(an Dr. Friedmann )
Verlassenschafts-[?Wirkung]
Sophie Deutsch

Sehr geehrter Herr Doktor! 1

Dem letzten Schreiben des Bankvereins, Keplerplatz 11, an mich entnehme ich, daß Sie in Ihrer Eigenschaft als Kurator der Verlassenschaft 2 nach Frau Sophie Deutsch vermutlich schon im Kenntnis daran sind, daß ich abgesehen von einem kleinen Legat, einer Rente, auch noch ein Akkreditiv in der Höhe von ursprünglich 10.000 Mark hatte. 3

Ohne irgendwie mit nachfolgenden Zeilen eine Entscheidung beeinflüssen zu wollen, drängt es mich augenblicklich, blos von dem Sinn dieser Urkunde 4 Mitteilung zu machen, da ich aus Gründen öffentlicher Natur strengstens darüber wache, daß mein Name in Verbindung mit Geld jeglichem Mißverständnis entrückt sei. Die Erblasserin war wohl über 15 Jahre meine Schülerin u. konnte so in nächster Nähe von Erfolgen meiner theoretischen Arbeiten in Deutschland, im weiteren Ausland sich leicht überzeugen, obgleich ich ihr nicht eben Alles vorzeigte. Nun ging es ihr sehr nahe, daß ich Arbeiten von bereits so anerkannten Werth einfach nur verschleudere u. mich mit einem mäßigen Honorar des Verlegers begnügte. Zwar wies dieses Honorar für {2} österreichische Verhältnisse u. am schwierigen Absatz so überaus anspruchsvoller Arbeiten wie der meinen gemessen gewiß eine beträchtliche Höhe auf, dennoch hatte Fr. D. mit ihrer Empfindung Recht. So hat sie denn an einem Neujahrstage 5 im Gasthaus, wo sie mit mir nach den Stunden zu speisen pflegte, mich mit dem Antrag überrascht, meine künftigen großen Werke auf meine eigene Rechnung zu stellen, um mich vom Verleger zu imansipieren, wozu sie eben den erforderlichen Betrag beistellen wolle.

Mir fiel es gewiß nicht leicht, auf das jährlich stipulierte Honorar des Verlegers zu verzichten, dessen ich ja jenseits aller Absatzsorgen sicher war. Umsoweniger, als bis zum Erscheinen des nächsten großen Bandes, sagen wir im J. 1920, 1921 schon 5–6 Jahre vorflossen sein würden, die mir den Betrag schon in beinahe derselben Höhe unmittelbar in meine Tasche eingebracht hätten, wie ihn Fr. D. ausgesetzt hatte. Zudem kam das Risiko, daß wegen Erkrankung oder Todesfalls der nächste Band gar nicht hätte fertiggestellt werden können, so daß ich bis dahin eben nur den Verlust des Verlegerhonorars hätte tragen müssen. {3} Nichtsdestoweniger habe ich, schon aus rein ethischen Gründen, den Antrag der Erblasserin dankbar angenommen, u. mich über ihren Wunsch vom Verleger losgesagt, den sie wiederholt auch vor Zeugen aussprach.

Die Form, die die Verewigte wählte, mag in erster Linie davon herrühren, daß ich jeglichen persönlichen Vorteil, sogar den Zinsengenuß der Summe ablehnte u. diese lediglich, ohne Zinsen u. auch nur eben eventuell dem Werk zudachte.

Daß Fr. D. meiner eigenen großen materiellen Opfer sich völlig bewußt war, geht aus dem Wortlaut ihres Schreibens an mich 6 selbst hervor, worin sie jene ausdrücklich selbst bestätigt. Das Schreiben habe ich im Original Herrn Dr. S. Türkel übergeben.

Wenn ich den Antrag der Fr. D. überhaupt akseptiert habe, so tat ich es außerdem aus dem Bewußtsein, ihr damit Gelegenheit zur Vergeltung so vieler Mühen außerhalb der Stunden u. jenseits des Unterrichtes, die ich um sie so viele Jahre trug, zu geben. Aus demselben Bewußtsein heraus werde ich das kleine Legat sowie die Rente beziehen, da es meine Art ist, erst {4} dann ein Gebotenes anzunehmen, nachdem ich es schon vorher vielfach vorausgegeben.

Die Gelegenheit dieser Zeilen ergreife ich, sehr geehrter Herr Doktor, gerne noch dazu, Ihnen meinen Standpunkt in der Stipendialangelegenheit anzudeuten. Diese ist eine Ueberraschung auch für mich gewesen, wenn auch eine erste sehr flüchtige gesprächsweise Anregung von mir den Anstoß gegeben haben mag, die schon vielleicht 10 Jahre zurückliegt. Bis zur Stunde kenne ich weder die Höhe, noch die weitere Form der Stipendien. Dennoch muß ich auch Ihnen gegenüber wiederholen, was ich schon dem Herrn Kammerrat Mendl u. Herrn Dr. Türkel darüber sagte: ich befürchte, daß ich den Wunsch [inverted material (opening draft letter to Hertzka) canceled] der Erblasserin, so sehr er mich ehrt, kaum werde erfüllen können, u. zw. nur aus Mangel an geeignetem Kandidaten- {5} Material. Vor kurzem habe ich aus demselben Grunde die sehr schmeichelhafte Berufung zum Juroramt der Frh. Rothschild’schen Künstlerstiftung (mit Prof. Guido Adler u. Pr. Alfr. Grünfeld) abgelehnt. 7 Wieder sind es Gründe, die in meiner öffentlichen Wirksamkeit liegen, die mir verbieten, Arbeiten zu prämieren, die nicht den von mir selbst aufgestellten Forderungen genügen. Schon jetzt, in Verbindung mit mehreren Instanzen gebe ich mir die erdenklichste Mühe, nach würdigen Kandidaten auszuspähen, aber ob ich über 3–4 Personen hinauskomme, bezweifle ich. Noch will ich nicht das letzte Wort gesprochen haben. Ich höre, daß im Falle der Nichtvergebung das Stipendium an den Verein z. Aussp. zurückfiele; es ist recht so, denn besser hungernde Kinder sättigen, als unfähige Musiker überflüssigerweise züchten.

Endlich noch ein Wort: ich warte nur die Entscheidung darüber ab, ob die Rente Jänner–Juli 1917 zur Auszahlung gelangt, selbstverständlich nach Erledigung aller Abhandlungen, gelangen wird. Sollte dies nicht der Fall sein, so müßte ich freilich nachträglich die Honorar- {6} forderung auch für Jänner bis Ende Juni anmelden, 8 da ich ein Saisonhonorar 9 von meinen Schülern beziehe, u. es auch von Fr. D. all die vielen Jahre her bezogen habe


Mit ausgezeichneter Hochachtung
[unsigned]
12. März. 1917.

© Transcription Ian Bent, 2006, 2021


(to Dr. Friedmann )
[?Operation] of estate of
Sophie Deutsch

Dear Dr. [Friedmann], 1

From the most recent letter of the Bank Association, Keplerlatz 11, to me, I gather that you in your capacity as Curator of the estate 2 of Mrs Sofie Deutsch are probably aware of the fact that I, besides a small legacy and a pension, also had a letter of credit in the amount originally of 10,000 Marks. 3

Without in any way wishing to influence a decision with what I am about to write, I feel compelled at this moment to acquaint you with just the spirit of this document, 4 since for reasons that are public in nature I am acutely concerned that my name be clear of any misunderstanding in connection with money. The deceased was a pupil of mine for well over fifteen years and was readily convinced of the imminent successes of my theoretical works in Germany and further afield, albeit I did not show her absolutely everything. Now it irked her greatly that I sell off at simply rock-bottom prices works the value of which is already so well-recognized, and contented myself with a mediocre honorarium from my publisher. True enough, this honorarium certainly represents a tidy sum by {2} Austrian standards, and measured in terms of the difficult sales of such thoroughly highbrow works as my own; nevertheless Mrs. D. was right in what she felt. Thus it was that one New Year’s Day 5 in a restaurant where she used to eat with me after lessons she surprised me with a proposal to place my future major works on an independent financial footing for me in order to emancipate me from the publisher, for which purpose she wished to provide the requisite sum of money.

It did not come easily to me to forego the publisher’s annually stipulated honorarium, with which I was at least secure against all worries about sales. All the less so since by the time the next large volume came out – let’s say in 1920 or 1921 – five or six years would have gone by that would already have netted me direct to my pocket almost the same figure as Mrs. D. had settled [on me]. Add to that the risk that through illness or death the next volume might never be completed, so that by that time I would have had to bear just the loss of the publisher’s honorarium. {3} Nonetheless, on purely ethical grounds alone, I accepted the deceased’s proposal with gratitude, and on the basis of her wish relinquished my claim upon the publisher – a wish that she expressed repeatedly, even in front of witnesses.

The form that the deceased chose may primarily be due to the fact that I declined any personal advantage, even the benefit of interest on the sum, and intended the latter simply, without interest and even perhaps only for the work.

That Mrs. D. was fully aware of my own great material sacrifice is evident from the very wording of her letter to me, 6 in which she herself asserts the former expressly. I have handed the letter over in the original to Dr. S. Türkel.

If I accepted Mrs. D.’s proposal at all, I did so, what is more, consciously in order thereby to give her the opportunity to reciprocate the so very many troubles that I took on her behalf over so many years outside the lessons and above and beyond my teaching. Out of the same consciousness, I shall accept the small legacy as well as the pension, for it is my way to accept {4} what is offered me only after I have already given of myself many times over.

I am glad to seize this opportunity also, dear Dr. [Friedmann], to indicate to you where I stand on the matter of the stipends. The latter has taken even me by surprise, albeit the impetus for it may have come from a first suggestion from me made very fleetingly in conversation, which probably goes back all of ten years. Still now, I know neither the amount nor the precise form of the stipends. Nevertheless, I must reiterate also to you what I have already said on the subject to Chamber Counsellor Mendl and Dr. Türkel: I fear that I will scarcely be able to fulfill [inverted material (opening draft letter to Hertzka) canceled] the wishes of the deceased, greatly though it does me honor, for the specific reason of the shortage of suitably qualified {5} candidate material. I recently declined for the same reasons the most flattering summons to serve on the jury of the Rothschild Artists’ Foundation (with Prof. Guido Adler and Prof. Alfred Grünfeld). 7 Once again, these are reasons that lie in my public field of operation, and which prohibit me from awarding prizes to works that do not meet the demands that I myself set up. Already, now, in connection with several instances I take the greatest imaginable trouble to keep a lookout for worthy candidates, but I doubt if I will come up with more than three or four people. This is not, however, my last word on the subject. I hear that in the event of the stipend not being awarded it is to revert to the Association for the Feeding. – and rightly so, for better to feed up hungry children than gratuitously to nurture unskilled musicians.

Just one final word: I await the decision as to whether the pension for January–July 1917 will be paid out, naturally after all the transactions have been completed. Should this not be the case, then I would be obliged, admittedly belatedly, to submit my {6} claim for the honorarium also for January to end of June, 8 since I receive a seasonal fee 9 from my pupils and have received this for all of the many years from Mrs. D.


With kind regards,
[unsigned]
March 12, 1917

© Translation Ian Bent, 2006, 2021


(an Dr. Friedmann )
Verlassenschafts-[?Wirkung]
Sophie Deutsch

Sehr geehrter Herr Doktor! 1

Dem letzten Schreiben des Bankvereins, Keplerplatz 11, an mich entnehme ich, daß Sie in Ihrer Eigenschaft als Kurator der Verlassenschaft 2 nach Frau Sophie Deutsch vermutlich schon im Kenntnis daran sind, daß ich abgesehen von einem kleinen Legat, einer Rente, auch noch ein Akkreditiv in der Höhe von ursprünglich 10.000 Mark hatte. 3

Ohne irgendwie mit nachfolgenden Zeilen eine Entscheidung beeinflüssen zu wollen, drängt es mich augenblicklich, blos von dem Sinn dieser Urkunde 4 Mitteilung zu machen, da ich aus Gründen öffentlicher Natur strengstens darüber wache, daß mein Name in Verbindung mit Geld jeglichem Mißverständnis entrückt sei. Die Erblasserin war wohl über 15 Jahre meine Schülerin u. konnte so in nächster Nähe von Erfolgen meiner theoretischen Arbeiten in Deutschland, im weiteren Ausland sich leicht überzeugen, obgleich ich ihr nicht eben Alles vorzeigte. Nun ging es ihr sehr nahe, daß ich Arbeiten von bereits so anerkannten Werth einfach nur verschleudere u. mich mit einem mäßigen Honorar des Verlegers begnügte. Zwar wies dieses Honorar für {2} österreichische Verhältnisse u. am schwierigen Absatz so überaus anspruchsvoller Arbeiten wie der meinen gemessen gewiß eine beträchtliche Höhe auf, dennoch hatte Fr. D. mit ihrer Empfindung Recht. So hat sie denn an einem Neujahrstage 5 im Gasthaus, wo sie mit mir nach den Stunden zu speisen pflegte, mich mit dem Antrag überrascht, meine künftigen großen Werke auf meine eigene Rechnung zu stellen, um mich vom Verleger zu imansipieren, wozu sie eben den erforderlichen Betrag beistellen wolle.

Mir fiel es gewiß nicht leicht, auf das jährlich stipulierte Honorar des Verlegers zu verzichten, dessen ich ja jenseits aller Absatzsorgen sicher war. Umsoweniger, als bis zum Erscheinen des nächsten großen Bandes, sagen wir im J. 1920, 1921 schon 5–6 Jahre vorflossen sein würden, die mir den Betrag schon in beinahe derselben Höhe unmittelbar in meine Tasche eingebracht hätten, wie ihn Fr. D. ausgesetzt hatte. Zudem kam das Risiko, daß wegen Erkrankung oder Todesfalls der nächste Band gar nicht hätte fertiggestellt werden können, so daß ich bis dahin eben nur den Verlust des Verlegerhonorars hätte tragen müssen. {3} Nichtsdestoweniger habe ich, schon aus rein ethischen Gründen, den Antrag der Erblasserin dankbar angenommen, u. mich über ihren Wunsch vom Verleger losgesagt, den sie wiederholt auch vor Zeugen aussprach.

Die Form, die die Verewigte wählte, mag in erster Linie davon herrühren, daß ich jeglichen persönlichen Vorteil, sogar den Zinsengenuß der Summe ablehnte u. diese lediglich, ohne Zinsen u. auch nur eben eventuell dem Werk zudachte.

Daß Fr. D. meiner eigenen großen materiellen Opfer sich völlig bewußt war, geht aus dem Wortlaut ihres Schreibens an mich 6 selbst hervor, worin sie jene ausdrücklich selbst bestätigt. Das Schreiben habe ich im Original Herrn Dr. S. Türkel übergeben.

Wenn ich den Antrag der Fr. D. überhaupt akseptiert habe, so tat ich es außerdem aus dem Bewußtsein, ihr damit Gelegenheit zur Vergeltung so vieler Mühen außerhalb der Stunden u. jenseits des Unterrichtes, die ich um sie so viele Jahre trug, zu geben. Aus demselben Bewußtsein heraus werde ich das kleine Legat sowie die Rente beziehen, da es meine Art ist, erst {4} dann ein Gebotenes anzunehmen, nachdem ich es schon vorher vielfach vorausgegeben.

Die Gelegenheit dieser Zeilen ergreife ich, sehr geehrter Herr Doktor, gerne noch dazu, Ihnen meinen Standpunkt in der Stipendialangelegenheit anzudeuten. Diese ist eine Ueberraschung auch für mich gewesen, wenn auch eine erste sehr flüchtige gesprächsweise Anregung von mir den Anstoß gegeben haben mag, die schon vielleicht 10 Jahre zurückliegt. Bis zur Stunde kenne ich weder die Höhe, noch die weitere Form der Stipendien. Dennoch muß ich auch Ihnen gegenüber wiederholen, was ich schon dem Herrn Kammerrat Mendl u. Herrn Dr. Türkel darüber sagte: ich befürchte, daß ich den Wunsch [inverted material (opening draft letter to Hertzka) canceled] der Erblasserin, so sehr er mich ehrt, kaum werde erfüllen können, u. zw. nur aus Mangel an geeignetem Kandidaten- {5} Material. Vor kurzem habe ich aus demselben Grunde die sehr schmeichelhafte Berufung zum Juroramt der Frh. Rothschild’schen Künstlerstiftung (mit Prof. Guido Adler u. Pr. Alfr. Grünfeld) abgelehnt. 7 Wieder sind es Gründe, die in meiner öffentlichen Wirksamkeit liegen, die mir verbieten, Arbeiten zu prämieren, die nicht den von mir selbst aufgestellten Forderungen genügen. Schon jetzt, in Verbindung mit mehreren Instanzen gebe ich mir die erdenklichste Mühe, nach würdigen Kandidaten auszuspähen, aber ob ich über 3–4 Personen hinauskomme, bezweifle ich. Noch will ich nicht das letzte Wort gesprochen haben. Ich höre, daß im Falle der Nichtvergebung das Stipendium an den Verein z. Aussp. zurückfiele; es ist recht so, denn besser hungernde Kinder sättigen, als unfähige Musiker überflüssigerweise züchten.

Endlich noch ein Wort: ich warte nur die Entscheidung darüber ab, ob die Rente Jänner–Juli 1917 zur Auszahlung gelangt, selbstverständlich nach Erledigung aller Abhandlungen, gelangen wird. Sollte dies nicht der Fall sein, so müßte ich freilich nachträglich die Honorar- {6} forderung auch für Jänner bis Ende Juni anmelden, 8 da ich ein Saisonhonorar 9 von meinen Schülern beziehe, u. es auch von Fr. D. all die vielen Jahre her bezogen habe


Mit ausgezeichneter Hochachtung
[unsigned]
12. März. 1917.

© Transcription Ian Bent, 2006, 2021


(to Dr. Friedmann )
[?Operation] of estate of
Sophie Deutsch

Dear Dr. [Friedmann], 1

From the most recent letter of the Bank Association, Keplerlatz 11, to me, I gather that you in your capacity as Curator of the estate 2 of Mrs Sofie Deutsch are probably aware of the fact that I, besides a small legacy and a pension, also had a letter of credit in the amount originally of 10,000 Marks. 3

Without in any way wishing to influence a decision with what I am about to write, I feel compelled at this moment to acquaint you with just the spirit of this document, 4 since for reasons that are public in nature I am acutely concerned that my name be clear of any misunderstanding in connection with money. The deceased was a pupil of mine for well over fifteen years and was readily convinced of the imminent successes of my theoretical works in Germany and further afield, albeit I did not show her absolutely everything. Now it irked her greatly that I sell off at simply rock-bottom prices works the value of which is already so well-recognized, and contented myself with a mediocre honorarium from my publisher. True enough, this honorarium certainly represents a tidy sum by {2} Austrian standards, and measured in terms of the difficult sales of such thoroughly highbrow works as my own; nevertheless Mrs. D. was right in what she felt. Thus it was that one New Year’s Day 5 in a restaurant where she used to eat with me after lessons she surprised me with a proposal to place my future major works on an independent financial footing for me in order to emancipate me from the publisher, for which purpose she wished to provide the requisite sum of money.

It did not come easily to me to forego the publisher’s annually stipulated honorarium, with which I was at least secure against all worries about sales. All the less so since by the time the next large volume came out – let’s say in 1920 or 1921 – five or six years would have gone by that would already have netted me direct to my pocket almost the same figure as Mrs. D. had settled [on me]. Add to that the risk that through illness or death the next volume might never be completed, so that by that time I would have had to bear just the loss of the publisher’s honorarium. {3} Nonetheless, on purely ethical grounds alone, I accepted the deceased’s proposal with gratitude, and on the basis of her wish relinquished my claim upon the publisher – a wish that she expressed repeatedly, even in front of witnesses.

The form that the deceased chose may primarily be due to the fact that I declined any personal advantage, even the benefit of interest on the sum, and intended the latter simply, without interest and even perhaps only for the work.

That Mrs. D. was fully aware of my own great material sacrifice is evident from the very wording of her letter to me, 6 in which she herself asserts the former expressly. I have handed the letter over in the original to Dr. S. Türkel.

If I accepted Mrs. D.’s proposal at all, I did so, what is more, consciously in order thereby to give her the opportunity to reciprocate the so very many troubles that I took on her behalf over so many years outside the lessons and above and beyond my teaching. Out of the same consciousness, I shall accept the small legacy as well as the pension, for it is my way to accept {4} what is offered me only after I have already given of myself many times over.

I am glad to seize this opportunity also, dear Dr. [Friedmann], to indicate to you where I stand on the matter of the stipends. The latter has taken even me by surprise, albeit the impetus for it may have come from a first suggestion from me made very fleetingly in conversation, which probably goes back all of ten years. Still now, I know neither the amount nor the precise form of the stipends. Nevertheless, I must reiterate also to you what I have already said on the subject to Chamber Counsellor Mendl and Dr. Türkel: I fear that I will scarcely be able to fulfill [inverted material (opening draft letter to Hertzka) canceled] the wishes of the deceased, greatly though it does me honor, for the specific reason of the shortage of suitably qualified {5} candidate material. I recently declined for the same reasons the most flattering summons to serve on the jury of the Rothschild Artists’ Foundation (with Prof. Guido Adler and Prof. Alfred Grünfeld). 7 Once again, these are reasons that lie in my public field of operation, and which prohibit me from awarding prizes to works that do not meet the demands that I myself set up. Already, now, in connection with several instances I take the greatest imaginable trouble to keep a lookout for worthy candidates, but I doubt if I will come up with more than three or four people. This is not, however, my last word on the subject. I hear that in the event of the stipend not being awarded it is to revert to the Association for the Feeding. – and rightly so, for better to feed up hungry children than gratuitously to nurture unskilled musicians.

Just one final word: I await the decision as to whether the pension for January–July 1917 will be paid out, naturally after all the transactions have been completed. Should this not be the case, then I would be obliged, admittedly belatedly, to submit my {6} claim for the honorarium also for January to end of June, 8 since I receive a seasonal fee 9 from my pupils and have received this for all of the many years from Mrs. D.


With kind regards,
[unsigned]
March 12, 1917

© Translation Ian Bent, 2006, 2021

Footnotes

1 The final version of this letter – if indeed one was made and sent – is not known to survive. No response to such a letter is preserved. The draft is entirely clean, with none of the usual editings in Henrich's hand.

2 “Verlassenschaft”: archaic term for “Hinterlassenschaft.”

3 Schenker is referring to Sofie Deutsch’s letter of January 26, 1916 (OJ 10/4, [1]), in which she placed at his disposal at the Vienna Banking Association a total sum of 10,000 Marks. – In her will, she left him a legacy of 5,000 Kronen and a pension of 2,000 Kronen a year, and also endowed stipends with a capital of 20,000,000 Kronen. These latter were first set out in OJ 12/52, [1], January 12, 1917, from Fritz Mendl. Schenker does not want the 10,000-Mark dispostion to be lost sight of.

4 “Urkunde”: presumably Sofie Deutsch’s will.

5 There is no diary entry corresponding to this account. According to Schenker’s diary, the event took place on September 9, 1915.

6 Presumably OJ 10/4, [1], January 26, 1916, in which she speaks of his “selfless work in the interests of his sacred art.”

7 The Rothschild Artists’ Foundation had written to Schenker on December 3, 1916, inviting him to join its panel of jury members along with Guido Adler and Alfred Grünfeld (OJ 12/26, [2]). Schenker declined. It may be that reluctance to serve alongside Adler played a part in his refusal. The President of the Jewish Community wrote to Schenker regretting his decision (Hellmut Federhofer, Heinrich Schenker nach Tagebüchern ..., p. 54, n. 8). Also mentioned in DLA 69.930/4, September 12, 1918, to August Halm.

8 As encouraged by Türkel in OC 16/27-29, March 10, 1917.

9 “Saisonhonorar”: by “Saison” Schenker means his teaching year, October to June; the “Honorar” is the fee that each pupil pays at specified points during that year.