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10. IV
1925

Fl! 1

Ein Brief um den andern ist an H. abgegangen u. immer befristet, Dr Baumgarten hoffte, u. ich – der gleich zur Klage riet! – mußte mitwarten. Daher zögerte ich dir ein Vorläufiges mitzuteilen. Nun aber, da du so lieb warst, meiner zu gedenken, will ich dir diese Liebe erwidern, u. das Ergebnis vom 15. April gar nicht erst abwarten. Ich glaube, dieser Termin bringt endlich die Entscheidung für Baumg., ob er klagen muß oder nicht.

Bis jetzt war es so. Nachdem die Themming-Bestätigung= OC 52/619 eingelaufen, war für Dr B. die Sache reif. Hertzka leugnete jede Abonn.-„Tätigung“, B. sah aber deutlich die Bestätigung der Abonn. von Hoffmann! Dazu hatte ich einige (7) von der Elias, einige aus Weisse’s Schülerkreis, kurz etwa 100 Abonn. waren belegt, H. aber leugnete.

Ich riet zur Klage! Aber mein Stern will ja, daß im Konfliktsfalle alle Welt sich lieber einem {2} Spitzbuben mit Vertrauen an den Hals wirft als mir, wie in der Kunst so im Leben. Und so packte meinen Anwalt, trotzdem Leugnung u. Gegenbeweis vorlagen, vor allem die Lust, Hertzka Psychologie zu treiben. (Ich galt aber für „subjectiv“!). Dr B. sagte immer, er „verstehe“ H. nicht, u. suchte ihn zu ergründen! Ich bat, Psychologie hinterher zu treiben, war aber machtlos. Zudem ist der arme B. ein „Demokrat“, also in „Frieden“, mit „Kompromissen“ sollte H. mürbe gemacht werden. Wie H. das merkte, dachte er sich was (LMJS) 2 u. begann hinterhältig zu schleppen. Er schickte seinen ersten Buchhalter zu Mozio u. bat um Intervention. Mozio gab sich zu einer Konferenz in den Räumen seines Bankhauses [illeg] her, hier gestand H. Winter zunächst „10 Abon.“ u. legte das Ab.-Büchlein vor, mit ausgerissenen Blättern, das wie es Köchinnen auf Einkaufswagen mitzunehmen pflegen. Dr B. fristete u. befristete also – weiter. H. gestand 42 Abon: Dr B. fristete u. befristete weiter: H: antwortete nicht! Nun wird Dr B. klagen {3} müssen. So viel Zeit konnte der Anwalt mir ersparen, wenn er gleich u. viel wirkungsvoller den Richter angerufen hätte, aber ich war – subjectiv, trotz objectiven Belegen. Nun etwas gescheiter ist Dr B. seitdem geworden, für mich ist es dennoch sehr schwer, mit ihm zu „arbeiten“, da er, obgleich persönlich ein alter Freund, doch mir irgendwei mistraut u. widerstrebt, so daß ich außer an den eigentlichen H. auch an ihn als Halbgegner denken muß. Mein Stern!

B. versteht mich nicht, so rasch wenigstens nicht , u. das müß ich eben büßen!

B. hat damit die Ablösung aller Werke, d.h. die Überführung der Tantiemen in ein fixes Honorar verquickt. Vorläufig begreift er nicht, daß ein Mann wie H., der um 100.000 K (die er schon in der Tasche hat, ich will sagen: eingenommen hat), nun monatelang ringt u. ohne Herausgabe weigert, daß dieser Mann niemals Millionen (300-500 Mill.) ausschütten wird: da muß ich lachen! Daher wiederhole ich ihm: Vorerst muß geklagt werden! Dann wird {4} H. eher mit sich reden lassen, besonders wenn der Richter mitwirkt. Stelle dir aber vor, was ich in diesem Kampfe aufbieten muß, denn es geht um die Tantiemen aus den Sonaten usw., die H. wie die aus dem „TW“ unterschlagen will. Ein Schaden von hunderten Millionen droht mir ja.

Also: schicke Alles, was du hast. Dr B. ist jeder Zuwachs an Belegen sehr willkommen, er fühlt sich umso sicherer. Sind noch welche „Abonn.“, wirkliche Einzahlungen von 5 MK im J. 1924 in deinem Kreis vorhanden? Heraus mit Allem! Auch sonst mit den Erfahrungen, die den Besteller gemacht haben.

Ausserdem: ich stelle wieder eine Falle u. bitte dich, mir zu sagen, in welcher Weise ich dir 18 MK überweisen kann. Für dieses Geld soll Jemand außerhalb Hamburgs (damit die Sache nicht auffällt) 9 Exempl. des Heftes 1 (aus dem J. 1921) anschaffen u. sich eine Bestätigung von der Musikalien- oder Buchhandlung (nicht von der „U.E[.] “) geben lassen. Diese Bestätigung sendest du mir. Die früheren Hefte hat H. schon mit 2 MK festgesetzt, {5} daher 9 x 2 = 18 MK. H. neigt nämlich dazu Heft 1 aus der Rechnung bereits auszuschalten – „es wird nicht mehr verlangt“ – die nächste Rechnung (ich erinnerte es bestimmt) wird 0 ausweisen. Von Oppel aber liegt eine Bestätigung für Heft 1, gekauft 1925, bereits vor, ich füge 9 Stück dazu, u. habe neuerlich die Handhabe, die Rechnung auf Grund der Bestätigung als „falsch“ zu beanstanden.

Das muß schnell gehen: denn im Juli hat H. schon Rechnung zu legen! Mache also Jemand ausfindig, der {6} in deinem Namen dir das zu Liebe tut u. die Bestellung von 9 Stück Heft 1 vornimmt u. die Bestätigung dir einhändigt. ! ! !

Von Weisse’s Sextett gefiel mir vor Allem der Var. Satz, im Scherzo das Trio besser als der erste Teil. Ich war allerdings bei keiner Probe, denn – das Manuscript an die 3 Masken muß 30. Juni abgehen. Wir arbeiten ganz entsetzlich fieberhaft:
1 „Die Kunst d. Improvisation“ (groß)
2) „Weg mit d. Phrasierungsbogen“ (")
3 Bach’s Solo Sonaten (gegen Kurth [)]
4 " Kl. Präl.
5 Scarl. 2 Son.
6 Chop. 2 Et.
7 Gegenbeispiel Reger: Bach-Var
8 Zur Urlinie, Erl., Vermischtes


[in left-hand margin, top to bottom:] Aus dem Arbeitsfieber heraus grüßen wir dich u. die deinen aufs allerherzlichste u. [continuing in top margin, upside down:] wünschen fröhliche Ostertagen!
dein
[signed:] H

© Transcription William Drabkin, 2013


April 10,
1925

Floriz! 1

One letter after another has been sent off to Hertzka, and always with a deadline; Dr. Baumgarten was hoping, and I who advised him to take immediate legal action! – had to wait. For this reason I hesitated to keep you informed. Now, however, since you were kind enough to think of me, I shall return this kindness and not make you wait for the result on April 15. I believe that on this date Baumgarten will finally reach a decision about whether he must take legal action or must not.

Until now things stood as follows. After the confirmation= OC 52/619 concerning [the subscriptions for Der Tonwille , paid for by] Temming had arrived, the matter was ripe for Dr. Baumgarten to take action. Hertzka denied any subscription "activity", but Baumgarten saw the confirmation of the subscriptions from Hoffmann! In addition I had some (seven) from Miss Elias, and some from Weisse's circle of pupils; in short, there was evidence for about 100 subscriptions, but Hertzka denied this.

I advised taking legal action! But it is my fate that, in the event of a conflict, the whole world would rather places its trust in {2} a scoundrel, rather than in me; as in art, so in life. And so my solicitor, despite the denial and proofs to the contrary that lay before him, was seized by the desire to practice psychology on Hertzka. (I, however, was regarded as "subjective"!) Dr. Baumgarten continually said that he did not "understand" Hertzka, and sought to understand his actions! I begged him to throw psychology out of the matter, but was powerless. Moreover, poor Baumgarten is a "democrat," and so Hertzka was to be mollified in an atmosphere of "peace," with "compromises." As Hertzka observed this, he start to figure things out (LMJS) 2 and began to delay things sneakily. He sent his first bookkeeper to Mozio and asked him to intervene. Mozio agreed to a meeting in the rooms of his bank house [illeg]; at this point Mr. Winter at first admitted to "ten subscriptions" and presented the subscription book – with pages torn out, the way cooks customarily take them with them when they go shopping. Dr. Baumgarten then issued more deadlines. Hertzka admitted 42 subscriptions. Dr. Baumgarten issued still more ultimata and Hertzkadid not reply! Now Dr Baumgarten will have to take action. {3} The lawyer could have spared me so much time if he had called the judge immediately, which would have also been much more effective; but I was too subjective, in spite of objective evidence. Now, Dr. Baumgarten has since then become more reasonable; for me it is, nevertheless, very difficult to "work" with him since, although personally an old friend, he is still distrustful of and opposed to me, so that, in addition to Hertzka himself, I have to think of him as my half-opponent. My fate!

Baumgarten does not understand me, at least not quickly ; and that is something that I must atone for!

Baumgarten has thus combined the dissolution of all my works, i.e. the transfer of the royalties, into a fixed honorarium. For the moment he does not understand that a man like Hertzka who will wrestle for 100,000 Kronen (which he already has in his pocket or, rather, has taken for himself) for months and delays things without bringing out my work, that this man will never shell out millions (300-500 million): it makes me laugh. Therefore I repeat to him: first we must take legal action ! Then {4} Hertzka is more likely to be on negotiating terms, especially if the judge is involved. Imagine, however, what I must offer in this struggle, since it is a matter of the royalties from the sonatas, etc., which Hertzka wants to cut down, like those from Der Tonwille . Damages of hundreds of millions threaten me.

Therefore: send me everything that you have. Dr. Baumgarten is very grateful for any increase of evidence, it would make him feel more secure. Are there still some "subscriptions," actual payments of 5 marks dating from 1924, in your circle. Please let me have all of them! And anything else concerning that experiences that those who ordered them have had.

In addition, I am setting another trap and ask you to tell me in what way I can send you 18 marks. With this money someone outside Hamburg (so that the matter does not arouse suspicion) should buy nine copies of issue 1 (from the year 1921) and obtain a receipt from a music shop or a bookshop, not from Universal Edition! You should send this receipt to me. The earlier issues were set by Hertzka already at 2 marks, {5} thus 9 x 2 = 18 marks. Hertzka is, in fact, inclined to leave issue 1 out of the reckoning precisely now: "It is no longer in demand." The next calculation (I remembered it quite distinctly) will read "0". From Oppel, however, I already have a receipt for issue 1, purchased in 1925; if I add nine copies to it, then I have a new handle for complaining, on the basis of the receipt, that the calculation is "false."

This must be done quickly, for Hertzka will produce his calculation by July. Find someone who {6} would be kind enough to do this on your behalf, and who would undertake to order nine copies of issue 1 and submit the receipt to you!

Of Weisse's Sextet, I enjoyed the variation movement most of all; in the Scherzo I liked the Trio better than the first part. I was not, however, present at any of the rehearsals, since the manuscript [of Meisterwerk 1 ] must be sent off to Drei Masken Verlag by June 30. We are working at a frightfully feverish pace:
1 "The Art of Improvisation" (long)
2 "Abolish the Phrasing Slur" (long)
3 Bach's solo sonatas (against Kurth)
4 Bach's short preludes
5 Scarlatti, two sonatas
6 Chopin, two etudes
7 A counter-example: Reger's Bach Variations
8 Concerning the Urlinie, Elucidations, Miscellanea


[in left-hand margin, top to bottom:] Emerging from our frenzy of activity, we greet you and your family most cordially and [continuing in top margin, upside down:] wish you a Happy Easter!
Yours,
[signed:] Heinrich

© Translation William Drabkin, 2013


10. IV
1925

Fl! 1

Ein Brief um den andern ist an H. abgegangen u. immer befristet, Dr Baumgarten hoffte, u. ich – der gleich zur Klage riet! – mußte mitwarten. Daher zögerte ich dir ein Vorläufiges mitzuteilen. Nun aber, da du so lieb warst, meiner zu gedenken, will ich dir diese Liebe erwidern, u. das Ergebnis vom 15. April gar nicht erst abwarten. Ich glaube, dieser Termin bringt endlich die Entscheidung für Baumg., ob er klagen muß oder nicht.

Bis jetzt war es so. Nachdem die Themming-Bestätigung= OC 52/619 eingelaufen, war für Dr B. die Sache reif. Hertzka leugnete jede Abonn.-„Tätigung“, B. sah aber deutlich die Bestätigung der Abonn. von Hoffmann! Dazu hatte ich einige (7) von der Elias, einige aus Weisse’s Schülerkreis, kurz etwa 100 Abonn. waren belegt, H. aber leugnete.

Ich riet zur Klage! Aber mein Stern will ja, daß im Konfliktsfalle alle Welt sich lieber einem {2} Spitzbuben mit Vertrauen an den Hals wirft als mir, wie in der Kunst so im Leben. Und so packte meinen Anwalt, trotzdem Leugnung u. Gegenbeweis vorlagen, vor allem die Lust, Hertzka Psychologie zu treiben. (Ich galt aber für „subjectiv“!). Dr B. sagte immer, er „verstehe“ H. nicht, u. suchte ihn zu ergründen! Ich bat, Psychologie hinterher zu treiben, war aber machtlos. Zudem ist der arme B. ein „Demokrat“, also in „Frieden“, mit „Kompromissen“ sollte H. mürbe gemacht werden. Wie H. das merkte, dachte er sich was (LMJS) 2 u. begann hinterhältig zu schleppen. Er schickte seinen ersten Buchhalter zu Mozio u. bat um Intervention. Mozio gab sich zu einer Konferenz in den Räumen seines Bankhauses [illeg] her, hier gestand H. Winter zunächst „10 Abon.“ u. legte das Ab.-Büchlein vor, mit ausgerissenen Blättern, das wie es Köchinnen auf Einkaufswagen mitzunehmen pflegen. Dr B. fristete u. befristete also – weiter. H. gestand 42 Abon: Dr B. fristete u. befristete weiter: H: antwortete nicht! Nun wird Dr B. klagen {3} müssen. So viel Zeit konnte der Anwalt mir ersparen, wenn er gleich u. viel wirkungsvoller den Richter angerufen hätte, aber ich war – subjectiv, trotz objectiven Belegen. Nun etwas gescheiter ist Dr B. seitdem geworden, für mich ist es dennoch sehr schwer, mit ihm zu „arbeiten“, da er, obgleich persönlich ein alter Freund, doch mir irgendwei mistraut u. widerstrebt, so daß ich außer an den eigentlichen H. auch an ihn als Halbgegner denken muß. Mein Stern!

B. versteht mich nicht, so rasch wenigstens nicht , u. das müß ich eben büßen!

B. hat damit die Ablösung aller Werke, d.h. die Überführung der Tantiemen in ein fixes Honorar verquickt. Vorläufig begreift er nicht, daß ein Mann wie H., der um 100.000 K (die er schon in der Tasche hat, ich will sagen: eingenommen hat), nun monatelang ringt u. ohne Herausgabe weigert, daß dieser Mann niemals Millionen (300-500 Mill.) ausschütten wird: da muß ich lachen! Daher wiederhole ich ihm: Vorerst muß geklagt werden! Dann wird {4} H. eher mit sich reden lassen, besonders wenn der Richter mitwirkt. Stelle dir aber vor, was ich in diesem Kampfe aufbieten muß, denn es geht um die Tantiemen aus den Sonaten usw., die H. wie die aus dem „TW“ unterschlagen will. Ein Schaden von hunderten Millionen droht mir ja.

Also: schicke Alles, was du hast. Dr B. ist jeder Zuwachs an Belegen sehr willkommen, er fühlt sich umso sicherer. Sind noch welche „Abonn.“, wirkliche Einzahlungen von 5 MK im J. 1924 in deinem Kreis vorhanden? Heraus mit Allem! Auch sonst mit den Erfahrungen, die den Besteller gemacht haben.

Ausserdem: ich stelle wieder eine Falle u. bitte dich, mir zu sagen, in welcher Weise ich dir 18 MK überweisen kann. Für dieses Geld soll Jemand außerhalb Hamburgs (damit die Sache nicht auffällt) 9 Exempl. des Heftes 1 (aus dem J. 1921) anschaffen u. sich eine Bestätigung von der Musikalien- oder Buchhandlung (nicht von der „U.E[.] “) geben lassen. Diese Bestätigung sendest du mir. Die früheren Hefte hat H. schon mit 2 MK festgesetzt, {5} daher 9 x 2 = 18 MK. H. neigt nämlich dazu Heft 1 aus der Rechnung bereits auszuschalten – „es wird nicht mehr verlangt“ – die nächste Rechnung (ich erinnerte es bestimmt) wird 0 ausweisen. Von Oppel aber liegt eine Bestätigung für Heft 1, gekauft 1925, bereits vor, ich füge 9 Stück dazu, u. habe neuerlich die Handhabe, die Rechnung auf Grund der Bestätigung als „falsch“ zu beanstanden.

Das muß schnell gehen: denn im Juli hat H. schon Rechnung zu legen! Mache also Jemand ausfindig, der {6} in deinem Namen dir das zu Liebe tut u. die Bestellung von 9 Stück Heft 1 vornimmt u. die Bestätigung dir einhändigt. ! ! !

Von Weisse’s Sextett gefiel mir vor Allem der Var. Satz, im Scherzo das Trio besser als der erste Teil. Ich war allerdings bei keiner Probe, denn – das Manuscript an die 3 Masken muß 30. Juni abgehen. Wir arbeiten ganz entsetzlich fieberhaft:
1 „Die Kunst d. Improvisation“ (groß)
2) „Weg mit d. Phrasierungsbogen“ (")
3 Bach’s Solo Sonaten (gegen Kurth [)]
4 " Kl. Präl.
5 Scarl. 2 Son.
6 Chop. 2 Et.
7 Gegenbeispiel Reger: Bach-Var
8 Zur Urlinie, Erl., Vermischtes


[in left-hand margin, top to bottom:] Aus dem Arbeitsfieber heraus grüßen wir dich u. die deinen aufs allerherzlichste u. [continuing in top margin, upside down:] wünschen fröhliche Ostertagen!
dein
[signed:] H

© Transcription William Drabkin, 2013


April 10,
1925

Floriz! 1

One letter after another has been sent off to Hertzka, and always with a deadline; Dr. Baumgarten was hoping, and I who advised him to take immediate legal action! – had to wait. For this reason I hesitated to keep you informed. Now, however, since you were kind enough to think of me, I shall return this kindness and not make you wait for the result on April 15. I believe that on this date Baumgarten will finally reach a decision about whether he must take legal action or must not.

Until now things stood as follows. After the confirmation= OC 52/619 concerning [the subscriptions for Der Tonwille , paid for by] Temming had arrived, the matter was ripe for Dr. Baumgarten to take action. Hertzka denied any subscription "activity", but Baumgarten saw the confirmation of the subscriptions from Hoffmann! In addition I had some (seven) from Miss Elias, and some from Weisse's circle of pupils; in short, there was evidence for about 100 subscriptions, but Hertzka denied this.

I advised taking legal action! But it is my fate that, in the event of a conflict, the whole world would rather places its trust in {2} a scoundrel, rather than in me; as in art, so in life. And so my solicitor, despite the denial and proofs to the contrary that lay before him, was seized by the desire to practice psychology on Hertzka. (I, however, was regarded as "subjective"!) Dr. Baumgarten continually said that he did not "understand" Hertzka, and sought to understand his actions! I begged him to throw psychology out of the matter, but was powerless. Moreover, poor Baumgarten is a "democrat," and so Hertzka was to be mollified in an atmosphere of "peace," with "compromises." As Hertzka observed this, he start to figure things out (LMJS) 2 and began to delay things sneakily. He sent his first bookkeeper to Mozio and asked him to intervene. Mozio agreed to a meeting in the rooms of his bank house [illeg]; at this point Mr. Winter at first admitted to "ten subscriptions" and presented the subscription book – with pages torn out, the way cooks customarily take them with them when they go shopping. Dr. Baumgarten then issued more deadlines. Hertzka admitted 42 subscriptions. Dr. Baumgarten issued still more ultimata and Hertzkadid not reply! Now Dr Baumgarten will have to take action. {3} The lawyer could have spared me so much time if he had called the judge immediately, which would have also been much more effective; but I was too subjective, in spite of objective evidence. Now, Dr. Baumgarten has since then become more reasonable; for me it is, nevertheless, very difficult to "work" with him since, although personally an old friend, he is still distrustful of and opposed to me, so that, in addition to Hertzka himself, I have to think of him as my half-opponent. My fate!

Baumgarten does not understand me, at least not quickly ; and that is something that I must atone for!

Baumgarten has thus combined the dissolution of all my works, i.e. the transfer of the royalties, into a fixed honorarium. For the moment he does not understand that a man like Hertzka who will wrestle for 100,000 Kronen (which he already has in his pocket or, rather, has taken for himself) for months and delays things without bringing out my work, that this man will never shell out millions (300-500 million): it makes me laugh. Therefore I repeat to him: first we must take legal action ! Then {4} Hertzka is more likely to be on negotiating terms, especially if the judge is involved. Imagine, however, what I must offer in this struggle, since it is a matter of the royalties from the sonatas, etc., which Hertzka wants to cut down, like those from Der Tonwille . Damages of hundreds of millions threaten me.

Therefore: send me everything that you have. Dr. Baumgarten is very grateful for any increase of evidence, it would make him feel more secure. Are there still some "subscriptions," actual payments of 5 marks dating from 1924, in your circle. Please let me have all of them! And anything else concerning that experiences that those who ordered them have had.

In addition, I am setting another trap and ask you to tell me in what way I can send you 18 marks. With this money someone outside Hamburg (so that the matter does not arouse suspicion) should buy nine copies of issue 1 (from the year 1921) and obtain a receipt from a music shop or a bookshop, not from Universal Edition! You should send this receipt to me. The earlier issues were set by Hertzka already at 2 marks, {5} thus 9 x 2 = 18 marks. Hertzka is, in fact, inclined to leave issue 1 out of the reckoning precisely now: "It is no longer in demand." The next calculation (I remembered it quite distinctly) will read "0". From Oppel, however, I already have a receipt for issue 1, purchased in 1925; if I add nine copies to it, then I have a new handle for complaining, on the basis of the receipt, that the calculation is "false."

This must be done quickly, for Hertzka will produce his calculation by July. Find someone who {6} would be kind enough to do this on your behalf, and who would undertake to order nine copies of issue 1 and submit the receipt to you!

Of Weisse's Sextet, I enjoyed the variation movement most of all; in the Scherzo I liked the Trio better than the first part. I was not, however, present at any of the rehearsals, since the manuscript [of Meisterwerk 1 ] must be sent off to Drei Masken Verlag by June 30. We are working at a frightfully feverish pace:
1 "The Art of Improvisation" (long)
2 "Abolish the Phrasing Slur" (long)
3 Bach's solo sonatas (against Kurth)
4 Bach's short preludes
5 Scarlatti, two sonatas
6 Chopin, two etudes
7 A counter-example: Reger's Bach Variations
8 Concerning the Urlinie, Elucidations, Miscellanea


[in left-hand margin, top to bottom:] Emerging from our frenzy of activity, we greet you and your family most cordially and [continuing in top margin, upside down:] wish you a Happy Easter!
Yours,
[signed:] Heinrich

© Translation William Drabkin, 2013

Footnotes

1 Frequent underlining in the text and the bracketing of the sixth and paragraphs, in pencil by Violin, have not been transcribed.
Writing of this letter is recorded in Schenker's diary at OJ 3/7, p. 2808, April 10, 1925: "An Fl. (Br.): über den Stand der U.-E. -Angelegenheiten, die nun eigentlich eine Baumgarten-Frage ist; erbitte Belege; sende 18 Mark für 9 erste Hefte." ("To Floriz (letter): about the present state of the UE affair, which is now actually a question for Baumgarten; I ask for receipts; I send 18 marks for nine copies of the first issue [of Der Tonwille].")

2 LMJS (or LMTS): possibly the abbreviation of a Latin legal term.

Commentary

Format
6p letter, Bogen format, holograph message and signature
Rights Holder
Heirs of Heinrich Schenker, deemed to be in the public domain
License
All reasonable steps have been taken to locate the heirs of Heinrich Schenker. Any claim to intellectual rights on this document should be addressed to the Schenker Documents Online, at schenkercorrespondence [at] mus (dot) cam (dot) ac (dot) uk

Digital version created: 2013-06-06
Last updated: 2013-06-06