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WSLB 130 - Handwritten letter from Schenker to Hertzka (UE), dated August 14, 1912
Der Inhalt Ihres soeben eingelaufenen gesch. Briefes 2 ist sehr überraschend. Vielfach erinnert mich der darin eingeschlagene Gedankengang an den des verstorbenen Alex. Rosé der als Impresario mich für eine Tournée mit Meschaërt (6 Wochen lang) 3 engagierte u. trotz vereinbartem Honorar mich um dieses nachträglich dennoch zu kürzen versucht hat, u. zw. mit Hinweis darauf, daß er seine Spesen bei M . nicht hereingebracht hat. Ich frug ihn, ob er oder ich Impresario gewesen wäre, aber er begriff den Sinn dieser Frage nicht, und, während er sonst die Einnahmen seines Konzertbureaus, die jährlich 10.000 Kr. betrugen, mit mir nicht teilte, wollte er – o! wie tüchtig! – einen Verlustfall mit mir teilen! Unser Fall lautet: Habe ich selbst, als Autor, auch für die Verluste der „ U.E.“ an meinen Arbeiten aufzukommen, wenn ich nicht ihre Einkünfte mitgenieße? Sagten Sie nicht selbst, daß Brahms bei Simrock 4 lange passiv geblieben, was gieng ihn das aber an u. war Simrock darum ein schlechter Kaufmann? Der K. Rath H. Colbert sagte mir einmal, da wir von den spezifisch Wïenerischen Chancen sprachen: „Auch die Ehre muß bezahlt werden, obendrein theuer!“ Ich kann mir denken, daß die „ U.E.“ noch weitere 20 Jahre an meinen {2} Arbeiten draufzahlen müßte, was wäre dabei? Lebt sie denn von meinen Werken? Und nimmt sie von den einträglichen Werken glücklicherer Autoren des Tages u. der Mode nicht so viel ein, daß sie, wie jedes große † Geschäft † sich auch einen Luxus ehrenvoller Arbeiten gestatten könnte? Sie halten mir die Korrekturspesen entgegen, ich aber halte Ihnen vor, daß ich ein so umfangreiches, in unser Literatur epochales Werk Ihnen blos um 1000 Kr, 5 also um den ¼ Theil des allgemein † geschätzten † Wertes hergegeben u. über Ihren Wunsch obendrein 3 Pläne neu ausgearbeitet habe u. zw., umsonst, wo die schlechten Pläne in den Programmbüchern so gut bezahlt werden! 6 Hätte ich von Ihnen mindestens 4000 Kr. erhalten, 7 so würde ich Ihre Art begreifen, aber durchaus unerwartet kommt mir, daß Sie mir 800 MK, 8 die ein Theil meines Honorars billigerweise hätten sein sollen vorhalten, obendrein bei einem neu abzuschließenden Vertrag, wohin, wie ich letzthin überzeugend demonstriert habe, die ganze Frage gar nicht gehört! 9 Desgleichen würde ich Sie begreifen, wenn Sie mir Ihre Vorhaltung bei einem Honorar von 2000 Kr. pro Sonate machen würden, aber zurückweisen muß ich sie, da ich doch mein persönliches Entgegenkomme an Sie, u. an die „ U.E.“, als die Besitzerin mehrerer Werke von mir, von vornherein schon durch den Verzicht auf 800 Kr. pro Sonate ausdrückte! Sind denn nicht in 5 x 800 Kr. hinlänglich auch die Kosten jener Korrekturen enthalten, die meine Arbeiten verursachen könnten? 10 {3} Soll ich jahrelange Früchte um einen Spottpreis hergeben u. noch dazu für ihre Kosten aufkommen? Habe ich nicht genug Kosten [?da] gewe sen ndet , um Früchte der Welt vorlegen zu können? Theilt die „U.E.“ mit mir ihre Genüße? Sie entnehmen daraus, mein lieber Herr Direktor, daß ich den unsittlichen passus, 11 der meines Wissens noch in keinem Vertrage je vorkam, nicht unterschreiben kann. Ich habe getan, was ich konnte! Daß Sie [mir?] schon jetzt ankreiden, daß die „ IX.“ nicht geht, ist weder gerecht, noch nobel, u. ich fürchte, daß die Leser Ihres Briefes Ihnen einmal diese Wendung übelnehmen werden. Sind wir doch außerdem überreingekommen, daß Sie meine Arbeiten nicht als Dividendenträger von heute ansehen mögen: morgen werden sie es bestimmt, nur gemach! Da Sie aber, nach österr. Mixtur, den Dingen inzwischen mistrauen, so giebt es keinen Ausweg. Wenn der Verleger den Standpunkt nicht einnehmen will, daß der Verlag auch Ehrensachen 12 haben u. diese genau so bezahlen müsse, wie die einträglichsten vom Tage, so ist er, wenn er’s durchaus so haben will, sicher im Rechte, aber vom Autor erwarte er keine Opfer! Meine Opfer aber an die „ U.E.“ heißen bereits (von den früheren nicht zu sprechen): im Interesse der „ IX “ das allzubescheidene Honorar u. der Verzicht auf das Korrekturhonorar, das ich von der U.E. bei jedem Werk erhielt (meine Nachtragsforderung ist ja etwas {4} anderes!), bei den Sonaten der bescheidene Preis u. die Bereitwilligkeit, selbst alle Kosten der Wege zu den Manuscripten zu tragen! Mehr kann ich nicht geben! Habe ich doch nicht einmal noch die unzähligemal erbetenen „Freiexemplare“, die, wie ich glaube, mir gebühren, durchsetzten können! 13 Bopp ’s Unstern 14 scheint über dieser Sache zu walten. Und so meine ich denn endlich: schätzen Sie, was ich gebe u. opfere, – verlangen Sie, im Interesse der Arbeit u. der „ U.E .,“ nicht Unmögliches, Unsittliches, außerdem Sie würden mich, wie z. B. Herrn Simon , zum Großaktionär der „ U.E.“ machen! À propos Simon , vielleicht macht die Sonaten H. Grünfeld , dem (in Wien sehr echt!) ein so schönes Ehrengeschenk für nichts u. wieder nichts in den Schoos gefallen ist! Nun aber erbitte ich von Ihnen ein Schlußwörtchen. Eine Zeile nur: „Ja,“ oder „Nein“! Uns beiden ist die Zeit kostbar, diese vielen Briefe, Besuche, Darstellungen etc., wer vergütet sie mir, ?da ich doch an anderen Arbeiten verhindert bin? Ist es Ihnen darum zu tun, daß ich die Probe ablege, binnen Jahresfrist die erste Sonata fällt auf den Markt zu bringen, wohlan, so will ich es zeigen! Also ein Wörtchen, – es kann ja nicht so fortgehen! Sie haben Ihren Gehalt, aber mich bringen Sie um Geld. Nochmals bitte ich umgehend Ihr letztes Wort!! © Transcription Ian Bent, 2007, 2023 |
The content of your esteemed letter, 2 which has just arrived, is very surprising. Again and again, the line you have taken in it recalls to my mind that of the late Alexander Rosé, who as impresario engaged me for a concert tour with Messchaert (lasting six weeks) 3 and in spite of the honorarium having been agreed nevertheless tried subsequently to cut me down on this, on the basis (believe it or not) that he had failed to recover his costs with Messchaert. I asked him whether I or he were the impresario, but he did not grasp the meaning of this question, and whilst he did not at other times share with me the takings of his concert bureau, which amounted annually to 10,000 Kronen, he did want ‒ Oh! how crafty! ‒ to share a loss with me! Translated into our situation, that is: Do I myself, as author, have to be responsible for UE's losses on my publications even though I do not have the pleasure of sharing its income? Did you not yourself say that Brahms long remained dormant at Simrock? 4 ‒ but what was that to him, and was Simrock for that reason a bad businessman? Chamber Counsellor Colbert once remarked to me, since we were talking of the specifically Viennese prospects: "Even honor has to be paid for, what’s more, dearly!" I could well imagine that UE might still have to be paying out on my {2} works for a further twenty years, [but] where would the harm be in that? Does it live off my publications, then? And does it not earn so much from the lucrative works of the more fortunate, trendy, modish authors that, like any great business † , it could permit itself the luxury of works done for honor? You confront me with the correction costs, but I retort that I have handed you a book so comprehensive, so epoch-making in our literature, for a mere 1,000 Kronen, 5 i.e. a quarter of its generally recognized † value, and in addition I have, at your request, drawn up three new structural diagrams, all free of charge what’s more, whereas the bad diagrams in program books are so highly paid! 6 Had I received from you at least 4,000 Kronen, 7 I could understand your attitude, but I am utterly taken aback that you reproach me for 800 Marks, 8 which ought in all fairness to have been a part of my honorarium, what's more [you do this] in a newly-to-be-concluded contract to which, as I have recently convincingly demonstrated, the whole question absolutely does not belong! 9 Likewise, I would understand you if you were to remonstrate with me if it were an honorarium of 2,000 Kronen per sonata, but I must reject it since I expressed my personal cooperation to you, and to UE as the owner of several works of mine, from the very beginning by foregoing 800 Kronen per sonata! So, are not the costs of those corrections that my works might give rise to sufficiently contained within 5 x 800 Kronen? 10 {3} Am I to hand over fruits of long years at a knock-down price, and yet still to be responsible for their costs? Have I not already [?incurred] sufficient costs to be able to lay [those] fruits before the world? Does UE share its deserts with me? You will gather from the above, my dear Director, that I cannot sign the immoral clause, 11 which to my knowledge has never before appeared in a contract. I have done what I could! That you are already holding it against me that the Ninth Symphony is not selling is neither just nor noble-minded, and I fear that the readers of your letter will take umbrage at you for taking this line. Surely we are in agreement, furthermore, that you are not to look upon my works as dividend generators for today: they will surely be so tomorrow, but slowly does it! But since, true to Austrian [?shortsightedness], you distrust what occurs in the interim, then there is no way out. If the publisher is unwilling to take the view that the publishing house must have honor projects 12 as well and pay for these precisely as for the most lucrative projects of the day, then he is quite within his rights, if that is how he really wants things, but he should not expect any sacrifice from the author. But my sacrifices to UE (to make no mention of the earlier ones) already amount to: in the interests of the Ninth Symphony the all-too-modest honorarium and the renunciation of the honorarium for proof-correcting that I received from UE for every work (my supplementary demand is a totally {4} separate matter!), in the case of the sonatas the modest price and my willingness to bear on my own shoulders all the costs leading up to [submission of] the manuscripts! More I cannot give! Never once have I prevailed over my countless requests for "free copies," which I believe are mine as of right! 13 Bopp's unlucky star 14 seems to preside over this affair. And so finally, I say: cherish what I give and the sacrifices I make; in the interests of the work itself and of UE, do not demand the impossible, the immoral; other than you, [others] such as Mr. Simon would make me a principal shareholder of UE! As regards Simon, perhaps Mr. Grünfeld, into whose lap (very typically in Vienna) such a nice complimentary gift has fallen gratis ‒ I say again, gratis ‒ will do the sonatas! But now I ask for one final little word from you. Just one line: "Yes" or "No"! For both of us, time is precious; these many letters, visits, presentations, etc., who will compensate me for them, for I have been prevented from doing other tasks? If you are anxious for me to prove that I can have the first sonata on the market within the year ‒ all right! I will show you that I can? So just a little word ‒ things cannot go on like this! You have your salary, and yet you do me out of money. Once again, I ask for your final word by return!! © Translation Ian Bent, 2007, 2023 |
Der Inhalt Ihres soeben eingelaufenen gesch. Briefes 2 ist sehr überraschend. Vielfach erinnert mich der darin eingeschlagene Gedankengang an den des verstorbenen Alex. Rosé der als Impresario mich für eine Tournée mit Meschaërt (6 Wochen lang) 3 engagierte u. trotz vereinbartem Honorar mich um dieses nachträglich dennoch zu kürzen versucht hat, u. zw. mit Hinweis darauf, daß er seine Spesen bei M . nicht hereingebracht hat. Ich frug ihn, ob er oder ich Impresario gewesen wäre, aber er begriff den Sinn dieser Frage nicht, und, während er sonst die Einnahmen seines Konzertbureaus, die jährlich 10.000 Kr. betrugen, mit mir nicht teilte, wollte er – o! wie tüchtig! – einen Verlustfall mit mir teilen! Unser Fall lautet: Habe ich selbst, als Autor, auch für die Verluste der „ U.E.“ an meinen Arbeiten aufzukommen, wenn ich nicht ihre Einkünfte mitgenieße? Sagten Sie nicht selbst, daß Brahms bei Simrock 4 lange passiv geblieben, was gieng ihn das aber an u. war Simrock darum ein schlechter Kaufmann? Der K. Rath H. Colbert sagte mir einmal, da wir von den spezifisch Wïenerischen Chancen sprachen: „Auch die Ehre muß bezahlt werden, obendrein theuer!“ Ich kann mir denken, daß die „ U.E.“ noch weitere 20 Jahre an meinen {2} Arbeiten draufzahlen müßte, was wäre dabei? Lebt sie denn von meinen Werken? Und nimmt sie von den einträglichen Werken glücklicherer Autoren des Tages u. der Mode nicht so viel ein, daß sie, wie jedes große † Geschäft † sich auch einen Luxus ehrenvoller Arbeiten gestatten könnte? Sie halten mir die Korrekturspesen entgegen, ich aber halte Ihnen vor, daß ich ein so umfangreiches, in unser Literatur epochales Werk Ihnen blos um 1000 Kr, 5 also um den ¼ Theil des allgemein † geschätzten † Wertes hergegeben u. über Ihren Wunsch obendrein 3 Pläne neu ausgearbeitet habe u. zw., umsonst, wo die schlechten Pläne in den Programmbüchern so gut bezahlt werden! 6 Hätte ich von Ihnen mindestens 4000 Kr. erhalten, 7 so würde ich Ihre Art begreifen, aber durchaus unerwartet kommt mir, daß Sie mir 800 MK, 8 die ein Theil meines Honorars billigerweise hätten sein sollen vorhalten, obendrein bei einem neu abzuschließenden Vertrag, wohin, wie ich letzthin überzeugend demonstriert habe, die ganze Frage gar nicht gehört! 9 Desgleichen würde ich Sie begreifen, wenn Sie mir Ihre Vorhaltung bei einem Honorar von 2000 Kr. pro Sonate machen würden, aber zurückweisen muß ich sie, da ich doch mein persönliches Entgegenkomme an Sie, u. an die „ U.E.“, als die Besitzerin mehrerer Werke von mir, von vornherein schon durch den Verzicht auf 800 Kr. pro Sonate ausdrückte! Sind denn nicht in 5 x 800 Kr. hinlänglich auch die Kosten jener Korrekturen enthalten, die meine Arbeiten verursachen könnten? 10 {3} Soll ich jahrelange Früchte um einen Spottpreis hergeben u. noch dazu für ihre Kosten aufkommen? Habe ich nicht genug Kosten [?da] gewe sen ndet , um Früchte der Welt vorlegen zu können? Theilt die „U.E.“ mit mir ihre Genüße? Sie entnehmen daraus, mein lieber Herr Direktor, daß ich den unsittlichen passus, 11 der meines Wissens noch in keinem Vertrage je vorkam, nicht unterschreiben kann. Ich habe getan, was ich konnte! Daß Sie [mir?] schon jetzt ankreiden, daß die „ IX.“ nicht geht, ist weder gerecht, noch nobel, u. ich fürchte, daß die Leser Ihres Briefes Ihnen einmal diese Wendung übelnehmen werden. Sind wir doch außerdem überreingekommen, daß Sie meine Arbeiten nicht als Dividendenträger von heute ansehen mögen: morgen werden sie es bestimmt, nur gemach! Da Sie aber, nach österr. Mixtur, den Dingen inzwischen mistrauen, so giebt es keinen Ausweg. Wenn der Verleger den Standpunkt nicht einnehmen will, daß der Verlag auch Ehrensachen 12 haben u. diese genau so bezahlen müsse, wie die einträglichsten vom Tage, so ist er, wenn er’s durchaus so haben will, sicher im Rechte, aber vom Autor erwarte er keine Opfer! Meine Opfer aber an die „ U.E.“ heißen bereits (von den früheren nicht zu sprechen): im Interesse der „ IX “ das allzubescheidene Honorar u. der Verzicht auf das Korrekturhonorar, das ich von der U.E. bei jedem Werk erhielt (meine Nachtragsforderung ist ja etwas {4} anderes!), bei den Sonaten der bescheidene Preis u. die Bereitwilligkeit, selbst alle Kosten der Wege zu den Manuscripten zu tragen! Mehr kann ich nicht geben! Habe ich doch nicht einmal noch die unzähligemal erbetenen „Freiexemplare“, die, wie ich glaube, mir gebühren, durchsetzten können! 13 Bopp ’s Unstern 14 scheint über dieser Sache zu walten. Und so meine ich denn endlich: schätzen Sie, was ich gebe u. opfere, – verlangen Sie, im Interesse der Arbeit u. der „ U.E .,“ nicht Unmögliches, Unsittliches, außerdem Sie würden mich, wie z. B. Herrn Simon , zum Großaktionär der „ U.E.“ machen! À propos Simon , vielleicht macht die Sonaten H. Grünfeld , dem (in Wien sehr echt!) ein so schönes Ehrengeschenk für nichts u. wieder nichts in den Schoos gefallen ist! Nun aber erbitte ich von Ihnen ein Schlußwörtchen. Eine Zeile nur: „Ja,“ oder „Nein“! Uns beiden ist die Zeit kostbar, diese vielen Briefe, Besuche, Darstellungen etc., wer vergütet sie mir, ?da ich doch an anderen Arbeiten verhindert bin? Ist es Ihnen darum zu tun, daß ich die Probe ablege, binnen Jahresfrist die erste Sonata fällt auf den Markt zu bringen, wohlan, so will ich es zeigen! Also ein Wörtchen, – es kann ja nicht so fortgehen! Sie haben Ihren Gehalt, aber mich bringen Sie um Geld. Nochmals bitte ich umgehend Ihr letztes Wort!! © Transcription Ian Bent, 2007, 2023 |
The content of your esteemed letter, 2 which has just arrived, is very surprising. Again and again, the line you have taken in it recalls to my mind that of the late Alexander Rosé, who as impresario engaged me for a concert tour with Messchaert (lasting six weeks) 3 and in spite of the honorarium having been agreed nevertheless tried subsequently to cut me down on this, on the basis (believe it or not) that he had failed to recover his costs with Messchaert. I asked him whether I or he were the impresario, but he did not grasp the meaning of this question, and whilst he did not at other times share with me the takings of his concert bureau, which amounted annually to 10,000 Kronen, he did want ‒ Oh! how crafty! ‒ to share a loss with me! Translated into our situation, that is: Do I myself, as author, have to be responsible for UE's losses on my publications even though I do not have the pleasure of sharing its income? Did you not yourself say that Brahms long remained dormant at Simrock? 4 ‒ but what was that to him, and was Simrock for that reason a bad businessman? Chamber Counsellor Colbert once remarked to me, since we were talking of the specifically Viennese prospects: "Even honor has to be paid for, what’s more, dearly!" I could well imagine that UE might still have to be paying out on my {2} works for a further twenty years, [but] where would the harm be in that? Does it live off my publications, then? And does it not earn so much from the lucrative works of the more fortunate, trendy, modish authors that, like any great business † , it could permit itself the luxury of works done for honor? You confront me with the correction costs, but I retort that I have handed you a book so comprehensive, so epoch-making in our literature, for a mere 1,000 Kronen, 5 i.e. a quarter of its generally recognized † value, and in addition I have, at your request, drawn up three new structural diagrams, all free of charge what’s more, whereas the bad diagrams in program books are so highly paid! 6 Had I received from you at least 4,000 Kronen, 7 I could understand your attitude, but I am utterly taken aback that you reproach me for 800 Marks, 8 which ought in all fairness to have been a part of my honorarium, what's more [you do this] in a newly-to-be-concluded contract to which, as I have recently convincingly demonstrated, the whole question absolutely does not belong! 9 Likewise, I would understand you if you were to remonstrate with me if it were an honorarium of 2,000 Kronen per sonata, but I must reject it since I expressed my personal cooperation to you, and to UE as the owner of several works of mine, from the very beginning by foregoing 800 Kronen per sonata! So, are not the costs of those corrections that my works might give rise to sufficiently contained within 5 x 800 Kronen? 10 {3} Am I to hand over fruits of long years at a knock-down price, and yet still to be responsible for their costs? Have I not already [?incurred] sufficient costs to be able to lay [those] fruits before the world? Does UE share its deserts with me? You will gather from the above, my dear Director, that I cannot sign the immoral clause, 11 which to my knowledge has never before appeared in a contract. I have done what I could! That you are already holding it against me that the Ninth Symphony is not selling is neither just nor noble-minded, and I fear that the readers of your letter will take umbrage at you for taking this line. Surely we are in agreement, furthermore, that you are not to look upon my works as dividend generators for today: they will surely be so tomorrow, but slowly does it! But since, true to Austrian [?shortsightedness], you distrust what occurs in the interim, then there is no way out. If the publisher is unwilling to take the view that the publishing house must have honor projects 12 as well and pay for these precisely as for the most lucrative projects of the day, then he is quite within his rights, if that is how he really wants things, but he should not expect any sacrifice from the author. But my sacrifices to UE (to make no mention of the earlier ones) already amount to: in the interests of the Ninth Symphony the all-too-modest honorarium and the renunciation of the honorarium for proof-correcting that I received from UE for every work (my supplementary demand is a totally {4} separate matter!), in the case of the sonatas the modest price and my willingness to bear on my own shoulders all the costs leading up to [submission of] the manuscripts! More I cannot give! Never once have I prevailed over my countless requests for "free copies," which I believe are mine as of right! 13 Bopp's unlucky star 14 seems to preside over this affair. And so finally, I say: cherish what I give and the sacrifices I make; in the interests of the work itself and of UE, do not demand the impossible, the immoral; other than you, [others] such as Mr. Simon would make me a principal shareholder of UE! As regards Simon, perhaps Mr. Grünfeld, into whose lap (very typically in Vienna) such a nice complimentary gift has fallen gratis ‒ I say again, gratis ‒ will do the sonatas! But now I ask for one final little word from you. Just one line: "Yes" or "No"! For both of us, time is precious; these many letters, visits, presentations, etc., who will compensate me for them, for I have been prevented from doing other tasks? If you are anxious for me to prove that I can have the first sonata on the market within the year ‒ all right! I will show you that I can? So just a little word ‒ things cannot go on like this! You have your salary, and yet you do me out of money. Once again, I ask for your final word by return!! © Translation Ian Bent, 2007, 2023 |
Footnotes1 Writing of this letter is recorded in Schenker's diary for August 14, 1912, preceded by receipt of OC 52/437: "Brief von Hertzka […]. Sofort geantwortet, überzeugend, dennoch aber bereit, vom Vertrag zurückzutreten." ("Letter from Hertzka, in which […]. Immediately replied to, convincingly; but yet prepared to withdraw from the contract"). The paragraphs of the diary entry that follow might be seen as Schenker's reflections of commercial-mindedness and truth: August 14, 1912. 2 = OC 52/437, August 12, 1912. 3 The schedule for a tour of Austria and Hungary with Messchaert, January 7–February 3, 1899, is preserved as OC 35/5, 48–49, 52–55, of which Federhofer gives details (Nach Tagebüchern ... (1985), pp. 18–19). This was, however, organized by the Vienna Concert Bureau Ludwig Grünfeld (theater and concert agent, impresario, Vienna I, Getreidemarkt 10), not Rosé, and lasted for only four weeks. According to Federhofer (ibid, pp. 178–79), this was the only tour Schenker did with Messchaert. 4 There appears to be no such statement in Hertzka's letters to Schenker before this date. 5 Schenker is referring to his monograph Beethovens neunte Sinfonie, for which his contract (OC 52/431, November 6, 1910) awarded him 1,000 Kronen for assignment of the copyright. 6 "Wunsch ... werden!" left-sidelined in crayon. — Schenker is referring to the formal diagrams for movements 2–4 of the Ninth Symphony monograph, which Hertzka requested him to make (OC 52/76, January 12, 1912) along the lines of that for the first movement. 7 4,000 Kronen: Hertzka's offer was in fact 1,200 Kronen per sonata = 6,000 Kronen in total (OC 52/493, June 8, 1912), and this is the figure set out in the final contract (OC 52/494, August 25). 8 The over-run costs on "author corrections" for Beethovens neunte Sinfonie had been calculated as "c. 800 Kronen" (OC 52/437, August 12, 1912). Perhaps Schenker cites Marks rather than Kronen here (the exchange rate at the time was 1.– Mk. = 1.20 Kr., thus 800 Mk = 960 Kr., or 800 Kr. = 666.66 Mk.), deliberately or in error, because the printers were German (Breitkopf & Härtel of Leipzig). 9 "die ein Theil ... gehört!" ("which ought ... belong!"): double left-sidelined in pen. 10 "Sind denn ... könnten?" ("So are ... Kronen?"): double left-underlined in pen. — The logic appears to be that in accepting 1,200 Kronen instead of 2,000 Kronen per sonata, Schenker "forewent" 800 Kronen on each sonata, and any over-run on corrections should be covered by that concession. 11 The phrase in question relates to over-runs in correction costs, which first emerges as an issue in OC 52/403, March 18, 1912 and is then enshrined in a clause of the draft contract submitted to Schenker with OC 52/921, July 19, and is hotly contested by Schenker thereafter. 12 "Ehrensache": lit. "point of honour" or "affair of honor," thus by extension "duel." Schenker uses the term elsewhere (e.g. WSLB 52, February 7, 1910, where he punningly parallels "Ehrensache" with "Eranahme" (“recognition of an era”)). He also uses the notion of "Ehrengeschenk," lit. "gift of honor" (e.g. WSLB 119, June 5, 1912, and later in the present letter). The implication is that of subsidy: tasks undertaken for honor rather than immediate return, the costs of which are offset by quicker profits elsewhere in the business ‒ one might say a "labor of love." Note "ehrenvolle Arbeiten" earlier in this letter. 13 "unzähligemal ... können!" ("countless ... right!") double left-sidelined in pen. 14 The reference to "Unstern" ("unlucky star") probably refers to Schenker's unhappy experiences with Wilhelm Bopp over a planned historical concert in 1911, and over an abortive plan for Schenker to combine editing the last five Beethoven piano sonatas with that of the second volume of Bach's Well-tempered Clavier, hatched in October 1910 and aborted in the summer of 1911. |
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Format† Double underlined |
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Commentary
Digital version created: 2023-02-14 |