any justification for its existence. — A walk from 10:30 to 11:30. — — Among the means by which a woman satisfies her vain desire to call attention to herself, incessantly interesting others in her is also a kind of quiet sadism which takes pleasure in portraying conditions that in reality do not exist at all. In such cases, she tries to give the impression that she has been placed in an uncomfortable position from which she cannot escape except by incessantly offering up sacrifices. In the long run, this theatrical presentation amounts to the portrayal of a martyr. In most cases, this very play-acting leads to marriage break-ups or other temptations, if one considers that for the sexually eager man – especially when he can enjoy all the comforts of social intercourse – nothing comes as easily as playing the complementary role of being the savior to a victim. This is now the dissemblance of women, about which most men complain and by which they feel most injured; {644} and they do so with all the more justification the less they give the woman the opportunity for the sorrow that she must must make sacrifices – for example when they themselves entreat her to desist from one thing or another. Women enjoy this role so much that they do not even balk, out of tactfulness, at holding the victim in front of the very man whom she spurns – something that is not a degree more civil than if she were to go behind the man's back and play out her accusatory role to a third person. Naturally, as in any role-playing, so in this one the sense of the unconscious plays a part. Indeed on the stage, no actor is capable of playing his part before an audience if he is always imagining that he is not Egmont but only a Georg Reimers. Women do not exploit anything so vigorously as this very condition, that they know nothing of it themselves and at least can have no intention in it – as if, as I said, it were not already in the nature of the thing to know very little about it, merely for the purpose of exercise and for the duration of such play-acting. But this does not rule out that the woman, before taking on this role, must be conscious of claims that are not true. In her battle with the man, in the struggle for social legitimacy, a woman may well have taken possession of such a discreetly accusatory tone; yet she unfortunately does not relinquish this even after her concerns about the man and her position are no longer applicable. That such a role actually becomes more a comical one, however, is something that the woman does not seem to realize at all; the comic aspect dawns on her only when, for the purpose of reprisal, the tortured and injured man plays a masculine counter-trick. How much, however, a woman's nature to be obsessed with playing the martyr to herself and to others is actually traceable to masculine tyranny is something worth looking into in greater detail; for it seems to me beyond doubt that the uncomradely behavior of a man actually forces the woman in most cases into an undeserving position {645} in which she, as if in a moral ghetto, is hardly able to feel anything but oppressed and victimized. Now if all this is communicated to the entire female sex, there results that tinge that nonetheless may well lead the way from a tragic origin only towards the comical, the farcical. —© Translation William Drabkin. |
8. IV. 17 +3°, wechselndes Wetter, aber kein Regen.
— Aus den „M. N. N.“ erfahre ich, daß Hötzendorf es gewesen, der an den Kaiser eine Im[m]ediateingabe wegen strengsten Verfahrens gegen den Lebensmittelwucher richtete; er ging so weit, Todesstrafe mit sofortigem Vollzug für solche Vaterlandsverräterei zu fordern. 1 Es ist also anzunehmen, daß die Wogen des Wuchers auch an die Mauer der Armee überheftig brandeten, daß die Gefahr besteht, {643} die Stimmung der Armee an die ausgenützte u. ausgewucherte Hinterlandsbevölkerung zu verlieren, wenn nicht gar einer Unterernährung der Soldaten, die ihren im Hinterland zurückgebliebenen Angehörigen aus ihren Vorräten Lebensmittel zu schicken genötigt waren. — — — In der „ N. Fr. Pr. “ „Ueber die Reichen“, Feuilleton von Wittmann; 2 unter den Argumenten für den Reichtum kehrt immer wieder Macht, Selbstherrlichkeit, Risiko wieder, wobei zugleich indessen zugegeben wird, daß der subjektive Gedanke, den anderen nützlich zu sein, im Kopfe des Reichen gar keine Rolle spielt. Der Verfasser ahnt nicht, daß eben schon das Kriterium mangelnden subjektiven Nützlichkeitsgefühls die zuerst genannten Momente der Macht, des Risikos nur zu antisozialen, antikünstlerisch u. -wissenschaftlichen, antistaatlichen Verbrechen herabdrückt. Es liegt in der Natur des Geldes, daß es den Menschen entwurzelt. — — — Demokratie unschöpferisch, – kommt dazu noch die Masse, so ist der Fluch von Haus aus gegeben. Der amerikanische Eiter geht sichtlich durch die ganze Welt. — „Donauland“; neue Zeitschrift, ohne jegliche Existenzberechtigung. — Spaziergang von 10½–11½h. — — — Zu den Mitteln, mit denen die Frau ihren Eeitelkeit len Trieb befriedigt, auf sich die Aufmerksamkeit zu ziehen, andere mit sich unausgesetzt zu beschäftigen, gehört auch eine Art stillen Sadismus, der sich in der Darstellung von Zuständen gefällt, wie sie ähnlich in Wahrheit gar nicht vorkommen. Die Frau sucht in solchen Fällen den Eindruck zu erzielen, als wäre sie durch irgend jemand in eine unangenehme Lage versetzt, mit der sie sich nicht anders, als nur durch unausgesetztes DarBringen von Opfern abfinden kann. Letzten Endes läuft die schauspielerische Rolle Darstellung auf die Rolle der einer Märtyrerin hinaus. In den meisten Fällen führt ja gerade diese Schauspielerei zu den Ehebrüchen oder sonstigen Verführungen, wenn man bedenkt, daß dem geschlechtsgierigen Manne, zumal wenn er alle Bequemlichkeiten des Verkehrs genießen kann, nichts so gelegen kommt, als die komplementäre Rolle des Retters seines Opfers zu spielen. Dies ist nun die Verstellung der Frauen, über die die meisten Männer klagen u. durch die sie sich am meisten {644} verletzt fühlen, u. das mit umso mehr Recht, je weniger sie der Frau Anlass dazum Wehe geben, daß die Frau sie Opfer bringen müßte, so z. B. wenn sie sie selbst ersuchen, von diesem oder jenem abzustehen. Die Rolle gefällt den Frauen meist so sehr, daß sie nicht einmal vom Standpunkt des Taktes Anstand nehmen, die Opfer mit ganz leisem Unterton gerade demjenigen Mann vorzuhalten, der sie abbestellt, was sicher nicht um ein Grad feiner ist, als wenn sie hinter dem Rücken des Mannes gegenüber einem Dritten die anklagende Rolle durchzuführ ente. Natürlich ist, wie bei jeder Rolle, so auch bei dieser zugleich das Gefühl des Unbewußten mit gegeben. Ja selbst auf der Bühne vermöchte kein Schauspieler dauernd seine Rolle vor dem Publikum durchzuführen, wenn er sich immer vor Augen führte, daß er ja nicht Egmont, sondern z. B. Reimers ist. Nichts nützen nun die Frauen so stark aus, als eben dieses Moment, daß sie selbst gar nichts davon wissen u. zumindest keine Absicht darauf haben, als ob es, wie gesagt, nicht schon in der Natur der Sache gelegen wäre, bei Ausübung eben zum Zwecke der Ausübung u. für deren die Dauer einer solchen Schauspielerei tatsächlich nur wenig davon zu wissen, was aber nicht ausschließt, daß vor Eintritt in die Rolle die Frau sich der unwahren Behauptungen wohl bewußt sein muß. Wohl Im [recte im] Kampfe um den Mann, im Kampf um gesellschaftliche Geltung hat sich die Frau eines solchen diskret anklagenden Tones bemächtigt, den doch giebt sie ihn leider auch dort nicht aufgibt, wo die Sorge um Mann u. Stellung nicht mehr im Spiele ist. Daß indessen eine solche Rolle eigentlich mehr ins Komische fällt, scheint die Frau gar nicht zu ahnen; das komische Moment leuchtet ihr nur dann ein, wenn zum Zwecke einer Repressalie der abgequälte beleidigte Mann ihr ein männliches Gegenstück vorspielt. Wie weit aber in der Natur der Frau die Sucht[,] als Märtyrerin vor sich u. andern zu gelten[,] tatsächlich auf männliche Tyrannei zurückzuführen ist, wäre des Näheren der Darstellung wert, denn außer Zweifel scheint es mir, daß die unkameradschaftliche Haltung des Mannes die Frau in den meisten Fällen {645} tatsächlich in eine unwürdige Stellung drängt, in der sie, wie gleichsam in einem moralischen Ghetto[,] kaum anders zu empfinden vermag, als eben gedrückt, hingeopfert. Nun, dies alles dem ganzen weiblichen Geschlecht mitgeteilt, ergibt jene Färbung, die aus tragischer Wurzel dennoch vielleicht auch nur nach Komik u. Posse weist. —© Transcription Marko Deisinger. |
April 8, 1917. +3°, changeable weather, but no rain.
— From the Münchner Neueste Nachrichten I learn that it was Hötzendorf who sent an ultimatum to the emperor to take the sternest action against the extortion from the sale of food; he want so far as to demand the death penalty with immediate effect for such betrayal of the fatherland. 1 It is thus to be presumed that the waves of extortion also surged against the fortifications of the army, that the danger exists of {643} the army losing the goodwill of the exploited and extorted populace of the hinterland, if not actually of an undernourishment of the soldiers who are forced to send food from their provisions to their families who have been left behind in the hinterland. — — In the Neue freie Presse , "The Wealthy," a feuilleton by Wittmann; 2 among the arguments for wealth, one finds the ever-recurring arguments of power, self-determination, and risk, whereby it is nonetheless admitted that the subjective thought of being useful to others plays no role whatsoever in the head of a rich man. The author does not realize that the very criterium of an absent subjective feeling of usefulness only pushes the first-named factors, of power and risk, downwards towards anti-social, anti-artistic, anti-scientific, and anti-state criminality. It lies in the nature of money to deracinate people. — — Democracy is uncreative – if one adds in the masses, then the curse will automatically follow. American pus runs visibly through the whole world. — Donauland; a new periodical, without any justification for its existence. — A walk from 10:30 to 11:30. — — Among the means by which a woman satisfies her vain desire to call attention to herself, incessantly interesting others in her is also a kind of quiet sadism which takes pleasure in portraying conditions that in reality do not exist at all. In such cases, she tries to give the impression that she has been placed in an uncomfortable position from which she cannot escape except by incessantly offering up sacrifices. In the long run, this theatrical presentation amounts to the portrayal of a martyr. In most cases, this very play-acting leads to marriage break-ups or other temptations, if one considers that for the sexually eager man – especially when he can enjoy all the comforts of social intercourse – nothing comes as easily as playing the complementary role of being the savior to a victim. This is now the dissemblance of women, about which most men complain and by which they feel most injured; {644} and they do so with all the more justification the less they give the woman the opportunity for the sorrow that she must must make sacrifices – for example when they themselves entreat her to desist from one thing or another. Women enjoy this role so much that they do not even balk, out of tactfulness, at holding the victim in front of the very man whom she spurns – something that is not a degree more civil than if she were to go behind the man's back and play out her accusatory role to a third person. Naturally, as in any role-playing, so in this one the sense of the unconscious plays a part. Indeed on the stage, no actor is capable of playing his part before an audience if he is always imagining that he is not Egmont but only a Georg Reimers. Women do not exploit anything so vigorously as this very condition, that they know nothing of it themselves and at least can have no intention in it – as if, as I said, it were not already in the nature of the thing to know very little about it, merely for the purpose of exercise and for the duration of such play-acting. But this does not rule out that the woman, before taking on this role, must be conscious of claims that are not true. In her battle with the man, in the struggle for social legitimacy, a woman may well have taken possession of such a discreetly accusatory tone; yet she unfortunately does not relinquish this even after her concerns about the man and her position are no longer applicable. That such a role actually becomes more a comical one, however, is something that the woman does not seem to realize at all; the comic aspect dawns on her only when, for the purpose of reprisal, the tortured and injured man plays a masculine counter-trick. How much, however, a woman's nature to be obsessed with playing the martyr to herself and to others is actually traceable to masculine tyranny is something worth looking into in greater detail; for it seems to me beyond doubt that the uncomradely behavior of a man actually forces the woman in most cases into an undeserving position {645} in which she, as if in a moral ghetto, is hardly able to feel anything but oppressed and victimized. Now if all this is communicated to the entire female sex, there results that tinge that nonetheless may well lead the way from a tragic origin only towards the comical, the farcical. —© Translation William Drabkin. |
Footnotes1 "Ein reinigendes Gewitter," Münchner Neueste Nachrichten, No. 175, April 7, 1917, 70th year, morning edition, p. 1. 2 "Die Reichen," Neue Freie Presse, No. 18904, April 8, 1917, morning edition, pp. 1-4. |